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Veröffentlicht am 23.08.2020

Ein tolles Fantasyabenteuer voller Spannung und Magie!

Die Chroniken von Mistle End 1: Der Greif erwacht
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Als ich das erste Mal von „Die Chroniken von Mistle End“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem umwerfenden Cover war ich augenblicklich ganz hin und weg. Sieht es nicht wunderschön aus? Der Maximilian ...

Als ich das erste Mal von „Die Chroniken von Mistle End“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem umwerfenden Cover war ich augenblicklich ganz hin und weg. Sieht es nicht wunderschön aus? Der Maximilian Meinzold ist für mich mittlerweile ein richtiger Covergott. Die Bücher, die er gestaltet, sind einfach immer die reinsten Hingucker. 
Da auch der Klappentext einfach nur genial klang, stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen!

Der 12-jährige Cedrik ist zunächst alles andere als begeistert, als er mit seinem Vater in das abgelegene kleine Dorf Misle End hoch oben in den schottischen Highlands zieht. Mistle End – der Name „End of the World“ wäre deutlich passender. Während er mit seinem Vater im Zug in Richtung Nirgendwo sitzt, ahnt Cedrik noch nicht, was für unglaubliche Dinge ihn in seinem neuen Heimatort erwarten werden. Er merkt allerdings schon bei seiner Ankunft, dass Mistle End irgendwie anders ist. Das verschlafene Dörfchen entpuppt sich als ein magischer Ort, in dem Hexen, Gestaltwandler, Werwölfe und lauter andere außergewöhnliche Geschöpfe mit übernartürlichen Fähigkeiten leben. Als eines Nachts ein weißer Greif erscheint und ihn zu einer Prüfung herausfordert, erkennt Cedrik, dass nicht nur die Bewohner Mistle Ends magische Kräfte haben, sondern dass auch in ihm selbst eine besondere Gabe schlummert. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Benedict Mirow und es wird zweifellos nicht mein letztes gewesen sein – mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, wahnsinnig gut gefallen! In meinen Augen ist Benedict Mirow mit „Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht“ ein großartiger Fantasyschmöker geglückt, der voller Spannung, Mysterien und Magie steckt und vor allem die Herzen aller Harry Potter-Fans höher schlagen lässt. So ein paar leichte Parallelen zu der bekannten Zauberer-Buchreihe sind meiner Ansicht nach durchaus vorhanden, aber keine Sorge, die Geschichte wirkt an keiner Stelle abgekupfert oder so. Das Buch erzählt eine völlig andere Story und besitzt seinen eigenen ganz besonderen Zauber. Irgendwie kam für mich beim Lesen aber dennoch so ein bisschen Harry Potter-Feeling auf, was mich, als riesiger Potterhead, mega gefreut hat. :)

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen, ist das Setting. Schon als ich im Klappentext las, dass uns Benedict Mirow in „Die Chroniken von Mistle End“ in die schottischen Highlands mitnehmen wird, wusste ich sofort, dass ich die Kulisse lieben werde. Mit Schottland kann man bei mir in der Regel einfach immer punkten. So auch hier. Benedict Mirow beschreibt die Orte allesamt unfassbar bildhaft und stimmungsvoll. Ich war von Beginn an vollkommen verzaubert von dieser magischen und geheimnisvollen Atmosphäre, die von den ersten Seiten geschaffen wird und von dem kleinen altertümlichen Dorf Mistle End hoch oben in den Bergen hatte ich die fantastischsten Bilder im Kopf. Ein bisschen schade fand ich nur, dass es keine Karte vorne oder hinten im Buch gibt, die die wichtigsten Schauplätze zeigt. Zur Orientierung hätte ich zwar nicht gebraucht, aber so eine coole Karte von Mistle End hätte ich dennoch nicht schlecht gefunden. Bin einfach eine absolute Buchkartenliebhaberin.

Neben dem Setting konnte mich der Autor auch mit den Figuren vollends überzeugen. Als Leser hat man das große Vergnügen, im Verlauf des Buches die Bekannt mit lauter wundervollen Gestalten machen zu dürfen, die teilweise so herrlich schräg drauf sind und einen mit ihren außergewöhnlichen Eigenarten komplett verzaubern.
Wer mir ganz besonders ans Herz erwachen ist, ist unser 12-jähriger Hauptprotagonist Cedrik, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Cedrik war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte seine liebenswürdige, humorvolle und mutige Art total gerne und konnte mich dank der einfühlsamem Erzählweise jederzeit spielend leicht in ihn hineinversetzen.
Cedrik war bisher immer davon ausgegangen, dass er ein ganz normaler Junge sei, wird kurz nach seiner Ankunft in Mistle End aber feststellen, dass er damit ziemlich falsch lag. Nicht nur die Bewohner dieses kleinen mysteriösen Dörfchens haben magische Fähigkeiten – auch in ihm selbst schlummern erstaunliche Kräfte. Cedrik besitzt die seltene Gabe der Druiden und muss nun schleunigst lernen, sein Talent richtig einzusetzen. Zum Glück ist er dabei nicht auf sich alleine gestellt.
Cedrik wird sich mit Emily und Elliot anfreunden und wie unseren Buchhelden, so habe ich auch dieses witzig-liebenswerte Geschwisterpaar sofort in mein Herz geschlossen. Vor allem Elliot fand ich einsame Spitze. Über ihn musste ich ständig breit schmunzeln.

Gemeinsam mit Cedrik, Emily und Elliot, die sehr schnell ein richtig gutes (und sehr lustiges) Team ergeben werden, stürzt man sich als Leser in ein rasantes Abenteuer, das definitiv nicht nur Kinder ab 10 Jahren begeistert wird, sondern auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert ist.
Ich war von Anfang an ganz gebannt von der Handlung, muss allerdings sagen, dass es für mich stellenweise dann doch ein paar kleine Längen gab. Dank des mitreißenden und ganz famosen Schreibstils von Benedict Mirow haben sich für mich aber auch die etwas ruhigeren Passagen fabelhaft lesen lassen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und bin förmlich nur so durch die Seiten geflogen.

Sehr gefreut hat mich, dass die Story nicht nur mit unterhaltsamen und spannenden Szenen aufwarten kann, sondern auch wichtige Themen und Werte enthält wie Freundschaft, Zusammenhalt, Gerechtigkeit, Familie und Vertrauen. Grandios verpackt in einer fesselnden und faszinierend einfallsreichen Geschichte kommen diese Dinge zur Sprache, sodass die Handlung einiges an Tiefe gewinnt.

Große Klasse fand ich auch, dass das Buch ohne einen fiesen Cliffhanger am Ende auskommt. Allerdings bleiben natürlich schon so einige Fragen offen, sodass man am liebsten sofort in den nächsten Band abtauchen möchte. Hoffentlich müssen wir auf die Fortsetzung nicht allzu lange gedulden. Mir hat es super viel Spaß gemacht, Cedrik und seine Freunde auf ihrem ersten Abenteuer zu begleiten und ich freue mich schon sehr auf ihr nächstes!

Fazit: Fesselnd, atmosphärisch, wunderbar magisch - ein zauberhafter Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Benedict Mirow hat mit dem ersten Band von „Die Chroniken von Mistle End“ eine unglaublich fantasievolle und packende Abenteuergeschichte aufs Papier gezaubert, die von Anfang bis Ende zum mitfiebern einlädt und für Fantasyliebhaber ein ganz großes Muss ist. Ein bildgewaltiger Schreibstil, eine atemberaubende Welt, in der lauter übernatürliche Wesen und einzigartige Figuren ihr Unwesen treiben, eine Geschichte voller Geheimnisse, Gefahren und Magie – klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich bin begeistert und freue mich schon unheimlich auf mein nächstes Abenteuer in Mistle End. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Ein wunderschöner Sommerroman!

Stay sweet
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Als ich das erste Mal von „Stay sweet“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und obwohl ich das eigentlich nicht so gerne mag, wenn man auf Büchern richtige ...

Als ich das erste Mal von „Stay sweet“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und obwohl ich das eigentlich nicht so gerne mag, wenn man auf Büchern richtige Menschen sieht, gefiel mir das Cover auf den ersten Blick unglaublich gut. Ich liebe diesen Retrocharme, den es verströmt. Von Siobhan Vivian hatte ich vor einigen Jahren die Racheengel-Reihe gelesen, die sie gemeinsam mit Jenny Han geschrieben hat, und da ich von dieser hellauf begeistert war, hatte ich mir schon seit längerem vorgenommen, endlich auch mal ein Solobuch von Siobhan Vivian zu lesen. Für mich stand daher sehr schnell fest: „Stay sweet“ muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen!

Amelia freut sich riesig auf ihren letzten Sommer vor dem College. Es soll der Sommer ihres Lebens werden, in welchem sie genau das tun kann, wovon sie schon so lange geträumt hat: In Mollys nostalgischer Eisdiele, der Meade Creamery, aushelfen. Sie wurde sogar zur Teamleiterin gewählt – zur sogenannten Eisprinzessin! Molly sieht sich schon in dem rosafarbenen Meade Creamery-Poloshirt hinter dem Verkaufstresen stehen und den zahlreichen Kunden, die jeden Sommer kommen und geduldig in den langen Schlangen warten, glücklich das heißersehnte Eis überreichen. Alles hätte so schön und perfekt sein können. Doch dann soll alles ganz anders kommen. Als die Besitzerin Molly stirbt und ihr Großneffe Grady die Leitung der Meade Creamery an sich reißt, steht für Amelia sofort fest: Sie muss die legendäre Eisdiele unbedingt retten!

Romantische Sommergeschichten lese ich für mein Leben gerne und Bücher, die von Freundschaft, dem Erwachsenwerden, der ersten großen Liebe und von starken Mädels handeln, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Da ich natürlich auch sofort hellhörig werde, wenn ich das Wort Eiscreme vernehme (Yummy!) und genau diese Dinge in „Stay sweet“ enthalten sind, war ich mir ziemlich sicher, dass mir Siobhan Vivian mit ihrem Jugendroman fabelhafte Lesestunden bescheren wird. Nun, mit dieser Vermutung lag ich goldrichtig.
Ich bin ganz begeistert von dem Buch, das definitiv so viel mehr ist als nur ein zuckersüßer Sommerschmöker. „Stay sweet“ behandelt viele wichtige Themen wie Veränderungen, Emanzipation, Entschlossenheit und Zusammenhalt sowie dem Glauben an sich selbst und seine Wünsche und Träume. In meinen Augen hat Siobhan Vivian mit „Stay sweet“ einen herrlichen Feel-Good-Roman geschrieben, der den perfekten Mix aus Wohlfühlatmosphäre und Tiefe enthält und einem immerzu ein breites Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Ich habe prima in die Handlung hineingefunden. Der flüssige Schreibstil der Autorin gefiel mir von Beginn an richtig gut und unsere Hauptprotagonistin Amelia war mir auf Anhieb sympathisch.
Mit Amelia hat Siobhan Vivian eine wundervolle Buchheldin erschaffen. Sie ist ein sehr pflichtbewusstes, verantwortungsvolles und liebenswertes 17-jähriges Mädchen, das in diesem Sommer lernen wird, über sich selbst hinauszuwachsen. Wir erfahren den größten Teil der Geschehnisse aus ihrer Sicht in der dritten Person und dank der anschaulichen Beschreibungen ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir spielend leicht gelungen mich in Amelia hineinzuversetzen. Mir persönlich hätte es allerdings ein bisschen besser gefallen, wenn ihre Passagen in der Ich-Perspektive geschrieben worden wären. Keine Ahnung, irgendwie hätte ich diese Erzählform einfach passender gefunden. Dass Amelia nun keine Ich-Erzählerin ist, hat mich aber nicht groß gestört. Wie gesagt, ich konnte mich dennoch jederzeit völlig mühelos in sie hineinfühlen.

Neben Amelias Erzählanteilen gibt es im Verlauf des Buches auch immer mal wieder Tagebucheinträge und Briefe der verstorbenen Molly Meade aus dem Jahr 1945, was mir mega gut gefallen hat. Ich fand es wahnsinnig interessant und aufregend mehr über die junge Molly und die Entstehungsgeschichte ihrer legendären Eisdiele zu erfahren. Meiner Ansicht nach ist es Siobhan Vivian hervorragend geglückt, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen. Dieses historische Flair der Story hat mir in dem Buch ganz besonders gut gefallen.

Natürlich gab es aber auch noch so einige weitere Dinge, mit denen mich Siobhan Vivian begeistern konnte. Mit der Ausarbeitung der Charaktere zum Beispiel. Wen ich neben Amelia besonders liebgewonnen habe, ist Grady, den Erben von Mollys Eisdiele. Ich mochte das Zusammenspiel zwischen ihm und Amelia richtig gerne und auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir unheimlich gut gefallen. Manchen wird die Romanze vermutlich zu oberflächlich sein, mich aber konnte sie vollkommen überzeugen. 

Auch mit dem einzigartigen Setting und der tollen Atmosphäre konnte die Autorin vollends bei mir punkten. In der Meade Creamery habe ich mich vom ersten Moment an pudelwohl gefühlt und von den zauberhaften Summervibes war ich ebenfalls sofort ganz hin und weg. Echt schade, dass das Hineinreisen in Bücher nicht möglich ist. Ich wäre beim Lesen wirklich nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um Mollys Eisdiele selbst mal einen Besuch abzustatten und von ihren außergewöhnlichen Eissorten zu kosten. Ich sollte vielleicht besser mal vorwarnen: Nicht nur das das Cover mit diesen vielen verführerischen Eiskugeln lässt einen das Wasser im Munde zusammenlaufen – auch die Geschichte macht total Appetit auf leckerschmecker Eis. Mein Tipp daher: Lest das Buch besser, wenn ihr genügend Eiscreme in erreichbarer Nähe habt. ;)

Das Ende habe ich als etwas übertrieben empfunden, muss ich gestehen, aber die Message, die die Autorin damit vermittelt, fand ich großartig. Ich bin daher absolut zufrieden mit dem Schluss und habe das Buch mit einem rundum glücklichen (und eiscremehungrigen) Gefühl wieder zuklappen können.

Fazit: Siobhan Vivian hat mit „Stay sweet“ ein wunderschönes Wohlfühlbuch aufs Papier gebracht, in welchem so viel mehr schlummert als nur eine unterhaltsame Sommergeschichte. Das Buch enthält einfach den perfekten Mix aus Leichtigkeit, Tiefgang und berührenden Momenten und verzaubert uns neben der sommerlichen Stimmung mit einem ganz besonderen nostalgischen Charme. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und kann „Stay sweet“ jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Ein elfenstarker Reihenauftakt voller Abenteuer und Magie!

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Beim erstmaligen Durchstöbern der neuen dtv-Programmvorschau ist mir „Lia Sturmgold“ sofort ins Auge gesprungen. Sieht das Buch nicht wunderhübsch aus? Also bei mir war es Coverliebe auf den ersten Blick. ...

Beim erstmaligen Durchstöbern der neuen dtv-Programmvorschau ist mir „Lia Sturmgold“ sofort ins Auge gesprungen. Sieht das Buch nicht wunderhübsch aus? Also bei mir war es Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Die 11-jährige Lia möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Elfen gibt es nicht. Zumindest dachte Lia das immer. Bis eben war sie noch ein ganz normales 11-jähriges Mädchen gewesen, das Elfen für Fantasieprodukte hält und nicht an Magie glaubt. Als sie aber plötzlich im Park mit einer fetten Beule auf der Stirn erwacht und sich selbst ins Gesicht blickt, muss Lia feststellen: Elfen gibt es doch. Und sie selbst ist nun eine. Ja, wirklich, kein Scherz! Da die Luftprinzessin Asalia einen Zauber versemmelt hat, haben sie und Lia die Körper getauscht. Lia steckt nun in einem echten, wunderschönen Elfenkörper. Da Asalia unbedingt die Menschenwelt kennenlernen möchte und so gar keinen Bock darauf hat, auf das Elfeninternat Springwasser zu gehen, muss nun sie, Lia, diese magische Schule im Elfenreich besuchen. Ihre Begeisterung hält sich zunächst etwas in Grenzen. Sie kennt sich schließlich gar nicht in dieser Welt aus und hat null Ahnung davon, wie sich eine richtige Elfe zu benehmen hat. Und was es als Luftprinzessin alles zu beachten gibt, weiß sie erst recht nicht. Hinzu kommt, dass niemand erfahren darf, wer sie in Wirklichkeit ist... Lia bleibt aber gar nichts anderes übrig als Asalias Platz einzunehmen. Um den Körpertausch rückgängig zu machen, benötigt sie bestimmte Kristalle und diese befinden sich in Springwasser. Ein aufregendes Abenteuer beginnt...

Lest ihr gerne Elfengeschichten? Taucht ihr gerne in Bücher ab, die euch in fantasievolle Welten mitnehmen und an magischen Schulen spielen? Mögt ihr Bodyswitch-Stories? Wenn ihr jetzt ganz verzückt nicken oder laut „Oh ja!“ rufen solltet, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, euch den Auftakt der Lia Sturmgold – Reihe zuzulegen!
Da meine Antworten auf die obigen Fragen ganz klar „Yes!“ lauten und man genau diese Dinge in Aniela Leys Serienstart findet, standen die Voraussetzungen ziemlich gut, dass mich das Buch begeistern wird. Nun, dem war dann auch so. In meinen Augen ist Aniela Ley mit dem ersten Band ihrer Lia Sturmgold-Reihe ein zauberhaftes Kinderbuch gelungen, mit welchem sie mir ein großartiges Leseerlebnis beschert hat.

Ich habe fabelhaft in die Handlung hineingefunden. Der leichte und humorvolle Schreibstil von Aniela Ley gefiel mir vom ersten Moment an richtig gut und unsere Hauptprotagonistin Lia war mir auf Anhieb sympathisch. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich dargestellt wird, ist es mir, als Erwachsene, jederzeit mühelos geglückt, mich in unsere 11-jährige Buchheldin hineinversetzen. Ich fand Lia einfach nur wundervoll. Sie ist ein total liebes, mutiges und aufgewecktes junges Mädel, bei welchem man gar nicht anders kann, als sie sofort ins Herz zu schließen.

Asialia ist ein ziemlicher Gegensatz zu Lia. Ich muss gestehen, dass ich mich über ihre verzogene Art stellenweise etwas aufgeregt habe. Zugleich musste ich aber auch öfters über unsere äußerst eigenwillige Luftprinzessin schmunzeln. Ihre immense Begeisterung und Faszination für die Menschenwelt fand ich irgendwie total niedlich. So richtig warmgeworden bin ich aber dennoch nicht mit Asalia. Da war mir ihr Bruder Dorient um einiges lieber.
Mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin vollends überzeugen. Wir haben das große Vergnügen, in der Elfenwelt auf lauter wunderbare Figuren zu stoßen, die alle so ihre besonderen Eigenarten haben, mit denen sie uns Leser verzaubern.

Wovon ich ebenfalls ganz hin und weg bin, ist das Setting. Mit dem Elfenreich hat Aniela Ley eine unglaublich fantasiereiche Welt erschaffen. Besonders angetan hat's mir das Elfeninternat Springwasser, welches einfach nur brillant beschrieben wird. Ich wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir die Zauberschule selbst mal anzusehen, die vielen außergewöhnlichen Unterrichtsfächer zu besuchen und gemeinsam mit anderen Elfenkindern in einer von diesen coolen Waben zu übernachten.

Auch mit der Handlung konnte mich Aniela Ley begeistern. Die Geschichte ist durchweg mitreißend und so herrlich magisch und märchenhaft. Sie steckt voller Überraschungen und auch wenn manches für mich, als Erwachsene, dann doch etwas vorhersehbar war, war ich immerzu am mitfiebern und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Besonders klasse fand ich, dass die Story viele tolle Themen enthält und eine wichtige Message vermittelt. Das Buch handelt von Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft und es macht auf eine ganz bezaubernde Weise deutlich, dass man, egal wie verschieden man auch sein mag, prima miteinander befreundet sein kann.

Enden tut die Geschichte zum Glück ohne einen fiesen Cliffhanger, allerdings würde man dennoch am liebsten sofort weiterlesen. Ich jedenfalls bin ich schon super gespannt auf den zweiten Band. Mir hat es richtig viel Spaß gemacht, zusammen mit Lia und den weiteren Charakteren eine aufregende Zeit in Springwasser zu erleben und ich freue mich schon sehr auf das nächste Abenteuer!

Fazit: Ein wunderschöner Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht und die Herzen aller Elfenliebhaber höher schlagen lässt! Aniela Ley hat mit dem ersten Band ihrer „Lia Sturmgold“ - Serie eine hinreißende Fantasygeschichte für Kinder ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, welche von Beginn an zum träumen einlädt und uns Leser mit ihrer elfenstarken Magie verzaubert. Mir hat das Buch ein tolles Lesevergnügen beschert. Ich mochte die Charaktere und die Kulisse unheimlich gerne und mit der Handlung und ihrem Schreibstil konnte mich Aniela Ley ebenfalls hellauf begeistern. Ich kann „Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Eine wunderbare Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!

Extrem gefährlich! Hamster undercover
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Mit dem ersten Band seiner brillanten „Extrem gefährlich“ - Reihe konnte mich Mario Fesler letztes Jahr vollkommen verzaubern, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. ...

Mit dem ersten Band seiner brillanten „Extrem gefährlich“ - Reihe konnte mich Mario Fesler letztes Jahr vollkommen verzaubern, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein hibbeliges Warten schließlich endlich ein Ende. Kurz nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und ganz gespannt mit dem Lesen losgelegt.

Nachdem Max, Shakira und Pascal die finsteren Pläne des Multimillionärs Antoine Blanche vereitelt haben, führen die drei wieder ein ziemlich ruhiges und ungefährliches Leben. Damit soll es aber schon sehr bald wieder vorbei sein. Eigentlich wollten die drei Freunde den Anfang der Ferien zusammen verbringen, aber da die Zeugnisnoten von Pascal und Max leider nicht so prickelnd waren, werden die beiden in ein Lerncamp gesteckt. Na super. Pascal hasst einfach alles in diesem blöden Camp. Max aber scheint es erstaunlicherweise richtig zu lieben, was seinem Freund unbegreiflich ist. Während die zwei ihre Tage mit Unterricht verbringen, stößt Shakira daheim auf eine unglaubliche Entdeckung. Hinter dem Lerncamp verbirgt sich eine riesige Verschwörung! Shakira muss sie stoppen, aber wie? Zum Glück ist sie nicht lange auf sich alleine gestellt: Ihr neuer Hamster, den sie vor kurzem geschenkt bekommen hat, erweist sich als ein höchst ungewöhnliches und hochintelligentes Nagetier. Er heißt Jerome und verfügt über enorm hilfreiche Information. Ein neues und extrem gefährliches Abenteuer beginnt…

Sieht das Cover nicht mega cool aus? Also mir gefällt es unheimlich gut. Wie der Reihenauftakt, so ist auch der zweite Band in meinen Augen ein echter Hingucker. Die tolle Einbandgestaltung verspricht auch zweifellos nicht zu viel: Das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist ebenfalls einfach nur bezaubernd und große Klasse. Ich habe diesen Band zwar als ein kleines bisschen schwächer empfunden als den Vorgänger, aber begeistert bin ich dennoch. Meiner Ansicht nach hat Mario Fesler mit „Hamster undercover“ eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gezaubert, mit welcher er mir höchst amüsante und sehr spannende Lesestunden beschert hat.

Wer schon Bücher von Mario Fesler gelesen hat, wird mir garantiert zustimmen, dass er ein absolutes Händchen dafür hat, urkomische und super mitreißende Geschichten zu schreiben, in denen es vor außergewöhnlichen Figuren und originellen Ideen nur so wimmelt. So hat er natürlich auch in „Hamster undercover“ seiner Komik und Fantasie ihren freien Lauf gelassen. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch wahrlich vergebens! Die Story reißt einen von Beginn an mit und lädt durchweg zum Mitfiebern ein. Einmal begonnen mit dem Lesen, mag man damit wirklich gar nicht mehr aufhören. Da zudem der humorvolle Schreibstil von Mario Fesler wie gewohnt einfach nur großartig ist und die Kapitel eine angenehm kurze Länge haben, fliegt man nur so durch die Seiten. Ich jedenfalls habe das Buch im Nu durchgeschmökert.

Erfahren tun wir die Geschichte abermals aus dem Blickwinkel von verschiedenen Figuren, jeweils in der dritten Person. Mir haben die ständigen Sichtwechsel erneut wahnsinnig gut gefallen. Ich stehe einfach total darauf, wenn Bücher aus mehreren Perspektiven erzählt werden. Das Leseerlebnis wird dadurch meiner Meinung nach nur noch packender!
Auch dieses Mal bekommen wir es mit drei Erzählern zu tun: Max, Shakira und der Hamster Jerome, der in diesem Band neu eingeführt wird.

Mit den Charakteren konnte mich Mario Fesler erneut vollends überzeugen. Wir treffen auf lauter bekannte Gesichter aus dem Reihenauftakt wie den liebenswerten Max, seinen besten Freund Pascal, die hochbegabte (und ziemlich eigenwillige) Shakira oder den einmaligen Mäuserich Juan. Auch der Bösewicht Antoine wird wieder seinen Auftritt haben, so viel verrate ich euch nun einfach schon mal. Was er dieses Mal Fieses im Schilde führt, wird in meiner Rezension aber ein Geheimnis bleiben, hehe. Spannung muss schließlich sein. ;)

Ich könnte erneut gar nicht sagen, welche Figuren ich am besten fand. Egal ob Mensch, Tier, Gutmensch oder Schurke – mir haben sie einfach alle unglaublich gut gefallen. Manche sind so herrlich schräg und skurril drauf und stecken voller Überraschungen. Den Hamster Jerome zum Beispiel, fand ich richtig spitze. Vor seiner beeindruckenden Intelligenz und Agentengewandheit kann man wahrhaftig nur den Hut ziehen. Allerdings würde ich so einen blitzgescheiten Agenten-Hamster nicht als Haustier haben wollen. Da ist mir ein ganz normaler Hamster irgendwie doch lieber. :D

Bezüglich der Handlung gibt es von mir ebenfalls zwei gestreckte Däumchen nach oben. Im Vergleich zum Vorgänger habe ich diesen Band zwar als eine Idee weniger lustig empfunden, aber groß gestört hat mich dieser Punkt nicht. Ich hatte auf jeden Fall so einiges zum Schmunzeln und zum Grinsen und da auch die spannenden und actionreichen Szenen nicht zu kurz kamen, ist auch die abenteuerhungrige Seite in mir ganz auf ihre Kosten gekommen.

Empfohlen wird die „Extrem gefährlich“ - Reihe für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich gerne an. Ich kann die Bücher allerdings auch deutlich älteren Lesern nur ans Herz legen!
Ich rate bei dieser Serie übrigens, besser mit dem ersten Band zu beginnen. Man kann dem Geschehen in der Fortsetzung zwar auch ohne Vorwissen sehr gut folgen, zumindest meinem Empfinden nach, aber besser wäre es schon, wenn man die Bände chronologisch liest. Der Lesespaß ist so einfach um einiges höher. Zudem ist es sehr interessant zu sehen, wie sich einige Charaktere weiterentwickelt haben. So haben sich zum Beispiel die Eltern von Max sehr gewandelt. Im ersten Band sind sie ja ganz furchtbare Helikoptereltern und haben ihren Sohn auf Schritt und Tritt kontrolliert. Im zweiten Teil lassen sie ihm endlich mehr Freiheiten und sind viel gechillter geworden, was mich sehr für Max gefreut hat. 
 
Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innenaufmachung des Buches. Nicht nur beim Cover hat die Eva Schöffmann-Davidov mal wieder einen grandiosen Job gemacht, auch den Innenteil hat sie erneut hinreißend gestaltet. Das Vorsatzpapier enthält lauter kleine Zeichnungen von knuffigen Hamstern, die Kapitelanfänge sind ebenfalls wieder entzückend illustriert und zu meiner großen Freude kommen wir auch in diesem Band in den Genuss eines süßen Daumenkinos unten rechts auf den Seiten. Toll, oder? Also ich bin mal wieder hellauf begeistert von der famosen Zeichenkunst der wunderbaren Eva Schöffmann-Davidov. Sie zählt schon seit langem zu meinen allerliebsten Illustratorinnen.

Fazit: Ein neues geniales Abenteuer, das einfach nur tierisch gut ist! Mario Fesler ist mit „Hamster undercover“ in meinen Augen eine zauberhafte Fortsetzung gelungen, mit der ich mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Wie der vorherige Band, so erzählt auch der zweite Teil eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Familie, Mut und Zusammenhalt und steckt voller Spannung, Action, Humor und Fantasie. Mir hat es total viel Spaß gemacht, mich gemeinsam mit Max und Co. in eine neue aufregende Mission zu stürzen und zusammen mit ihnen eine Zeit voller extrem gefährlicher und hamsterstarker Momente zu erleben. Über einen dritten Band würde ich mich riesig freuen! „Extrem gefährlich“ – Hamster undercover“ erhält von mir sehr, sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein richtig toller Auftakt mit Sogwirkung!

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Dystopie und Fantasy – zwei Genre, bei denen ich in der letzten Zeit gemerkt habe, dass sie mich einfach nicht mehr so begeistern können wie früher. Ausnahmebücher gibt es aber natürlich. Ab und an greife ...

Dystopie und Fantasy – zwei Genre, bei denen ich in der letzten Zeit gemerkt habe, dass sie mich einfach nicht mehr so begeistern können wie früher. Ausnahmebücher gibt es aber natürlich. Ab und an greife ich dann doch mal zu einem ziemlich geilen Dystopie- oder Fantasyroman, der mich so richtig packen und umhauen kann. Von „Elbendunkel“ habe ich mir genau das erhofft. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem wunderhübschen Cover war ich auf den ersten Blick ganz hin und weg. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt von Rena Fischers neuer Reihe möchte ich unbedingt lesen!

San Francisco, im Jahr 2044: Nachdem die Licht- und Dunkelelben aus ihrer Welt flüchten mussten, leben sie unter uns Menschen auf der Erde. Aus Angst und Unsicherheit hat die Menschheit strenge Regeln und Gesetze erstellt, an die sich die Elben zu halten haben. Die Auflagen wurden mit der Zeit immer mehr verschärft, sodass die Elben ein Leben in ständiger Unterdrückung führen. 
Luz, die die Tochter des Chef der Elbensicherheitsbehörde ist, wächst behütet und abgeschirmt von der brutalen Welt auf. Mit ihrem unbeschwerten Leben soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als sie ihr erstes Date hat. Sie trifft sich heimlich mit ihrem Schwarm Niall, der sie in das Elben-Ghetto mitnimmt. Sie landen in einem Club, in dem Luz völlig fasziniert den Poetry-Slam-Künsten des Dunkelelben Darel lauscht. Als das Lokal Schauplatz einer Razzia wird, organisiert von Luz' Vater, ist es mit der Vorstellung nur jäh vorbei. Luz landet auf dem Revier und wird kurz darauf mit einer Offenbarung konfrontiert, die ihre Welt vollkommen aus den Fugen geraten lässt. Mit Darel an ihrer Seite flieht Luz vor ihrem Vater. Sehr schnell wird jedoch deutlich, dass ihr Helfer ganz eigene Absichten verfolgt...

Dies war mein erstes Werk von Rena Fischer und es wird zweifellos nicht mein letztes gewesen. Mir hat das, was mich in „Elbendunkel“ erwartet hat, unheimlich gut gefallen! Hätte ich nicht mal wieder mehrere Bücher parallel gelesen, hätte ich das Buch ganz bestimmt quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Die Geschichte übt von Beginn an eine enorme Sogwirkung auf einen aus, welcher man sich kaum mehr entziehen kann. Bei mir ist es wirklich allein dem Zeitmangel und meinem derzeitigen Stand als Parallelleser zuzuschreiben, dass ich insgesamt dann doch etwas länger an dem Buch saß. An der Handlung lag es definitiv nicht. Der Auftakt von Rena Fischers neuer Dilogie ist vollgespickt mit jeder Menge Action, Spannung und unvorhersehbaren Wendungen und auch an Intrigen, Lügen, Enthüllungen und Geheimnissen mangelt es wahrhaftig nicht. Die Story wird wahnsinnig rasant und mitreißend erzählt und da zudem der Schreibstil von Rena Fischer einfach nur allererste Sahne ist und die Kapitel angenehm kurz sind, kommt ein erstklassiger Lesefluss zustande. Für mich zumindest hat sich das Buch hervorragend lesen lassen.

Womit Rena Fischer vollends bei mir punkten konnte, sind die ständigen Perspektivwechsel. Ich stehe einfach total auf Sichtwechsel in Büchern. In „Elbendunkel“ schlüpfen insgesamt drei Figuren in die Rollen der personalen Erzähler: Luz (die sich später Ash nennen wird), Niall und Darel. Mir persönlich haben die Kapitel aus Luz' Blickwinkel am besten gefallen. Sie mochte von den dreien eindeutig am liebsten. Niall ist mir leider ein wenig zu blass geblieben und Darel war mir zu sehr der Klischee-Bad Boy. Luz' bzw. Ahs Entwicklung von behütetes Mädchen zur Kämpferin kam vielleicht ein bisschen zu schnell und plötzlich, aber groß gestört hat mich dieser Punkt nicht. Ich fand Luz/Ash einfach nur große Klasse!

Neben unseren drei Protagonisten begegnen wir im Verlauf des Buches so einigen weiteren, äußerst interessanten Charakteren und egal ob Mensch oder Elbe – in meinen Augen wurden allesamt fabelhaft ausgearbeitet. Ich muss nur gestehen, dass ich manchmal so meine Schwierigkeiten mit den Namen hatte. Ich bin einfach so jemand, der bei zahlreichen Figuren schnell mal durcheinander kommt, vor allem, wenn sie Fantasynamen tragen. Mich hat es daher riesig gefreut, dass es hinten im Buch ein ganz famoses Glossar gibt, in welchem die wichtigsten Personen sowie Fachbegriffe aufgelistet und erläutert werden. Ich habe das Figuren- und Sachverzeichnis als außrordentlich hilfreich empfunden, da die Story schon etwas anspruchsvoller ist und ein ziemliches Mitdenken und viel Konzentration verlangt. Rena Fischer hat in ihrer neuen Reihe fraglos eine beeindruckende und echt geniale Welt erschaffen, aber eben auch eine sehr komplexe.

Mit dem Setting konnte mich Rena Fischer restlos begeistern. Ich liebe Kalifornien als Schauplatz in Büchern, allen voran die Metropole San Francisco. Egal ob ein historisches San Francisco, ein gegenwärtiges oder ein futuristisches – San Francisco geht für mich einfach immer. Das San Francisco, in das uns Rena Fischer entführt, fand ich unsagbar faszinierend und aufregend. Das gesellschaftskritische und brutale System, das Rena Fischer konzipiert hat, ist einfach nur brillant. Die Hierarchie zwischen Elben und Menschen, ihre Machtkämpfe und Auseinandersetzungen, die hohe Diskriminierung und Ungerechtigkeit – alles ist so fantastisch durchdacht und wird verdammt cool (und grausam) beschrieben.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Elben dargestellt werden. Bei Elben werden wohl die meisten zuerst an „Der Herr der Ringe“ denken müssen. Dass wir es in Rena Fischers Roman allerdings nicht mit Elben à la J. R. R. Tolkien zu tun bekommen, könnt ihr euch sicherlich denken. ;)
Wie Rena Fischer die Elben modernisiert hat, ist echt spitze. Ich jedenfalls bin von dieser Idee und deren Umsetzung hellauf begeistert.

Was mir ebenfalls ausgesprochen hat gefallen, ist, dass die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund der Handlung steht. Romantikliebhaber werden beim ersten Band von „Elbendunkel“ also eher nicht so auf ihre Kosten kommen, dafür aber Fans von hochspannenden und actionreichen Geschichten sowie Dystopie- und Fantasyvernarrte.

Das Ende des Buches ist recht offen, allerdings verschont uns Rena Fischer zum Glück mit einem fiesen Cliffhanger. Sofort weiterlesen, weil man so gespannt ist wie es wohl weitergehen wird, möchte man am liebsten aber natürlich dennoch. Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf den zweiten Band und fiebere dessen Erscheinen schon jetzt ganz ungeduldig entgegen.

Fazit: Ein unglaublich packender Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Rena Fischer hat mit dem ersten Band ihrer Elbendunkel-Dilogie in meinen Augen einen richtig tollen Auftakt aufs Papier gezaubert, mit welchem sie mir ein großartiges Leseerlebnis beschert hat. Die Story steckt voller überraschender Wendungen und ist so herrlich spannend, düster und perfekt gedacht, das Setting ist grandios, der Schreibstil ist top, die Charaktere wurden prima ausgearbeitet und auch der Mix aus Fantasy, Dystopie und Jugendbuch ist wunderbar gelungen. Ich kann „Elbendunkel - Kein Weg zurück“ absolut empfehlen und vergeb 4,5 von 5 Sternen!

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  • Handlung
  • Charaktere