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Veröffentlicht am 21.10.2020

Die Herkunft prägt nur denjenigen, der das auch möchte

Diese eine Lüge
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Inhalt:
„Eine Lüge! Delias ganzes Leben basiert auf einer Lüge, denn ihr Vater ist nicht ihr leiblicher Vater. Diese Erkenntnis wirft Millionen von Fragen auf, weckt Wünsche, sät Zweifel. Nichts ist mehr, ...

Inhalt:
„Eine Lüge! Delias ganzes Leben basiert auf einer Lüge, denn ihr Vater ist nicht ihr leiblicher Vater. Diese Erkenntnis wirft Millionen von Fragen auf, weckt Wünsche, sät Zweifel. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Trost findet das Mädchen nur bei Kodiak, dem Jungen mit der Gitarre, der Gedichte schreibt. Doch er ist auch der Junge mit der dunklen Vergangenheit, vor dem alle warnen …  

Ein berührender Roman über die eigenen Wurzeln, Identität und die Liebe in all ihren Facetten“


Schreibstil/Art:
Delia liebt Gedichte und diese Eigenschaft hat die Autorin mit in den Schreibstil einfließen lassen. Ihre Gedanken sind in Versen und Prosen geschrieben. Die kurzen Abschnitte verleihen dem ernsten Thema eine gewisse Leichtigkeit. Konversationen mit ihrer besten Freundin Sana, ihrer Schwester Bea oder dem Schwarm Kodiak sind mit einer Überschrift versehen und relativ zeitgemäß gehalten.
Delias Zweifel, sowie das Bedürfnis angekommen zu sein und sich nicht als Außenseiterin zu fühlen, kommen authentisch rüber. Gefühlschaos, Fragen zu der eigenen Identität, Zusammenhalt und Freundschaft spielen hier eine ganz wichtige Rolle.


Fazit:
Delias Schicksal hat mich berührt. Sie und ich teilen fast dieselbe Geschichte, nur das ich nicht das Bedürfnis hatte, meinen Erzeuger kennenzulernen. Ihre Gefühlswelt ist nicht zu übertrieben dargestellt, der innere Kampf und die Zerrissenheit spielen sich tatsächlich so in etwa ab. Das hat die Autorin wunderbar umgesetzt.

Ein bisschen stutzig hat mich die Aussage im Klappentext bzgl. Kodiak gemacht. Als eine Gefahr hab ich den jungen Burschen nicht gesehen, er hat einfach nur eine schwere Zeit hinter sich. Somit haben sie die beiden einfach gegenseitig unterstützen können.

Nichtsdestotrotz habe ich diese Geschichte gerne gelesen. Die unterschiedlichen Facetten in diesem Buch sind sehr gut eingebunden und für den ein oder anderen mit Sicherheit sehr aufschlussreich. Der Sinn dieser Geschichte ist zeitlos und wichtig.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2020

Angst löscht die Zeit aus

Spiele
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Inhalt:
„Robert Lindström hütet ein Geheimnis: In einem Wutanfall tötete er seinen besten Freund. Aber war es wirklich so? Als Elfjähriger des Mordes beschuldigt, wurde er angesichts seines Alters nie ...

Inhalt:
„Robert Lindström hütet ein Geheimnis: In einem Wutanfall tötete er seinen besten Freund. Aber war es wirklich so? Als Elfjähriger des Mordes beschuldigt, wurde er angesichts seines Alters nie verurteilt. Als Erwachsener lebt er zurückgezogen. Bis ihn Lexa kontaktiert. Sie ist Journalistin und schreibt ein Buch über den Fall. Ihre Theorie: Robert ist unschuldig. Zur gleichen Zeit wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im gleichen Stockholmer Vorort, in dem Robert aufwuchs. Und in dem er mit Lexa den Ereignissen von damals nachgeht. Zufall? Hauptkommissar Carl Edson von der Reichsmordkommission leitet die Ermittlungen, und seltsame Zwischenfälle führen ihn immer näher an die Wahrheit über Robert.“


Schreibstil/Art:
Bo Svernström hat sich für eine Variante entschiedenen, in der die Sichtweisen hin und her switchen. Zum einen wird aus der Ich-Perspektive von Robert geschrieben und zum anderen (bei den Nebencharakteren Carl Edson, Lexa, …) aus Sicht einer dritten Person. Außerdem erhält der Leser noch Einblicke in die Vergangenheit, in der man mehr über Roberts und Max‘ Freundschaft/Kindheit erfährt. Diese sind perfekt eingebettet da man mehr über Roberts Persönlichkeit bzw. seine seltsame Verhaltensweise aufgeklärt wird und sich ein besseres (teilweise verworrenes) Bild machen kann.

Der zunächst undurchschaubare Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl, ich wäre in unmittelbare Nähe der Geschehnisse dabei gewesen. Die Details rund um die Ermittler und den anderen Nebenfiguren gestalten diesen Thriller authentisch und greifbar.


Fazit:
Wieder mal ein skandinavischer Thriller der mich packen konnte. Zumal man den ersten Teil „Opfer“ nicht gelesen haben muss, um hier problemlos einzusteigen zu können.

Ich hatte zwar relativ schnell jemanden im Verdacht, was sich auch bewahrheitet hat, gestört hat es mich jedoch trotzdem nicht. Die Frage ob Robert nun schuldig oder unschuldig ist, zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Viele kleine Randinformationen, das ein oder andere Psychospielchen sowie urplötzliche Wendungen, sorgen an den richtigen Stellen für den nötigen Thrill. Spannend zu beobachten wie rasch sich die Schlinge um Roberts Hals zugezogen hat.

Klitzekleiner Kritikpunkt: Einige wenige Abschnitte hätten durchaus kürzer/kompakter sein können.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Gläsern 24/7

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Inhalt:
„Du hast die App auf deinem Handy. Sie macht dein Zuhause sicherer. Doch nicht nur die App weiß, wo du wohnst ...
Der neue Psycho-Thriller von Nr. 1-Bestseller-Autor Arno Strobel

Es klingt fast ...

Inhalt:
„Du hast die App auf deinem Handy. Sie macht dein Zuhause sicherer. Doch nicht nur die App weiß, wo du wohnst ...
Der neue Psycho-Thriller von Nr. 1-Bestseller-Autor Arno Strobel

Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.

Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?

Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …“


Schreibstil/Art:
Die zeitgerechte und leichte Art verleiht diesem Thriller eine gewisse Frische und Modernität. Der Aufbau ist raffiniert und ausgeklügelt. Kurze, effektvolle Sätze skizzieren ein Bild voller Nervenkitzel und Spannung.

Hendrik Zemmer steht im Vordergrund dieser Geschichte und nimmt den Leser auf die Suche nach seiner Frau Linda mit. Die kursiven Einschübe der Opfer machen deutlich wie abgebrüht und gefährlich der Täter ist. Die Beschreibung zum Tatort sowie dem Prozess garantieren Gruselmomente.

Als Kritikpunkt muss ich anmerken, dass ich das Handeln des ein oder anderen Charakter etwas unlogisch fand. Hätte meiner Meinung nach deutlich besser ausgearbeitet sein können.


Fazit:
Geschickt lenkt Strobel den Leser auf kleinste Details, verwischt Spuren, während schon die nächsten auftauchen und erschafft somit einen überaus spannenden Handlungsverlauf, dem man ohne Pause direkt bis zum Ende folgen muss. 

Ein Thriller mit einer klaren Botschaft; digitale Medien sowie die neuste Technik machen uns gläsern. Ob das tatsächlich soweit kommen kann, weiß ich nicht aber die Idee hat mir sehr gut gefallen.

Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Buch welches im Frühjahr 2021 erscheint.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Geballte Frauenpower

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Inhalt:
„Die Rache ist nicht vorbei

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist ...

Inhalt:
Die Rache ist nicht vorbei

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist sie sehr erfolgreich, und sie selbst hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut, fernab von ihrer Vergangenheit.
Doch plötzlich droht alles zusammenzubrechen: Ihrem Exmann ist die Flucht gelungen, und Faye weiß: Wenn er sie findet, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Faye muss sich zur Wehr setzen. Mit der Hilfe ihrer engsten Vertrauten riskiert sie alles, um die zu beschützen, die sie liebt. Und dafür ist Faye bereit, jede Grenze zu überschreiten.“


Schreibstil/Art:
Die Rückblenden in die Vergangenheit machten mir den Einstieg einfach. Ich hatte den ersten Band direkt im Kopf und konnte nahtlos in das Geschehen eintauchen. Es empfiehlt sich den ersten Teil gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Im zweiten Band gewährt uns Camilla Läckberg noch mehr Einblicke in Faye’s Kindheit und die Beweggründe warum sie so ist wie sie ist. Ich mag ihre Art und finde, dass sie sehr gut gezeichnet ist. Grundsätzlich begegnet man vielen bekannten Charakteren wieder. Mich hat die Verwandlung und die Verbundenheit begeistert. Als Leser fiebert man mit und steht „Fremden“ gegenüber eher skeptisch und misstrauisch.


Fazit:
Eine Fortsetzung mit einigen Schwächen, die mich aber dennoch überzeugen konnten.

Wie man bereits am Bewertungsdurchschnitt erkennen kann, trifft dieses Buch nicht jeden Geschmack. Ja, es gibt viele Sexszenen und ja, manches ist relativ klischeehaft und schreit nach Feminismus aber all das hat mich nicht gestört. Dank der Aufklärung zu Faye’s Kindheit finde ich den Zusammenhang zwischen ihrem damaligen und heutigen Ich, sehr aufschlussreich.

Der Cliffhanger zum Schluss macht deutlich, dass es einen 3. Teil geben wird und auf den freue ich mich.

Die Rache geht weiter

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Veröffentlicht am 01.05.2020

„Nur wer in die Finsternis hinabsteigt, findet das Licht.“

Das Dorf der toten Seelen
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Inhalt:
„Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor ...

Inhalt:
„Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?“


Schreibstil/Art:
Der abwechselnde Übergang zwischen den zwei Zeitsträngen „Damals“ (1959) und „Heute“ geht angenehm ineinander über. Der Wechsel ist verständlich und versetzt den Leser in zwei vollkommen verschiedene Welten. Ausschnitte aus Tagebüchern, Briefen und den Informationen die Alice besitzt, treiben das Geschehen gut und spannend voran. Die düstere, mysteriöse und ausgestorbene Atmosphäre ist förmlich zu spüren.

Die junge Autorin hat die aktuellen Medien (Instagram und Facebook) clever eingebunden, das verleiht dem Ganzen Modernität und Frische.


Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch richtig packen. Die angespannte Stimmung, das Misstrauen untereinander, der schauererregende Ort, die gutdurchdachten Charaktere sowie das Geschehen an sich, sind unfassbar gut beschrieben. Wegen den vielen Schreck- und Gänsehautmomente konnte ich das Buch stellenweise nur im Hellen lesen. Es kommt mir gar nicht so vor, dass dieses Buch tatsächlich das Debüt von Camilla Sten ist. Fast bis zum Schluss hat die Autorin das Geheimnis rund um das ausgestorbene Dorf Silvertjärn für sich behalten. Der Nervenkitzel hielt bis zur letzten Seite an.

Das Grauen, das Unvorhersehbare und die Idee haben mir sehr gut gefallen.

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