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Veröffentlicht am 24.02.2017

der total andere Krimi – fesselnd!

Das Buch der Spiegel
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Dieser Krimi ist einfach unbeschreiblich: fesselnd, spannend, aber auch widersprüchlich.
Drei Menschen (ein Literaturagent, ein Journalist und ein Ex-Polizist) versuchen herauszubekommen was vor mehr als ...

Dieser Krimi ist einfach unbeschreiblich: fesselnd, spannend, aber auch widersprüchlich.
Drei Menschen (ein Literaturagent, ein Journalist und ein Ex-Polizist) versuchen herauszubekommen was vor mehr als 20 Jahren im Haus von Dr. Joseph Wieder geschehen ist. Immer wenn einer seine Ermittlungen frustvoll aufgibt, macht sich der nächste an die Recherche. Jeder der Drei erfährt immer nur Teilwissen und wird bei der Suche nach der Wahrheit mit individuell verzerrten Wahrnehmungen, Vermutungen aber auch mit Lügen konfrontiert. Daher stammt auch der Titel des Buches: angelehnt an die Zerrspiegel auf Jahrmärkten, die die Bilder auch verzerren. Das Ganze wird vom Autor wunderbar in Worte gefasst. Stilistisch brillant fand ich, dass zum Ende der Kapitel immer düstere Entwicklungen und vage Andeutungen zu einer völlig konträren Entwicklung der Handlung angeführt waren. Als Leser hat man da automatisch seine Phantasie einsetzten müssen und die Spannung hielt sich dabei immer auf hohem Level.
Zum Teil benutzt E.O. Chirovici sehr blumige Umschreibungen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. So umschreibt er beispielsweise den regenverhangenen, trüben Himmel farblich mit Kohlsuppe. Da hat man doch gleich ein Bild vor Augen.
Auch am Ende des Buches bleiben noch viele Fragen offen. Finde ich nicht schlecht. So kann jeder Leser seine eigenen Schlüsse und Vermutungen ziehen.
Ein in der Art geschriebenen Krimi >und das waren schon sehr viele< habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich bin voll begeistert und kann dieses Buch nur wärmstens als Geheimtipp weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.02.2017

wunderbar erzählte, bewegende Familiengeschichte

Die Töchter des Roten Flusses
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Die Geschichte spielt in Vietnam und Deutschland und wird aus der Perspektive jedes einzelnen Familienmitgliedes um Hanh und Phong erzählt.
Der Leser wird Stück für Stück mit den verworrenen Erlebnissen ...

Die Geschichte spielt in Vietnam und Deutschland und wird aus der Perspektive jedes einzelnen Familienmitgliedes um Hanh und Phong erzählt.
Der Leser wird Stück für Stück mit den verworrenen Erlebnissen der beiden, beginnend mit ihrer Kindheit während des Vietnam-Krieges bis hin zur heutigen Zeit vertraut gemacht.
Dabei beschreibt die Autorin die Charaktere, ihre Verschlossenheit und Leiden so glaubhaft, dass man als Leser mit den handelnden Personen leidet und hofft. Authentisch wurden in meinen Augen Handlung und Dialoge auch dadurch, dass immer wieder die vietnamesischen Begriffe für die einzelnen Familienmitglieder (Großmutter =Bà, Mutter = Me) verwendet werden.
Familiengeschichten habe ich schon viele gelesen, aber noch keine, die in Vietnam spielt und jetzt nach dem Lesen habe ich das Gefühl – ich war da. Ich habe beim Lesen eine völlig neue Kultur kennengelernt. Die Figuren sind so glaubhaft, dass in mir der Eindruck erweckt wurde, ich habe neue liebenswerte Menschen getroffen. Die Beschreibungen zu den ärmlichen Verhältnissen im von unterschiedlichen Kriegen gebeutelten Vietnam fand ich beeindruckend. Auch war mir nicht bewusst, dass die während 70/80er Jahre in der damaligen DDR arbeitenden Vietnamesen derartigen Striktionen ausgesetzt waren.
Die Liebe dieser Menschen zu ihrem Vaterland, ihre persönliche Bescheidenheit, ihr Vermögen sich auch an wenigem zu erfreuen, fand ich wunderbar in Worten zum Ausdruck gebracht. Von mir gibt es 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.
Wer zu diesem Buch greift, den erwartet ein wunderbares Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 05.02.2017

abgetaucht ins Ostpreußen der 20er Jahre

Das Lied der Störche
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Frederike von Weidenfels, erstes Kind von Stefanie von Fennhusen aus erster Ehe, ist gerade mal 11 Jahre als sie mit ihrer Mutter und den Halbgeschwistern auf das Gut derer von Fennhusen zu ihrem Stiefvater ...

Frederike von Weidenfels, erstes Kind von Stefanie von Fennhusen aus erster Ehe, ist gerade mal 11 Jahre als sie mit ihrer Mutter und den Halbgeschwistern auf das Gut derer von Fennhusen zu ihrem Stiefvater ziehen. Wird sie sich in das eintönige, ihr ungewohnte Landleben eingewöhnen können? Und wird sie, mittellos als Stieftochter von Erik von Fennhusen jemals einen angemessenen Ehemann finden? Lest selbst…
Mich hat dieses Buch von Anfang an gefangen genommen und in das Ostpreußen Anfang des 20. Jahrhunderts eintauchen lassen. Ulrike Renk hat dazu viele legale Mittel verwendet.
So sind die Charaktere liebevoll beschrieben. Besonders gefallen hat mir der in den Dialogen beschriebene Kinderwitz der Geschwister/Halbgeschwister um Frederike. Das war so realistisch und glaubhaft – einfach Kindermund zum Schmunzeln.
Ich finde, es ist der Autorin bei Frederike wunderbar gelungen die Entwicklung vom verwöhnten Stadtkind zur verantwortungsbewussten jungen Frau in dieser Geschichte darzustellen. Aber auch die im ostpreußischen Dialekt geschriebenen Dialoge der Leute (Angestellten) haben mich stark an meine Kindheit erinnert. Da war ich oft im alten Forsthaus, wo Förster und deren Vater diesen Dialekt sprachen. Für mich ein klares Zeichen dafür, dass die sprachliche Darstellung absolut authentisch ist.
Durch dieses Buch wurde mir erst wieder in Erinnerung gerufen, dass Ostpreußen – nur erreichbar durch eine bewachte Fahrt durch den polnischen „Korridor“ – total vom restlichen Deutschland abgeschnitten war.
Das Buch muss man einfach Lesen, wenn man Familiensagas mag. Von mir gibt’s dafür
5 wohlverdiente Lesesterne! Am Ende habe ich mich gefreut, dass die Autorin noch einen Folgeband zu diesem Buch versprochen hat. Dem fiebere ich schon jetzt entgegen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Spannender Schweden-Krimi

Der Mörder und das Mädchen
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Angelockt von der Kurzbeschreibung habe ich dieses Buch gewählt und wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe mit diesem Krimi herrlich spannende Lesestunden verbracht.
Die Figuren sind natürlich und glaubhaft ...

Angelockt von der Kurzbeschreibung habe ich dieses Buch gewählt und wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe mit diesem Krimi herrlich spannende Lesestunden verbracht.
Die Figuren sind natürlich und glaubhaft beschrieben, so dass man sich als Leser mit ihnen auf der Suche nach dem Mörder verbrüdert. Denn es ist und bleibt spannend wie sich die Geschichte entwickelt und die Figuren miteinander verbandelt sind. Ich empfand das Lesen abwechslungsreich, da nicht nur die Ermittlungen im Vordergrund stehen, sondern auch die persönlichen familiären Krisen, Sorgen und Zweifel der Hautakteure. Das hat mir gut gefallen, auch wenn man den Eindruck gewinnen konnte, dass es in Schweden keine glücklichen Paare mehr gibt.
Stilistisch geschickt fand ich die Einblendungen der Gedanken und Antriebsgründe des Mörders, die in Ich-Form geschrieben sind und die mich beim Lesen immer an meiner Vermutung, wer nun der Mörder ist, zweifeln ließ. Bis zum Schluss war ich auf der falschen Spur. Dieser Schweden-Krimi ist ein Geheimtipp für alle Camilla Läckberg-Fäns. Von mir gibt’s 5 wohlverdiente Lesesterne und ich erwarte nach diesem Ende eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 03.01.2017

faszinierende Spannung- war einfach gefesselt

Minus 18 Grad
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Gleich von Anfang an bin ich in dieses Buch und seiner Handlung abgetaucht und konnte es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Und dabei handelt es sich hierbei um keine einfache Lektüre, denn mit steigender ...

Gleich von Anfang an bin ich in dieses Buch und seiner Handlung abgetaucht und konnte es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Und dabei handelt es sich hierbei um keine einfache Lektüre, denn mit steigender Kapitelzahl steigt auch die Zahl der Vermissten und Toten, so dass man leicht den Überblick verlieren kann. Das Team um Fabian Risk steht vor starken Herausforderungen, wenn sie weitere Morde verhindern wollen.
Abwechslungsreich ist das Buch, da hier nicht nur die Mordserie im Mittelpunkt steht, sondern auch die Schikanen gelangweilter Jugendlicher, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Als dann die zur Streifenpolizistin degradierte Dunja dann auch noch feststellt, dass Fabians Sohn da irgendwie mit drinhängt, war bei mir die Spannung auf dem Höhepunkt.
Die Charaktere sind anschaulich und glaubhaft beschrieben mit all ihren beruflichen und persönlichen Problemen. Besonders für Dunja konnte ich mich erwärmen.
Ich muss sagen, dass ich regelrecht traurig war, als dieser Krimi ausgelesen war. Getröstet wird man dann aber durch das indirekte Versprechen des Autors das sowohl Fabian als auch Dunja noch „offene Rechnungen“ haben, die sie beabsichtigen zu begleichen. Was für mich heißt: es gibt eine Folgeband!
Für diesen Krimi spreche ich eine 100%ige Leseempfehlung aus und vergebe 5 von 5 Lese-Sterne.