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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2020

Überraschende Steigerung

Hate Notes
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Als Charlotte in einem Second Hand Shop ein Brautkleid ersteht, obwohl sie es gar nicht bräuchte, findet sie dort eine geheime Botschaft an die ursprüngliche Besitzerin. Sie macht den Urheber der Botschaft ...

Als Charlotte in einem Second Hand Shop ein Brautkleid ersteht, obwohl sie es gar nicht bräuchte, findet sie dort eine geheime Botschaft an die ursprüngliche Besitzerin. Sie macht den Urheber der Botschaft ausfindig und beginnt für ihn zu arbeiten. Reed stellt sich als ziemliches Ekel heraus, hinter dessen Fassade Charlotte mit allen Mitteln blicken möchte.

Klappentext und Cover machten auf mich den Anschein, als hätten wir hier eine Liebesgeschichte, deren Handlung viel in der horizontalen Lage stattfinden würde. Wenn dies gut gemacht ist, dann haben auch diese Bücher ihre Berechtigung.

Auf den ersten 100 Seiten hatte ich allerdings nicht unbedingt den Eindruck, als wäre die Geschichte bzw. deren Charaktere eine Bereicherung für mein Buchregal.
Ich hatte definitiv meine Schwierigkeiten mit Reed und Charlotte. Sie erschienen mir zu aufgesetzt. Reed war zu perfekt und zu ungehobelt, während Charlotte ein heißer Feger à la Marylin Monroe war, der allerdings einen ziemlich Dachschaden hatte. Irgendwie gab es nur diese zwei Attribute bei beiden und das war mir zu überspitzt.

Erst im Laufe der Handlung entfalteten die Figuren für mich ihren vollen Charme und plötzlich mochte ich alles, was ich zuvor so nervig fand. Reed und Charlotte haben eine kuriose Verbindung, die einen Schlagabtausch nach dem nächsten bereithielt. Ihre Verbindung ist sehr lange rein verbal, was ich sehr erfrischend und nicht langweilig fand. Während Cover und Klappentext etwas anderes versprachen, wird es erst sehr spät zwischen beiden ans Eingemachte gehen.

In der zweiten Hälfte des Buches kommt auch noch eine emotionale und ernsthafte Komponente hinzu, die der Geschichte sehr gut zu Gesicht stand. Die Thematik und wie sie am Ende auserzählt wurde, berührte mich so sehr, dass ich am Ende ein paar Tränen verdrücken musste.

Nach einigen Startschwierigkeiten hatte ich nicht mehr gerechnet, dass mich "Hate Notes" von Vi Keeland und Penelope Ward so sehr mitreißen würde. Aus nervigen Spleens wurden liebenswerte Marotten und eine Handlung, die mich am Ende noch sehr berührte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.06.2020

Für Fans von Zeitenzauber

Aquarius – Herz über Kopf durch die Zeit
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Rosalie soll eigentlich nur einem Austauschstudenten aus Italien die Münchner Universität ein wenig näher bringen. Doch ungewollt gerät sie in einen Kreis hinein, der an Zeitreisen glaubt. Tatsächlich ...

Rosalie soll eigentlich nur einem Austauschstudenten aus Italien die Münchner Universität ein wenig näher bringen. Doch ungewollt gerät sie in einen Kreis hinein, der an Zeitreisen glaubt. Tatsächlich findet Rosalie in dem arroganten Leopoldo auch noch ihren Gegenpart, mit dem es ihr möglich ist, in der Zeit zu reisen. Als sich die Geschichte beginnt umzuschreiben, müssen Leo und Rosalie in das Florenz des 15. Jahrhunderts reisen, um alles wieder hinzubiegen.

Ich liebe ja bekanntlich Zeitreisegeschichten im Jugendbuchgenre und kann davon niemals genug bekommen. Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an Zeitenzauber und daher musste ich sie unbedingt lesen. Umso schöner war es, dass ich es im Rahmen einer Leserunde tun durfte.

Rosalie mochte ich als Protagonistin sehr. Sie ist ein typisches Mädchen, das im Hier und Jetzt verankert ist. Sie ist schlagfertig und weiß sich zu wehren, wenn Leopoldo ihr mal wieder ein Gemeinheit vor den Latz knallte. Das mochte ich an ihr. Auch ihre leicht chaotische Art und das Talent, sich in brenzlige Situation zu manövrieren, machte sie sympathisch.

Ihr Gegenpart Leopoldo gibt sich zunächst sehr arrogant und nicht gerade nett. Gemeinsam haben sie es zunächst nicht leicht, müssen sich aber gemeinsam im Florenz des 15. Jahrhunderts arrangieren.

Das fand ich total interessant erzählt und sehr gut recherchiert. Die Autorin verzichtete dabei nicht auf historische Figuren wie Sandro Botticelli, da Vinci oder Lorenzo de Medici. Mir gefiel auch die Kunstthematik des Buches, damit konnte ich mich sehr gut identifizieren.

Kleine Mankos waren die gehäuften Rechtschreibfehler des Ebooks und auch dass ich die plötzlich aufkeimenden Gefühle des Protagonisten nicht unbedingt nachvollziehen konnte.

Das Ende ist spannend und hat einen total fiesen Cliffhanger parat. Ende des Jahres soll es dann weitergehen.

"Aquarius. Herz über Kopf durch die Zeit" von Marina Neumeier ist ein tolles Debüt, welches mit der Zeitreisethematik alles richtig gemacht hat. Perfekt recherchiert, entführt uns die Geschichte ins Florenz des Jahres 1478 und macht Lust auf weitere Episoden. Für Fans von Zeitenzauber ein absolutes Muss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2020

Virtuos geschrieben

Die Ewigkeit in einem Glas
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Es ist London im Jahre 1863 als Privatdetektivin Bridie Devine ihren neuesten Fall annimmt. Ein kleines Mädchen ist verschwunden. Was nach einem normalen Auftrag klingt, wird aufgrund der ungewöhnlichen ...

Es ist London im Jahre 1863 als Privatdetektivin Bridie Devine ihren neuesten Fall annimmt. Ein kleines Mädchen ist verschwunden. Was nach einem normalen Auftrag klingt, wird aufgrund der ungewöhnlichen Natur der Vermissten zu einem gefährlichen Unterfangen, das Bridie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Der Titel und das Cover sprachen mich magisch an. Als ich in die Geschichte hineinlas, war klar, dass ich sie lesen musste.
Die Autorin hat ein wahres Talent zum Schreiben. Das merkte man bereits auf den ersten Seiten. Ich fand es grandios, wie sie ihre Protagonistin eingeführt hat. Diese wird durch die Augen und aus der Perspektive eines Raben beschrieben. Das war so originell und bildhaft gestaltetet, was die Erzählung für mich zu etwas besonderem machte. Ich fand es auch richtig klasse, wie gut die Autorin das Setting in dieser Zeit beschrieben hat. Ich denke, das hat sie authentisch getroffen.

Das Buch lebt von seinen ungewöhnlichen Figuren. Da haben wir unsere Protagonistin, Anfang 30 ist und sich als Witwe tarnt, um als Frau selbstbestimmt leben zu können. Sie liebt es zu ermitteln und hat bereits als Kind bei einem Chirurgen alles über den menschlichen Körper gelernt, was dieser wusste.
Bridie kann Geister sehen. Eigentlich sieht sie nur den einen leicht bekleideten Boxer, der ihr nicht von der Seite weichen will und etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Dadurch ergeben sich kuriose Situationen, denn Bridies Umfeld hat keinen Schimmer, warum sie gerade scheinbar mit der Luft spricht.

Boxer Ruby war eine tolle Figur, die ein wenig Wehmut in mir auslöste, denn man spürte eine starke Verbindung zwischen ihm und Bridie.
Außerdem wäre da noch Bridies mannhaftes 2m großes Dienstmädchen, welches ihr immer zur Seite steht.
Von den Figuren des Buches kann ich nur gutes berichten, auch weil die Bösen wirklich böse sind und üble Dinge tun, die mich stellenweise erschauern ließen.

Überhaupt ist die Geschichte rund um das mysteriöse, vermisste Mädchen sehr düster und schaurig. Die Autorin baut zunächst einen wahnsinnigen Spannungsbogen auf, der für mich am Ende aber zu sehr abfiel. Das große Finale mit all den Auflösungen war eher unspektakulär und schnell auserzählt. Das fand ich schade und trübte ein wenig den großartigen ersten Eindruck der Geschichte.

Die Geschichte fand zwar ein Ende, doch ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin noch einmal zu Bridie zurückkehren könnte. Ich werde auf jeden Fall die Augen danach aufhalten.

"Die Ewigkeit in einem Glas" von Jess Kidd besticht durch einen wunderbaren Erzählstil und interessanten Charakteren, dich ich gerne auf ihrem Weg begleitete. Die Thematik war so besonders und düster, dass mir das Buch noch lange im Gedächtnis sein wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2019

Happy End in der Warteschleife

Everything I Didn't Say
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Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für ...

Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für einen aufdringlichen Fan hält. Natürlich ist dies nur der Start von ganz viel Schmetterlingen, doch beiden ist es vertraglich verboten etwas miteinander anzufangen. Das kann doch nicht gut gehen, oder?

"Everything I didn't say" ist die erste Reihe, die von der Autorin bei LYX auch als Printausgaben erscheinen werden. Ihre vorherige New York Reihe war nur als Ebook only erhältlich. Scheinbar sieht LYX in dieser Reihe ein größeres Potenzial und somit war ich sehr gespannt, was es mit der Geschichte von Jamie und Carter auf sich haben würde.

Jamie musste bisher für alles hart kämpfen. Zusammen mit ihrem Bruder wuchs sie bei ihrem Vater auf. Ihre Mutter starb früh. Das Geld ist knapp bei der Familie und auch Jamie muss sich neben Studium und Praktikum noch mit einigen Nebenjobs herumschlagen. Dabei verfolgt sie zielstrebig ihren Traum: Sie möchte Dramaturgin am Theater werden.
Ich fand unsere Protagonistin sehr interessant und sympathisch. Sie hat es nicht leicht, stämmt aber alles allein und selbstständig. Das finde ich sehr beeindruckend.

Carter ist da das Gegenteil. Er kommt aus einem reichen, aber lieblosen Haus und darf bereits seinen Traum leben. Er will allerdings kein kleiner Dailysoap-Darsteller bleiben, sondern es auf die große Leinwand schaffen. Weibliche Fans sind dabei eine gern gesehene Begleiterscheinung. Dass Jamie so gar nicht auf seine Flirtversuche anspringt, wurmt ihn. Umso mehr strengt Carter sich an und das obwohl beide die Hände voneinander lassen sollten.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Wir erleben wie die beiden sich kennenlernen und in eingestreuten Abschnitten, die vier Jahre später spielen, erfahren wir das etwas passierte, das beide entzweite.
Das fand ich sehr interessant gemacht, denn irgendwann holt die Vergangenheit die Gegenwart ein und Jamie und Carter treffen erneut aufeinander. Die ganze Thematik dahinter fand ich super, da sie nicht schon tausendmal im New Adult Genre dagewesen ist.
Das möchte ich dem Buch überhaupt hoch anrechnen. Kim Nina Ocker hat sich auch mit der Filmthematik mal auf neues Gebiet gewagt und das machte das Buch so interessant. Überhaupt kann die Autorin wunderbar schreiben, ihr Prolog wird mir noch lange in Erinnerung sein.

Was mich ab und an ein wenig störte, waren ein paar Ungereimtheiten, auf die ich ohne zu spoilern nicht eingehen kann. Allerdings war es nichts Gravierendes, sondern nur auffällig.

Das Finale der Geschichte war wunderschön und sehr berührend. Kim Nina Ocker hat mit "Everything I didn't say" eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, deren Charaktere erkennen mussten, dass es auch ein Leben nach dem vermeintlichen Happy End gibt und das dieses nicht immer leicht ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
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  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2018

Ein gelungener Abschluss

Aura 3: Aura – Der Fluch
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Hannah und ihre Freunde sind auf der Flucht, denn Hannahs Identität ist aufgeflogen. Allerdings ist sich die Gruppe alles andere als einig. Für Hannah beginnt eine Zerreißprobe. Sie will dem gefährlichen ...

Hannah und ihre Freunde sind auf der Flucht, denn Hannahs Identität ist aufgeflogen. Allerdings ist sich die Gruppe alles andere als einig. Für Hannah beginnt eine Zerreißprobe. Sie will dem gefährlichen Levander das Handwerk legen, aber auch den Jungen beschützen, der ihr am Herzen liegt: Raphael oder ist es doch eher Valentin?

Teil zwei hatte mich absolut gepackt und so war ich total gespannt, wie es weitergehen würde mit den Formern und Hannah. Teil drei knüpft nahtlos am Vorgängerband an. Allerdings war das Tempo der Handlung ein wenig zurückgeschraubt. Ruhe kehrte ein. Teilweise war es mir nach den rasanten Ereignissen ein wenig zu ruhig. Hannah versteckt sich mit ihrer Gruppe vor Levander und seinen Männern. Dabei kommt es zu Reibereien unter den Freunden. Zwischen Hannah und Raphael krieselt es.
So ist es Valentin, der auf die Bildfläche tritt. In Teil zwei war ich total auf Raphaels Seite und ein wenig verwirrt, als ich im Klappentext sah, dass Valentin auf die Bildfläche treten sollte. Im Laufe des Buches macht diese Entwicklung allerdings total Sinn und bringt zum Ende der Reihe mehr Spannung hinein, da wir uns fragen, wer Hannahs Herz erobert haben wird.

Valentin mausert sich dabei zu einem sehr interessanten und vielschichtigen Charakter. Er ist kein Saubermann und er ist moralisch nicht perfekt. Das ist das Spannende an ihm.

Nach einem ruhigeren Handlungsverlauf, trumpft das große Finale der Geschichte noch einmal so richtig auf. Clara Benedict packt hier wieder so einige Schockmomente aus. Es werden sogar (liebgewonnene) Figuren sterben müssen, was ich sehr mutig fand.

Auch der dritte Teil konnte mich sehr gut unterhalten, auch wenn er mir nicht ganz so gut gefiel, wie Band zwei, welcher ein wahres Highlight war. Die tolle Aura-Trilogie findet hier ihren würdigen Abschluss. Am Ende hätte ich mir allerdings noch einen Epilog gewünscht. Das hätte auch noch die letzten Fragen geklärt und mich komplett zufriedenstellen können.

Ansonsten kann ich allen Clara Benedicts Aura nur empfehlen, die Lust auf mutige, schockierende und unterhaltsame Fantasy im Jugendbuchbereich haben.