Gemischte Gefühle
Der IckabogDer Ickabog ist das erste Kinderbuch von Rowling seit dem legendären Harry Potter. Ich war neugierig, wie gut dieses moderne Märchen wohl funktionieren würde – die Antwort muss wohl „bedingt“ lauten.
Meinung:
Der ...
Der Ickabog ist das erste Kinderbuch von Rowling seit dem legendären Harry Potter. Ich war neugierig, wie gut dieses moderne Märchen wohl funktionieren würde – die Antwort muss wohl „bedingt“ lauten.
Meinung:
Der Ickabog ist in der Tat ein modernes Märchen in der Tradition von Erzählern wie den Gebrüdern Grimm. Eben nicht die Disney-Kuschelversion, sondern die Art, die auch gern mal grausam daher kommt. Und zwar gar nicht selten. Deshalb muss ich auch ganz eindeutig von einer Leseempfehlung für zu junge Kinder absehen. Empfohlen wird das Buch für Leser von 8-99, wobei ich sagen würde, das junge Leser auch mindestens 8 Jahre alt sein sollten und es am besten zusammen mit ihren Eltern lesen. Ich würde die Altersempfehlung persönlich sogar noch höher ansetzen. Dagegen spricht allerdings, dass es in Teilen auch wirklich kindlich ist, beispielsweise was die Vorhersehbarkeit oder Details wie die Namen angeht. Das kann bei älteren Lesern schnell mal zu Langeweile führen, kommt allerdings den Kindern zu Gute. Schwierig also dieses Buch vernünftig zu bewerten.
Die Geschichte rund um den Ickabog und das Königreich Schlaraffien ist im Grunde ganz schön. Besonders das Setting der verschiedenen Städte mit ihren individuellen Aufgaben und Produkten mag ich. Es sorgt für Abwechselung und hebt sich von der Masse ab. Punkten konnten auch Handlungsorte wie das Waisenhaus oder der Kerker, weil sie in mir Erinnerungen an Klassiker wie Oliver Twist hervorrufen.
Die Figuren haben mir Freude bereitet, auch wenn sie bis auf die Kinder doch recht stereotyp waren. Gut ausgearbeitet und stimmig waren sie allemal, auch wenn man keine großen Überraschungen erwarten darf.Der Schreibstil war für mich wie von der Autorin gewohnt schön zu lesen. In Sachen Spannung fehlte für mich einiges und die Geschichte zog sich zeitweise doch deutlich. Trotzdem gefiel es mir insgesamt ganz gut, weil einen das Buch einfach in die Kindheit zurückversetzt, wo Märchen noch eine ganz andere Rolle gespielt haben.
Besonders positiv mag ich noch hervorheben, dass mir der Malwettbewerb super gefallen hat. Nicht jedes Bild ist wunderschön, was man in dem Alter der Zeichner auch nicht erwarten darf, aber es macht das Buch einzigartig. Toll auch zu sehen, wie die einzelnen Szenen in den Kinderköpfen ausgesehen haben.
Fazit:
Ein schöner Ansatz, der auf der einen Seite sehr kindlich und auf der anderen sehr brutal war.