Ein Meisterwerk!
In dem zweiten Teil der Reihe „Das Reich der sieben Höfe“ hat Feyre es geschafft ihre Feindin, und die aller Fae, Amarantha zu besiegen. Zurück am Frühlingshof könnte sie glücklich mit Tamlin leben, doch ...
In dem zweiten Teil der Reihe „Das Reich der sieben Höfe“ hat Feyre es geschafft ihre Feindin, und die aller Fae, Amarantha zu besiegen. Zurück am Frühlingshof könnte sie glücklich mit Tamlin leben, doch der Kampf hat Spuren hinterlassen. Außerdem ist da auch noch Rhysand, der High Lord des Hofs der Nacht, der seinen Handel einfordert und Feyre zu sich holt. Dort wird sie Teil eines gefährlichen Vorhabens und hat gleichzeitig mit ihrem Herz zu kämpfen.
Wow. Einfach wow. Ich glaube dieser Teil hat mich die Reihe erst richtig lieben lernen. Der Schreibstil war immer noch traumhaft und die Seiten waren voller Spannung und Liebe.
Meine Meinung zu den Charakteren hat sich im Vergleich zu Band 1 eigentlich um 180 Grad gedreht. Mit jedem Satz war ich Tamlin ein wenig abgeneigter gegenüber und habe Rhysand mehr lieben gelernt. Schon am Anfang hat sich der Frühlingshof nicht mehr so angefühlt wie zuvor und man hat gemerkt, dass Feyre sich unwohl fühlt. Es gab zwar noch einige intime, süße Szenen zwischen Feyre und Tamlin, jedoch war die Chemie nicht mehr so spürbar wie zuvor.
Rhysands Auftauchen hingegen war jedes Mal wie eine Rettung, es war als ob Feyre plötzlich von unter Wasser wiederauftauchen würde, als ob sie wieder atmen könnte. Sein Erscheinen bei der Hochzeit gefiel mir besonders, es war einfach unfassbar passend und ich war so dankbar dafür. Ianthe mochte ich nämlich die ganze Zeit über schon nicht, ich hatte einfach ein gewisses Misstrauen ihr gegenüber. Als Rhysand Feyre dann aber zu sich holte, und sie auch bei ihm blieb, hatte ich pure Gänsehaut, denn die Szene war total magisch.
Ich glaube zum Setting Velaris muss ich eigentlich nicht viel sagen, es ist surreal. Einfach, dass dieser Ort existiert, wie viel er Rhys bedeutet und, dass er langsam zu Feyres Heimat wird, ist wundervoll. Es war im Allgemeinen total schön zu sehen, wie Feyre dort auftaute und wie sie den Leuten allmählich vertraute. Den inneren Zirkel habe ich wirklich ins Herz geschlossen, jeder von ihnen ist auf seine eigene Art liebenswert und passt perfekt in die Familie. Die Kapitel, in denen Feyre Velaris einfach kennenlernte waren richtig schön zu lesen, ich habe jede einzelne Seite genossen. Auch die immer stärkere, tiefere Beziehung zwischen Feyre und Rhysand war reiner Balsam für meine Seele. Einzig gestört hat mich die Unentschlossenheit von Feyre, ich konnte zwar einerseits verstehen, dass sie noch nicht bereit für etwas Festes und Langfristiges war, doch andererseits gab sich Rhys so viel Mühe und manchmal war Feyre auch kurz davor sich ihm vollständig hinzugeben.
Vom Setting her hatte es mir aber nicht nur Velaris angetan, ich mochte auch den Sonnenhof beispielsweise wirklich gerne. Tarquin als neuer Charakter war ebenfalls interessant, er strahlte sehr viel Lebensfreude- und Energie aus und seine „Beziehung“ oder einfach sein Verhalten Feyre gegenüber ist underrated.
Am besten oder eher am emotionalsten war Kapitel 55. Jeder, der dieses Buch gelesen hat, weiß jetzt sofort welche Szene ich meine und ich muss sagen ich habe wirklich nicht zu viel erwartet. Während des Lesens habe ich gezittert, geheult, gelacht und war vor allem tief berührt. Was Feyre und Rhys haben ist etwas vollkommen Einzigartiges. Durch Rhysands Worte hat man nochmal einen viel besseren Einblick in sein Inneres bekommen und vor allem hat man gemerkt, wie sehr im Feyre am Herzen liegt. Dass die beiden Seelengefährten sind ist das schönste überhaupt und ich war noch nie so glücklich für ein (fiktionales) Paar.
Nach dieser Szene oder auch eher dem Geständnis der beiden merkte man auch, dass sie viel offener, aber auch intensiver miteinander umgingen. Es war total romantisch und leidenschaftlich, aber ich habe es geliebt. Lediglich manchmal, als Feyre in jedem zweiten Satz erwähnen musste, dass Rhys ihr Gefährte war, schwankte meine Stimmung zwischen Genervtheit und Freude.
Wie erwartet, hat das Ende wieder das ganze Buch gewendet. Mir erschien die Szene beim König generell ein bisschen zu überstürzt und ich hätte die Charaktere vor Naivität am liebsten gegen die Wand geschleudert. Trotzdem stach Feyre heraus und ich habe sie für ihre Entscheidung gleichzeitig gehasst und geliebt. Sie war so aufopfernd, aber auch zu selbstlos. Die letzten Seiten haben mich auf jeden Fall sehr süchtig gemacht und nachdem ich den finalen Satz las und das Buch schloss, konnte ich nicht mehr klar denken. Ich sag’s euch, ich bin wie traumatisiert zum Bücherregal gelaufen und habe fast blind den dritten Teil herausgeholt.
Der zweite Band war um Längen besser als der erste, viel intensiver und vor allem auch deutlich spannender. Durch diesen Band habe ich die Welt der Charaktere und auch die Charaktere selbst viel besser kennengelernt und konnte mir eine bessere Meinung bilden. Die Storyline und die Plottwists waren unfassbar gelungen, ich habe teilweise vor Schreck fast aufgehört zu atmen. Der zweite Band gehört auf jeden Fall zu einem der stärksten der Reihe und wurde gleichzeitig (vor allem durch Rhysand) zu einem absoluten Herzensbuch.