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Veröffentlicht am 27.02.2021

Reisen durch die Zeit und erste Teeniegefühle – tolle Idee, leider eher oberflächlich umgesetzt

Lea und das Labyrinth der Zeit
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Lea verbringt ein paar Tage bei Tante und Onkel auf dem Land und kann sich mit den in ihren Augen hinterwäldlerischen Landeiern wenig anfreunden. Wie schön, dass sie einen Wolf erblickt und nun Grund hat, ...

Lea verbringt ein paar Tage bei Tante und Onkel auf dem Land und kann sich mit den in ihren Augen hinterwäldlerischen Landeiern wenig anfreunden. Wie schön, dass sie einen Wolf erblickt und nun Grund hat, diesem Tier nachzuforschen und sich auf in den Wald zu machen. Dort hofft sie auch, den halbnackten, nur mit Lendenschurz bekleideten Jungen zu finden, den sie kurz im Garten gesehen hat. Im Wald erlebt sie aber seltsame Dinge, die Zeit scheint hier verrückt zu spielen und die Geräusche von galoppierenden Pferden sowie der Angriff Tausender von Fliegen machen ihr gehörig Angst. Was hat es nur damit auf sich, wer ist dieser Junge und was macht er hier im Wald?

Was sich nach einer echt richtig spannenden, fesselnden und genialen Story anhört, ist leider recht flach umgesetzt. Flach im Sinne von oberflächlich und schnell abgehandelt. Die Story gibt so viel her und hätte ein echter Pageturner sein müssen – doch irgendwie bin ich nicht richtig warm geworden mit dem Buch. Der Schreibstil ist gut, es liest sich total flüssig und locker. Doch sind die einzelnen Charaktere irgendwie nicht greifbar, weil zu oberflächlich. Auch hätte ich gern mehr über Moritz erfahren, seine Vergangenheit und wie es überhaupt richtig dazu kam, dass er durch die Zeit reisen kann. Was ist damals zwischen ihm und dem Bösewicht Dag Log wirklich vorgefallen? Wer ist Dag Log überhaupt? Und das Amulett? Was hat es damit auf sich?

Die Ausführungen zu Zeit und Raum und Parallelwelten waren teils sehr unverständlich und verworren, Lea ist eher eine Zicke (gut, das kann ich noch auf die Pubertät zurückführen), Moritz rückt nie mit der Wahrheit heraus (warum nicht? Hat er was zu verbergen? Das bleibt leider alles im Dunkeln), Lennard ist ein netter Nerd, dessen Rolle mir aber nicht wirklich klar ist und Dag Log… hm… keine Ahnung, wer oder was er ist. Das mit den Wölfen war mir auch nicht ganz schlüssig – die ziehen sich durch das ganze Buch und ich weiß schlicht nicht, warum? Und weshalb Moritz nur über ein Labyrinth durch die Zeit reisen kann, ist mir auch nicht klar geworden. Er baut sich aus Heu, Mais, Kartons, was auch immer Labyrinthe und durch die reist er dann durch die Zeit. Verstehe ich nicht.

Die Optik des Buches ist toll, das Cover schön und der Innenteil mit den unterschiedlichen Schriftarten und den sich wiederholenden Illustrationen bei Kapitelanfang bzw. zwischen den Kapiteln lockert alles schön auf. Die Kapitel sind nicht zu lang und daher auch für jüngere Leser geeignet. Ob diese sich allerdings mit den Charakteren identifizieren können und die Story fesselnd finden, kann ich nicht beurteilen – alles Geschmackssache.

Fazit: eine wirklich spannende, interessante Idee mit viel Potenzial, die m.M.n. leider nur ansatzweise und eher oberflächlich umgesetzt wurde.

Die ausführliche Rezension inkl. LESEPROBE findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/02/lea-und-das-labyrinth-der-zeit-von.html

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Tolle Idee, nicht optimal umgesetzt – ich habe mehr erwartet

Liane und das Land der Geschichten
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Liane ist ein sehr intelligentes, sensibles, emotionales und für ihr Alter sehr erwachsen wirkendes Mädchen. Sie ist eine Außenseiterin, oft einsam und auch allein gelassen von den Eltern, ohne Freunde ...

Liane ist ein sehr intelligentes, sensibles, emotionales und für ihr Alter sehr erwachsen wirkendes Mädchen. Sie ist eine Außenseiterin, oft einsam und auch allein gelassen von den Eltern, ohne Freunde oder sonstige soziale Kontakte. Lesen und Bücher sind ihr Lebensinhalt, in diese flüchtet sie sich nahezu ständig. Eines Tages findet sie in der Schulbibliothek einen kleinen, leuchtenden Globus. Und mit ihm beginnt das Abenteuer auf dem 8. Kontinent - dem Land der Geschichten.

Es dauert etwas mehr als die Hälfte des Buches, bevor das eigentliche Abenteuer zur Sprache kommt. Die erste Hälfte befasst sich nur mit Lianes Geschichte: ihrem Alleinsein, dem Gemobbtwerden, dem Ausgegrenztsein, ihrem trostlosen Familienleben (sie hat eigentlich nur dann Freude, wenn sie mit ihrem Vater den wöchentlichen Spaziergang macht) und ihrer Liebe für Bücher. An und für sich nicht schlimm, doch ist es nicht das, was ich von diesem Buch erwartet habe. Als es dann endlich losgeht, fühlt es sich für mich so an, als würde von nun an alles im Schweinsgalopp abgekaspert werden. Die Reise zum 8. Kontinent, die Zeit dort und die Prüfungen, die Liane und ihre beiden neuen, fremdartigen Freunde dort bestehen müssen werden leider sehr oberflächlich beschrieben. Man kann nicht eintauchen in das Land der Geschichten, weil der Aufbau das leider nicht hergibt. Es fühlt sich an wie Zeitraffer, als hätte man sich in der ersten Hälfte des Buches vertrödelt und müsste diese verlorene Zeit nun in der zweiten Hälfte wieder aufholen. Auch gefällt mir der Schreibstil nicht so wirklich. Er ist teils poetisch, ja, aber auch eher schwierig mit den hier sehr eindrücklich geschilderten Themen wie Mobbing und Einsamkeit. Wichtige Themen, keine Frage, doch hätte ich mir dann zum Ausgleich einen wirklich abenteuerlichen, spannenden und fesselnden Fortgang der Geschichte gewünscht. Der blieb leider aus, so dass das Ende dann irgendwie unbefriedigend war.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist kunterbunt und fantasievoll. Auch die Illustrationen im Buch sind hübsch und passend. Die Botschaft ("lest mehr, seid fantasievoller, seid kreativ und selbstbewusst,...) ist richtig und wichtig, wurde aber meiner Meinung nach nicht kindgerecht umgesetzt.

Das Buch wird als "Buch für bücherliebende Mädchen und Jungen" angepriesen. Ich glaube, das sollte man auch wirklich wörtlich nehmen. Denn dieses Buch ist nichts, um ein Kind zum Lesen zu bringen. Dafür ist der Schreibstil zu speziell. Dieses Buch setzt meiner Meinung nach voraus, dass das Kind schon längere Zeit sehr gerne liest. Leseanfänger werden sich mit der Geschichte eher schwertun. Meine Erwartung an das Buch wurde leider nicht erfüllt.

Wer mag, kann sich gern meinen ausführlichen Bericht im Blog ansehen: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2020/09/liane-und-das-land-der-geschichten-ein.html

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Bisschen „Schweigen der Lämmer“, bisschen „Vera – ein ganz spezieller Fall“ – wenig nicht überraschend

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Inspector Anjelica Henley und ihr „Azubi“ Salim Ramouter arbeiten im Londoner Dezernat für Serienmorde und werden auf einen Fall angesetzt, bei dem einige Leichenteile überall in London verteilt gefunden ...

Inspector Anjelica Henley und ihr „Azubi“ Salim Ramouter arbeiten im Londoner Dezernat für Serienmorde und werden auf einen Fall angesetzt, bei dem einige Leichenteile überall in London verteilt gefunden wurden – definitiv von mehreren Opfern. Alle Opfer haben eine Markierung: ein Halbmond und zwei Kreuze. Eigentlich das Zeichen des Serienmörders Peter Olivier, alias Jigsaw Man. Der sitzt aber im Knast und kann die Morde also nicht begangen haben. Ist hier ein Nachahmer unterwegs? Und in welcher Verbindung stehen die Opfer untereinander? Gibt es noch weitere?

Ein tolles Thema und das Buch hat auch mit den Leichenteilfunden wirklich spannend begonnen. Dann allerdings hatte ich ein bisschen Mühe, mich zwischen den vielen Charakteren zu orientieren. Das gelang dann zwar, doch ist die Geschichte eher langatmig erzählt. Viel Privates über Henley, ihre Eheprobleme, ihr Verhältnis mit dem Chef. Die Ermittlungen hätten durchaus spannend sein können, zumal Henley mit dem Jigsaw Man eine Vorgeschichte hat. Und auch Ramouter ist ein interessanter Charakter, von dem ich mir aber einfach mehr erwartet habe. Die Charaktere sind zwar einerseits mit viel privatem Kram involviert und dennoch irgendwie nur oberflächlich angekratzt. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Von allem ist was drin, aber nur immer an der Oberfläche und das alles zusammen ergibt dann einfach eine Geschichte mit nicht wirklich großem Spannungsbogen. Und alles ist sehr klischeehaft und erinnert mich zumindest sehr an Teile aus „Das Schweigen der Lämmer“ und an die TV-Serie „Vera – ein ganz spezieller Fall“. Wobei die besser/spannender sind.

Mehr Tiefe hätte gut getan, eine bessere Aufklärung über die Motive des Täters und dessen Psyche wäre auch schön gewesen. Bei mir hat das Buch nicht das Gefühl ausgelöst, es nicht mehr aus der Hand legen zu können. Es ist einfach nicht fesselnd, nur stellenweise spannend und dazwischen eher langatmig und an der Oberfläche kratzend. Kein schlechtes, aber auch kein Wow-Buch. Daher nur die halbe Punktzahl.

Kurz noch zum Äußeren: Das Cover ist mit den leicht erhabenen Würfeln toll gemacht und es ist auch rundum geschlossen, was mir wirklich sehr gut gefällt.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Theoretisch, trocken, kompliziert – nichts für Otto-Normal-Verbraucher

Die Welt mit anderen Augen sehen
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Wir sind es gewohnt, den Erkenntnissen der Naturwissenschaften zu trauen. Diese lehren uns, dualistisch und in Abgrenzungen zu denken: Entweder es gibt das eine, oder das andere. Entweder es gilt dieses, ...

Wir sind es gewohnt, den Erkenntnissen der Naturwissenschaften zu trauen. Diese lehren uns, dualistisch und in Abgrenzungen zu denken: Entweder es gibt das eine, oder das andere. Entweder es gilt dieses, oder jenes - doch auf keinen Fall beides zugleich. Was aber, wenn Naturwissenschaften und Philosophie auch noch andere Möglichkeiten bieten? An sechs spannenden Beispielen zeigt der Autor, was passiert, wenn man den Blickwinkel ein wenig ändert und das Wissen der Naturwissenschaften neu sortiert. Die Belohnung: Eine moderne Sicht auf das Leben und den Kosmos. Religiös offen, spirituell tief und wahrhaft beglückend.

Also gleich mal vorweg: das Buch ist nicht leicht zu lesen. Und: ich hatte gänzlich andere Erwartungen an das Buch. Aber das ist ja mein persönliches "Pech".

Es ist eingeteilt in 6 Challenges:
1. Challenge: Raum und Zeit
2. Challenge: Sein und Werden
3. Challenge: Gut und Böse
4. Challenge: Hund und Ei
5. Challenge: Schöpfer und Schöpfung
6. Challenge: Liebe und Verständnis.

Und eine Herausforderung ist das absolut, was da so drinsteht. Aber nicht in dem Sinn, den ich erwartet hätte, sondern weil es sehr theoretisch und trocken geschrieben ist. Der Autor bezieht sich ständig auf Philosophen und Physiker vergangener Epochen (Newton, Einstein, Clarke, Kant, Heraklit,...) und zitiert diese. Man kann sich vorstellen, dass deren geistige Ergüsse sicher genial, für heutige "Ohren" jedoch extrem unverständlich sind - damals hat man sich einfach anders ausgedrückt. Teilweise versucht er dann, diese zu erklären, teilweise bleibt es aber auch einfach so stehen. Nach dem Motto: selbsterklärend. Was es eben nicht immer ist. Dieses Buch hat im Anhang die sog. Anmerkungen, also die Erklärungen, die im Laufe des Buches an den verschiedenen Stellen mit fortlaufenden Zahlen nummeriert sind. Dieses 184 Seiten (nur die Seiten, die tatsächlich das Buch zum Inhalt haben, Anhänge etc. sind hier nicht mit reingezählt) schmale Buch hat sage und schreibe fünfeinhalb Seiten winzig beschriebene Anmerkungen - 140 an der Zahl! Es besteht also quasi aus zitierten Dingen aus vergangenen Zeiten.

Beglückend, wie im Klappentext beschrieben, ist das Buch nicht für mich gewesen. Eher sehr anstrengend. Zum einen, weil alles sehr kompliziert geschrieben ist. Zum anderen wegen der erklärenden Bilder, unter denen ich mir einfach nichts vorstellen konnte. Ich liebe Sachbücher wirklich. Doch sie sollten meiner Meinung nach für die Allgemeinheit geschrieben werden und nicht für Fachspezialisten. Denn in dem Fall sollten sie unter Fachliteratur laufen. Ein gutes Sachbuch hat zum Ziel, aufzuklären, zu erklären. Es sollte also allgemeinverständlich geschrieben sein und dabei immer wieder Aha!-Erlebnisse auslösen, es schaffen, zu begeistern und den Leser fesseln. All das trifft auf "Die Welt mit anderen Augen sehen" nicht zu. Vielleicht öffnet es mir die Augen nicht, weil ich ohnehin nicht in Schwarz-Weiß denke (es war mir schon immer klar, dass ein kein Gut ohne ein Böse geben kann bzw. umgekehrt). Die Beispiele im Buch sind mir einfach zu extrem, die Versuche, Raum und Zeit, Lichtgeschwindigkeit und die Relativitätstheorie zu erklären scheitern meiner Meinung nach an der Komplexität dieser Themen und haben mir eher einige Knoten in den Hirnwindungen verursacht, als aufzuklären.

Kurz: es ist für meinen Geschmack viel zu theoretisch und kompliziert geschrieben und damit nahezu nur für Philosophen, Physiker oder an diesen Themen extrem Interessierte mit viel Vorkenntnissen geeignet. Schade. Ich dachte wirklich, ich würde die Welt danach ein wenig mit anderen Augen sehen - das schafft ein Achtsamkeitsratgeber jedoch weitaus besser.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Ein wichtiges Thema, leider nicht ganz stimmig umgesetzt

Das Bee-Team
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Das Cover – bunt und fantasievoll – gefällt mir sehr gut. Schöne Farben, süße Bienchen. Auch die Botschaft des Buches ist toll! Der Schutz der Insekten und aller Tiere, der gesamten Natur und damit letztlich ...

Das Cover – bunt und fantasievoll – gefällt mir sehr gut. Schöne Farben, süße Bienchen. Auch die Botschaft des Buches ist toll! Der Schutz der Insekten und aller Tiere, der gesamten Natur und damit letztlich des Menschen. Auch ist wirklich schön erklärt, wie alles miteinander zusammenhängt: Landwirtschaft, Politik, Geldgier etc.
Damit regt die Geschichte natürlich an, über dieses Thema nachzudenken und vielleicht auch selbst tätig zu werden, um dem entgegenzuwirken. Beispiele, wie es sein sollte (Blumenwiesen, keine Steingärten, Insektenhotels, ökologische Landwirtschaft,…) gibt es genug im Buch. Insofern ist es ein wichtiges Kinderbuch, denn mit dem Natur- und Umweltschutz kann man m.M.n. nicht früh genug anfangen. Bis hierhin passt alles, dafür vergebe ich 2,5 Sterne.

Dennoch überzeugt mich das Buch aus anderen Gründen nicht. So richtig und wichtig und aktuell die Botschaft auch ist, für mich kommt sie nicht so rüber, wie es sein könnte. Die Protagonisten sind 4 und 6 Jahre alt und damit sehr jung. Das Buch richtet sich an Leser ab 8 Jahren und die können sich eher schlecht mit den jüngeren Kindern identifizieren, meine ich. Auch ist hier sehr viel Magie im Spiel – an sich gar nicht schlimm, doch hier verzerrt diese den Blick auf das Anliegen des Buchs, nämlich den Naturschutz. In echt gibt es eben keine Glühwürmchen, die in Zeitraffer Pflanzen wachsen lassen können, keine Schmetterlinge, die Menschen „hypnotisieren“ und plötzlich umweltfreundlich sein lassen können und vieles mehr. Das war wie ich finde zu viel des Guten. Oskar und Romy sind keine Helden, weil sie selbst eigentlich nichts gemacht haben außer das, was ihnen von den Tieren aufgetragen wurde.

Der Schreibstil ist teils dem Alter der Protagonisten angepasst. Es gibt viel umganssprachliche Ausdrücke („huiiii“, „hihi“, „boooah“, „puuuh“, „äiii“), was mich eher nervte, da sie sehr viel verwendet wurden. Teils waren die Themen dann aber wieder viel zu politisch (es wird z.B. das Verhältnis USA/Mexiko thematisiert – das interessiert kein Kind und hat in diesem Buch auch nichts verloren). Mir kam es ein bisschen so vor, dass beim Schreiben die endgültige Zielgruppe noch nicht klar war, daher ist der Schreibstil für mich eher verwirrend. Die vielen Wiederholungen der Namen der Protagonisten und Aufzählungen aller Tiere stören den Lesefluss.

Was ich mir gewünscht hätte ist, dass die Charaktere mehr Gewicht bekommen hätten. Sie haben mich allesamt nicht berührt, weil sie zu oberflächlich beschrieben sind. Eine Geschichte lebt davon, dass der Leser von den (Haupt-)Figuren berührt wird – das blieb hier völlig aus. Keiner hatte liebenswerte, schrullige, blöde, bemerkenswerte oder irgendwie geartete Eigenheiten/Charakterzüge bzw. diese wurden nicht ausgearbeitet.

Für Leser ab 8 vielleicht nicht geeignet, wegen der jüngeren Hauptfiguren, für jüngere Leser zu lange, ausschweifende Kapitel (da bleibt kein Erstleser bei der Stange) und als Vorlesebuch aus demselben Grund ungeeignet. Hierfür würden auch Bilder im Text fehlen, die für die jungen Leser einfach immer wichtig sind.

Fazit: eine super Grundidee, eine wichtige und tolle Botschaft, die in die aktuelle Zeit super passt - leider für meinen Geschmack zu „planlos“ bzw. unausgereift umgesetzt. Die Geschichte berührt mich nicht wirklich, was ich schade finde, da sie so viel Potenzial in sich birgt. Ich hätte mir eine lebendigere Geschichte gewünscht mit Charakteren, mit denen man sich identifizieren kann. Vielleicht mit weniger „Teilnehmern“, diese dafür detaillierter beschrieben und damit greifbarer.

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