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Veröffentlicht am 27.10.2020

Die Schnüffelschwestern ermitteln im Kloster

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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Ich muss zugeben, ich bin großer Tatjana Kruse Fan und habe auch den neusten Band um Konny und Kriemhild sehnlichst erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn Cover und Titel oft etwas nach Klamauk ...

Ich muss zugeben, ich bin großer Tatjana Kruse Fan und habe auch den neusten Band um Konny und Kriemhild sehnlichst erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn Cover und Titel oft etwas nach Klamauk und flacher Story aussehen, steckt mehr darin. Die Autorin hat einen guten Blick für Menschen und hat einen ausgesprochen pointierten Schreibstil. Bei der Geschichte selbst wusste ich lange nicht wer der Mörder war – oder ob es überhaupt einen Mord gab.
Meiner Meinung nach ist es nicht unbedingt notwendig die Vorgänger zu kennen, aber man verpasst so viele Schmunzelmomente, dass man sich das nicht entgehen lassen sollte.

Dieses Mal verliebt sich Konny in einen Priester, der kurz darauf tot in seinem Kloster aufgefunden wird. Allerdings ist es ein Nonnenkloster und wer passt dort besser rein als die beiden Schwestern (um es vorweg zu nehmen: So ziemlich jeder andere!). Natürlich wittert Konny hinter dem Tod schnell mehr, aber um etwas herauszufinden müssen die Schwestern im Kloster herumschnüffeln. Den Rest muss man selbst gelesen haben.

Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Auftakt einer phantastischen Reihe

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Eigentlich haben mich Cover und Titel sofort angesprochen. Die phantastische und geheimnisvolle Zeichnung des schwebenden Schlosses hat mich neugierig gemacht auf die Welt, die Christelle Dabos erschaffen ...

Eigentlich haben mich Cover und Titel sofort angesprochen. Die phantastische und geheimnisvolle Zeichnung des schwebenden Schlosses hat mich neugierig gemacht auf die Welt, die Christelle Dabos erschaffen hat. Aber die Reihe besteht schon aus mächtigen Wälzern, also habe ich erst einmal gezögert mit dem Lesen zu beginnen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Seiten nur so dahinfliegen und ich das Buch in wenigen Tagen gelesen hatte.

Wir lernen Ophelia kennen, die ein wenig verschroben und eigenbrötlerisch ist. Niemals unfreundlich, aber doch wenig gesellig. Die Welt ist zersplittert, um ihren Kern herum schweben Reste der Erdkruste, die Archen genannt werden. Jede Arche beherbergt ein (oder mehrere) Familienclans und hat eine/n Ältesten. Ophelia wohnt auf Anima und gehört zu den Animisten. Diese können Gegenständen „Leben“ einhauchen und so gibt es kaum etwas auf Anima, dass unbelebt ist. Möbel drücken ihr Unbehagen durch Knarren und Poltern aus, Telefone verbinden sich selbst mit dem richtigen Anschluss und Ophelias alter Schal kuschelt sich eng an ihren Hals, wo er auch bisweilen einschläft. Außerdem können Animisten in Gegenständen „lesen“. Sie können die Gedanken und Gefühle erkennen, die Menschen hatten, während sie die Gegenstände berührten. Dafür müssen sie den Gegenstand anfassen – was natürlich auch Erinnerungen darauf überträgt. Trotzdem eine sehr nützliche Fähigkeit, genauso wie eine Eigenart, die Ophelia hat: Sie kann durch Spiegel wandern, solange diese nicht zu weit auseinander stehen. Auf eine andere Arche kann sie so nicht gelangen und überhaupt kennt sie außer Anima nicht viel. Als sie verheiratet werden soll, kann sie kaum noch ablehnen, denn das hat sie bereits mehrfach getan. Also sagt sie zu, auch wenn ihr Verlobter auf der Arche namens „Pol“ lebt, vermutlich echte Überreste eines Pols. Zumindest ist es dort ständig kalt und die Sonne wandert kaum über den Himmel. Auch die Stimmung ist dort frostig, denn scheinbar hassen sich die Menschen dort gegenseitig. Unter einer Fassade von Glitzer und Freundlichkeiten brodeln tiefe Feindschaften zwischen den Clans.

Auch ihr Verlobter Thorn wirkt eisig und unfreundlich, aber man weiß einfach, dass Ophelia sein Herz schmelzen wird. Obwohl sie es nicht wirklich versucht, aber sie hat auch genug andere Probleme. Er ist der perfekte Bad Boy und auch sonst gibt es wenig Charaktere auf Pol, denen man vertrauen kann. An diesem Punkt fühlte ich mich ein wenig in die Verstrickungen an einigen Höfen von Game of Thrones versetzt. Natürlich ist es eher eine Jugendgeschichte, trotzdem finde ich den Harry-Potter-Vergleich auf dem Buch eher unpassend.
Ophelia ist eine ganz eigene Heldin und muss erst einmal allein bestehen. Sie hat keine Freunde und kann sich eigentlich an niemanden gefahrlos wenden. Ihr Verlobter redet nicht viel, lässt sie aber wissen: „Du wirst deinen ersten Winter hier nicht überleben.“

Ich bin begeistert von diesem Buch und der ganzen Welt, die die Autorin hier erschaffen hat. Ich mag Ophelia, auch wenn sie manchmal wiedersprüchlich handelt. Sie ist schüchtern und leise, sagt aber trotzdem ihre Meinung. Diese Ehrlichkeit tut ihr nicht immer gut und natürlich gerät sie auch dadurch in Schwierigkeiten. Aber sie ist liebenswert und macht ihren Weg, trotz aller Widrigkeiten auf dieser lebensfeindlichen Arche.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Tolle Bilder und praktische Ideen

Biene, Igel, Schmetterling. So wird Ihr Garten zum Naturparadies.
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Ich habe ein Buch mit Tipps gesucht, wie ich unseren Garten mit kleinen Veränderungen für Tiere freundlicher gestalten kann. Und genau das bietet dieses Buch: Allerlei Unterkünfte für kleinste Insekten ...

Ich habe ein Buch mit Tipps gesucht, wie ich unseren Garten mit kleinen Veränderungen für Tiere freundlicher gestalten kann. Und genau das bietet dieses Buch: Allerlei Unterkünfte für kleinste Insekten bis hin zu dicken Igeln. Für jeden ist etwas dabei, man muss nicht unbedingt ein Profi-Heimwerker sein, aber alle Vorschläge sind durchdacht und helfen Nützlingen dabei sich im Garten wohl zu fühlen. Natürlich gibt es auch Tipps gegen ganz spezielle Schädlinge, allgemeine Hinweise zum Anlegen und Gestalten eines Gartens oder zur Bepflanzung.

Garniert wird das Buch mit zahlreichen gelungenen Fotos aller möglichen Gartentiere. Allein wegen dieser Bilder darf dieses Buch eigentlich in keinem Bücherregal eines Gartenfreundes fehlen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Achtsamkeit in ihrer lustigsten Form

Achtsam morden
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Nach Außen läuft es gut Björn Diemel: Als Anwalt in einer guten Kanzlei ist er erfolgreich, er hat eine tolle Frau und eine wunderbare Tochter. Die Wahrheit ist, dass er in der Kanzlei nur die zwielichtigen ...

Nach Außen läuft es gut Björn Diemel: Als Anwalt in einer guten Kanzlei ist er erfolgreich, er hat eine tolle Frau und eine wunderbare Tochter. Die Wahrheit ist, dass er in der Kanzlei nur die zwielichtigen (aber lukrativen) Mandanten betreut, an denen seine Kollegen sich die Finger nicht schmutzig machen wollen. Seine Frau nörgelt und kritisiert gern, seine Tochter sieht Björn so gut wie nie, weil er viel arbeitet.
Bevor seine Ehe endgültig scheitert, beschließt Björn an sich zu arbeiten und geht zu einem Achtsamkeits-Coach. Der hat tatsächlich viele nützliche Ratschläge, auch wenn Björn sie teilweise sehr eigenwillig umsetzt.

Auch wenn man es zunächst denken könnte, dieses Buch möchte Achtsamkeit nicht auf die Schippe nehmen. Im Gegenteil, die Ratschläge und Zitate aus dem imaginären Buch des Coaches sind wirklich sinnvoll und man lernt quasi nebenbei etwas über das Thema.
Dies ist aber nicht theoretisch und trocken, sondern sehr humorvoll mit viel Augenzwinkern. Der Autor hat einen sehr angenehmen und intelligenten Schreibstil. Das Buch ist dadurch recht flott zu lesen, auch weil man gern wissen möchte, wie es mit den Personen weiter geht. Er hat einen ironischen Blick auf den Microkosmos von Diemels Welt, die aus Mafia, Ökokindergarten und Anwaltskanzlei besteht.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Eine Lüge, die alles verändert

Vier.Zwei.Eins.
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Die Geschichte beginnt im Hier und Jetzt, mit Laura und Kit. Beide sind ein glückliches Paar und Laura ist mit Zwillingen schwanger. Aber die beiden haben ihre Namen geändert und leben versteckt, denn ...

Die Geschichte beginnt im Hier und Jetzt, mit Laura und Kit. Beide sind ein glückliches Paar und Laura ist mit Zwillingen schwanger. Aber die beiden haben ihre Namen geändert und leben versteckt, denn sie fürchten sich. Kit, der seit seiner Kindheit quasi jede Sonnenfinsternis auf dem Erdball live verfolgt hat, möchte auch dieses Mal zum Ort des Geschehens reisen und sich das Naturschauspiel ansehen.
In Rückblicken erfahren wir, was auf einem Festival anlässlich einer früheren Sonnenfinsternis passiert ist: Laura wird zufällig Zeugin, wie ein Mann mit einer benommen wirkenden Frau Sex hat. Sofort ist ihr klar, dass die Frau vergewaltigt wird und sie handelt schnell. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen sich des Falls an, aber vor Gericht versucht der Mann sich herauszureden. Laura fühl mit Beth, dem Opfer und nach der Verhandlung bleiben sie in Kontakt.

Warum Laura und Kit Angst vor Beth haben und ob es eine echte Vergewaltigung war, bleibt lange unklar. In der ersten Hälfte des Buches verraten die Rückblenden nicht viel und fast war ich ein wenig genervt von dem Traumpaar Kit und Laura. Vieles konnte ich mir nicht erklären, bis am Ende das Geheimnis ans Licht kam.
Das Buch ist wirklich gut geschrieben und lässt der Geschichte Zeit sich zu entwickeln. Diese ist gut durchdacht und letztendlich musste es fast so kommen, wie es gekommen ist.

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