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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Huldas schwerster Fall

NEBEL
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Der letzte (oder erste) Teil der Hulda-Trilogie.
Huldas erster schwerer Fall. Ein junges Mädchen ist verschwunden und Hulda soll sie finden. Doch das stellt sich als unlösbar heraus. Später wird sie zu ...

Der letzte (oder erste) Teil der Hulda-Trilogie.
Huldas erster schwerer Fall. Ein junges Mädchen ist verschwunden und Hulda soll sie finden. Doch das stellt sich als unlösbar heraus. Später wird sie zu einem Fall berufen, der genauso rätselhaft erscheint. Hängen die beiden Fälle zusammen?
Das Spannende an Thrillern, die in umgekehrter Reihenfolge veröffentlicht werden ist sicherlich, dass man schon einiges Vorwissen hat. Ich finde die Vorgehensweise interessant, aber nicht zwingend nötig. Genauso gut hätte man die 3 Teile auch in der chronologischen Folge erzählen können.
Der Band „Nebel“ spielt in Huldas jüngeren Jahren und als Leser der beiden anderen Bücher weiß man ja bereits, dass sich ihre Tochter selbst tötet. Sehr beklemmend fand ich dennoch die Schilderung der Tage rund um Dimmas Tod.
Auch die andere Handlungsschiene ist interessant aufgebaut und mit dem Plot am Ende auch noch einmal spannend. Zuerst kann man sich kaum vorstellen, wie alles zusammenhängt und was der Fremde bei Erla und Einar will. Der Autor schafft eine Spannung durch Andeutungen und die Grausamkeit bleibt außen vor.
Die Schreibweise ist wieder überaus flüssig und durch das Schneetreiben noch intensiver, so dass man als Leser unbedingt wissen möchte, wie denn nun alles ausgeht.
Fazit: Ein sehr intensives, spannendes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Megagute Unterhaltung

Und die Welt war jung
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10 Jahre im Leben der Familie Aldenhofen/Borgfeldt/Canna
3 Städte – Hamburg/Köln/San Remo

In ihrem neuen Familienepos lässt Carmen Korn ihre 3 Lieblingsstädte aufleben. Kurz nach dem 2. Weltkrieg beginnt ...

10 Jahre im Leben der Familie Aldenhofen/Borgfeldt/Canna
3 Städte – Hamburg/Köln/San Remo

In ihrem neuen Familienepos lässt Carmen Korn ihre 3 Lieblingsstädte aufleben. Kurz nach dem 2. Weltkrieg beginnt ihr Epos, die Welt ist gerade wieder im Aufbau, als die Handlung beginnt. Die 3 Familien sind miteinander verwandt, bzw. verschwägert und gerade am Anfang muss man ein wenig aufpassen, wer und wo hier gerade im Vordergrund steht. Hierbei hilft auch der Stammbaum zu Beginn des Buches und das Dramatis Personae sehr viel weiter. Doch bald hat man sich eingelesen und „kennt“ die Familie.
Man lebt 10 Jahre ihre Höhen und Tiefen mit, bangt und hofft mit ihnen, erlebt Freude und Trauer und ist einfach gefesselt. Eine wunderschöne Familiensaga, deren über 600 Seiten viel zu schnell vorbei sind.
Die Handlung spielt auf 3 Ebenen – eben jene der 3 Städte und alle 3 sind für sich sehr lesenswert, vielschichtig, interessant und teilweise auch spannend. Viele der Charaktere haben ihre Kriegserlebnisse noch nicht verarbeitet, leiden noch unter Traumata, aber keiner lässt sich unterkriegen. So konnte ich gleich mit allen Personen eine Bindung aufbauen.
Fazit: schon die Jahrhundert-Trilogie von Carmen Korn mochte ich sehr gerne. „Und die Welt war jung“ hat mir genauso super gefallen und ich hoffe, dass wir bald noch mehr davon zu lesen bekommen.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Guter Fall, guter Humor

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Klufti ist wieder da
Noch etwas angeschlagen vom vorherigen Fall, der ja weiterhin unaufgeklärt ist. Als neuer kommissarischer Leiter der Polizei in Altusried. Und ganz nebenbei möchte er auch noch einen ...

Klufti ist wieder da
Noch etwas angeschlagen vom vorherigen Fall, der ja weiterhin unaufgeklärt ist. Als neuer kommissarischer Leiter der Polizei in Altusried. Und ganz nebenbei möchte er auch noch einen Cold Case lösen, bei dem ihm vor vielen Jahren ein Fehler unterlaufen ist und dabei der falsche Täter in Haft kam.
Ganz schön beschäftigt also unser Klufti und gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber die Autoren Kobr und Klüpfel schreiben mit viel Humor einen Krimi, den man einfach gerne liest. Allerdings steht dieses Mal das Privatleben des Kommissars sehr im Vordergrund.
Bei vielen Szenen muss man einfach wieder schmunzeln: Klufti im Tierheim, die Kässpatzen-Orgie, die Wäscheszene … . Dennoch gelingt es dem oft etwas grantigen Polizisten mit Hilfe seiner Kollegen dem alten Fall etwas Licht einzuhauchen. Die Autoren verknüpfen hier aktuelle Ereignisse und schreiben eine Story, bei der man gerne dabei ist. Besonders schön liest sich die Angelegenheit mit den Flüchtlingskindern, endlich mal eine positive Reaktion und passend in die Handlung eingewoben.
Da dieses Buch fast nahtlos an den 10. Band anknüpft, sollte man diesen vorher gelesen haben, um alle Zusammenhänge zu verstehen.
Fazit: Kluftinger begeistert immer wieder!

Veröffentlicht am 29.08.2020

Ich zaubere dich tot

Nach dem Feuer
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Ein junger Mann, der aus einem Zuhause flieht. Eine tote Frau. Ein ausgebranntes Wohnmobil. Und jede Menge Rätsel.



Zugegeben: ich fand etwas schwer in das Buch. Die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse, ...

Ein junger Mann, der aus einem Zuhause flieht. Eine tote Frau. Ein ausgebranntes Wohnmobil. Und jede Menge Rätsel.



Zugegeben: ich fand etwas schwer in das Buch. Die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse, die vielen Personen, dazu ein Junge, der geistig nicht auf der Höhe ist, das machte den Einstieg nicht leicht. Zudem wurde der Name des Jungen anfangs auch nicht erwähnt, so dass man die Familienbande noch schwerer durchschauen konnte. Aber nur so konnte der Rest des Buches gelingen. Denn Petra Hammesfahr baut ein Szenario auf, das sprachlos macht. Sie legt falsche Fährten und nimmt den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Zuletzt weiß man selbst nicht mehr, was man glauben soll.


Unfassbar, wie gut Petra Hammesfahr die Figur des Jungen gelingt! Allein die Einstiegsszene, als er unbedingt zurück in den Wohnwagen will um seine Freunde zu retten – ein Meisterstück, das ihr da gelingt. Oder seine Flucht aus dem Elternhaus, die Zeit im Krankenhaus... Man klebt förmlich an den Seiten, weil man wissen möchte, wie sich alles auflöst. Klar war nur, dass Tosca ein Miststück war, die wohl verdient hatte, was ihr passiert ist.


Hammesfahrs Reihe um Kommissar Klinkhammer verfolge ich schon sehr lange und freue mich jedes Mal erneut auf ein Buch mit ihm. Ein wenig tritt er jetzt in den Hintergrund, seit er einen neuen Job hat, aber schlussendlich darf er weiter dabei sein, was ich sehr gut finde.


Fazit: Nach dem Feuer spielt mit den Nerven des Lesers. Verwirrt teilweise und man braucht anfangs ein wenig Biss, um sich durch die ganzen Personen zu lesen, aber dann wird man durch eine Handlung belohnt, die es in sich hat und die toll geschrieben ist, wenn auch wieder etwas anspruchsvoller als andere Krimis. Aber gerade das macht ja Hammesfahrs Erfolg aus.

Veröffentlicht am 22.08.2020

bin begeistert

Meereskalt
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Ein irrer Mörder, der es auf Geschwister abgesehen hat. Gleich zu Beginn ist man voll drin in der Handlung. Quasi vom ersten Satz an. Und das ändert sich auch nicht bis zum letzten Wort. Haller beschreibt ...

Ein irrer Mörder, der es auf Geschwister abgesehen hat. Gleich zu Beginn ist man voll drin in der Handlung. Quasi vom ersten Satz an. Und das ändert sich auch nicht bis zum letzten Wort. Haller beschreibt eine Szenerie, die man sich gar nicht ausmalen möchte. Vor allem die Entscheidung, vor die er eine der Mütter stellt. Da mag man das Buch gar nicht mehr weglegen, bis man endlich weiß, was hier passiert und wer solch einen Geschwisterhass hat.

Die Darstellung seiner Charaktere hat mir auch durchwegs gefallen und mit der Wendung am Ende hatte ich so natürlich auch nicht gerechnet. Die war auch etwas – sagen wir – nicht so glaubwürdig.
Dennoch hat mich das Buch wieder total begeistert. Ich mag Hallers Schreibweise total gerne und klebe immer an den Seiten seiner Bücher. Auch dieses habe ich wieder in einem Rutsch durchgelesen. Hier gibt es keine Längen, nur Spannung pur. Von Anfang bis Ende. Vor allem, weil sich viel um Kinder dreht. Die Szene gleich zu Beginn fand ich toll gemacht und auch der Vergleich mit einem bekannten Buch war sehr ansprechend.
Fazit: zum Glück schreibt Haller relativ schnell, so können wir uns sicher schon bald wieder auf ein neues Buch von ihm freuen.