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Veröffentlicht am 24.10.2021

Väter werfen ihre Schatten voraus

Das Unrecht der Väter
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Das Unrecht der Väter ist der Auftakt zu einer neuen großen Familiensaga aus der Porzellanindustrie. Mich hat die Geschichte um die Falkenbachs und Lehmanns gut unterhalten. Das Cover ist in einer leicht ...

Das Unrecht der Väter ist der Auftakt zu einer neuen großen Familiensaga aus der Porzellanindustrie. Mich hat die Geschichte um die Falkenbachs und Lehmanns gut unterhalten. Das Cover ist in einer leicht matten Farbe abgedruckt. Der Leser erkennt im Vordergrund ein Auto aus den 1930-iger Jahren, im Hintergrund ist eine im Landhausstil gebaute Villa zu erkennen. Im wesentlichen Handlungsvorgang geht es um die drei früheren Freunde Paul Friedrich von Falkenbach, sowie die Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann, welche verschiedene Familienunternehmen führen. Aufgrund eins Geheimnisses aus der Vergangenheit des ersten Weltkrieges werden diese von der Tochter eines ehemaligen Kriegskameraden mit ihrer dunklen Vergangenheit konfrontiert. Neben den drei Hauptpersonen sorgen vor allem ihre Kinder Gustav und Wilhelmine Falkenberg, sowie Johannes, Ferdinand und Leopold Lehmann für den abwechslungsreichen Erzählstrang der Geschichte.

Mir persönlich haben dabei Gustav und Wilhelmine Falkenbach am besten gefallen. Beide bestechen durch ihre eigenwillige Persönlichkeit und besondere Charakterstärke. Gustav hat seinen eigenen Kopf und lässt sich nur ungern von seinem Vater Vorgaben machen. Wilhelmine hat ein modernes Rollenbild und möchte sich nicht in eine z.B. unglückliche Ehe drängen lassen.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nur kurze Zeitsprünge zu verzeichnen. Positiv zu erwähnen sind die „Zitate“ der Protagonisten, welche das jeweilige Kapitel einläuten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar sowie sehr dialogorientiert. Als Zielgruppe des Romans kommen alle Anhänger von Familiensagas in Frage. Was mir leider an dem Roman nicht so gut gefallen hat war die Tatsache, dass die eigentliche Arbeit in den Unternehmen nicht so detailliert dargestellt wird. Hier hätte ich mir mehr Einblick in den Arbeitsalltag gewünscht. Auch ein Personenverzeichnis oder Stammbaum hat leider gefehlt. Positiv ist anzumerken, dass die politischen Verhältnisse im Deutschland der 30iger Jahre gut in dem Roman abgebildet werden.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Nichts für schwache Nerven

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Eine neue Thriller-Reihe um den sehr gefühlslosen Tom Bachmann, Profiler vom Seelenleben menschlicher Abgründe, welche nichts für schwache Nerven sind. Meine Meinung zu diesem Roman ist dabei sehr differenziert. ...

Eine neue Thriller-Reihe um den sehr gefühlslosen Tom Bachmann, Profiler vom Seelenleben menschlicher Abgründe, welche nichts für schwache Nerven sind. Meine Meinung zu diesem Roman ist dabei sehr differenziert. Das mit weißem Hintergrund unterlegte Cover zeigt menschliche Blutströme. Der Klappentext gibt einen groben Überblick über den Handlungsvorgang, ohne die Spannung vorwegzunehmen. Der wesentliche Rahmen der Geschichte dreht sich dabei um das „Katz und Maus“ Spiel zwischen Tom Bachmann zusammen mit seinem Team des BKA und dem „Psychopathen“. Der Hauptprotagonist Tom Bachmann ist kein Sympathieträger. Er kommt aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit sehr gefühlskalt und berechnend daher. Für mich war es schwierig mich mit dem Charakter zu identifizieren. Herausragend in seinen beruflichen Fähigkeiten, hat er im Privatleben doch mit einigen seelischen Problemen zu kämpfen. Als wesentliche Nebendarsteller kommen die BKA- Mitarbeiterin Irina, sowie sein früherer Freund und Zeitgefährte Aaron in Betracht. Aaron ist dabei eine sehr zwielichtige Persönlichkeit und verleiht dem Roman eine mysteriöse Note. Ich persönlich war von Aaron fasziniert und erschüttert zu gleich. Ich fand diesen trotz seiner „kranken“ Verhaltensweise fast authentischer als den Hauptdarsteller Tom Bachmann. Die Spannung der Geschichte ist durchweg hoch und findet erst in den letzten Seiten ihre Auflösung. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nur wenige Zeitsprünge erkennbar. Ab und zu gibt es einen Zeitsprung zurück in die 80-iger Jahre, wo dem Leser die Hintergründe ihrer besonderen Charaktereigenschaften von Tom und Aaron aufgrund ihrer Kindheitserlebnisse nähergebracht werden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und dialogorientiert.

Mir persönlich hat der Erzählstrang gerade zum Ende der Geschichte nicht gefallen, welcher mir zu schnell, abgehakt und nicht detailliert beschrieben wurde. Des Weiteren erscheint mir das Ende auch ein wenig zu überzeichnet. Auch hat der Autor versucht sämtliche negativen Stereotypen von „bösen“ Charaktereigenschaften wie z.B. Pädophilie oder Rotlichtmilieu in die Handlung mit einzubauen. Die Erzählweise des Autors ist spannend und brutal zu gleich. Aus diesem Grund kann ich den Roman nur Personen empfehlen, welche sehr gerne „Horrorthriller“ lesen möchten.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Sonniges Kalifornien

Orangenträume
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Dies war mein erster Roman von Manuela Inusa und er wird sicherlich nicht der Letzte gewesen sein.
Orangenträume ist der 2. Band der Reihe Kalifornische Träume, der aber problemlos eigenständig gelesen ...

Dies war mein erster Roman von Manuela Inusa und er wird sicherlich nicht der Letzte gewesen sein.
Orangenträume ist der 2. Band der Reihe Kalifornische Träume, der aber problemlos eigenständig gelesen werden kann. Bei mir kamen trotz Unkenntnis von „Wintervanille“ keine Verständnisprobleme auf.
Das Cover des Romans versprüht Sommerfeeling pur, abgebildet ist ein kleiner Stand an der Straße, wo man Orangen kaufen kann, dahinter stehen Orangenhaine und Palmen. Am unteren Bildrand erkennt man Orangen mit grünem Blattwerk. Der Klappentext umreist nur einen Teil der Handlung, sodass der Roman noch die eine oder andere Überraschung für den Leser bereithält. Im Mittelpunkt stehen Lucinda, Rosemary, Jennifer und Michelle. Die vier Freundinnen verbringen seit einigen Jahren immer ein paar gemeinsame Tage im Sommer auf der Farm von Lucindas Familie.
Jede der Freundinnen kommt auf die Farm um den Alltag hinter sich zu lassen. Die eine erfolgreiche Hollywoodschauspielerin, die andere eine sehr gefragte Anwältin, die andere braucht eine Auszeit von ihrer Familie, aber sie verschweigen ihren Kameradinnen ihre jeweilige Situation. Doch im Laufe der Zeit holt sie der Alltag ein und sie gestehen sich gegenseitig ihre Probleme, Sorgen und Nöte.
Der Roman wird auf zweit Zeitebenen erzählt, gut erkennbar durch eine andere Schriftart und die vorangestellte Jahreszahl (2002), hier sind die Freundinnen Teenager und müssen gemeinsam einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Die beiden Teile werden in sich stringent erzählt und kommen ohne größere Zeitsprünge aus, der Schwerpunkt der Erzählung liegt in der Gegenwart. Die Männer in diesem Roman spielen eine untergeordnete Rolle und bleiben allesamt sehr blass und stereotypisch. Wer starke männliche Figuren sucht, sollte nicht zu diesem Roman greifen. Wer hingegen eine sonnige und unterhaltsame Frauen- und Freundinnengeschichte lesen möchte, ist hier genau richtig.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Wobei die Dialoge deutlich überwiegen und durch sie der Roman gestaltet wird.
Am Ende des Romans kommt noch einmal richtig Spannung auf und der Roman gewinnt noch einmal deutlich an Dynamik, was ich sehr gut fand. Alles in Allem ein guter Unterhaltungsroman der einen vom nächsten Urlaub in Kalifornien träumen lässt. Zudem bekommt man unbändige Lust die Rezepte von Lucinda auszuprobieren, welche man im Anhang des Romans findet.
Eine gute Lektüre für sonnige Tag auf der Terrasse, dem Balkon oder am Stand, um die Seele baumeln zu lassen.
6/10 P.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Teil 2 der Koblenz-Saga

Der Schokoladenpavillon
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„Bewegte Zeiten erfordern Liebe, Mut und Zuversicht“ beschreibt auf eingängige Weise den Folgeroman von „Das Rosenpalais“. Dreißig Jahre später ist bei den Familien in den 50iger Jahren des Wirtschaftswunders ...

„Bewegte Zeiten erfordern Liebe, Mut und Zuversicht“ beschreibt auf eingängige Weise den Folgeroman von „Das Rosenpalais“. Dreißig Jahre später ist bei den Familien in den 50iger Jahren des Wirtschaftswunders einiges passiert. Das Cover ist erneut bunt gehalten und im Vordergrund sind Rosen zu erkennen. Im Hintergrund ist eine Frau in einem gelben Kleid abgebildet, welche auf einem mit Blumen umrandeten Weg entlangflaniert. Der Klappentext deklariert den Inhalt gut und gibt dezente Hinweise auf die Fortentwicklung der Geschichte. In dem Roman geht es um Fenja Dorn, die Tochter von Eric und Clara Dorn aus „Das Rosenpalais“, deren Leben durch die Alleinerbschaft der Schokoladenmanufaktur durcheinandergewirbelt wird. Fenja, welche ursprünglich Medizin studieren wollte, hat keinerlei kaufmännische Erfahrung und Geschick und versucht dieser großen Aufgabe gerecht zu werden. Mit viel Ehrgeiz und einem absoluten Willen schafft sie es ihren eigentlichen Träumen ein großes Stück näher zu kommen. Als bedeutsame Nebenfiguren treten neben ihren Eltern Eric und Clara Dorn, ihre Tante Ella Dorn nebst Ehemann Sebastian Lombard mit ihren Söhnen Felix und Lukas, sowie Amelie, die Verlobte von Cousin Felix, und der Hotelerbe Lennart von Oedinghof auf. Lennart ist dabei ein besonderer Nebencharakter und gibt der Geschichte einen gewissen Reiz und Charisma durch sein sehr differenziertes Auftreten. Die Spannung der Geschichte lebt von der Konstruktion der zukünftigen Entwicklung und Verstrickungen der Familien, sowie dem „Beziehungsgeflecht“ zwischen Fenja, Amelie, Felix, Lukas und Lennart. Der Aufbau ist logisch nachvollziehbar und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Geschichte spielt in den50iger Jahren und somit ist die zeitliche Einordnung für den Leser gut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist locker, leicht und ist gut lesbar. Die Autorin setzt dabei auf eine klare, schnörkellose und verständliche Sprache. Als Besonderheiten sind ein Personenverzeichnis, sowie ein Rezept zum Nachbacken als Auflockerung zu erwähnen. Die Zielgruppe des Romans kommen Schokoladenfans, Anhänger von Familienromanen, sowie tendenziell eher Frauen in Betracht. Was mir an der Geschichte persönlich gefehlt hat sind entscheidende Veränderungen zu dem ersten Roman. Die Grundstruktur der Geschichte ist in vielen Bereichen ähnlich zu „Das Rosenpalais“ und somit hätte ich mir noch mehr spannende Wendungen oder ein abwechslungsreicheres Handlungsgeschehen gewünscht. Trotz des kleinen Makels wird eine interessante Unternehmens- und Familiengeschichte erzählt, welche in einigen Momenten auch für Heiterkeit sorgt.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Kein Apfel für Schneewittchen

Schneewittchen und die sieben Särge
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Mit Schneewittchen und die sieben Särge ist dem Autor ein solider Lokalkrimi gelungen. Ich fand die Story um den „im Ruhestand“ lebenden Geheimagenten Robert Mondrian sehr kurzweilig und ich war insgesamt ...

Mit Schneewittchen und die sieben Särge ist dem Autor ein solider Lokalkrimi gelungen. Ich fand die Story um den „im Ruhestand“ lebenden Geheimagenten Robert Mondrian sehr kurzweilig und ich war insgesamt zufrieden mit dieser neuen Buchreihe. Auf dem sehr lustigen bunten Cover erkennt der Leser einen Sessel mit einem Tisch auf dem einige Bücher gestapelt liegen. Auf dem Sessel sitzen zwei Kakadus und im Hintergrund ist ein Bücherregal abgebildet. welche mit dem Rücken zum Betrachter auf dem Vorderdeck eines Kreuzfahrtschiffes steht. Der Klappentext gibt mit viel Humor einen kurzen Überblick über die Hintergründe der Geschichte verrät jedoch nicht viel und hält somit die Spannung für den Leser hoch. Die Hauptthemen des Krimis sind Giftmord, lokale Nähe, sehr spezielle Persönlichkeiten, Beziehungen sowie Verdächtigungen.
Als Hauptfigur im Vordergrund steht der Buchhändler Robert Mondrian, welcher im früheren Leben als Geheimagent tätig war. Robert Mondrian ist ein ruhiger, ausgeglichener Mann, welcher jedoch aufgrund seiner Vergangenheit und Ausbildung weiß mit Problemen umzugehen. Ihm zur Seite steht, als meine persönliche Lieblingsnebenfigur, sein Assistent Alfons, welcher aufgrund seiner besonderen nerdigen Art den Alltag in der Buchhandlung sehr lustig ausschauen lässt. Ihm bedeuten seine beiden Kakadus alles, weswegen die Tiere auch Tagsüber in der Buchhandlung sind und mit ihrem Geschrei und Geschwätz die Umgebung auf Trapp halten. Als weitere interessante Nebenfiguren, treten die Feinkosthändlerin Sonja, sowie die Studentin Marie in Erscheinung. Dem Autor ist es gelungen verschiedene Charaktere zu schaffen wobei ihm die Nebendarsteller, besser als der Hauptdarsteller gelungen sind. Robert Mondrian wirkt nicht immer authentisch und verhält sich gegenüber seiner heimlichen Liebe wie ein Teenager, wobei er andererseits sehr durchsetzungs- und willensstark erscheint.
Die Handlung des Krimis ist in der heutigen Zeit angesiedelt und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und dialogorientiert Als Zielgruppe für den Roman kommen sowohl Frauen, als auch Männer aller Altersgruppen in Frage. Was mir persönlich an dem Krimi gefehlt hat war der Märchenbezug. Es geht zwar um einen vergifteten Apfel und es wird in einigen Passagen eine Andeutung auf Schneewittchen gemacht, dennoch ist der Bezug zum Titel des Krimis nicht so ganz erkennbar. Das Ende der Handlung wirkte mir persönlich etwas gezwungen und ich hätte mir noch mehr Spannung und Dramatik gewünscht. Positiv anzumerken sind die vielfältigen Nebenfiguren, sowie der besondere lokale Bezug zu einer schwäbischen Kleinstadt. Dies ist dem Autor sehr gut gelungen. Insgesamt ist der Krimi ein guter Zeitvertreib, welcher jedoch noch ausbaufähig erscheint. Ich bedanke mich beim Piper-Verlag für die Bereitstellung des Rezensions-Exemplars.

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