Cover-Bild Das Gegenteil von Hasen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783453272804
Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

Roman
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2020

Hat mir echt gut gefallen trotz einem kleinen Kritikpunkt

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Klappentext
„Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht ...


Klappentext
„Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.“

Gestaltung
Ich finde vor allem den Hasen auf dem Cover sehr gelungen, denn er ist sehr detailliert gezeichnet. Er sieht auch etwas übellaunig aus, was aber in gewisser Weise auch irgendwie zur Geschichte passt, da hier einige Charaktere keine schönen Dinge erfahren. Vor dem türkis-hellblauen einfarbigen Hintergrund hebt sich der Hase zudem sehr stark ab. Nicht ganz so gerne mag ich die gelbe Schrift auf diesem Hintergrund, da ich finde, dass sich Gelb immer nicht so gut lesen lässt.

Meine Meinung
Ein neues Werk von Anne Freytag. Da greife ich natürlich zu. Wenn dann noch ein Hase auf dem Cover ist, bin ich sowieso dabei! In „Das Gegenteil von Hasen“ geht es darum, dass die in der Schule beliebte Julia eine private Internetseite mit all ihren geheimsten Gedanken betreibt. Eines Tages jedoch wird diese Seite öffentlich gestellt, sodass die ganze Schule von Julias intimsten Gedanken erfährt. Auch über andere Mitschüler und Freunde von ihr.

Ein wenig fühlte ich mich an die Geschichte von „Love, Simon“ erinnert, bei der auch auf einmal etwas Privates öffentlich gestellt wird. Ich finde diese Thematik richtig gut gewählt, weil es den Nerv jugendlicher Leser trifft, aber gleichzeitig auch ältere Leser anspricht. Es zeigt, wie schnell das digitale Leben ist und wie leicht Geheimnisse ans Licht kommen können. Ich persönlich habe auch total mit Julia mitgelitten als all ihre geheimen Gedanken, die durchaus auch für andere brisant sind, an die Öffentlichkeit treten.

Hier hat die Autorin die Gefühlswelt der Jugendlichen nicht nur authentisch, sondern sehr nahbar und emotional eingefangen. Ich hatte einen Klos im Hals bei dem Gedanken, wie es mir gehen würde, würde ich in Julias Haut stecken. Bezüglich des Schreibstils von Anne Freytag kann ich auch weiter lobend erwähnen, dass die Beziehungsgeflechte zwischen den Jugendlichen total realistisch dargestellt wurden. Ich konnte darin echt einige Cliquenzusammensetzungen aus meiner eigenen Schulzeit wiederfinden und finde es klasse, dass es hier diesen Effekt des sich-in-der-Geschichte-Wiederfindens gibt!

Die öffentlich Gestellten Blogeinträge und die Verarbeitung dieser im Handlungsverlauf hatten auch eine interessante Botschaft, denn die Geschichte zeigt, dass man sich immer alles viel schlimmer vorstellt, als es dann wirklich wird. Das ist eine wichtige Botschaft, die ich mir persönlich auch mehr zu Herzen nehmen sollte. Dennoch fand ich diesbezüglich aber auch, dass die ganzen Stricke, die sich aus Julias Wortbomben entwickelt haben, etwas zu schnell abgehandelt wurden, denn sie wurden vergeben und vergessen und es gab auch positive Entwicklungen aus der ganzen Misere. Grundsätzlich finde ich, dass damit auch eine schöne Botschaft verbunden ist (auch aus Schlechtem kann etwas Gutes kommen), aber in meinen Augen ist es nicht ganz so realistisch, dass die Einträge nur ein paar Tage für Aufruhr sorgen. In meiner Schulzeit habe ich etwas ähnliches erlebt und da war der „Skandal“ wochenlang Thema und die Person, der es passiert ist, hatte sogar Monate später noch daran zu knabbern.

Richtig gut fand ich, dass bis zum Schluss des Buches nicht klar war, wer die Blogeinträge veröffentlicht hat. Hierdurch bleibt es nicht nur spannend, sondern man rätselt auch richtig mit, wer dahinterstecken könnte. Es werden diesbezüglich falsche Fährten gelegt, die dafür sorgen, dass man in seinen Vermutungen verunsichert wird. Auf diese Weise fiel es mir sehr schwer, das Buch aus den Händen zu legen, weil ich gerne mehr über die Hintergründe und Umstände der Veröffentlichung erfahren wollte.

Fazit
Mir hat „Das Gegenteil von Hasen“ mit seiner Thematik echt gut gefallen, da private Gedanken der Protagonistin an die Öffentlichkeit gelangen und hierdurch einiges an Aufregung entsteht. Aber nicht nur dadurch wird es spannend, auch die Frage, wer die Blogeinträge veröffentlich hat, beschäftigt den Leser bis zum Schluss! Auch wenn mir die Verarbeitung der Veröffentlichung von den Charakteren etwas zu schnell vorkam, fand ich all die damit verbundenen Botschaften sehr toll, gerade auch für jugendliche Leser! Dies ist ein Buch, aus dem man lernen kann ohne das Gefühl zu haben, belehrt zu werden!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.07.2020

Toller Schreibstil

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Ein wunderschönes Buch das vorallem durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil herraussticht. Anne Freytag schreibt direkt und trotzdem feinfüllig. Ihre Zeilen sind peotisch und bildgewaltig und sie benutzt ...

Ein wunderschönes Buch das vorallem durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil herraussticht. Anne Freytag schreibt direkt und trotzdem feinfüllig. Ihre Zeilen sind peotisch und bildgewaltig und sie benutzt absolut treffende Vergleiche. Somit hat der Leser es nicht schwer, direkt in die Geschichte hinein zu finden und sofort ein Teil der Handlung zu sein. Es ist wie ein Kinofilm der direkt im Kopf gestartet wird. Man kann sich alles ganz genau vorstellen und vergisst alles um sich herum.

Im Buch gibt es sehr viele Charaktere, die alle in abwechselnder Perspektiven ihre Seite der Handlung schildern. Dabei ist beeindruckend wie divers jede einzelne Figur ist. Alle haben ihre ganz eigenen Persönlichkeiten. Sie sind bunt und vielfätig, genau wie im echten Leben. Wirklich berührend ist das die Autorin die Stärken und Schwächen einer jeden Person im Buch zeigt. Somit wird einem als Leser klar, das jeder Mensch seine Probleme hat, auch wenn man diese nicht sieht. Etwas das man niemals vergessen darf, denn Probleme und Vergangenheiten prägen jeden einzelnen von uns und bestimmen unser Verhalten - etwas das im Buch sehr deutlich wird und wohl auch die Moral des ganzen ist.

Das Thema Mobbing wird sehr dezent behandelt. Es ist nicht das Mobbing an sich das im Mittelpunkt steht, sondern eher die Beweggründe der Täter. Im Buch wird die Täterin zum Opfer, doch das große Geheimnis von Julia überschattet das ganze. Meiner Meinung nach hätte das Buch diesen Zug gar nicht gebraucht, er lenkt viel eher von der Hauptthematik ab. Schade.

FAZIT
Eine sehr schöne Geschichte die mich sehr in ihren Bann gezogen hat. Es war wirklich wundervoll erzählt, aber mich hat Julias Geheimnis sehr gestört, weil es einfach nicht zur Handlung gepasst hat und auch sehr vorhersehbar war. Dadurch hat das Buch den 5ten Stern nicht erreichen können.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

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"Wir wollen die Wahrheit."
"Die Wahrheit? Und wessen Wahrheit genau?"
"Sie denken, es gibt mehr als eine?"
"Es gibt immer mehr als eine."
(S. 10)

Inhalt:
Die Geschichte handelt von einer Jahrgangsstufen ...

"Wir wollen die Wahrheit."
"Die Wahrheit? Und wessen Wahrheit genau?"
"Sie denken, es gibt mehr als eine?"
"Es gibt immer mehr als eine."
(S. 10)

Inhalt:
Die Geschichte handelt von einer Jahrgangsstufen einer Schule. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Marlene, Leonard und Julia, den beliebtesten Schülern der Stufe.

Eines Tages tauchen Einträge, persönliche Gedanken, über die anderen Schüler auf. Diese Einträge hat Julia verfasst, doch sie waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt.
Julias Mitschüler lernen nun eine neue ungefilterte Seite von ihr kennen.
Doch wer steckt hat die Beiträgt veröffentlichen, wenn es nicht Julia war und aus welchem Grund?

Meinung:
Dies ist mein allererstes Roman von Anne Freytag.
Ich muss schon sagen sie hat einen wundervolle und angenehmen Schreibstil und schafft es tolle Jugendgeschichten zu erschaffen.
Es werden wichtige Thematiken wie Freundschaften, Liebe und der Umgang mit Mobbing aufgegriffen.
Besonders das Thema Mobbing nimmt eine zentrale Stellung in der Geschichte ein. Mich hat hier das Verhalten der einzelnen Charaktere sehr beeindruckt. Viele reagieren wie erwartet und sind voreingenommen, doch andere versuchen herauszufinden was die Wahrheit ist.
Ich finde es schön das es diese Personen gibt die nicht alles glauben was anderen ihnen sagen.

Fazit:
Das Gegenteil von Hasen ist ein faszinierender Jugendroman.
4 von 5 Sternen ⭐

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein Nest aus falschen Nettigkeiten und unzensierten Wahrheiten

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KLAPPTEXT:
"Er ist wie ein Wolf unter den Hasen. Und ich wollte so sein wie er."
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, ...

KLAPPTEXT:
"Er ist wie ein Wolf unter den Hasen. Und ich wollte so sein wie er."
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige

MEINUNG:
Was für ein Buch.
Der Schreibstil selbst ist einfach und verständlich gehalten, jedoch aber auch sehr verwirrend. Aber auch berührend und liebevoll, das es einem unter die Haut geht.
Das Cover selbst passt meiner Meinung nach, perfekt zum Buch, genau so wie der Titel. Man hätte kein besseres dafür finden können. Es beschreibt bzw. zeigt einem, auf dem ersten Blick , was einen inhaltlich erwartet könnte. Ein kleiner Hase, mit Wölfischer Art und Weise.

Hier werden viele Dinge angesprochen, die nicht nur Kinder und Jugendliche betreffen, sondern auch Erwachsene. Themen wie Mobbing auf unterschiedliche Ebenen, aber auch über Vorstellungen von Freundschaften, die in Wirklichkeit keine sind. Wahre Freunde sind kostbar und doch so schwer zu finden. Es zeigt einen aber auch sehr ausdrucksstark, was wirklich wichtig im Leben sein sollte.
Diese unzensierte und echten Gedanken eines Menschen zeigen, wie wir alle irgendwie denken, wenn wir ehrlich mit uns sind, aber kaum einer wagt sie auszusprechen. Da gibt es die unterschiedlichsten Gründe warum, aber trotzdem sind sie da.

In dieser Geschichte geht es um ein Mädchen, das online ein Tagebuch geführt hat. Jedoch so eingestellt wurde, dass sie nie einer zu Gesicht bekommen sollte, geschweige denn überhaupt lesen. Und doch ist genau das passiert.
Dadurch wurden so viele Menschen verletzt und bloß gestellt. Nur weil jemand sich erlaubt hat, die last von der Seele zu schreiben. Um die Belastung des eingenen denkens nicht mehr zu spüren und gleichzeitig wieder Heer der eigenen zu werden. Hier wird auch Signalisiert das geschriebene Wörter noch mehr macht besitzen, als gesagte jemals haben können. Denn etwas zu sagen bedeutet auch mit der Zeit zu verblassen. Wo bei geschrieben Wörtern diese nicht so schnell vergessen werden, es ist für jeden irgendwie, irgendwo ersichtlich. Man könnte sagen die Wörter brennen sich in die Netzhaut. Das schlimmste von all dem, sind nicht die Worte allein die verfasst wurden, sondern die Tatsache, dass das Internet nie vergisst.
Es geht nicht nur den Jugendlichen wie Julia so, die diese Tagebuch Einträge verfasst hat. Sondern wir alle brauchen jemanden oder etwas, um die Last der Zeit los zu werden. Die einen reden mit Personen darüber, denen sie vertrauen. Andere wiederum haben niemanden, dann suchen sie andere Möglichkeiten. So oder so, jeder hat Belastungen die sie los werden müssen.
Hier erfährt man das aus den unterschiedlichsten Perspektiven bzw. Personen. Nicht nur das wir irgendwie alle irgendwo oberflächlich sind, sondern auch das in manchen Dingen einfach nicht die Wahrheit gesagt wird. Egal aus welchen Gründen es auch sein mag.
Aber zurück zum Thema, die Tagebuch Einträge die Stück für Stück veröffentlicht werden. Lassen die unterschiedlichsten Emotionen der Personen entflammen. Nicht nur das die wildesten Spekulationen entstanden, wer es veröffentlicht hat, sondern auch warum. Nein es kommen auch die unterschiedlichsten Formen von Mobbing hinzu, bis sie zur Gewalt ausarten.
Hier werden einen auch die Augen geöffnet, dass durch nicht miteinander reden, schnell Probleme bzw Missverständnisse aufkommen, die man hätte vermeiden können.
Durch die Protokolle die geführt werden, um den wahren Täter ausfindig zu machen, der sie veröffentlicht. Aber auch durch die kleinen Kommentare der anderen, wird man richtig gemein in die Irre geführt, wer denn der Täter ist. Dadurch wird einem recht schnell klar, daß man nicht anders ist als andere. Denn man denkt schnell, daß man den Täter kennt und doch wird man irgendwann eines besseren belehrt. Es zeigt wie falsch man doch liegen kann, nur weil man sich auf das gerede anderer konzentriert und nicht auf die wahren Dinge, die vor einem liegen.
Die Einträge selbst, waren erschreckend ehrlich und doch so gut, dass man es nicht so einfach in Worte fassen kann, man muss sie selbst lesen und spüren. Aber auch erschreckend, wie süchtig sie manch, als wenn man kein eigenes Leben hätte. Schätzt man die Leute wirklich so wenig um sich, das man den Gedanken anderer mehr glauben schenkt, als seinen eigenen Gedanken und Wahrnehmung?

FAZIT:
Ich kann dieses Buch jeden empfehlen. Nicht nur den Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen, die gern mal über den Horizont hinaus blicken. Schon einfach weil Themen angesprochen werden, die nicht nur klein, sondern auch groß beschäftigen. Ein großes Lob an die Autorin dafür, daß sie genau das anspricht, wo andere die Dinge tot schweigen.

Jedoch muss ich dazu sagen, dass mir das Ende irgendwie etwas unvollständig vorkam. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer alle nach dem/der Schuldigen suchen und doch am Ende kein Kommentar mehr darüber wirklich verloren wurde. Ich weiß auch nicht wie ich es besser beschreiben soll ohne etwas zu verraten, aber wie gesagt, am Ende fehlt mir noch etwas....

Ich danke Heyne Verlag und Randomhous für diesen tollen Einblick, in dieses außergewöhnliche Leseexemplar.

AUTOR/IN: Anne Freytag
SEITEN: 416 Buchseiten
ALTER: ab 14 Jahren
VERÖFFENTLICHUNG: 25. Mai 2020
HERAUSGEBER: Heyne Verlag

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Ein gefühlvolles Buch mit einer wichtigen Thematik

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Als ich schon das Cover und den Titel zu "Das Gegenteil von Hasen" von Anne Freytag sah, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss - ohne überhaupt zu wissen, worum es eigentlich geht. Doch auch ...

Als ich schon das Cover und den Titel zu "Das Gegenteil von Hasen" von Anne Freytag sah, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss - ohne überhaupt zu wissen, worum es eigentlich geht. Doch auch der Klappentext klang sofort vielversprechend und ich wurde auch nicht enttäuscht, denn das Buch hat mir einige tolle Lesestunden gebracht und zwischenzeitlich bekam ich auch Gänsehaut, da mich die Geschichte wieder sehr berührt hat.

Julia Nolde gehört zu den beliebten Mädchen der Schule - jeder möchte mit ihr befreundet sein und dann ist sie auch noch mit dem Schulschwarm Leonard zusammen - ihr Leben scheint perfekt. Bis zu dem Tag, als ihr Laptop überraschend verschwindet und nach und nach Blogbeiträge auftauchen - geschrieben von Julia, doch niemand sollte sie jemals sehen, denn diese Beiträge enthalten ihre tiefsten Gedanken und nie hätte sie diese irgendwem anvertraut. Die Verbreitung der Texte ist nicht mehr aufzuhalten und plötzlich weiß die gesamte Schule darüber Bescheid - im Mittelpunkt Julia, die plötzlich nicht mehr weiß, was sie tun soll und ihr Leben steht von einer Sekunde zur anderen auf dem Kopf.

Anne Freytag hat es wieder geschafft, mit einem leichten Schreibstil und einer lockeren Art ein Buch zu schreiben, welches eine so wichtige Thematik wie Mobbing beinhaltet und diese auf eine Weise thematisiert, dass man dennoch den Spaß am Lesen nicht verliert. Mir als Leserin ging diese Geschichte sehr nahe und ich konnte immer wieder kaum glauben, wie brutal es auf einer Schule zugehen kann - wie grausam die Schüler*innen zu einander sind und wie machtlos man als Elternteil oder Lehrer daneben steht ohne auch nur einen Ansatz davon zu ahnen. 

Das Buch ist unterschiedlich geschrieben. Auf der einen Seite lesen wir immer wieder Protokolle über die Zusammenkünfte der Lehrer mit einem Schüler und dessen Eltern, was dort gesagt wird, wer beschuldigt wird und wie immer wieder jemand versucht sich rauszureden. Es wird oft Julia selbst die Schuld in die Schuhe geschoben - dass es ja gerecht sei, dass ihr das alles nun passiert nachdem, was sie geschrieben hat - ohne dass sich irgendwer mal fragt, warum sie das geschrieben hat, warum sie alle irgendwie doch täuschen konnte und was eigentlich wirklich dahinter steckt. Wir begleiten die Schüler durch die Tage bis zur Aufklärung des Falls, immer wieder mit Zeitangaben, wer wann wo ist und mit wem gerade was macht. Zwischendurch werden ab und an Kommentare einiger Schüler angezeigt, wobei mir nie klar war, ob das in einem Forum geschieht, ob das Aussagen sind, die die Schüler zu den Lehrern gesagt haben oder in welchem Moment diese erschienen sind. Aber das machen manche der Kommentare nicht weniger schickierend.

Auch wenn mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie "Nicht weg und nicht da", hat Anne Freytag es wieder geschafft mich mit ihrer Geschichte zu berühren. Dieses Buch sollte sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, damit Mobbing in Schulen weniger verharmlost wird und vielleicht auch früher Anzeichen dessen erkannt werden kann. Es ist ein Wohlfühlbuch mit einer wichtigen Thematik und einer Geschichte, die mich als Leser nicht so schnell loslassen wird.

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