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Veröffentlicht am 27.08.2020

Die Jagd auf Edward Snowden

Ära des Verrats
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Hongkong im Sommer 2013. Der NSA Agent Corrigan erhält die Meldung dass ein Whistleblower sich in Hongkong aufhält…geflohen aus den USA mit einem Koffer voller Geheimdokumentationen der Geheimdienste der ...

Hongkong im Sommer 2013. Der NSA Agent Corrigan erhält die Meldung dass ein Whistleblower sich in Hongkong aufhält…geflohen aus den USA mit einem Koffer voller Geheimdokumentationen der Geheimdienste der USA. Die Wogen schlagen hoch und Corrigan und sein Team stehen unter Druck und wollen mit aller Macht die Veröffentlichung verhindern…doch der Whistleblower hat Unterstützer und somit muss Corrigan die Spur von Edward Snowden folgen…

„Corrigan hatte das düstere Gefühl, auf eine schnell ablaufende, tickende Zeitbombe zu starren, deren Sprengkraft die bestehende Welt aus den Angeln heben könnte.“ (Seite 36)

Edward Snowden dürfte vielen der Begriff für den wohl berühmten Whistleblower sein. Und genau hier geht es um diese Thematik bzw. die Verfolgung von Edward Snowden.

Der Autor hat gute 6 Jahre in diese Recherchearbeit gelegt und dies merkt man mit jedem Satz, mit jeder Auseinandersetzung der Thematik. Dieser Spionage Thriller setzt sich also aus vielen Komponenten zusammen und lässt einen nur so durch die Seiten mithetzen.

Der Schreibstil ist spannend, baut sich fast drohend auf, man ist auf der Jagd und sieht die Ansicht von beiden Seiten. Zu Beginn hat der Autor ein kleines Dossier aufgebaut indem die wichtigsten Personen oder Organisationen kurz aufgeführt werden. Somit kann man als Leser immer wieder darauf zurückgreifen. Mich hat der Schreibstil mitnehmen können, es wird nicht hochpolitisch irgendein Kauderwelsch erzählt, es bleibt sachlich und verständlich.

Und trotzdem würde ich es nur Lesern empfehlen die sich auch mit der Politik ansatzweise auseinandersetzen oder ein bisschen Hintergrundwissen besitzen. Sonst könnte die Thematik wohl unverständlich wirken oder man hat zu viele Probleme der Geschichte zu folgen. Man kann ebenso wenig durch das Buch hetzen, auch wenn es die Spannung auf jeden Fall zulässt, es wäre gut wenn man am Ball bleiben würde.

Es geht hier nicht um die Geschichte des Edward Snowden, nein, es geht um die Geschichte seiner Verfolger und welcher Apparat an Geheimdiensten dahinter steckt. Wieso konnte Snowden nicht gefasst werden? Was waren seine Beweggründe für die Veröffentlichung? Wie sieht die Situation im Allgemeinen aus? Welche dunklen Schatten haben die Geheimdienste am „kochen“?

Natürlich bin ich auf der Seite von Edward Snowden und ganz ehrlich, nachdem ich dieses Buch gelesen haben und mein Wissen noch etwas erweitern konnte, werde ich das auch bleiben. Denn der Autor deckt sehr genau auf womit die Geheimdienste diese Verfolgung und den Verrat begründen und dabei ist es nicht unbedingt Snwoden der eine Menge Lügen und Dreck am Stecken hat, nein, es sind die Geheimdienste, und nun läuft ihre Zeit ab. Wieso dies so ist, wie es dazu kam, auch hier deckt der Autor alle Themen ab.

Durch die Flucht von Snowden folgen wir den Agenten in die Ukraine denn auch hier kochen die Emotionen hoch, ein Machtwechsel steht bevor, Putin streckt die Finger aus wie auch die EU. Und Snwoden steckt in Moskau fest, muss sich hier verstecken und versuchen zu überleben. Doch der Autor setzt sich in der Ukraine eher mit dem Machtwechsel auseinander und hier wird die Arbeit des Geheimdienstes nochmals sehr genau unter die Lupe genommen.

Wer ist Freund, wer ist Feind? Auf wen ist wirklich Verlass? Was ist beständig in solchen Kreisen?

Ein Spionage Thriller der es in sich hat, der brisante Themen anspricht und super umgesetzt hat.

Wer sich für diese Thematik interessiert, und das empfehle ich jedem, der sollte dieses Buch unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Zauberei in der Schule

Sophie und die Magie - Bio, Deutsch und Zauberei
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Sophie wollte unbedingt auf die Aurora – Fanning- Gesamtschule gehen, denn hier sind viele Kinder die wohl magische Fähigkeiten besitzen. Bis jetzt ist allerdings nicht viel passiert…aber dann schwebt ...

Sophie wollte unbedingt auf die Aurora – Fanning- Gesamtschule gehen, denn hier sind viele Kinder die wohl magische Fähigkeiten besitzen. Bis jetzt ist allerdings nicht viel passiert…aber dann schwebt doch tatsächlich das Klassenbuch durch die Luft! Und als dann noch Lilia, eine Meerjungfrau in einer Badewanne, die Klasse bereichert ist Sophie hin und weg! Gemeinsam mit ihren neuen, magischen Freunden wollen sie ein Einhorn suchen, welches plötzlich entführt worden ist…
„Aber man sah jemanden eben nicht sofort an, ob er oder sie eine Hexe, eine Fee oder ein Werwolf war. Wenn sie sich nicht irgendwie zu erkennen gaben, dann konnten gerade die Magischen problemlos unentdeckt bleiben. Und das bevorzugten viele von ihnen.“ (Seite 11)
Eine neue Reihe mit Sophie und ihren magischen Freunden und Klassenkameraden. Ich persönlich bin sehr angetan von der Geschichte und wurde sehr gut unterhalten.
Der Schreibstil ist schön leicht, spannend, lustig und voller magischer Momente. Die Schrift ist schön groß gehalten, die Kapitel nicht zu lang, hier und da wurde mit tollen Illustrationen gearbeitet um den jungen Lesern noch ein bisschen mehr Einblick zu verschaffen. Vom Gesamtkonzept auf jeden Fall sehr gut umgesetzt.
Sophie ist „normal“, was sie nicht stört. Sie möchte aber gerne mehr von ihren magischen Klassenkameraden sehen und erfahren, aber sie weiss auch dass einige große Vorbehalte haben sie zu outen, denn nicht alle Mitbewohner oder Klassenkameraden in der Stadt Eden finden diese magischen Mitbewohner toll. So auch in der Klasse von Sophie.
Man ist zu Beginn am raten und mit rätseln wer von den Klassenkameraden denn magische Fähigkeiten haben könnte. Das macht schon mal sehr viel Spass und baut einen kleinen Spannungsbogen auf.
Auch ist es sehr schön umgesetzt dass Werwölfe oder Hexen grundsätzlich nicht böse sind, oder sich einfach so verwandeln, alles anfallen was bei 3 nicht auf dem Baum ist, nein! Die Autorin hat sich hier die ein oder andere tolle Lösung einfallen lassen und somit ist jeder magische Protagonist interessant, aber auch oft unsicher wie das alles aufgenommen wird im neuen Freundeskreis.
Schneller als man denkt sind die neuen Freunde unterwegs um ein verschwundenes Einhorn zu retten. Man geht mit ihnen auf Detektivarbeit, stellt Nachforschungen an, lernt viel über Einhörner kennen und ja, die Autorin bedient hier nicht die üblichen Klischees, sondern bleibt oft bei den „einfachen“ Dingen die aber im Gesamtbild toll umgesetzt wurden. Es ist magisch, ja, aber es ist auch ohne die üblichen Geschichten oder „Vorurteilen“ von magischen Wesen was ich sehr spannend und super umgesetzt fand.
Zum Ende gibt es nicht nur wieder ein paar Seiten mit tollen Rätseln sondern auch mit leckeren Rezepten zum nachbacken oder kochen. Und eine kleine Leseprobe zum nächsten Teil mit Sophie und ihren neuen, magischen Freunden, die diesmal ein neues Abenteuer erleben werden.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Nichts mehr zu verlieren

Wilde Freude
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Als hätte die Buchhändlerin Jeanne nicht schon genug verloren – ihren Sohn, die Liebe zu ihrem Mann Matt, nein, nun hat sie auch die Diagnose Brustkrebs erhalten. Eine Welt bricht für sie zusammen, auch, ...

Als hätte die Buchhändlerin Jeanne nicht schon genug verloren – ihren Sohn, die Liebe zu ihrem Mann Matt, nein, nun hat sie auch die Diagnose Brustkrebs erhalten. Eine Welt bricht für sie zusammen, auch, dass ihr Mann Matt „dies nicht nochmals mitmachen kann“ und sich entfernt. Bei der Chemotherapie lernt Jeanne Brigitte, Assia und Mélody kennen. Für die 4 Frauen, die alle gegen den Krebs kämpfen, beginnt eine zerbrechliche Freundschaft die damit endet dass diese 4 Frauen einen Raubüberfall planen…denn eine von ihnen braucht dringend sehr viel Geld…und was haben sie schon zu verlieren?
„Ich fragte mich, was nach diesem Etwas käme. Etwas i meiner linken Brust. Ich dachte an den Tod. Der Satz hämmerte in meinem Kopf. Ich hörte auf zu atmen. Etwas.“(Seite 13)
Was für ein schönes, bewegendes, Mut machendes und starkes Buch über 4 starke Frauen.
Der Schreibstil des Autors ist ein Gedicht und ich bin schlichtweg begeistert von ihm. Er ist direkt, er ist oft hart mit der nun mal vorhandenen Realität, er gibt jeder Protagonistin in diesem Buch eine eigene Tiefe, er beschreibt die Umstände so gekonnt und doch feinfühlig, er rührt zu Tränen und will doch keinerlei Mitleid, denn diese 4 Frauen wollen es ebenso wenig.
Jeanne ist die Hauptperson in diesem Buch und sie ist vom Leben gezeichnet. Nicht nur dass ihr Mann Matt der Mittelpunkt ihrer Ehe ist, nein! Auch ihr Sohn Jules wurde jung krank und verstarb als er noch keine 10 Jahre alt war. Das hat die Ehe von Jeanne und Matt schon an den Rand von allem gebracht und nun hat Jeanne die Diagnose Brustkrebs erhalten.
Alleine die Wandlung von Jeanne fand ich bemerkenswert und unglaublich in ihrem Gesamtbild. Sie ist eher die Zurückhaltende, sie ermöglicht ihrem Mann seinen ganzen Freiraum der auch ihren stark eingrenzt, sie ist immer höflich, verhält sich ruhig und wagt nicht auszubrechen. Und dann die Umgebung die von Jeanne ihrer Erkrankung erfährt, diese Vorsicht der Leute, aber auch dieser hohe Geltungsbedarf von diesen anderen Mitmenschen und was es in Jeanne auslöst. Und ja, ich konnte sie verstehen, denn irgendwann ist das Maß voll.
Die 3 anderen Frauen, Brigitte, Assia und Mélody sind ebenso gut dargestellt, der Autor nimmt sich ihrer an und jede Frau erhält ein kleines Kapitel was ihnen im Leben widerfahren ist und man merkt wie sich gewisse Punkte stark überschneiden. Es ist nicht „nur“ der Krebs der die Frauen zusammenschweisst, es ist mehr. Und das lassen sie sich nicht nehmen, sie wollen trotzdem leben, lachen, laut sein und als das anerkannt werden was sie nun mal sind, ohne Mitleid, ohne Vorzüge oder ähnlichem.
Da eine Protagonistin die Hilfe der Mädels braucht wird ein Raubüberfall geplant, dieser lässt auch etwas Spannung aufkommen und mit fiebern. Ja, natürlich mag das hier und da übertrieben sein, vielleicht überspitzt, aber doch was es nun mal spannend, unterhaltsam und nachvollziehbar.
Die ein oder andere Wendung kommt noch zum Ende hinzu, der Autor stülpt auch hier nochmal das Gesamtbild der Frauen, aber auch das des Lesers um und lässt einen überrascht nach Luft schnappen und die Frage bleibt – wie hätte ich gehandelt? Was wäre für mich vorrangig? Lohnt sich aufregen oder ähnliches überhaupt?
Ein Buch was mich schlichtweg, in seinem Gesamtkonzept, begeistert hat! Es ist etwas anderes, es ist ja, wild Freude, für die Leser, die dies zulassen wollen.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Diese Pandatage

Pandatage
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Als wäre das Leben gerade nicht schon schwer genug. Danny Maloony hat seine Frau bei einem Autounfall verloren und vermisst sie jeden Tag. Der gemeinsame Sohn Will spricht seit diesem Tag kein Wort mehr. ...

Als wäre das Leben gerade nicht schon schwer genug. Danny Maloony hat seine Frau bei einem Autounfall verloren und vermisst sie jeden Tag. Der gemeinsame Sohn Will spricht seit diesem Tag kein Wort mehr. Dann verliert Danny noch seinen Job auf der Baustelle, sein Vermieter macht ihm Drohungen wegen der ausstehenden Miete und Danny hat keine bessere Idee als, als Pandabär verkleidet als Strassenkünstler zu arbeiten….doch das ruft neue Wirkungen hervor…

„Ehrlich, ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll. Ich habe alles versucht, aber er redet einfach nicht. Die Hälfte der Zeit guckt er mich nicht mal richtig an. Ich weiß nicht, ob er mich liebt oder hasst oder was auch immer. Ich hoffe, dass er da rauswächst, dass es nur eine Phase ist oder so, aber je länger es dauert, desto mehr fühlt es sich an, als würde das ewig so weitergehen, was auch immer das überhaupt ist.“ (Seite 32)

So ganz sicher war ich ehrlich gesagt nicht was mich bei diesem Buch erwarten würde. Und wie hat der Autor die ganze Story überhaupt umgesetzt?

Ich finde die Aufmachung vom Cover und dem Innenseiten des Buches schon mal sehr schön und ansprechend.

Der Schreibstil, ja, der hat mich eigentlich gleich einnehmen können. Nicht nur dass der Autor gewisse Themen versucht hat in Worte zu fassen, gerade dann, wenn es eigentlich kaum Worte gibt. Nein, er hat auch einen herrlichen schönen und feinfühligen, manchmal spontanen und leichten ironischen Humor eingebaut der mich mehr als einmal zum Lachen gebracht hat.

Danny Malonny ist nach dem Unfalltot seiner Frau Liz alleinerziehend. Er liebt und vermisst seine Frau und weiß eigentlich gar nicht wie er das alles stemmen soll, Erziehung, Arbeit, die Rechnungen bezahlen die immer mehr werden. Manchmal wollte ich Danny durchschütteln, weil er mir so unglaublich lasch und unmöglich vorkam, aber doch hat der Autor, in meinen Augen, den Vater sehr gut gezeichnet, denn ich denke viele Partner wären erstmal „verloren“ wenn sie plötzlich alleine alles stemmen müssen.

Will spricht nicht mehr, warum, wieso, weshalb wird mit der Zeit aufgeklärt. Und es ist einfach nur pure Liebe die Will zu dieser Situation getrieben hat, denn auch er hat von jetzt auf gleich einen wichtigen Menschen, die Person verloren, die ihn immer verstanden hat und wusste wie er tickt. Und gerade bei Kindern kann dies dann tiefe Wunden reissen.

Der Autor zieht diese Thematik nicht durch den Dreck, er macht sich nicht dauerhaft darüber lustig, aber er nimmt sie auch nicht tieftraurig und zu ernst. Sondern so wie es ist – jeder Mensch ist anders, jeder trauert auf seine eigene Art und sollte dafür nicht verurteilt werden. Und doch haben wir immer noch die Möglichkeit immer an die Menschen zu denken die wir verloren haben und erneut eine gemeinsame Brücke zu bauen.

Wie schwer das ist, aber auch welche Chancen geboten werden, dies wird in diesem Buch, für mich persönlich, sehr gut und schön dargestellt.

Das Ende mag nicht jedem gefallen, ich fand es aber ein guter Anfang und ein guter Ansatz und konnte mich damit sehr versöhnen.

Es ist vielleicht ein etwas anderes Buch zum Thema Trauer und wie es danach weitergehen kann bzw. muss, aber doch hat der Autor es, für mich als Leserin, sehr schön und im Gesamtbild toll umgesetzt. Ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Die Welt der brennenden Bücher

Fahrenheit 451
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Bei 451 Fahrenheit (ca. 233 Grad C) beginnt Papier sich selbst zu entzünden. Damit die Menschen nicht zu viel nachdenken, hinterfragen, sich informieren und dann protestieren werden sie klein gehalten ...

Bei 451 Fahrenheit (ca. 233 Grad C) beginnt Papier sich selbst zu entzünden. Damit die Menschen nicht zu viel nachdenken, hinterfragen, sich informieren und dann protestieren werden sie klein gehalten – mit Dauerbeschallung durch Werbung, Serien, Interaktionen mit dem Fernseher, Musik und ähnlichem. Denn der Krieg droht und die Menschen sollen still bleiben. Guy Montag ist Feuermann und verbrennt Bücher…denn sie sind staatlich verboten. Doch Guy ist nicht wie die anderen Menschen und beginnt, nach einigen Ereignissen, das System zu hinterfragen…

„Letzte Nacht dachte ich an all das Kerosin, das ich in den vergangenen zehn Jahren verbraucht habe. Und ich dachte an Bücher. Und zum ersten Mal ist mir klargeworden, dass hinter jedem einzelnen dieser Bücher ein Mensch steckte. Ein Mensch muss sie sich ausgedacht haben.“ (Seite 85)

Ein Buch welches durch seine Neuauflage durch den Diogenes Verlag nochmals einen eigenen Antrieb erhalten hat. Und wenn man nun bedenkt dass der Autor Ray Bradbury dieses Buch 1953 erschaffen hat, dann ist dies fast beängstigend.

Die Neuauflage hat mich auf das Buch aufmerksam und neugierig gemacht und ich bin auf jeden Fall schwer angetan von der Thematik die der Autor in seinem Buch verarbeitet. Das Buch wurde zwar überarbeitet und vom Schreibstil abgeändert, und doch trägt es die Handschrift des Autors. Man wird sehr schnell in diese Geschichte mit einbezogen, der Schreibstil konnte mich begeistern und ja, natürlich muss man hier aufmerksam lesen und auch mitdenken. Aber es lohnt sich.

Guy Montag ist Feuermann, ich nenne ihn nicht Feuerwehrmann, denn er wehrt das Feuer nicht ab. Wer das Lesen und Bücher liebt, der wird Guy, zu Beginn, auf jeden Fall hassen. So erging es mir mal. Und doch trifft er auf eine Person die ihn verwundert, die die Welt so ganz anders sieht, aber anders ist in dieser Zeit nicht gerne gesehen. Und ein Vorfall bei „der Arbeit“ lässt Guy zu zweifeln beginnen.

Durch seine Frau Millie erhält man den erschreckenden Einblick wie die meisten Menschen sich berieseln lassen. Egal ob es um Werbung geht, den Interkationen mit dem eigenen Fernseher, ja eher Fernseherwänden die das Wohnzimmer beschallen, nächtliche Möglichkeiten für Musik, Werbung und anderen Beschallungsmöglichkeiten, Millie nimmt alles dankend an und kann gar nicht mehr ohne.

Durch die „Verwandlung“ von Guy nimmt die Geschichte eine Wendung und die hat es in sich. Es ist spannend, atemlos, mit Glück und Leid durchsetzt und lässt einen immer wieder Lichtblicke in diesem Dunkeln erkennen. Guy versucht sein eigenes Feuer zu stillen, das ihn so ganz anders macht und auszeichnet als die restlichen Menschen.

Der Autor besticht nicht nur mit einem unglaublich toll alles umschreibenden Schreibstil, nein, man merkt wie sehr er Bücher und ihre Geschichten liebt. Und Menschen die diese Liebe ebenso empfinden, werden von diesen Gefühlen überrannt, mitgenommen und angestrahlt. Damit hat der Autor bei mir sehr hoch gepunktet.

Aktueller und wichtiger, darüber muss man jetzt nicht so sonderlich diskutieren, könnte das Buch gar nicht mehr sein. Man muss sich nur auf den Strassen umsehen oder im nahen/fernen Bekanntenkreis, da sieht man die Ergebnisse. Und ja, es darf Angst machen, denn ja, man sollte immer noch eine Möglichkeit zum abschalten finden, und bei wichtigen Themen die Möglichkeit zum einschalten.

Ein Buch was mich zu seiner Liebe zum lesen und den Büchern begeistern konnte aber auch ermahnen wie wichtig es ist sich nicht ständig berieseln zu lassen. Ich empfehle es auf jeden Fall weiter!

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