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Veröffentlicht am 02.09.2020

Durchwachsen

Omama
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Lisa Eckhart hat in ihrem ersten Buch das Leben ihrer Großmutter Helga verarbeitet. Diese ist in einem kleinen Dorf in Österreich aufgewachsen, was per se schon einige Eigenheiten mit sich bringt. Als ...

Lisa Eckhart hat in ihrem ersten Buch das Leben ihrer Großmutter Helga verarbeitet. Diese ist in einem kleinen Dorf in Österreich aufgewachsen, was per se schon einige Eigenheiten mit sich bringt. Als junge Erwachsene wurde sie dann von ihren Eltern an ein Landwirtshaus "verschachert", wo sie auch ihren späteren Ehemann kennenlernt...

Ich habe das Buch an sich ganz gern gelesen, obwohl mir nicht ganz klar ist, wie man als Nichtösterreicher so manche Passage verstehen soll, weil die Sprache teilweiwe doch schwerer Dialekt ist. Ich mochte auch die Geschichte an sich, wobei mir hier irgendwie die Lebensmitte der Protagonistin fehlt. Dafür hatte das Buch für mich an der ein oder anderen Stelle dann Längen, die für mich mühsam waren.

Natürlich habe ich auch einige Male herzhaft gelacht, was nicht zuletzt auf die wirklich überspitzte, aber in Ansätzen wahre Lebensform im ländlichen Bereich zurückzuführen ist. Auch versteht es Lisa Eckhart menschliches Verhalten zu beobachten und den Finger in die Wunde zu legen. Manche Stellen waren aber dann für mich persönlich nicht mehr unterhaltsam, sondern fragwürdig. Ich mag politisch inkorrekten Humor durchaus und wusste, dass die Autorin polarisieren will, aber es gibt Grenzen des guten Geschmacks, auch bei Kunst.

Deshalb war die Lektüre für mich durchwachsen, wobei ich das Buch im Großen und Ganzen gerne gelesen habe!

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Ganz gut

Wozu wir fähig sind
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Eine reiche Uniclique, ein Neuer und ein Haufen Geheimnisse versprechen einen spannenden Jugendthriller mit Wendungen und Irrungen.

Der Schreibstil ist ziemlich einfach und unaufgeregt und daher gut zu ...

Eine reiche Uniclique, ein Neuer und ein Haufen Geheimnisse versprechen einen spannenden Jugendthriller mit Wendungen und Irrungen.

Der Schreibstil ist ziemlich einfach und unaufgeregt und daher gut zu lesen. Es wird in zwei Zeitebenen erzählt, was mir gut gefällt. Die Geschichte an sich baut sich langsam auf und füttert den Leser kleinweise mit fehlenden Puzzleteilen, wodurch Spannung aufgebaut wird. Ich finde diese gut durchdacht und stimmig, wenn auch ein wenig überspitzt. Die handelnden Personen waren für mich anfangs aber schwer auseinanderzuhalten, da diese für mich eher flach und wenig greifbar geblieben sind.

Alles in allem war das Buch gut zu lesen und hat mir auch durchaus gefallen, wobei es mich nicht ganz packen konnte.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

von Frauen für Frauen

Das Haus der Frauen
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Solene, eine erfolgreiche Anwältin, der es scheinbar an nichts mangelt, erhält nach einem Burn-out von ihrem Psychiater den Tipp, sich einem wohltätigen Zweck zu widmen, um ihre eigenen Probleme und Unzulänglichkeiten ...

Solene, eine erfolgreiche Anwältin, der es scheinbar an nichts mangelt, erhält nach einem Burn-out von ihrem Psychiater den Tipp, sich einem wohltätigen Zweck zu widmen, um ihre eigenen Probleme und Unzulänglichkeiten in den Hintergrund rücken zu lassen. Aufgrund beginnt diese eine Stelle als "Schreiberin" in einem Frauenhaus...

Ich mag die Idee hinter dem Buch und auch, dass mit diesem auf soziale Ungerechtigkeiten bezüglich Frauen hingewiesen wird. Besonders gut haben mir in diesem Zusammenhang die Rückblenden zur Entstehung des "Palastes" gefallen, da man manchmal fast vergessen kann, wie das Leben für Frauen vor knapp 100 Jahren war. Auch haben diese Einschübe der Geschichte Schwung verliehen, da der gegenwärtige Erzählstrang meines Erachtens eher so dahinplätschert.

Ich finde leider, dass die Geschechnisse und Geschichten der Frauen für meinen Geschmack zu wenig Raum bekommen haben bzw. fast nur kurz angeschnitten wurden. Die Autorin hat zwar eine sehr mitfühlende Sprache und kann Emotionen auch transportieren, aber leider ist dies bei mir in diesem Buch nicht derart stark wie erwartet angekommen.

Da mich der letzte Roman der Autorin (Der Zopf) aber extrem begeistert und beschäftigt hat, kann meine Enttäuschung auch an sehr hohen Erwartungen liegen. Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenwert, auch wenn es meines Erachtens nicht an die Intensität des Erstlingswerks heranreicht.

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Veröffentlicht am 13.08.2019

Anfänglich schwierig

Otto
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine doch eher untypische jüdische Familiengeschichte, insbesondere derjenigen von Otto dem Vater und seinen beiden Töchtern.

Die Protagonisten blieben mir leider im ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine doch eher untypische jüdische Familiengeschichte, insbesondere derjenigen von Otto dem Vater und seinen beiden Töchtern.

Die Protagonisten blieben mir leider im ganzen Buch etwas fremd und konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen. Die Personen waren größtenteils nur sehr leicht umrissen, wie z.B. der Lebensgefährte, sodass diese gar nicht wirklich greifbar waren. Otto selbst hat mich mit seiner skurrilen Art jedoch gut unterhalten. Auch seine Pflegerinnen haben mir von den Beschreibungen her sehr gut gefallen.

Die Sprache des Romans ist angenehm zu lesen. Schwierig waren für mich anfangs die Zeitsprünge und dass das Erzählte keinen wirklichen Zusammenhang zueinander zu haben scheint.

Trotzdem habe ich dieses Buch im Großen und Ganzen gern gelesen, obwohl ich mir auch ein wenig mehr Hintergrundinformationen zum Judentum gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Verbundene Leben

Lieber woanders
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In diesem kurzen Buch begleiten wir Toni und Alex, zwei Personen die sich nicht kennen und deren Leben trotzdem miteinander verbunden sind. Beide führen sehr unterschiedliche, teils ausgefallene Leben, ...

In diesem kurzen Buch begleiten wir Toni und Alex, zwei Personen die sich nicht kennen und deren Leben trotzdem miteinander verbunden sind. Beide führen sehr unterschiedliche, teils ausgefallene Leben, die für mich als Leser teilweise befremdlich sind, sodass ich mit den Protagnonisten auch nicht so wirklich "warm geworden" bin. Auch fällt es mir schwer Sympathie aufzubauen.

An sich ist die Geschichte trotz des nicht ganz einfachen Inhalts leicht zu lesen und fließt ruhig dahin. Die Sprache gefällt mir gut, wobei mir sehr stört, dass viele Erzählstränge nicht bis zum Ende ausgeführt werden und dem Leser einfach "zugeworfen" werden.

Leider sind bei mir auch trotz der schlimmen und schockierenden Handlung die Emotionen nicht übergesprungen, sodass es sich für mich einfach um einen netten, stillen Roman handelt, der mir aber nicht wirklich Nachhaltiges vermitteln konnte bzw. mich nicht lange beschäftigt hat. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne, obwohl ich den Aufbau und die Idee hinter dem Buch wirklich gut und gelungen finde.