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Veröffentlicht am 21.08.2020

Zeitreise ins New York der frühen 80er Jahre

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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In dem Roman „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ von Tom Barbash geht es um Anton, der seinen Vater wieder zurück ins Showbusiness bringen möchte.

New York City, 1979/1980: Anton ...

In dem Roman „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ von Tom Barbash geht es um Anton, der seinen Vater wieder zurück ins Showbusiness bringen möchte.

New York City, 1979/1980: Anton war ein Jahr mit dem Friedenscorps in Afrika, kehrt aber aufgrund einer Malaria-Erkrankung früher als geplant nach Hause zurück. Sein Vater Buddy hatte eine landesweite Talkshow und war ein Fernsehstar. Nachdem er vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch erlitt, hat er sich eine längere Auszeit genommen. Nun möchte Buddy wieder zurück ins Showbusiness und sein Sohn soll ihm dabei helfen. Doch Anton möchte nicht länger im Schatten seines Vaters stehen, sondern seinen eigenen Weg gehen.

Meinung:

Die Geschichte wird aus Sicht von Anton geschrieben. Er erzählt uns herrliche Anekdoten über das berühmte Dakota Building, in dem sie gemeinsam wohnen. Seine Erzählungen wechseln zwischen alten Shows und Gästen der „Buddy Winter Show“, über Geschichten von seiner Familie oder dem Versuch Buddy wieder ins Showbusiness zu verhelfen. Diese abwechslungsreiche Mischung sorgt dafür, dass es nie langatmig wird und die Seiten nur so dahinfliegen.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und das Dakota Building und Manhattan werden vor dem inneren Auge lebendig und es fühlt sich an, als wäre man wahrhaftig dort, das ist dem Autor toll gelungen. Zu Anton oder der Familie bleibt man aber distanziert, das hat der Geschichte in diesem Fall keinen Abbruch getan.

Ein Thema dieses Buches handelt vom Showbusiness Anfang der 80er Jahre. Wir erleben wie eine neue Show für Buddy entsteht und wie jemand gesucht wird, der diese Pläne unterstützt und finanziert. Darüber hinaus geht es ebenfalls um Anton, der aus dem großen Schatten seines Vaters treten will. Er möchte nicht mehr sein ewiger Assistent sein, sondern etwas Eigenes machen. Für Anton ist es ein schmaler Grat, gleichzeitig seinen Vater zu unterstützen und ihn nicht enttäuschen zu wollen, und nebenbei auch sein eigenes Leben aufzubauen. Obendrein kommt auch John Lennon nicht zu kurz, er arbeitet genau wie Buddy an einem Comeback.

Die damalige Zeit in New York hat der Autor wunderbar realistisch eingefangen. Nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die schlechten. Die USA befinden sich zwischen den siebziger und achtziger Jahren, in einer großen Gesellschafts- und Wirtschaftskrise. Es gibt Rassenunruhen und gleiche Rechte für Frauen werden noch belächelt. Für New York waren es die dunkelsten Jahre: Die Mordrate stieg stetig. Überfälle, Diebstahl und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung.

Es ist eine wahnsinnig tolle Mischung aus Fiktion und realen historischen Ereignissen und Personen. Anton und seine Familie gehören definitiv zu Oberschicht von New York, dadurch treffen wir als Leser viele interessante und wichtige Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Ted Kennedy oder John Lennon. Man lernt viel über die damalige Zeit. Über politische und gesellschaftliche Ereignisse. Es hat Spaß gemacht darüber zu lesen und ich habe das ein oder andere gegoogelt um mehr darüber zu erfahren.

Fazit: Eine tolle Zeitreise ins New York der frühen 80er Jahre. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und eine Menge über die damalige Zeit erfahren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Ist es Wahnsinn, wenn man zu sehr liebt?

Die Wahnsinnige
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Der Roman „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange handelt von Johanna I. von Kastilien, die den Beinamen „die Wahnsinnige“ trug.

Spanien 1503: Johanna wird gegen ihren Willen von ihrer Mutter Isabella ...

Der Roman „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange handelt von Johanna I. von Kastilien, die den Beinamen „die Wahnsinnige“ trug.

Spanien 1503: Johanna wird gegen ihren Willen von ihrer Mutter Isabella festgehalten. Durch mehrere Todesfälle in der Familie ist Johanna in der Erbfolge für den spanischen Thron nach oben gerückt. Johanna möchte aber nicht in Spanien bleiben, sondern zurück zu ihrem geliebten Mann Philipp I. nach Antwerpen. Sie ahnt noch nicht, dass dieses unerwartete Thronerbe ihr Leben drastisch beeinflussen und dass ihre große Liebe Philipp auch ihre größte Enttäuschung sein wird.

Meinung:

Johanna die Wahnsinnige ist eine unglaublich spannende Persönlichkeit. Hier erleben wir kleine aber wichtige Episoden aus ihrem Leben, die alle aus Johannes Perspektive in der 3. Person erzählt werden. Ich finde es schade, dass ihre Kindheit nicht zu Sprache kam und auch ihre Jahre in Gefangenschaft werden ausgeklammert. Hier geht es nur um die Jahre vor und nach ihrem Thronerbe.

Johanna neigt zu Tobsuchtsanfällen und hat ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Sie liebt ihren Mann sehr, in einer Zeit als Ehen aus machtpolitischen Gründen geschlossen werden und nicht aus Liebe. Sie ist extrem eifersüchtig und rastet aus, wenn ihr Mann mit anderen Frauen schläft. Sie soll sogar seine Mätressen angegriffen und bedroht haben. Und das alles in einer Zeit, als es vollkommen normal war, dass Könige neben der Ehefrau Mätressen hatten und dies von den Ehefrauen geduldet werden musste. Dies ist ein springender Punkt für ihren Beinamen „die Wahnsinnige“.

Der Schreibstil hat mir gefallen, er war locker und angenehm zu lesen. Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Die Autorin fängt Johannas Charakter gut ein, sie erzählt einfühlsam ihre Geschichte, ihren Kampf sich immer anpassen zu müssen und dabei nie sie selbst sein zu können. Es ist auch die Geschichte von der Enttäuschung über ihren Mann, den sie so sehr liebte, der sie auf so viele Arten betrogen und hintergangen hat.

Fazit: Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und sie machte mich neugierig mich mehr mit dieser spannenden Persönlichkeit auseinander zu setzen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir doch einige Bereiche ihres Lebens fehlen bzw. mir zu kurz angeschnitten werden.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Fern der Heimat

Am Himmel drei Sterne
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Der Roman “Am Himmel drei Sterne” von Maya Freiberger beruht auf wahren Begebenheiten.

1944 schließt sich Rumänien den Alliierten an, zuvor war das Land mit Deutschland verbündet. Als sich das Ende des ...

Der Roman “Am Himmel drei Sterne” von Maya Freiberger beruht auf wahren Begebenheiten.

1944 schließt sich Rumänien den Alliierten an, zuvor war das Land mit Deutschland verbündet. Als sich das Ende des Krieges nähert, kommen die Russen auf ihrem Weg Richtung Westen auch durch Rumänien. Dort gibt es in Siebenbürgen eine deutsche Minderheit. Die arbeitsfähigen Männer und Frauen werden nach Russland abtransportiert um dort zu arbeiten und ihre „Schuld“ abzuleisten, für das was die Wehrmacht in Russland zerstört hat. Auch Selma und ihre Schwester Irma werden abtransportiert und kommen in ein russisches Arbeitslager. Irma ist von klein auf in schlechter gesundheitlicher Verfassung und Selma setzt alles daran, Irma zu beschützen und irgendwann gemeinsam mit ihr wieder nach Hause zurückzukehren. Dabei erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe.

Meinung:

Die Geschichte wird uns von Selma in der dritten Person erzählt. Die Autorin schafft es direkt eine Verbindung zu Selma herzustellen, ich konnte dadurch sofort in die Geschichte eintauchen und war an Selmas Seite. Manchmal war sie mir ein bisschen zu „perfekt“. Sie schien nie den Glauben zu verlieren oder hoffnungslos zu sein. Ich denke, dass man gerade in Gefangenschaft auch mal Tage hat, die düsterer sind als andere. Das wirkte auf mich manchmal nicht sehr authentisch.

Die Spannung wird zwischendurch immer wieder gesteigert. Man möchte wissen, wie es mit Selma und ihrer Schwester weitergeht. Mehr erfahren von ihrem Versteck vor den Russen, über den Transport nach Russland oder von ihren Erlebnissen im Arbeitslager. Es gibt immer wieder kleine Hoffnungsschimmer, die wir mit Selma und Irma erleben, aber auch Rückschläge. Im Mittelteil gibt es leichte Längen, das hat aber nicht wirklich gestört. Schön fand ich auch die Aussage des Romans, dass böse und gute Menschen keine Nationalität kennen. Es gibt schlechte Menschen, sowohl in den eigenen Reihen, als auch gute Menschen unter den sogenannten Feinden.

Fazit: Diese Geschichte zeigt, dass man nie die Hoffnung aufgeben darf und die Menschlichkeit auch in dunklen Zeiten bewahrt werden kann. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Spannender Thriller aber keine Liebesgeschichte

Remember Me – Tödliche Vergangenheit
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Der Roman „Remember me – Tödliche Vergangenheit“ von Annabell Nolan, ist ein Thriller. Anhand des Covers und des Klappentextes habe ich eine Liebesgeschichte mit Spannungselementen erwartet, aber das ist ...

Der Roman „Remember me – Tödliche Vergangenheit“ von Annabell Nolan, ist ein Thriller. Anhand des Covers und des Klappentextes habe ich eine Liebesgeschichte mit Spannungselementen erwartet, aber das ist hier nicht der Fall. Die Liebesgeschichte spielt keine ausgeprägte Rolle.

Jubilee hat vor einigen Jahren einen schwerwiegenden Fehler begangen. Dieser Fehler hat weitreichende Folgen für ihr Leben. Sie lebt nun in New York unter falschen Namen, mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und ständigen Panikattacken. Ein Lichtblick ist ihr neuer Nachbar Garland. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und kommt langsam aus ihrem Schneckenhaus. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein und bringt sie in große Gefahr.

Meinung:

Die Geschichte wird von Jubilee, genannt Lee, in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, so bekomme ich einen direkten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen und konnte schnell eine Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Panikattacken und ihre mentale und körperliche Schwäche hat die Autorin sehr gut eingefangen, man konnte sich super in Lee hineinversetzen und sie wirkt authentisch. Was in Lees Vergangenheit passiert ist und was ihr großer Fehler war, wird nach und nach aufgeklärt.

In welche Richtung sich das Ganze entwickelt, war für mich relativ schnell klar. Manchmal hat mich Lee genervt, da zum Schluss die Anhaltspunkte immer ersichtlicher werden und Lee einfach nichts bemerkt. Wie schlussendlich doch alles zusammenhängt, war trotzdem spannend zu lesen.

Die Liebesgeschichte spielt nur minimal eine Rolle. Dadurch, dass sie so wenig Platz einnimmt, kommen für mich auch überhaupt keine Gefühle zwischen Lee und Garland rüber. Für mich bleibt es vollkommen emotionslos zwischen den beiden. Garland bleibt das ganze Buch über auch sehr blass.

Fazit: Die Geschichte ist spannend und lässt sich zügig lesen. Es ist auf jeden Fall ein Thriller, aber keine Liebesgeschichte. Man sollte also nicht mit falschen Erwartungen an diesen Roman gehen. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Hal & Fee – ein schönes Paar

Corporate Love - Hal
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Der Roman „Corporate Love – Hal” von Melanie Moreland ist der sechste Band der „Corporate Love” Reihe. Alle Teile lassen sich unabhängig voneinander lesen. In jedem Band geht es um ein anderes Pärchen. ...

Der Roman „Corporate Love – Hal” von Melanie Moreland ist der sechste Band der „Corporate Love” Reihe. Alle Teile lassen sich unabhängig voneinander lesen. In jedem Band geht es um ein anderes Pärchen. Einige Figuren aus den vorherigen Bänden, tauchen zwar hin und wieder auf, man muss ihre Geschichte aber nicht zwingend kennen um dem Roman folgen zu können.

Hal ist Anwalt für Familienrecht, er ist wirklich gut in seinem Job. Er nimmt nur Fälle an, an die er glaubt, hin und wieder sogar unentgeltlich. Er hatte eine schwierige Kindheit und glaubt daher nicht an die Liebe. Eines Tages bittet Fiona, die Frau seines größten Konkurrenten, ihn um Hilfe. Fiona stellt seine ganze Welt auf den Kopf.

Meinung:

Die Geschichte wird uns von Hal und Fiona in der Ich-Perspektive erzählt. Diese Erzählform gefällt mir besonders gut, da man so direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Der größte Teil der Story wird aus Sicht von Hal erzählt, das gefällt mir richtig gut und ist mal eine tolle Abwechslung und erfrischend anders, als immer nur aus der weiblichen Perspektive zu lesen.

Hal mochte ich sehr und er war mir sofort sympathisch. Man erfährt viel über seine Arbeit als Anwalt und ich fand es toll, wie sehr er in seinem Beruf aufgeht. Auch seine moralischen Grundsätze haben mir gefallen. Allerdings hat mich zum Schluss sein Verhalten und seine Ignoranz manchmal echt genervt.

Mit Fiona alias Fee, hatte ich so meine leichten Schwierigkeiten. Sie war mir nicht unsympathisch, aber ich konnte ihr Verhalten in ihrer Ehe ganz schlecht nachvollziehen. Und ihre Beziehung mit Hal stand dazu im kompletten Gegensatz. Der Zeitraum ihrer Veränderung war für mich auch viel zu schnell und zu unglaubwürdig. Daher war ich mit Fiona immer ein bisschen auf Distanz.

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Man spürt es knistern zwischen den beiden, trotzdem baut sich die Liebesgeschichte langsam und nachvollziehbar auf. Auch die erotischen Szenen passen für mich in die Geschichte, haben aber nicht die Story dominiert, sondern waren genau richtig dosiert. Besonders der Epilog hat es mir angetan und er hat die Geschichte abgerundet.

Fazit: Ich hatte ein paar sehr schöne Lesestunden mit Hal und Fee. Ich habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen und mochte die beiden sehr als Paar. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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