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Veröffentlicht am 06.05.2022

Das Standardwerk für alle Hühnerhalter- und -züchter*innen

Hühnerzucht heute
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»Hühnerzucht heute« ist ein sehr informatives Sachbuch, das für alle Hühnerliebhaberinnen interessant sein dürfte. Die Themengebiete sind einfach und einleuchtend erklärt, sodass auch Laien das Geschriebene ...

»Hühnerzucht heute« ist ein sehr informatives Sachbuch, das für alle Hühnerliebhaberinnen interessant sein dürfte. Die Themengebiete sind einfach und einleuchtend erklärt, sodass auch Laien das Geschriebene gut verstehen können. Trotzdem ist es auch für diejenigen ein Muss, die sich bereits mit der Hühnerzucht beschäftigt haben.

Es werden nicht nur sehr viele Rassen kurz und mit Bild vorgestellt – von Brahmas über die Kämpferrassen bis hin zu den Urzwergen ist so gut wie alles dabei -, sondern auch die Grundlagen der Genetik erklärt, da diese den Ausgangspunkt für die Rassegeflügelzucht darstellen.

Am Ende des Buches erleichtert ein Register mit Stichworten das Zurechtfinden innerhalb des Ratgebers. So kann es wie eine Art spezielles Hühner-Lexikon genutzt werden, wenn Informationen zu bestimmten Rassen, Krankheiten oder Zuchtmethoden gesucht sind. In diesem Zusammenhang hätte ich persönlich jedoch auch ein Glossar mit Fachwörtern schön gefunden, da ich mir vorstellen kann, dass Laien nicht auf Anhieb etwas mit Begriffen wie Mantelgefieder, Locken- oder Seidenfiedrigkeit anfangen können.

Dennoch ist es sehr hilfreich, dass viele Bilder eingefügt wurden, um gewisse Informationen in sich zu stützen und das Verständnis gewisser Äußerlichkeiten bei einigen Hühnerrassen zu fördern.

Fazit:

Meiner Meinung nach sollten alle Hühnerhalter
innen, egal ob sie züchten oder nicht, »Hühnerzucht heute« als Fachliteratur bei sich im Regal stehen haben. Insbesondere die Informationen zu Haltungsansprüchen, Krankheiten und deren Behandlung sind für alle interessant, die Hühner halten und sollten deshalb immer abrufbar sein.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Eine mehr als würdige Fortsetzung

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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Die »Das Reich der sieben Höfe«-Reihe ist eine meiner liebsten Fantasy-Reihen. Nachdem mich der vierte Teil etwas enttäuscht zurückgelassen hat, war ich natürlich umso gespannter auf Band 5. Zu meinem ...

Die »Das Reich der sieben Höfe«-Reihe ist eine meiner liebsten Fantasy-Reihen. Nachdem mich der vierte Teil etwas enttäuscht zurückgelassen hat, war ich natürlich umso gespannter auf Band 5. Zu meinem Glück konnte der wieder mit den ersten drei Teilen mithalten und diese in Teilen sogar noch übertrumpfen!

Ich hatte von Anfang an meine Schwierigkeiten mit Feyre. Dass Nesta im fünften Teil die Protagonistin ist, hat zur Folge gehabt, dass ich mich wieder etwas mehr mit Feyre anfreunden konnte, da ich sie mal nicht aus der Ich-Perspektive vor Augen hatte, sondern aus Nestas Sicht. Diese hat Feyre zwar nicht unbedingt geschmeichelt, aber trotzdem konnte ich Feyre insgesamt etwas besser verstehen.

Nesta ist eine sehr vielseitige Figur, die einige Möglichkeiten bietet. Diese hat Sarah J. Maas auch größtenteils echt gut genutzt. Ganz am Anfang blieb mir Nesta noch etwas zu flach ausgearbeitet. Sie war genau so, wie man sie in den vorherigen Teilen bereits kennengelernt hat: undankbar, störrisch und noch dazu ziemlich fies. Etwa ab Seite 150 bekam sowohl Nesta als auch die Handlung an sich mehr Tiefe, was beiden sehr gutgetan hat. War es vorher noch etwas mühsam, weiterzulesen, obwohl nichts passiert ist, nahm das Ganze jetzt an Fahrt auf. Für die ersten 150 Seiten habe ich so insgesamt länger gebraucht als für den ganzen Rest, denn sobald dieser langatmige Anfang überstanden war, konnte ich das Buch schlichtweg nicht mehr aus der Hand legen.

Auch Cassian war wieder toll umgesetzt. Zwar blieb er etwas weniger tiefgründig ausgearbeitet als Nesta, doch trotzdem konnte man durch die wenigen Kapitel aus seiner Sicht mehr über ihn in Erfahrung bringen. Zahlreiche Wendungen und Plottwists, die ich so niemals hätte vorhersehen können, haben das Ergebnis in sich abgerundet und das Buch zu einem wahren Pageturner gemacht. Die Handlung war extrem spannend und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es noch mal lesen und trotzdem den gleichen Nervenkitzel empfinden könnte wie beim ersten Durchlauf.


Fazit

»Silbernes Feuer« ist eine mehr als würdige Fortsetzung der Reihe rund um Feyre und Rhysand. Jetzt hoffe ich noch auf einen Teil über Elain, Azriel und Lucien und dann bin ich vollkommen zufrieden.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ganz anders als erwartet

Der Nachtwandler
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Anders als viele andere Thriller von Fitzek startet »Der Nachtwandler« vergleichsweise behutsam in die Geschichte. Allerdings beginnt sich schon im ersten Kapitel die düstere Atmosphäre auszubreiten, die ...

Anders als viele andere Thriller von Fitzek startet »Der Nachtwandler« vergleichsweise behutsam in die Geschichte. Allerdings beginnt sich schon im ersten Kapitel die düstere Atmosphäre auszubreiten, die das Buch dominiert.

Doch der relativ seichte Einstieg braucht euch keine Sorgen zu machen, wenn ihr jetzt überlegt, ob ihr den Thriller denn auch wirklich lesen wollt. Denn die Geschichte entwickelt sich schon bald darauf zügig zu einem rasanten Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das mag unter anderem auch an Fitzeks Schreibstil liegen, durch den ich das Buch flüssig und schnell durchlesen konnte, ohne jedoch Emotionen zu vermissen oder das Leseerlebnis nicht genießen zu können. Die Cliffhanger zwischen einigen Kapiteln (die, anders als in vielen anderen Thrillern Fitzeks, nur aus der Sicht des Protagonisten geschildert werden) sowie die unerwarteten Plottwists an den entscheidenden Stellen machen das Gelesene umso spannender als ohnehin schon. Eine kurze Verschnaufpause? Klar, kann man machen. Aber man wird in dieser Pause nicht verschnaufen können, dafür sorgt Fitzek auch in diesem Psychothriller wieder gekonnt.

Tatsächlich ist das Buch fast schon ein Horrorthriller. Was ich daran gemerkt habe, dass ich mich das erste Mal während des Lesens eines Buches erschreckt habe, als meine Schwester ins Zimmer gekommen ist – und sich dadurch zwangsläufig die Tür bewegt hat, was ich nur im Augenwinkel mitbekommen habe. So gefesselt war ich von der Geschichte rund um Leon und seine nachtwandlerischen Tätigkeiten, dass ich meine Umgebung vergessen und gefühlt einen Herzinfarkt erlitten habe, als sich die Tür bewegt hat. Wenn das mal kein Zeichen für einen grandiosen Psychothriller ist!

Das einzige, was ich noch negativ anmerken möchte, ist das Ende. Das war mir dann irgendwann doch zu verwirrend. Ich war mir nicht mehr sicher, was jetzt Realität und was Traum bzw. das „dritte Stadium“ war, was sich in der eigentlichen Wohnung abgespielt hat und was in den geheimen Gängen und Räumen dazwischen. Das ist wahrscheinlich von Fitzek so gewollt, ich habe es aber trotzdem als störend empfunden.


Fazit

Bis auf das Ende hat mich ausnahmslos alles von »Der Nachtwandler« überzeugt. Ich habe mitgefiebert und Gänsehaut gehabt, habe mich gegruselt und regelrecht in die Geschichte hineingezogen gefühlt. Aus diesem Grund auch hier an dieser Stelle wieder eine Leseempfehlung für alle Fitzek- und Thriller-Fans, aber auch Leser*innen von Horrorliteratur sind mit dem Buch gut beraten.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Der bislang beste Teil der Reihe

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter 3)
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Die Gestaltung

Bei den Covern der Harry Potter Bücher bin ich immer etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich die Gestaltung irgendwie cool, denn sie hat auf jeden Fall was, andererseits bin ich nicht ...

Die Gestaltung

Bei den Covern der Harry Potter Bücher bin ich immer etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich die Gestaltung irgendwie cool, denn sie hat auf jeden Fall was, andererseits bin ich nicht so ein Fan von der Art, wie Harry und seine Umgebung darauf gezeichnet wurden. Versteht ihr, was ich meine?

Das Cover von Band 3 ist etwas unspektakulärer als die anderen, und mir gefällt die Abbildung nicht so ganz so gut. Aber das ist ja schließlich Geschmackssache und ich will hier wirklich niemandem mit meiner Meinung auf den Schlips treten.


Der Erzählstil

Am Anfang musste ich mich wieder ein bisschen an den Schreibstil von J. K. Rowling gewöhnen – schließlich habe ich den zweiten HP-Teil ungefähr vor einem Jahr gelesen.

Nach leichten Startschwierigkeiten habe ich mich aber wieder daran gewöhnt und der Schreibstil konnte mich wirklich überzeugen, denn das Buch ist unglaublich packend geschrieben! Wenn Rowling auch äußerst kritische Bemerkungen macht, das Schreiben hat sie drauf.

Orte und Charaktere werden sehr bildlich beschrieben, sodass ich immer sofort ein Bild vor Augen hatte, obwohl ich die Filme nie gesehen habe. Es bleibt wirklich spannend von der ersten bis zur letzten Seite und es tat mir teilweise wirklich leid, wenn ich das Buch zur Seite legen musste, weil ich einfach noch andere Dinge zu tun hatte.


Die Handlung

Rowling hat mit dem dritten Teil der Harry Potter Reihe noch mal etwas ganz Anderes auf die Beine gestellt, das sich nicht so einfach mit den vorherigen Bänden vergleichen lässt. Es wird Spannung auf- und abgebaut, Rätsel kommen auf und werden gelöst, und die ganze Zeit über gibt es da dieses eine Etwas, das man als Leser nicht ganz fassen kann, von dem man aber weiß, dass es da ist und etwas zu bedeuten hat.

Leider wird man heutzutage oft versehentlich gespoilert, sei es durch Freunde, die denken, dass jeder Harry Potter schon gelesen hat, oder durch die Medien, wo ebenfalls ganz automatisch davon ausgegangen wird, dass jeder die Reihe kennt. Aus dem Grund wusste ich schon von Anfang an, was es mit Rons immer kränklicher werdenden Ratte Krätze sowie mit dem neuen Professor Lupin auf sich hat. Glücklicherweise wusste ich aber auch nur das Offensichtliche und nicht die ganze Hintergrundgeschichte, denn dann wäre das Buch wirklich langweilig für mich geworden.

Stattdessen hat J. K. Rowling mich aber über die ganzen 446 Seiten in die Irre geführt. Es gab viele Plot-Twists und Wendungen, die mich immer wieder fassungslos und irgendwie fasziniert zurückgelassen haben. Ich hatte ständig neue Ideen, was die Lösung des Rätsels ist, und immer lag ich falsch.

Zudem wurde die Freundschaft von Harry, Ron und Hermine hier noch mal in ein leicht anderes Licht gerückt und man hat mehr über Harrys Eltern erfahren. Hermine ist durch ihren sehr vollen und unmöglich erscheinenden Stundenplan durchgängig gestresst und gerät dank ihres neuen Katers Krummbein ständig mit Ron aneinander, dessen Ratte Krätze Angst vor der Katze hat, die sich wiederum ständig auf Krätze wirft. Harry ist durch diesen Zwist irgendeine Art Vermittler zwischen die beiden, stellt sich dann aber doch eher auf Rons Seite, weil er Hermines Verhalten nicht verstehen kann.

Die Auflösung ganz am Ende, mit all ihren Facetten, war dann sehr überwältigend. Teilweise ging mir die Szene, wo das Geheimnis rund um Sirius, Krätze und Lupin gelüftet wird, etwas zu schnell und irgendwie chaotisch, da ich oft den Faden verloren habe und nicht mehr so ganz wusste, was wirklich die Wahrheit war. Am Ende hat sich aber alles, einschließlich Hermines merkwürdigen Verhaltens, logisch aufgeklärt, sodass ich jetzt schon sehr gespannt auf den vierten Band bin.


Die Charaktere

Harry, Ron und Hermine haben sich in diesem Buch sehr viel altersgerechter verhalten als in den vorherigen Bänden. Sie wirkten erwachsener (mal ganz ehrlich, mit 13 kann man schon ernsthafte Gespräche miteinander führen, auch wenn viele Erwachsene so was immer wieder vergessen!!!), und trotzdem hatten sie noch das Unerfahrene an sich, was sie sehr authentisch gemacht hat.

Zudem mochte ich vor allem, wie sich alle drei im Laufe des dritten Teils weiterentwickelt haben. Besonders Hermine hat einen großen Schritt getan, und auch Ron und Harrys Entwicklung ist nicht unbeträchtlich.


Fazit

Für mich ist „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ bisher einer der besten Bände der Reihe. Wem die ersten beiden Bände noch nicht so zugesagt haben, sollte sich davon nicht abschrecken lassen, denn spätestens mit diesem Buch wird (fast) jeder ein Fan der Reihe sein!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Mal etwas ganz Anderes

Splitterherz
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Die Gestaltung

Schon das Cover ist außergewöhnlich und hat mich sofort angesprochen. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, we es mit der Geschichte zusammenhängt, ohne zu viel zu verraten, weshalb ich ...

Die Gestaltung

Schon das Cover ist außergewöhnlich und hat mich sofort angesprochen. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, we es mit der Geschichte zusammenhängt, ohne zu viel zu verraten, weshalb ich das einfach mal lasse – lest die Geschichte, dann wisst ihr, was ich meine.

Auch die Innengestaltung hat mich positiv überrascht. Das Buch ist insgesamt in vier Abschnitte gegliedert: Frühling, Frühsommer, Sommer und Altweibersommer. Die Trennseiten sind schön verziert und sorgen außerdem dafür, dass man als Leser immer den Überblick behält, wie viel Zeit vergeht. Auch die Kapitelanfänge sind schön ausgearbeitet – ohne Nummern, sondern mit individuellen Überschriften.


Der Erzählstil

Bettina Belitz hat mich mit ihrem Schreibstil sofort überzeugt. Er ist irgendwie … anders. Nicht im negativen Sinne, versteht sich. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Ellie geschrieben, wodurch viel von ihrer Persönlichkeit in den Schreibstil mit eingeflossen ist. Somit ist die Stimmung im Buch auch ganz genau an Ellies Stimmung orientiert – ist sie pessimistisch, ist die Stimmung auch pessimistisch, ist sie fröhlich, ist die Stimmung fröhlich.

Die Ortsbeschreibungen waren ebenfalls perfekt. Ich hatte die ganze Zeit ein Bild vor Augen, und die Autorin hat mich so vielen kleinen Details gearbeitet, dass ich beinahe das Gefühl hatte, selbst im Westerwald bei Köln zu sein. Durch die ständigen Wetterumschwünge dort hat das Buch zudem irgendwie eine wechselhafte Atmosphäre, größtenteils jedoch düster und mystisch und irgendwie mysteriös.

Nur die Dialoge wirkten auf mich manchmal irgendwie unrealistisch. Ich meine, auch, wenn ich von einem Geschehnis der Vergangenheit erzähle, spreche ich nicht so, als würde ich aus einem Buch vorlesen.


Die Handlung

Leider hat sich die Geschichte die ersten 120 Seiten sehr gezogen. Es ging nur schleppend voran und es gab keine Erklärungen für Ellies merkwürdiges Verhalten. Beispielsweise ist sie bis zur Hälfte des Buches ständig an den komischsten Orten einfach eingeschlafen – und das hat sie nicht einmal hinterfragt und einfach auf ihre Übermüdung geschoben. Meistens ist sie auch immer dann eingeschlafen, als es langsam spannend wurden, wodurch meine Erwartungen ein ums andere Mal enttäuscht wurden.

Trotzdem gibt es immer wieder Andeutungen und kleine Seitenhiebe, die die Spannung erhöhen und die mich trotzdem dazu gebracht haben, immer wieder weiterzulesen. Ich wollte endlich wissen, was es denn nun mit Colin auf sich hat und wie Ellie mit der ganzen Sache zusammenhängt.

Denn ich habe wirklich kein einziges Mal eine Vermutung gehabt, worum es geht. Götter, Dämonen, Vampire, vielleicht sogar andere Wesen? Ich kann euch nur sagen, dass die Auflösung mich wirklich kalt erwischt hat und ich nie im Leben mit so etwas gerechnet hätte. Die Wahrheit hat mich verblüfft und erstaunt, aber auch begeistert.

Zudem war die Handlung unvorhersehbar. Ich hatte anfangs mit einem typischen Jugendbuch gerechnet, das eben Fantasy-Elemente aufweist, aber nicht mit so etwas.

Und am Ende hat auch alles einen Sinn ergeben, von Ellies plötzlichen Schlafschüben bis hin zu Colins geheimnisumwitterten Wesen. Und im Nachhinein bin ich auch unglaublich froh, dass die Geschichte anfangs nur so langsam in Gang kam, denn sonst hätte einfach etwas gefehlt und es hätte das Buch nicht zu dem gemacht, was es ist. Natürlich hätte die Autorin noch ein bisschen etwas werkeln können, um dem Leser durchgängig ein spannendes Leseerlebnis zu liefern, aber im Endeffekt war der schleppende Anfang gar nicht so schlecht.


Die Charaktere

Ellie war mir schon nach der ersten Seite unendlich sympathisch, obwohl manch ein Leser sie vermutlich als Zicke, Nervensäge und spätpubertierendes Mädchen bezeichnen würden. Mich hat Ellie mit ihrem Verhalten, ihrer Denkweise und vielen anderen Dingen mehr an mich selbst erinnert. Und ich dachte immer, ich bin die einzige, die so tickt.

Ellies Zynismus, ihr Sarkasmus und ihr Humor sind genau mein Fall. Ich schmeiße auch gerne mal mit ironischen Bemerkungen um mich, die vielleicht etwas sehr schwarz sind, aber so ist eben jeder anders. Außerdem habe auch ich Angst vor Spinnen – vor den großen, dicken zumindest, vor den anderen ekel ich mich nur.

Auch alle anderen Charaktere sind sehr facettenreich und tiefgründig ausgearbeitet. Okay, vielleicht füllen Jenny, Nicole und Maikes Clique ein bisschen die Klischees, aber das hat mich nicht gestört, weil ich weiß, dass es solche Mädchen wirklich gibt. Auch Tillmann war ein sehr cooler Charakter, der mich vom Aussehen und Namen her an einen meiner Mitschüler erinnert hat. Nur der Charakter war ein ganz anderer.


Fazit

„Splitterherz“ ist ein ganz anderes Buch, als ich erwartet hätte, aber im positiven Sinne. Ich habe zwar die ersten 120 Seiten vergeblich auf ein bisschen Action gewartet, aber von da an konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Schade, dass es den Verlag nicht mehr gibt und das Buch nicht mehr neu aufgelegt wird.

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