Profilbild von Luthien_Tinuviel

Luthien_Tinuviel

Lesejury Profi
offline

Luthien_Tinuviel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Luthien_Tinuviel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2021

Ein Werk, das zum Nachdenken anregt.

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
0

"Es ist nur, nun, das macht es schwer. Du hast keine Wahl, weißt du? Du wirst geboren,wenn du geboren wirst, deine Eltern sind deine Eltern, und die Dinge geschehen, wie sie gescchehen. EIniges davon ...

"Es ist nur, nun, das macht es schwer. Du hast keine Wahl, weißt du? Du wirst geboren,wenn du geboren wirst, deine Eltern sind deine Eltern, und die Dinge geschehen, wie sie gescchehen. EIniges davon ist gut, einiges nicht. Ich kann dir mein ganzes Leben erzählen, aber wenn du nicht dabei warst, wenn du nicht wie ich großgezogen wurdest, ergibt es keinen Sinn für dich." S.137


Eine Farbe zwischen Liebe und Hass ist vor allem aufgrund seiner Perspektive ein besonderes Werk. Aus der Sicht eines weißen Teenagers, dessen Familie einer radikal- nationalistischen-rassistischen Kirche, der Kirche des Weißen Amerikas angehört, beschäftigt sich das Werk mit Problemen der amerikanischen Gesellschaft und den Schwierigkeiten eines Jungen, der versucht, aus dieser Gemeinschaft des Hasses auszubrechen und dabei doch immer wieder in Zwiespalt gerät.

Meine Meinung:



Das Werk von Alexi Zentner ist sehr eindrücklich geschrieben. Der Autor versucht darin nach eigenen Angaben, sich in die Rolle des Jungen auf der anderen Seite hineinzuversetzen, da er selbst ein Attentat von Neonazis auf das Haus seiner Eltern, engagierter Bürgerrechtler, erlebt hat- und dies gelingt im meisterhaft.

Jessups Geschichte mag fiktiv sein, aber sie regt einen beim Lesen dennoch zum Nachdenken an. Wie kann man Aussteigern aus der Neonazi/ White Power Szene den Ausstieg erleichtern? Und gerade dieses Nachdenken, dieser geradezu bestehende Zwang, mit Jessup, der aufgrund seiner Herkunft und trotz all seiner Ziele, sich von seinem Hintergrund zu distanzieren, offen angefeindet wird, mitzufühlen und die Gesellschaft in Frage zu stellen, regt doch zum Nachdenken an. Die Erzählung ist in einem sehr ernsten, aber aufgrund der Thematik auch angemessenen Ton gehalten und gerade aufgrund der enthaltenen Kontroversen teilweise emotional schwer zu lesen.

Die Charaktere und Szenen sind realistisch gezeichnet, die Kürze der einzelnen Abschnitte verstärkt noch den Eindruck, den Jessups Perspektive der Geschichte verleiht.

Mir war die Handlung zwar auf einen zu kurzen Zeitraum fokussiert, aber die Aussage der Geschichte und deren Effekt ist doch rübergekommen.

Fazit: Ein ernstes Buch mit zwar bekannter, ernster Thematik, das doch zum Nachdenken anstößt und gerade aufgrund seiner Perspektive besonders ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2021

Fesselnde Idee, gut umgesetzt

Killing November 1
0

"Killing November" ist das erste Werk von Adriana Mather, das ich gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte bleiben.

Inhalt:

In dem Werk geht es um die gutgläubige, nette November, die von ihrem ...

"Killing November" ist das erste Werk von Adriana Mather, das ich gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte bleiben.

Inhalt:



In dem Werk geht es um die gutgläubige, nette November, die von ihrem Vater auf ein besonderes Internat geschickt wird und damit in die Welt der Strategia, einer Art Parallelgesellschaft von in Familien organisierten Geheimbünden eintaucht. November ist zu Beginn vollkommen planlos, doch als ein Mord an der Schule geschieht, scheint sie mehr und mehr ins Fadenkreuz zu geraten.

Meine Meinung:



Ich glaube, ich habe selten bei einem Werk meine Bewertungsmaßstäbe so oft in Frage gestellt wie bei diesem.

Zusammengefasst: Ich hatte trotz wiederholter Zweifel zwischendurch viel Freude daran, "Killing November" zu lesen. Die Idee hinter der Geschichte mit den Geheimbünden fand ich ungemein spannend, auch das Szenario in dem abgeschotteten Internat und die planlose November inmitten von angehenden Profikillern hat mich von Anfang an für die Geschichte begeistert.

Die Handlung an sich entspricht jedoch schnell einem typischen Jugendbuch, wenn auch mit dem gewissen besonderen Etwas. Ich fand es beim Lesen zwar etwas schade, dass ich den Verlauf relativ schnell vorhersehen konnte, aber nichtsdestotrotz: Meine Vorstellungen dann noch einmal zu lesen, hat schon auch Freude gemacht.

November und ihre Naivität sind ein teilweise etwas nerviges, andererseits aber auch ein irgendwie liebenswertes Gespann. Wie sie planlos versucht, sich in der Schule zurechtzufinden und hierdurch auch das System indirekt und auch direkt immer wieder in Frage stellt... sehr gut geschrieben.

Auch insgesamt der Schreibstil war sehr eingängig und hat bei mir tatsächlich für eine Sogwirkung gesorgt, wie auch beworben. Stellenweise war die Handlung eventuell für ein Jugendbuch etwas brutal, aber für die Alterseinstufung (ab 14 Jahren) nach meinem Empfinden noch vollkommen angemessen.


Fazit: Eine tolle Idee gut umgesetzt. Ich freue mich auf Teil 2.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2020

Spannende Urban-Fantasy für Jugendliche

Department 19 - Die Mission
0

Bevor ich das Werk angefangen hatte, wusste ich nicht, dass es sich hierbei um Jugend- Action-Fantasy handelt. Was aber keineswegs gegen das Werk spricht, man sollte sich nur auf den Jugendbuchstil einstellen.

Inhalt:

Nach ...

Bevor ich das Werk angefangen hatte, wusste ich nicht, dass es sich hierbei um Jugend- Action-Fantasy handelt. Was aber keineswegs gegen das Werk spricht, man sollte sich nur auf den Jugendbuchstil einstellen.

Inhalt:

Nach dem Tod von Jamies Vater ist nichts mehr wie zuvor. Er sondert sich immer mehr ab. Als Jamie von einem Mädchen mit Vampirzähnen angegriffen wird, seine Mutter entführt und ihm plötzlich Frankenstein in Person vor der Nase steht, ist nichts mehr wie zuvor. Mit der Hilfe einiger neuer Freunde lernt er nicht nur, seine Welt mit neuen Augen zu sehen, sondern macht sich darüber hinaus auf die Suche, um seine Mutter aus den Klauen ihres Entführers zu entführen.

Meine Meinung:

Das Werk ist spannend geschrieben. Sowohl Handlung als auch Schreibstil fesseln den Leser an das Werk und haben zumindest bei mir dafür gesorgt, dass ich das Werk in einem Rutsch durchgelesen habe.

Jamie als Protagonist ging mir zwar manchmal gehörig auf den Zeiger mit seinen Stimmungsschwankungen und seiner eher impulsiven Art. Auch hat er mich in seiner Art sehr an Alex Rider von Anthony Horowitz erinnert (was keineswegs schlecht ist), nur eben mit Vampiren. Überhaupt ist Jamie gefühlt ein Naturtalent in jeder Hinsicht, was für mich manchmal zu viel Perfektion war.

Wie vor allem an den Charakteren, aber auch am übrigen Schreibstil bemerkbar, handelt es sich bei diesem Werk trotz bisweilen blutiger Details um ein Jugendbuch.

Fazit: Spannendes Action-Fantasy-Jugendbuch für Jugendliche ab circa 14 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2020

Solider Thriller, erinnert mich stellenweise entfernt an das Schweigen der Lämmer

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
0

Ein solider Thriller, der mir stellenweise durchaus Gänsehaut bereiten konnte.

Thriller-Vielleser werden wie ich vermutlich bald einen heißen Verdacht haben, mehr Raffinesse erwarten und auch die typischen ...

Ein solider Thriller, der mir stellenweise durchaus Gänsehaut bereiten konnte.

Thriller-Vielleser werden wie ich vermutlich bald einen heißen Verdacht haben, mehr Raffinesse erwarten und auch die typischen Ermittlerstereotype bald erkennen, dennoch unterhält das Werk.

Der Schreibstil liest sich gut und ich mag die kurzen Kapitel. Die Charaktere mag man mal mehr, mal weniger, aber so ist das ja immer.

Der Grund für das Coverdesign erschließt sich mir- ehrlich gesagt - nicht ganz.

Alles in allem: ein gutes Werk, oberes Mittelfeld für mich, was Thriller angeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

Anspruchsvoller Roman mit Werwolf Apokalypse

Roter Mond
0

Beim Lesen dieses Werkes habe ich mich so wirklich deprimiert gefühlt. Nicht aufgrund des Inhaltes, aber doch wegen diesem.

Die Handlung schafft es, die Endzeitatmosphäre des Werkes wirklich auf den ...

Beim Lesen dieses Werkes habe ich mich so wirklich deprimiert gefühlt. Nicht aufgrund des Inhaltes, aber doch wegen diesem.

Die Handlung schafft es, die Endzeitatmosphäre des Werkes wirklich auf den Leser zu transportieren.

Inhalt:

USA in der Zukunft: Das Lykos Virus greift um sich und immer mehr Menschen werden in Lykaner (werwolfartige Wesen) verwandelt. Hierdurch wird die Teilung der amerikanischen Gesellschaft nur noch verstärkt und ein Kampf zwischen Lykaner und Menschen um die Vorherrschaft beginnt.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist eindeutig kein klassisches Science Fiction Werk, sondern ein anspruchsvoller Roman. Es gibt viele Protagonisten und Perspektivwechsel, wodurch mehr ein Gesellschaftsbild denn eine zusammenhängende Handlung vermittelt wird. Textbrüche finden sich häufig an entscheidenden Stellen der Handlung, welche dann in Rückschau erzählt werden.

Ich fand das Buch interessant und stellenweise spannend (jedoch auch explizit blutig und blutrünstig) , es ist definitiv keine leichte Lektüre für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere