Cover-Bild Never Doubt
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 28.07.2020
  • ISBN: 9783736312807
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Emma Scott

Never Doubt

Inka Marter (Übersetzer)

Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ...

Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden ...

"Es gibt einfach nicht genug Worte, um auszudrücken, wie wunderbar Emma Scotts Bücher sind." TOTALLY BOOKED BLOG

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2020

Ein gefühlsintensives Jahreshighlight!

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Wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut, denn nach der Beautiful-Hearts-Dilogie bin ich ein großer Fan der Autorin.
Und auch dieses Buch konnte mich mehr als begeistern.
Das Cover ist mit seinen verschiedenen ...

Wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut, denn nach der Beautiful-Hearts-Dilogie bin ich ein großer Fan der Autorin.
Und auch dieses Buch konnte mich mehr als begeistern.
Das Cover ist mit seinen verschiedenen Blautönen ein absoluter Eyecatcher, in das ich mich sofort verliebt habe.
Der Schreibstil ist wie immer gefühlvoll, poetisch, emotional und flüssig, man versinkt vollkommen in der Geschichte und vergisst alles um sich herum.
Emma Scott ist wahrlich eine Meisterin der Worte und sie schafft es immer wieder, mich tief im Herzen zu berühren.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Willow und Isaac in der Ich-Perspektive erzählt und ich konnte jederzeit ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
Die Handlung hat mich mit der ersten Seiten gepackt, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Eine so bewegende, berührende und tiefgründige Geschichte, Willow und Isaac sind mir sofort ans Herz gewachsen.
Man kann gar nicht anders, als die beiden zu mögen.
Sie sind so gebrochene Seelen und was sie alles durchstehen mussten, hat mein Herz mehr als einmal zerstört.
Zwei so starke Charaktere und ihre Entwicklung während der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen.
Wie sie sich durch das Theaterspielen Stück für Stück näher kommen und somit ihre schmerzhaften Erfahrungen verarbeiten, war so herzzerreißend.
Was die beiden verbindet ist so stark und ihre Liebesgeschichte einzigartig.
Sie entwickelt sich langsam, aber so gefühlsintensiv.
Nach und nach lernen wir die beiden besser kennen und erfahren einiges über ihre Vergangenheit, die sie so einige Spuren hinterlassen hat.
Hier ist jedes Gefühl. jeder Schmerz, jede Emotion und jede Hoffnung so greifbar
Ich habe die ganze Zeit mitgefühlt, gelitten, gehofft, gebangt und immer wieder mit den Tränen gekämpft.
Die ganze Zeit wünscht man sich, dass sie endlich ihr Glück bekommen, das sie so sehr verdient haben.
Wie sie kämpfen ist einfach nur bewundernswert.
Auch die Nebencharaktere, Angie, Martin und Bonnie sind so authentisch und auch sie sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ich habe hier so viele emotionale, gefühlsintensive und wunderschöne, aber auch so viele traurige und schmerzhafte Momente durchlebt, die mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt haben.
"Never Doubt" ist ein so berührendes Buch, von Anfang bis Ende so emotional und ich wurde hier mit Gefühlen überrollt, die an meinen Nerven gezerrt haben.
Hier hat Emma Scott wieder ein wahres Meisterwerk geschaffen, was mich so schnell nicht mehr loslassen wird.
Für mich ein Jahreshighlight und ich kann nur sagen, lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Eines meiner absoluten Jahreshighlights!

2

Klappentext: Vor einem Jahr wurde Willows inneres Licht fast ausgelöscht. Unfähig, darüber zu sprechen, zog die junge Frau sich immer mehr in sich selbst zurück. Aber als ihr Vater in das idyllische Städtchen ...

Klappentext: Vor einem Jahr wurde Willows inneres Licht fast ausgelöscht. Unfähig, darüber zu sprechen, zog die junge Frau sich immer mehr in sich selbst zurück. Aber als ihr Vater in das idyllische Städtchen Harmony versetzt wird, bewirbt sich Willow aus einer Laune heraus für die Rolle der Ophelia am Theater. Zu ihrer Überraschung wird sie sofort genommen. Ihr Hamlet ist das Ausnahmetalent Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt, der mit seinem alkoholkranken Vater in einem heruntergekommenen Trailer wohnt. Doch auf der Bühne verwandelt sich der wortkarge und grimmige junge Mann ganz und gar in die Charaktere, die er spielt – nur hier kann er seinem hoffnungslosen Alltag entkommen und seine Gefühle mit den Worten eines anderen zum Ausdruck bringen. Und auch für Willow wird Ophelia zum Sprachrohr. Instinktiv versteht Isaac den Hilferuf, den sie nicht äußern kann, spürt den Schmerz hinter den Worten, die nicht ihrer eigenen sind. Immer mehr scheint die Geschichte Shakespeares ihrer beider Leben widerzuspiegeln, mit jeder Konfrontation auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher, jedes Wortgefecht der tragischen Liebenden bricht den Schutzpanzer ihrer Herzen mehr auf. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow die Kraft finden, ihre eigene Geschichte zu erzählen…

Meine Meinung:
Schon der erste Blick auf das Cover hat mich gepackt. Die Farbgebung hat mich direkt angesprochen, genau wie die Struktur, die dargestellt ist.
Genau wie das Cover hat mich auch der Inhalt in seinen Bann gezogen und nach einiger Zeit war ich vollkommen vertieft in der Welt von Willow und Isaac. Besonders gut hat mir die Ähnlichkeit zu Hamlet gefallen. Immer wenn die beiden eine Szene spielen mussten, ist etwas Ähnliches in ihrem Leben passiert.
Die Charaktere Willow und Isaac sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen, da sich die Geschichte mit einem sehr wichtigen gesellschaftlichen Thema auseinandersetzt. Beide wirken am Anfang sehr verschlossen, was sie nach außen hin auch sind und erst aufgeben können als sie sich begegnen. Selbst dann dauert es noch eine Weile, bis sie genügend Vertrauen geschlossen gefasst haben, um ihrer Geschichten zu erzählen.
Es hat mich sehr berührt zu sehen, wie die beiden beim theaterspielen aufgeblüht sind und die Rollen als ihr Sprachrohr benutzt haben.
Eher unsympathisch kommen mir Willows Eltern und ihr Umfeld vor. Während ihre Tochter stillschweigend leidet, merken ihre Eltern davon nichts und zwingen sie teilweise mit X zu interagieren.

Der Schreibstil von Emma Scott hat mich in Bring Down the Stars damals leider nicht so gefesselt. Bei Never Doubt war es allerdings komplett anders. Es war eine leichte Sommerlektüre mit wahnsinnig straken Charakteren, in welche man sich verlieben kann.
Ihr Schreibstil ist die perfekte Mischung aus Hintergrundinformationen und deren Wichtigkeit für die Geschichte. Die Geheimhaltung dieser, um nicht direkt alles preiszugeben, ist perfekt. Auch die Abwechslung, welche gegeben ist, durch die verschiedenen Arten von Charakteren und teilweise deren Ignoranz zeigt, wie das wahre Leben manchmal spielt.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die letzten Kapitel. Die Dramatik die mit diesen besonderen Kapiteln Zusammenhängen ist magisch und zieht den Leser in den Bann. Gerne hätte ich mehr Kapitel wie diese gehabt, denn in diesen hat die Dramatik ihren Höhepunkt erreicht.
Alles in allem kann ich das Buch absolut weiterempfehlen. Die Charaktere sind einfach nur wundervoll und absolut gelungen. Insgesamt ist die Geschichte sehr gefühlvoll geschrieben und gehört definitiv zu einem meiner Jahreshighlights.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Absolutes Jahreshighlight 2020

3

Die Geschichte:

Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares ...

Die Geschichte:

Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden ...

Meine Meinung:

Was ist das denn für ein Buch?! :D
Ich hatte dieses Buch in meiner monatlichen Buchbox von Buchmädchen und es war das erste Buch, dass ich diesen Monat (August) in meinem Buchclub gelesen habe. Es war auch das erste Buch, das ich in meinem Buchclub als Buddyread gelesen habe.

Ich war schon vom Cover hin und weg. Meistens gefällt mir ehr ein Cover auf dem die Charaktere abgebildet sind, aber dieses Cover hat mir besonders farblich extrem gut gefallen. Wirklich sehr schön.
Das Buch hat mich deshalb sofort optisch total umgehauen.

Der Schreibstil von Emma Scott ist toll. Ich liebe ihn. Er ist einfach und lässt sich gut lesen. Dieses Buch lies sich so gut und schnell lesen, dass ich innerhalb eines Tages wirklich damit durchwar.
Ich wollte das Buch aber auch einfach nicht aus der Hand legen. Die Geschichte hat mich so sehr gefesselt.
Ich empfand diese Geschichte als übelst fesselnd.

Die Charaktere waren mir vom ersten Moment an sehr sympatisch. Ich war am Anfang sehr schockiert was Willow passiert ist. Ich war wie versteinert.
Als dann Isaac das erste mal auf der Bildfläche aufgetaucht ist, habe ich mich sofort in ihn verliebt. Er war der perfekte Part zu Willow. Trotz seiner Herkunft, sehr bodenständig.
Wen ich gar nicht sympatisch fande, sondern ehr sehr unsympatisch waren die Eltern von Willow. Die Mutter ist sehr abweisend, als würde sie sich kein bisschen für ihre Tochter interessieren und ihr Vater ist ein bisschen sehr streng. Vor allem wie er Willow angepackt hat. Da fällt mir wirklich nur das Wort "angepackt" zu ein. Ich konnte förmlich spüren, wie er sie am Handgelenk festgehalten hat. Und am unsympatischsten ist ja nun mal Xavier. Über den sag ich nichts, da fällt mir zu viel Negatives ein.

Mein Fazit:

Dieses Buch ist eines meiner diesjährigen Jahreshighlights. Es hat mich absolut emotional abgeholt. Ich war voll in der Geschichte drin. Ich habe geweint, gelacht und mich geärgert. Ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Deshalb eine eindeutige Buchempfehlung. Ich finde, dass es das beste Buch von Emma Scott bisher ist.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Poetisch, tiefgründig und unglaublich emotional ...

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Zu allererst muss ich einmal sagen, wie wunderschön ich dieses Cover finde. Die Farben, die Schrift und die Stimmigkeit - das war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Aber wisst ihr, was das Beste daran ...

Zu allererst muss ich einmal sagen, wie wunderschön ich dieses Cover finde. Die Farben, die Schrift und die Stimmigkeit - das war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Aber wisst ihr, was das Beste daran ist? Der Inhalt hat mir mindestens genauso gut gefallen, wenn ich sogar noch besser!


Das war das Gemeine am Leben: Es ging einfach weiter, auch wenn es dringend langsam werden und einen Moment stehen bleiben sollte, während man versuchte, sich wieder zusammenzusetzen.


Emma Scott hat einen unglaublich emotionalen, tiefgründigen und in diesem Buch auch sehr poetischen Schreibstil, der sich definitiv von anderen abhebt. Das Geschriebene berührt einen nicht nur und geht einem unter die Haut, es fesselt einen und reißt einen mit sich. Auf der einen Seite hast du das Gefühl, die Worte tragen dich ganz sanft durch die Geschichte hindurch und du schwebst, und auf der anderen Seite haben sie eine so enorme Tiefe, dass du manchmal Angst hast, sie ziehen dich mit sich runter. Wie die Autorin die Gedanken und Gefühle der Protagonisten beschreibt ist so wunderbar authentisch, greifbar und vor allem realistisch, dass es sich nicht anfühlt, als würde man ein Buch lesen, sondern als wäre man Teil einer wahren Geschichte, die sich so wirklich abgespielt hat.


»Wenn ich bei dir bin, empfinde ich nicht das Bedürfnis, woanders oder jemand anders zu sein. Ich halte es in meiner Haut aus, ohne dass es so furchtbar wehtut.«



Beide Protagonisten, Willow und Isaac, lernt man natürlich im Laufe der Geschichte nach und nach immer näher kennen, aber anders als bei den meisten Büchern lag der Fokus für mich hier nicht darauf, herauszufinden, wer die beiden und was ihre Charaktereigenschaften eigentlich sind. Nein, für mich ging es viel mehr darum, dass man ihre Geschichten kennenlernt und sie auf einem Stück ihres Weges begleitet, der einen bedeutenden Wendepunkt in ihrem Leben darstellt.
Auf den ersten Blick könnten Willow und Isaac unterschiedlicher nicht sein - das reiche, privilegierte Mädchen bei dem es so scheint, als hätte sie alles, was man sich nur wünschen kann und der arme Junge ohne ein richtiges Zuhause, der rein gar nichts zu besitzen scheint. Bei genauerem Hinsehen wird dann aber schnell klar, dass sie eben doch etwas gemeinsam haben: Sie beiden haben ihre Stimme verloren und sind kurz davor, auch sich selbst zu verlieren.
Zudem hat die Vergangenheit bei beiden ihre Spuren hinterlassen. Während Willow etwas Furchtbares widerfahren ist, wodurch sie seitdem nie wieder die geworden ist, die sie einmal war, hat Isaac früh jemand unglaublich Wichtiges verloren, wodurch sich sein gesamtes Leben verändert hat. Sie beide scheinen schon lange nicht mehr zu leben, sondern nur noch zu überleben. Und wie dieser Zustand bei ihnen zu Beginn beschrieben wird, hat mich wirklich getroffen. Man kann sich - selbst dann wenn man nicht erlebt hat, was die beiden erlebt haben - unglaublich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge, ihre Handlungen und ihre Gefühlslagen sehr gut nachvollziehen. Wie sie sich fühlen, geht einem unwahrscheinlich nahe und man wünscht sich nichts mehr, als dass man ihnen dabei helfen kann, sich von der Vergangenheit zu lösen, um endlich wieder frei und vor allem glücklich zu sein.


Eine Ernsthaftigkeit in ihren Augen deutete darauf hin, dass sie etwas verloren und es fast aufgegeben hätte, danach zu suchen.


Die Liebesgeschichte der beiden ist unglaublich berührend, wunderschön und zugleich aber auch teilweise sehr traurig. Auch wenn man im ersten Moment vielleicht glauben mag, dass es die Vergangenheit ist, die ihnen ihm Wege steht, ist es ausgerechnet diese, die sie zusammenführt. Vom ersten Moment an ist da eine ganz besondere Verbundenheit zwischen ihnen - sie verstehen den jeweils anderen, ohne dass dieser irgendetwas sagen muss und sie sehen das im jeweils anderen, was für andere verborgen bleibt. Das zwischen ihnen entwickelt sich langsam, aber dafür sehr intensiv. Es gibt zwei entscheidende Dinge, die ihre Liebesgeschichte für mich zu etwas ganz Besonderem machen. Das ist zum einen die Tatsache, dass sie einander etwas geben, von dem sie gedacht hätten, es niemals wiederzubekommen. Denn während Isaac Willow durch das Theaterspielen die Möglichkeit gibt, endlich ihre Stimme wiederzufinden und ihre Geschichte endlich zu erzählen - auch, wenn sie dies zunächst durch die Worte eines anderen tut -, vermittelt Willow Isaac, dass er in ihrer Nähe vollkommen er selbst sein und seine eigene Stimme nutzen kann. Dank ihr lernt er, nicht nur in irgendeiner fremden Rolle zu leben, sondern sich als eigenständige Person wieder zu akzeptieren und auszusprechen, was er denkt und fühlt.
Und zum anderen sind das die Parallelen ihrer Geschichte zu dem Theaterstück, das sie spielen. Die Autorin hat es geschafft, diese beiden Dinge so miteinander zu verbinden, dass daraus etwas wirklich Einzigartiges entsteht. Neben ihrer Beziehung außerhalb des Theaters, gibt es ihre Beziehung auf der Bühne. Die Beziehung, bei der sie durch ihre jeweilige Rolle miteinander kommunizieren und dem anderen durch die Worte ihrer Figur mitteilen, was sie zu sagen haben, aber außerhalb des Theaters vielleicht nicht auszusprechen wagen.


Ich wusste nicht mehr, was ich zusammenreißen sollte. Ich war zerbrochen, und die Einzelteile waren auf dem Grund eines kalten Ozeans verteilt.


Es gibt viele intensive und emotionale Momente, einem wird das Herz gebrochen, man fühlt und leidet mit den Charakteren mit und innerlich ist man während des Lesens immer am Kämpfen. Man kämpft für Willow, man kämpft für Isaac und man kämpft für die beiden zusammen. Neckereien und die verspielte Lockerheit, die man aus vielen Büchern kennt, bleiben hier komplett aus. Dafür hat die Geschichte eine wahnsinnige Tiefe und Schwere, die es schafft, einen umso mehr zu packen. "Never Doubt" beschert einem ein unvergessliches emotionales Erlebnis, das einem noch lange nach Beenden im Gedächtnis bleibt.

Eine wundervolle Ergänzung sind Nebencharaktere wie Angie, Bonnie und Martin, die man nicht nur innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen hat, sondern die auch einen entscheidenden Teil zum Verlauf der Geschichte beitragen. Auch sie darf man nebenher ein Stück auf ihrem Weg begleiten, was dazu führt, dass man automatisch auch eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Bei ihnen merkt man, dass sie nicht einfach nur der Geschichte beigefügt worden sind, um ein nettes Accessoire zu sein, sondern dass die Autorin ihnen eine starke Persönlichkeit und eine enorme Wichtigkeit für Willow und Isaac verliehen hat.

Abschließend kann ich nur sagen: Lest dieses Buch. Begleitet Willow und Isaac eine Stück auf ihrem Weg, lasst euch fesseln und berühren und nehmt am Ende vielleicht sogar noch eine ganz wichtige Sache für euer eigenes Leben mit. Nämlich:
Eure Stimme ist es wert, gehört zu werden. Immer und zu jeder Zeit.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

ergreifend und beeindruckend

1

„Jede Geschichte hat ein „bis“. Wenn das Schlimme passiert, das der Figur zeigt, was sie am meisten will. Aber wo ist das „bis“, was alles wiedergutmacht?
(Willow zu Isaac in Never Doubt)

Worum geht’s?

Für ...

„Jede Geschichte hat ein „bis“. Wenn das Schlimme passiert, das der Figur zeigt, was sie am meisten will. Aber wo ist das „bis“, was alles wiedergutmacht?
(Willow zu Isaac in Never Doubt)

Worum geht’s?

Für sie ist Harmony ein Neuanfang. Für ihn ist Harmony sein größtes Gefängnis. Willow und Isaac könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus reichem Haus und hat gerade New York verlassen müssen. Er lebt als Halbwaise mit seinem alkoholabhängigen Vater in einem Trailer und kennt das Leben außerhalb des kleinen Ortes Harmony nicht. Doch als beide aufeinandertreffen, verbindet diese grundgegensätzlichen Menschen eine Sache: Ein Theater-Stück. Denn Isaac hat bereits früh gelernt, wie leicht man seine eigene Geschichte durch die Wort eines anderen erzählen kann. Und Willow scheint genau das zu brauchen. Nach einem traumatischen Ereignis ist sie auf der Suche nach sich selbst und einem Leben ohne Angst. Werden Harmony, Isaac und das Theaterstück ihre Erlösung sein? Oder doch ihr größtes Verderben?

Never Doubt ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das in verschiedenen Blautönen gehaltene Cover wirkt geheimnisvoll und erinnert ein wenig an den Flügel eines Schmetterlings. Die Gestaltung ist sehr zurückhaltend und gibt keine Hinweise auf den Inhalt. Es ist aber sehr anziehend und erweckt definitiv Interesse. Durch das Buch führen Isaac und Willow als Ich-Erzähler, wobei der Erzählanteil von Willow überwiegt. Die Geschichte verläuft linear, es gibt ausgewiesene Zeitsprünge. Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional und tiefgründig, fast schon philosophisch. Im Buch sind explizite Erotikszenen sowie potenziell triggernde Situationen enthalten.

Mein Fazit

Emma Scott und ich sind eine komplizierte Beziehung. Sie ist für mich eine Meisterin darin, sehr emotionale Geschichten zu stricken und mir das Herz zu brechen. Doch bei ihren letzten Werken, insbesondere der Beautiful Hearts-Dilogie, hat sie das nicht einmal ansatzweise geschafft. Daher bin ich mit etwas Sorge an Never Doubt herangegangen. Zum Glück hat sich diese am Ende als vollkommen unbegründet herausgestellt.

In Never Doubt geht es um die 17-jährige Willow, die mit ihrem Eltern von New York nach Harmony zieht. Harmony ist ein kleiner Ort in Indiana, idyllisch, malerisch und so ganz anders als New York. Doch für Willow ist Harmony vor allem eins: Ein Neuanfang. Vor einigen Monaten, im vergangenen Sommer, ist Willows Leben aus den Fugen geraten und nach einem traumatischen Erlebnis ist von ihr nicht mehr viel übriggeblieben. Geplagt von Albträumen, gefangen in den Erinnerungen und irgendwo in sich selbst verloren ist Willow nur noch ein Schatten von sich selbst. Weit weg von all dem besteht jetzt die Chance, neuanzufangen. Ein neuer Ort, neue Freunde, neue Hoffnung. Doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Und immer weiter frisst sie Willow auf, deren Körper mehr und mehr von kleinen schwarzen X bedeckt ist. Bis sie Isaac kennenlernt. Der stadtbekannte Badboy, um den sich zahlreiche Gerüchte ranken, redet wenig, hält Leute auf Abstand und hat nur ein Ziel: Weg aus Harmony, weg von seinem schlagenden und saufenden Vater, weg von der Perspektivlosigkeit seines Lebens. Und er hat seinen Ausweg gefunden, denn Isaac ist ein begnadeter und hochtalentierter Schauspieler, der immer wieder am örtlichen Theater unglaubliche Vorführungen darbietet. In fremde Worte zu schlüpfen ist Isaacs Weg, seine Gefühle zu verarbeiten. Hiervon motiviert bewirbt sich Willow für das nächste Theaterstück. Sie soll Ophelia in Hamlet spielen, mit Isaac als Hamlet. Beide können nicht ahnen, dass dieses Stück ihnen alles abverlangen wird, denn auf tragische Weise werden Shakespeares Worte auch ihr wahres Leben beeinflussen…

Es war einmal. So fangen normalerweise romantische Märchen an. Es war einmal eine kleine Willow, die in eine neue Stadt zog, auf den größten Badboy der Stadt traf und ihr Herz an ihn verlor. Aber Never Doubt ist kein romantisches Märchen. Die Realität könnte kaum weiter entfernt davon sein. Never Doubt ist ein Scherbenhaufen. Zwei zertrümmerte Existenzen, die aufeinandertreffen. Willow, der alles genommen wurde von jemandem, der nicht das Recht dazu hatte. Ihre Unbeschwertheit, ihre Hoffnung, ihre Lebensfreude, alles. Isaac, der nie etwas hatte und dem das Leben dennoch immer weiter Steine in den Weg wirft. Er hofft, Harmony endlich zu verlassen, Geld zu verdienen und das ganze Dilemma um die Schulden seines Vaters abhaken zu können. Sein Vater, der ihn schlägt, fertigmacht und ihm zeigt, wie wenig er von Isaac hält. Willow hingegen hofft, in Harmony von ihren Dämonen wegzukommen. Doch sie sind mitgekommen, sie jagen sie und sie beeinflussen ihren Alltag. Niemand scheint ihre stummen Hilferufe wahrzunehmen. Benimm dich endlich, mach endlich wieder was aus deinem Leben, du hast dich so sehr verändert. Doch das Warum, das hält Willow eisern geheim. Es ist ihre Geschichte, die niemand erfahren soll. Es geht um Schuldgefühle, Selbstzweifel, Erwartungen der Gesellschaft und um das große, allesverschlingende schwarze Nichts, gegen das Willow anzukämpfen versucht. Doch dieser Kampf braucht viel Kraft. Und mit Isaac findet sie einen überraschenden Verbündeten. Seit Willow ihn das erste Mal auf der Bühne gesehen hat, ist sie fasziniert davon, wie er schauspielert. Und unmittelbar fragt sie sich, ob auch sie vielleicht die Erlösung im Schauspiel finden kann, die Isaac dort findet. Kurzerhand bewirbt sie sich also für Hamlet, ohne Schauspielerfahrung, aber voller Hoffnung. Und dieses Stück wird alles für immer verändern – ihr Leben, ihre Haltung und den Eisblock in ihrem Herzen.

Es sind die Gegensätze, die dieses Buch zu dem machen, was es ist. Never Doubt ist flüsternd leise, aber zugleich schreien die Geschichten von Willow und Issac brüllend laut. Es ist der ruhige Verlauf der Geschichte, so undramatisch und ohne große Höhen und Tiefen. Man wird in falscher Sicherheit gewogen, während man dabei zuschaut, wie behutsam und unglaublich wortgewandt Emma Scott die Geschichte aufbaut. Hoffnung, ein Licht am Horizont, zwei Verlorene, die sich finden, um sich zu retten. Willow sieht ihre Rolle darin, Isaac zu helfen, mit dem Hamlet-Stück die Kritiker zu überzeugen, damit er endlich gehen kann, weg von seinem kaputten Leben, den Vorverurteilungen und der Hoffnungslosigkeit. Isaac hingegen erkennt, dass Willow die Rolle der Ophelia braucht, um ihre eigene Geschichte zu verarbeiten. Die Geschichte, über die sie nicht redet, die sie aber zerfrisst. Isaac weiß recht früh, dass etwas mit Willow nicht stimmt. Aber er drängt sie nicht. Zu keiner Zeit. Er ist da und gibt ihr die Möglichkeit, sich selbst zu entwickeln und den Mut zu finden, ihre eigenen Worte zu nutzen. Und so finden zwei Gegensätze zueinander. Der schweigsame Junge, der meterhohe Mauern um sich gebaut hat, weil das Leben ihn gezeichnet hat. Das verlorene Mädchen, das an Stelle ihres Herzens und ihrer Hoffnung nur noch einen harten Eisklotz trägt. Never Doubt ist ein Buch, bei dem es um Entwicklung geht. Der Weg ist hier das Ziel. Es vermag einigen langweilig vorkommen, so, als hätte das Buch wenig Handlung und viele Längen. Doch die Magie liegt zwischen den Worten, zwischen den Taten, zwischen den Zeilen. Hoffnung trifft auf Verzweiflung, Mut trifft auf Angst, Liebe trifft auf Schmerz. Es ist ein Buch, auf welches man sich einlassen muss, denn es steckt hier so viel mehr hinter dieser auf dem ersten Blick klischeehaften Liebesgeschichte.

Aber wie findet man Worte, die diesem Buch gerecht werden? Wie soll man erklären, wie das Buch einen fesselt? Es ist wirklich schwer. Denn es ist fast so, als wäre kein Wort gut genug. Der Schmerz, den man beim Lesen empfindet. Die Verzweiflung, die sich entwickelt, als man versteht, wieso Hamlet eine Tragödie ist. Die Erkenntnis, dass Fiktion und Wirklichkeit manchmal nach beieinander liegen. Es sind die glasklaren Momente, in denen man Isaac beobachtet, wie er mit seinem Vater klarkommen muss. Es ist die schlichte Brutalität der Ereignisse, die so gnadenlos auf die Beteiligten hineinbricht. Aber vor allem ist es die naive Hoffnung, die dabei zusieht, wie Isaac Stück für Stück Willows Herz erwärmen kann und sie Sachen spüren lässt, von denen sie nie geglaubt hätte, noch dazu in der Lage zu sein. Liebe schafft alles, möchte man rufen. Doch am Ende steht die Erkenntnis: Manchmal schafft Liebe nur eins – nämlich Leiden. Es gab Szenen in diesem Buch, die mich tief getroffen haben. Nicht auf die Art, dass ich weinen möchte, wie etwa am Ende von All In. Es war vielmehr die Art, dass es zu viel war. Zu viel Schmerz, zu viel Dunkelheit. Es waren solche Szenen, nach denen man kurz das Buch zuschlagen möchte und sich selbst sagt „alles wird gut“. Man möchte Willow in den Arm nehmen, ihr den Schmerz nehmen. Man möchte Isaac anschreien, sie doch endlich darauf anzusprechen. Aber es ist ein Prozess und auch, wenn es einen verzweifeln lässt, Willow muss ihn durchleben.

Eines der Herzstücke von Never Doubt ist die Inszenierung von Hamlet. Es geht dabei um viele Facetten, die durch das Stück beeinflusst werden. Zunächst ist da der Aspekt, dass Hamlet für Willow eine Zuflucht ist, der Versuch aus ihrem Schneckenhaus herauszufinden. Für Isaac ist das Stück seine beste Möglichkeit, Harmony zu verlassen. Doch schon bald wird es für beide mehr. Es ist ihre Möglichkeit, sich wiedersehen, sich anzunähern und sich zu sehen – das tiefe, verborgene Ich, was beide gekonnt kaschieren. Im Laufe der Probe entwickelt sich sehr viel, sowohl im Bezug auf eine Dynamik zwischen Isaac und Willow, aber auch in Willow selbst und auch Isaac kann sich nicht davor verschließen. Mit zunehmender Geschichte ist es aber vor allem verblüffend, wie die Autorin es geschafft hat, die Geschichte von Never Doubt mit der von Hamlet zu verbinden. Denn in vielen Aspekten wird das Stück Never Doubt aufgegriffen – und somit bittere Realität. Als diese Erkenntnis begann, in mir heranzureifen, wusste ich, dass es hier schmerzhaft wird. Dennoch ist da diese kleine Flämmchen Hoffnung, was stark flackert und nicht aufgibt. Man braucht sich übrigens keine Sorgen zu machen, wenn man Hamlet nicht kennt. Im Buch wird immer wieder an geeigneter Stelle erklärt, was es mit dem Stück, der Geschichte und den Charakteren im Stück auf sich hat. Es wird hin und wieder auch aus Hamlet zitiert, wobei zunehmend das Stück von Shakespeares mit den Botschaften von Isaac und Willow verschmilzt. Denn manchmal, da braucht es die Worte eines anderen, um seine Gedanken und Gefühle kundzutun. Dieser Spagat, ein lebendiges Theaterstück in das Buch einzubauen, und gleichzeitig die Erkenntnisse aus Hamlet auf die Geschichte von Isaac und Willow anzuwenden, das ist eine wahre Meisterleistung gewesen und hat mich richtig stark begeistert.

Doch in dieser Geschichte ist noch etwas versteckt: Sozialkritik. Denn es gibt viele Gründe, die Willow davon abhalten, ihre Geschichte zu erzählen: Scharm, die Sorge um ihre Glaubwürdigkeit, die öffentliche Verurteilung, die Auswirkungen einer derartigen Anschuldigung. Es sind Willows Argumente, die im Text beiläufig aufgeworfen werden, die ein grundlegendes Problem der Gesellschaft zeigen, wie es immer mal wieder thematisiert wird. Es geht darum, wie schwer es manchmal ist, Gerechtigkeit zu erlangen. Und darum, wie die Gesellschaft ihren Anteil daran hat. Es geht um Verhaltensweisen, die von jungen Frauen wie Willow erwartet werden, und darum, wie eine Missachtung dieser Verhaltensweisen Begründung für ein derartiges Schicksal sein können. Zugleich geht es aber auch um die Macht, die mit derartigen Anschuldigungen verbunden ist. Denn Willows Vater nutzt seine Macht, um Willow wegen Isaac zu erpressen. Es ist die Kehrseite des Medaille, die Willow so viele Probleme bereitet: Auf der einen Seite ist es schwer, dass jemand deine Geschichte glaubt. Aber auf der anderen Seite sind alle gern bereit, eine Geschichte zu glauben, wenn nur die richtige Person sie erzählt. Denn während Willow ihre Geschichte in sich begräbt, erpresst ihr Vater sie ausgerechnet mit einer ähnlichen – aber ungerechtfertigten.

Isaac und Willow als Protagonisten dieses Buches sind super gelungen. Isaac ist auf den ersten Blick das wandelnde Klischee. Er raucht, er ist geheimnisvoll und es gibt mehr als ein Gerücht über seine kriminelle Vergangenheit und seine Gewaltausbrüche. Doch hinter der undurchdringlichen Fassade ist ein junger Mann, der nicht bereit ist, seinen gewalttätigen Vater aufzugeben, der sich regelmäßig in den Schlaf säuft und für seinen Sohn nichts als Spott und Wut übrig hat. Isaac möchte gehen, weg von diesem Leben, von den Erinnerungen an glückliche Zeiten mit seiner mittlerweile verstorbenen Mutter. Er will weg, um Geld zu verdienen – damit er seinem Vater aus dem Loch holt, in dem dieser sich befindet. Mehr als einmal ist Isaac hin und hergerissen zwischen kindlicher Liebe und gnadenlosen Hass. Am Ende gewinnt stets sein Herz, obwohl es mehr als einmal Prügel setzt. Die Ruhe, mit der diese Szenen beschrieben werden, ist so unerbittlich und beunruhigend. Jeder kennt ein Gerücht um Isaac, aber kaum jemand macht sich die Mühe, den Wahrheitsgehalt in Erfahrung zu bringen. Bis auf Willow. Sie sieht von Anfang an etwas in Isaac. Doch Willow hat ihre eigenen Probleme. Die Erwartungshaltung ihrer Eltern kollidiert mit ihrem Gemütszustand. Das Trauma sitzt tief und niemand scheint es zu sehen. Täglich versucht Willow, nach vorn zu schauen, aber die Dunkelheit verschlingt sie immer mehr. Willow ist mutig, unerschütterlich und zugleich wahnsinnig verletzlich. Neben Willow und Isaac gibt es noch eine Hand voll Nebencharaktere, von denen insbesondere Willows beste Freundin Angie und Isaacs Ziehvater und Theaterbesitzer Martin Ford erwähnenswert ist. Angie ist ein wahres Energiebündel und versucht, zu Willow durchzudringen. Angie deckt Willow ohne zweimal nachzudenken und ist eine unglaubliche Freundin. Martin ist ein weiser Mann, der Isaac mehr als nur einmal gute Ratschläge gibt und zugleich ein liebevolles Auge auf Willow hat. Alle Nebencharaktere fügen sich nahtlos in die Geschichte ein, haben ihre Daseinsberechtigung und treiben die Handlung voran. Eine rundum stimmige Mischung!

Ein paar wenige Worte möchte ich auch zum Schluss des Buches sagen. Der letzte Teil des Buches deckt den obligatorischen großen Knall sowie die heraus resultierenden Nachwehen ab. Hier passiert verdammt viel und vor allem auch verdammt wichtige Sachen. Es geht darum, wie sehr Erlebtes einen Menschen auch lange Zeit später noch beeinflussen kann und wie manchmal einige Zeit vergehen muss, bis gute Dinge passieren können. Es geht in diesem Buch nicht nur um Hoffnung, es geht auch um Heilung. Und Willow auf ihrem Weg begleiten zu dürfen, das ist eine wirklich schöne Erfahrung. Ich bin ein Mensch, der für alle Arten von Enden offen ist – egal, ob es ein Happy oder Unhappy End ist. Doch ich bin ehrlich: Noch nie habe ich so sehr auf ein gewisses Ende hingefiebert. Ich wollte, dass Willow die Chance bekommt, sich ihren Dämonen zu stellen. Tat es weh? Habe ich mit ihr gelitten? Auf jeden Fall. Doch das Gefühl der Freude und Erleichterung im Anschluss ist das, was mich wirklich von den Socken gehauen hat.

Das Buch verfügt zudem sehr wohldosiert über erotische Szenen. Das ist in diesem Genre so üblich und meistens stören diese Szenen mich sehr, weil sie für die Handlung keine Rolle spielen. Ja, man könnte sagen, ich bin Anti-Sexszenen-Anhängerin. Eine gute Liebesbeziehung braucht Gefühl und kein Geknalle im Bett. Aber – und das ist ein verdammt riesiges Aber – in diesem Buch war ich so unglaublich begeistert von den erotischen Szenen. Nicht zwingend, weil sie übermäßig toll-sinnlich sind, sondern weil sie für die Entwicklung der Geschichte eine durchaus wichtige Rolle spielen und für mich sogar etwas zur Geschichte beitragen, was ich gesucht habe: Erlösung und Hoffnung. Und davor ziehe ich den Hut, bei einer so schwierigen Geschichte stimmig Erotik einzubauen.

Never Doubt ist ohne Zweifel ein Buch, welches einen berührt. Es geht nicht um hochdramatische Entwicklungen und möglichst viel Herzschmerz. Never Doubt ist ein Buch, was zum Nachdenken anregt, einen zwischen den Zeilen in eine wundervolle und zugleich schmerzhafte Liebesgeschichte entführt und gleichzeitig mit einer unglaublichen Hoffnung daherkommt. So ruhig kommt dieses Buch daher und so behutsam baut es diese starke Geschichte auf – Never Doubt wird lange in meinem Kopf und meinem Herzen bleiben.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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