Profilbild von Jasminleon

Jasminleon

Lesejury Star
offline

Jasminleon ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jasminleon über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Klare Kauf-und Leseempfehlung

Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)
0

Und wieder einmal bin ich glücklich darüber,ein weiteres Buch von Chris Carter gelesen zu haben.
Chris Carters Schreibstil ist flüssig,fesselnd und vor allem spannend. Er beschreibt das Geschehen so realistisch ...

Und wieder einmal bin ich glücklich darüber,ein weiteres Buch von Chris Carter gelesen zu haben.
Chris Carters Schreibstil ist flüssig,fesselnd und vor allem spannend. Er beschreibt das Geschehen so realistisch und detailliert, dass man als Leser das Gefühl bekommt, man wäre live bei den Mordermittlungen dabei. Mir fällt es immer schwer,das Buch an die Seite zu legen.Ich könnte es in einem durchlesen.Chris Carter hat früher unter anderem als Kriminalpsychologe gearbeitet. Sein Wissen und seine Erfahrungen kann er wunderbar in seine Thriller integrieren.er weiss,wovon er schreibt.


Man ist von der ersten Minute an gefesselt von der Handlung und man kommt zwischendurch nicht auf den Täter. Bis dahin ist das Buch wirklich spannend geschrieben, ohne das es langweilige Passagen gibt. In jedem Band wird die Geschichte der Hauptperson, Robert Hunter, wiederholt und ergänzt(Hochintelligent,warum er bei der Polizei ist die.). Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.

Ich liebe die Bücher von Chris Carter und seiner Hauptperson Robert Hunter !


Veröffentlicht am 09.03.2022

Eine perfide Geschichte und eine verzweifelte Mutter, die in einem Alptraum zwischen Hoffnung und Angst schwebt!

Ich vernichte dich
0

Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen. Ein fesselnder Thriller des vielfach ausgezeichneten Bestseller-Autors Brad Parks!

,,Ich vernichte ...

Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen. Ein fesselnder Thriller des vielfach ausgezeichneten Bestseller-Autors Brad Parks!

,,Ich vernichte dich“ von Brad Parks war mein erstes Buch des Autors, welches am 23.02.2022 im Fischer-Verlag erschienen ist. Mir hat dieser perfide und gut durchdachte Psychothriller unheimlich gut gefallen, denn nicht nur die Handlung, auch die Protagonisten und ein unglaubliches Psychospiel haben mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in den Bann gezogen. Mich haben zwei Handlungsstränge erwartet, die gleichermaßen sehr interessant waren. Ich wusste anfangs nicht, ob beide zusammen gehören oder ob ich es direkt mit zwei unterschiedliche Fälle zu tun habe, die parallel aufgeklärt werden müssen. Zum einen steht die verzweifelte Mutter Melanie im Mittelpunkt, die ihr drei Monate altes Baby morgens wie gewohnt bei der Tagesmutter abgibt und nachmittags den größten Schock ihres Lebens erleidet. Das Kind kam von der Tagesmutter direkt in die Obhut des Sozialamts von Shenandoah Valley, ohne dass Melanie davon geahnt hat. Mit Schrecken erfährt sie, dass man in ihrem Haus eine große Menge Kokain gefunden hat, sodass ihr automatisch der illegale Verkauf von Betäubungsmittel vorgeworfenen wird. Doch mit dieser Horrornachricht hört ihr Alptraum nicht auf, denn gleichzeitig soll sie ihr Kind auch noch im Internet zum Verkauf angeboten haben. Das Bild einer perfekten Kriminellen ist schnell geschaffen, während die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin des Gerichts für Augusta County Amy Kaye diese hochbrisante Angelegenheit zu bearbeiten bekommt und gleichzeitig manisch einem Serienvergewaltiger auf der Spur ist. Dieser überfällt seit Jahren im Morgengrauen junge Frauen aus verschiedenen Gebieten und vergewaltigt sie anschließend. Dabei flüstert er auffällig mit seinen Opfern, doch Spuren seiner schrecklichen Taten konnte er bislang erfolgreich vermeiden. Amy, die ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat und ein eingefleischter Fan der Serie ,,Dancing with the Stars“ ist, muss einige Niederlagen verkraften, um dem flüsternden Serienvergewaltiger endlich gegenüber stehen zu können.

Von Anfang an ist klar, dass Melanie nichts mit den ihr vorgeworfenen Anschuldigungen zu tun hat. Denn sie ist eine liebevolle Mutter, die nach einer tragischen Kindheit und jüngster, traumatischen Vergangenheit endlich im Leben angekommen zu sein scheint. Sie muss sich nicht nur mit der Frage beschäftigen, wer und warum ihr diese schrecklichen Taten unterjubeln will, auch wird sie während des Gerichtsverfahrens regelmäßig von neuer Hoffnungslosigkeit überfallen. Ein unmotivierter Rechtsanwalt wird an Melanies′ Seite zur Verteidigung gestellt und die Hoffnung, dass sich diese ungeheuerlichen Missverständnisse schnell aufklären, verschwindet immer mehr. Denn ein weiterer Tatvorwurf lässt sie verzweifeln, da ihr bei einer Verurteilung die Todesstrafe droht. Ich musste ein Rätsel lösen und herausfinden, wer das Leben einer jungen Mutter zerstören will. Eine Überwachungskamera auf dem Grundstück ihres Nachbars soll die Unschuld beweisen, doch es kommt ständig anders als erwartet.

Die Anschuldigungen an sich fand ich alleine schon bitterböse und Melanies′ ausweglose Situation wurde authentisch rübergebracht. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen konnte ich gut nachvollziehen. Diese Verzweiflung war jederzeit deutlich zu spüren und gerade wenn man als Leserin selbst Mutter ist, fragt man sich insgeheim immer wieder, wie man in so einer Situation reagieren würde. Ich finde, dass Melanie trotz all den falschen Anschuldigungen einen kühlen Kopf bewahrt hat, sodass ich das Bild eines starken Charakters vor Augen hatte. In einigen Situationen wäre ich mit Sicherheit nicht so cool geblieben. Zwischendurch wird ein anonymes und gut betuchtes Ehepaar, welches keine eigenen Kinder bekommen kann und sich beim Sozialamt als Adoptiveltern bewirbt, erwähnt. Was sie mit Melanies′ Situation zu tun haben, hat mich kurz vor Ende sehr überrascht. Ich habe mit der hier geschilderten Auflösung nicht mit gerechnet, da regelmäßig falsche Fährten eingebaut wurden. Deshalb habe ich den wahren Täter übersehen, meine Aufmerksamkeit hat sich komplett auf die Fährten konzentriert.

Das ganze Szenario, die Atmosphäre und der Aufbau der Geschichte haben mir unheimlich gut gefallen. Es gab eine Menge Situationen zum mitfiebern und es gab emotionale Momente einer verzweifelten Mutter, die glaubhaft beschrieben wurden. Wie das Sozialamt von Shenandoah Valley im Bundesstaat Virginia reagiert hat und wie schnell ein Leben ruiniert werden kann, hat mich geschockt. Auf der einen Seite will das Sozialamt hilfsbedürftige Kinder beschützen, doch jeder Versuch von Melanie, ihre Sicht darzustellen, wurde vom Amt mit aller Härte abgewiesen. Da sie diese ganze Tortur aus ihrer eigenen Kindheit kennt, macht das ganze nicht besser. Das amerikanische Rechtssystem unterscheidet sich deutlich vom deutschen, welches mich öfter sprachlos gemacht hat. Für Melanie kommen immer mehr Anschuldigungen hinzu, bis es sich bei der Gerichtsverhandlung zuspitzt. Ein verstörendes Video und eine bittere Enthüllung drohen Melanie, sie noch weiter in den Abgrund zu ziehen …

Die komplette Handlung ist ein gut durchdachtes und äußerst spannendes Verwirr- und Psychospiel. Mich haben regelmäßig überraschende und gut eingearbeitete Wendungen erwartet, auch der Perspektivenwechsel zwischen Melanie und Amy Kaye hat mir gut gefallen. Während Melanie emotional sehr schwer zu kämpfen hat, konnte ich der stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin bei ihrer Suche nach dem flüsternden Vergewaltiger über die Schulter schauen. Mir hat ihr Charakter ebenfalls klasse gefallen, denn sie hinterlässt oft eine Spur von Humor und Sarkasmus. Sie und Melanie sind tief ausgearbeitete Protagonistinnen, die glaubhaft und authentisch dargestellt werden. Dieser Wechsel zwischen den beiden Fällen hat für rasante und unterhaltsame Auswechslung gesorgt, sodass es mir großen Spaß gemacht hat, die 64 Kapitel zu lesen. Aber auch die restlichen vorkommenden Protagonisten wie Aaron Dansby, der Bezirksstaatsanwalt des Augusta County und Amys′ Chef, das Büro des Sheriffs, Melanies′ Ehemann und ihr bester Freund haben gute und überraschende Rollen eingenommen.

Der Schreibstil ist sehr ausführlich, bildlich, ehrlich und flüssig. Dies ist eine aufwühlende Geschichte, die zeigt, dass psychische Gewalt nicht minder verheerende Auswirkungen auf Menschen haben kann, als physische Gewalt. Brad Parks versteht es, eine Gänsehaut beim Lesen auszulösen, ohne sich dafür an Gewaltexzesse bedienen zu müssen. Hier werden auf eine perfide Weise menschlichen Abgründe beschrieben und ich konnte Stück für Stück erfahren, was wirklich hinter all den teuflischen Anschuldigungen gegen Melanie steckt. Für sie kommt eine Wahrheit zutage, welches für ein gelungenes und großes Finale gesorgt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2021

Ein interessanter und origineller Plot mit einem hohen Spannungsbogen!

Der Angst verfallen
0

Bitterkalt wie der Tod! Ein neuer Fall für Hattinger und Köstner von Kindle #1-Bestsellerautor Mark Franley.

»Sein Ziel war die Jagd, und ein verschrecktes Opfer spornte ihn nur noch mehr an.«
Im bayerischen ...

Bitterkalt wie der Tod! Ein neuer Fall für Hattinger und Köstner von Kindle #1-Bestsellerautor Mark Franley.

»Sein Ziel war die Jagd, und ein verschrecktes Opfer spornte ihn nur noch mehr an.«
Im bayerischen Lohberg wird ein kleiner Junge unter die Eisschicht des Dorfweihers geschoben und dem Erfrierungstod überlassen: ein Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger und seine Kollegen Mike Köstner und Eva Lange. Bei den Ermittlungen stößt das Team auf die Thrillerautorin Maria Burkhard. Verrufen in der Dorfgemeinschaft, lebt sie auf einem einsamen Berghof – und gibt Hattinger und seinen Leuten Rätsel auf: Sie behauptet, sie sei nachts überfallen worden und man habe sie gezwungen, über den Mord an dem Kind zu schreiben. Viel Zeit bleibt den Kommissaren nicht. Denn bald darauf verschwindet ein Mädchen …

"Der Angst verfallen" ist der zweite Band der Köstner-Hattinger-Thrillerreihe von Mark Franley, der am 28.09.2021 im Edition M Verlag erschienen ist. Dies ist wieder ein rasanter Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Eindrucksvoll beschreibt der Autor den Wettlauf gegen die Zeit, um den Tod des grausam ermordeten Hans aufzuklären. Gleichzeitig aber auch die mühsamen Anstrengungen, das verschwundene Mädchen zu finden. Denn die Drohungen und Anforderungen des Täters lassen die Ermittler Ruben Hattinger, Eva Lange und Mike Köstner verzweifeln, eine unbekannte Verbindung zur Thrillerautorin Maria Burkhard bleibt lange im Verborgenen. Da die Autorin dem Alkohol nicht abgeneigt ist und nur spärlich mit Informationen aus ihrer Vergangenheit rausrückt, zweifeln die Ermittler zwischendurch immer wieder an ihren Verstand. Doch bevor sie ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen, bringt Hattinger sich in Gefahr und die Spur bringt sie zur Justizvollzugsanstalt, wo ein eiskalter Mörder zur lebenslangen Haft verurteilt wurde. Dass dieser Psychopath der Autorin zu ihrem Ruhm ihres ersten Thrillers verholfen hat, ist kein Geheimnis. Doch als immer mehr Puzzleteile ihren Platz finden, kommen die Ermittler einem gut durchdachten Plan auf die Schliche.

Der Thriller zeichnet sich wieder durch seinen lebhaften und bildhaften Schreib- und Sprachstil aus. Außerdem ist er unheimlich flüssig, sodass es mir schwerfiel, das Buch an die Seite zu legen. Der Spannungsbogen bleibt die gesamte Zeit über erhalten und führt letztlich zu einem Showdown, bei dem allerdings nicht alle Fragen beantwortet wurden. Besonders die letzten Seiten kamen mir unvollständig vor, weshalb ich hieraus keine logischen Schlüsse ziehen konnte. Ein paar Informationen hätten dem Finale deshalb nicht geschadet. Die Handlung enthält einige Überraschungsmomente, da ich geschickt auf falsche Fährten geführt wurde. Cliffhanger an den richtigen Kapitelenden sorgen für Neugier und große Spannung, was Mark Franley wieder super gelungen ist.

Der Plot ist interessant und originell, die Charaktere sind umfassend ausgearbeitet. Besonders Ruben Hattinger, der seine Kollegen mit seinem eigenartigen und autistischen Verhalten gerne mal auf die Nerven geht. Er hat bestimmt Vorlieben und er weicht, so gut es geht, nicht von seinen Routinen ab. Er ist ein Eigenbrötler, zeigt so gut wie keine Emotionen und kein Fall scheint ihn zu brutal zu sein. Ausserdem kann er sich in verschiedene Situationen hineinversetzen und so dem Täter schnell auf die Spur kommen. Während des gesamten Handlungsverlaufs ist der Thrill präsent, das beständige Spiel zwischen Anspannung und der Erleichterung dank Hattingers trockenen Humors gefällt mir besonders gut. Aber auch Eva Lange und Mike Köstner sind vielschichtig angelegt, die Charaktere wachsen mit jeden Band weiter. Wer einige Vorgänger des Autors mit den hier vorkommenden Protagonisten kennt, der weiß, was ich meine. Aber auch Neueinsteiger können den Protagonisten problemlos folgen. Lange und Köstner sind aus einem zurück liegenden Fall gebrandmarkt, jedoch üben sie ihren Beruf weiterhin aus Leidenschaft aus. Obwohl es neben Hattinger nicht immer leicht ist, ergibt das Ermittlertrio ein gutes und klares Bild ab.

Die Angst ist mit dem entführten Mädchen deutlich zu spüren, denn zwischendurch wird von ihrer Gefangenschaft geschrieben. Es gab Situationen, die mich richtig gepackt haben. So wurden Emotionen geweckt, die nichts für schwache Nerven sind. Ein wechselnder Perspektivenwechsel macht diese grausame Geschichte abwechslungsreich, sodass ich eine klare Leseempfehlung ausspreche. Von mir 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein guter Wiener-Krimi mit Lokalkolorit!

Lockvogel
0

"Lockvogel" ist ein Kriminalroman von Theresa Prammer und dem Verlag Haymon, der am 16.3.2021 erschienen ist. Diese Geschichte handelt von einem ungewöhnlichen Ermittlerduo, das aus einem Privatdetektiv ...

"Lockvogel" ist ein Kriminalroman von Theresa Prammer und dem Verlag Haymon, der am 16.3.2021 erschienen ist. Diese Geschichte handelt von einem ungewöhnlichen Ermittlerduo, das aus einem Privatdetektiv und einer Schauspielschülerin besteht. Edgar Behm und Toni gehen auf Mörderjagd und sie gehen der Frage nach, was an der Geschichte dran ist, dass ein einflussreicher Regisseur übergriffig geworden sein soll.

Toni ist pleite und ihr läuft die Zeit davon. Sie hat praktisch keinen Euro mehr in der Tasche. Nicht, weil die Schauspielschülerin ihren Allerwertesten nicht hochbekommt, sondern weil sich ihr Freund Felix mit ihren Ersparnissen auf und davon gemacht hat. Geld weg, Freund weg (Oder Ex-Freund? Betrüger? Was zur Hölle ist er denn nun?), dafür werden die unbezahlten Rechnungen immer mehr. Toni hat einen riesigen Berg besonders saurer Zitronen vorgesetzt bekommen. Nur: Was macht sie daraus? Zuerst einmal: Durchatmen, Limonade machen auf später verschieben und schleunigst Felix zur Rede stellen. Dafür wendet sie sich an Privatdetektiv Edgar Behm. Der könnte Felix aufspüren. Doch wie soll sie ihn bezahlen?

Auch Sybille Steiner findet den Weg in Behms Detektei: Die Ehefrau eines Starregisseurs hat beunruhigende Post erhalten. Einem anonymen Tagebuch zufolge soll ihr Ehemann vor Jahren gegenüber einer jungen Schauspielerin seine Machtposition ausgenutzt haben. Sind die Anschuldigungen wahr? Wer ist die Verfasserin? Hat damit gar der Tod eines Mannes auf einer von Steiners High-Society-Partys etwas zu tun? Möglichst schnell, bevor die Presse Wind davon bekommt, muss Behm genau das herausfinden. Wie praktisch, dass gerade eine Schauspielschülerin bei Behm aufgetaucht ist, die ihn nicht bezahlen kann: Toni wird als Lockvogel engagiert. Welche Gefahren warten auf sie in der Filmbranche, die für Machtgefälle und Intrigen berüchtigt ist?
Ein Fall von #metoo? Undercover als Lockvogel.

Die Autorin, die gleichzeitig auch Schauspielerin und Regisseurin ist, hat mich in "Lockvogel" mit aktuellem und brisantem Stoff konfrontiert. Viel interessantes Insiderwissen gibt es hier zu lesen, deshalb kommt der Krimi sehr authentisch rüber. Einblicke aus dem harten Leben von Schauspieler und spannende Einblicke aus dem Detektivalltag wurden gut mit der Geschichte kombiniert. Sexuelle Übergriffe in der Filmbranche werden aufgegriffen, sodass ein vielfältiger Plot entsteht.

Der Krimi beginnt mit einem interessanten Prolog, der mir einen Einblick von der High-Society-Party der Steiners gab. Für mich hat der Krimi keine hohe und konstante Spannung, der Spannungsbogen hält sich eher im mittelmäßigen Bereich. Mehr war hier aber auch gar nicht nötig, denn der Wiener-Krimi mit Lokalkolorit hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Zu keiner Zeit wurde es mir langweilig und ich hatte die 372 Seiten in kurzer Zeit verschlungen. Die komplette Geschichte ist sehr vielfältig und es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Theresa Prammer schreibt unheimlich detailliert, flüssig und authentisch, der eingebaute schwarze Humor hat mir gut gefallen. Ich wurde zum Miträtseln aufgefordert und es gab überraschende Wendungen, besonders am Ende. Ich als Leserin konnte undercover am Filmset mit ermitteln und ich wurde durch Wien gejagt.

Das Herz des Krimis sind für mich die perfekt ausgearbeiteten Protagonisten. Toni und Edgar Behm ergeben ein unheimlich gutes Ermittlerduo ab, sie harmonieren super miteinander und ich habe beide, besonders Toni, sofort ins Herz geschlossen. Da wechselnd aus beiden Perspektiven erzählt wird konnte ich mich in dessen Gedanken und Handlungen gut hineinversetzen. Der Ex-Polizist Edgar kämpft mit gesundheitlichen Problemen, am Anfang kamen einige Fragen über ihn auf, die bis zum Schluss jedoch alle beantwortet wurden. Obwohl er finanziell jeden Cent gebrauchen kann, findet er einen Weg um Toni zu helfen. Beide nähern sich ganz langsam auf freundschaftliche Ebene an, die Entwicklung der beiden hat mir gut gefallen. Das Ende lässt darauf hoffen, das aus den beiden doch noch ein Herz und eine Seele wird. Denn Tonis liebenswerter und sympathischer Charakter ist für Edgar meiner Meinung nach die beste Medizin. Trotz Mord und einer Menge Intrigen ist dies ein Krimi, bei dem man sich wohlfühlt. Von mir gibt es viereinhalb Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2020

Spannender Thriller mit kleinen Schwächen!

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
5

Wer auf eine aussergewöhnliche Serienmörderstory und sehr unappetitlichen Details von zerstückelten Leichen steht,der ist mit "Jigsaw Man-Im Zeichen des Killers"von Nadine Matheson und dem Verlag Bastei ...

Wer auf eine aussergewöhnliche Serienmörderstory und sehr unappetitlichen Details von zerstückelten Leichen steht,der ist mit "Jigsaw Man-Im Zeichen des Killers"von Nadine Matheson und dem Verlag Bastei Lübbe bestens bedient.
Peter Olivier,alias der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles.Doch er sitzt seit drei Jahren in Einzelhaft in Belmarsh.
Seine kranken Taten wie Körperteile ordentlich und sorgfältig von einer Leiche abtrennen und sie zu verteilen
haben ihn dort hingebracht.
Als plötzlich weitere zerstückelte Leichenteile im Süden Londons auftauchen wird Detective Inspector Anjelica Henley von der Londoner Serial Crimes Unit(SCU)beauftragt.
Sie hat vor drei Jahren Olivier unter Einsatz ihres Lebens überführt und verhaftet.Seitdem leidet sie an einer PTBS,hat lange Zeit nur Innendienst am Schreibtisch geschoben,ihre Ehe steht auf der Kippe und sie ist diesmal wieder Feuer und Flamme für den neuen Fall.Sie ist voller Elan,mit ihrem Team für Gerechtigkeit zu sorgen und den
Jigsaw -Nachahmungstäter so schnell wie möglich zu überführen.
Dieser Thriller ist der Auftakt einer neuen Reihe,allerdings wurden einige Erzählungen aus der Vergangenheit beschrieben,sodass ich beim lesen das Gefühl hatte,schon den zweiten Band zu lesen. Dies hat mich manchmal etwas verwirrt und hat mich im dunkeln tappen lassen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist schön flüssig,spannend,locker und authentisch. Die Story konnte ich deswegen sehr gut lesen. Auch die kurzen Kapitel finde ich toll.
Die Protagonisten sind zum Teil sehr ausführlich und detailiert beschrieben und ich hatte schnell einen Eindruck von den jeweiligen Characteren.
Besonders Henley und ihr neuer Kollege in Ausbildung Remouter kamen hier sehr authentisch rüber.
Zusammen haben sie am Ende sehr viel Mut bewiesen.
Obwohl der Täter kurz nach der Hälfte klar war wurde ich trotzdem noch spannend unterhalten.
Mich haben einige überraschende Wendungen erwartet,das Ende schreit definitiv nach einer flotten Fortsetzung.
Der Spannungsbogen war allerdings nicht komplett konstant oben,da immer wieder Henleys privaten Probleme dazwischen gefunkt haben.
Insgesamt ist dies ein gelungener Thriller mit kleinen Schwächen,die der Spannung aber nicht geschadet haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung