Cover-Bild Der Untergang der Könige
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 863
  • Ersterscheinung: 14.09.2019
  • ISBN: 9783608963410
Jenn Lyons

Der Untergang der Könige

Drachengesänge 1
Urban Hofstetter (Übersetzer), Michael Pfingstl (Übersetzer)

Jenn Lyons eröffnet mit »Der Untergang der Könige« ein großes Epos um einen Jungen, der mitten hinein gerät in die Konflikte zwischen Adelshäusern, Zauberern und Dämonen. Hängt von ihm das Schicksal des ganzen Reiches ab? »Erzähl mir eine Geschichte.« Das Ungeheuer machte es sich vor den eisernen Gitterstäben von Kihrins Kerkerzelle bequem.

Und der Junge aus den Elendsvierteln von Quur beginnt zu erzählen. Von seinem Leben als Dieb, von seinem Vater, der Harfe spielte, und ihn mit den Geschichten verschollener Prinzen und ihrer Abenteuer großzog. Davon, wie sein Unglück begann, als ihn ein Prinz für seinen verloren geglaubten Sohn hielt und er von nun an Macht und Intrigen einer Adelsfamilie ausgeliefert war. Was hat es aber mit Khirin auf sich, dass er später auf dem Sklavenmarkt zu einem unvorstellbar hohen Preis versteigert wurde? Und wie kam es dazu, dass er in der düsteren Gefängniszelle, bewacht von einem zum Plaudern aufgelegten Ungeheuer, landete? Vielleicht gehört Kihrin ja gar nicht zu den Helden, von denen die alten Sagen und Lieder erzählen. Vielleicht ist er auch nicht dazu bestimmt, die Welt zu retten – sondern sie zu vernichten.

»Genau so muss epische Fantasy sein: opulent, prachtvoll, brillant, spannend, grausam, in einem Wort: rundherum überzeugend.«
Lev Grossmann, Autor von »Fillory – Die Zauberer«

»Lyons schreibt so gewaltig und schicksalhaft wie Patrick Rothfuss, choreografiert die Spannung so kunstvoll wie Brandon Sanderson. Damit gelingt ihr die Punktlandung in der Oberliga der High-Fantasy-Literatur.«
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Erzähl mir eine Geschichte

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Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte ...
Stell dir vor, jemand berichtet seiner Herrscherin von einem Jungen, der auf gewisse Art auserwählt ist: nicht nur durch sein außergewöhnliches ...

Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte ...
Stell dir vor, jemand berichtet seiner Herrscherin von einem Jungen, der auf gewisse Art auserwählt ist: nicht nur durch sein außergewöhnliches Aussehen in einer Gegend ganz bestimmter Leute mit ganz bestimmten Merkmalen. Oder ein Kleinod, das er immer bei sich trägt. Oder ... Nein, keine Angst, ich spoilere nicht.
Ein junger Mann sitzt im Kerker, bewacht von einer wunderhübschen Frau. Die jedoch ist eigentlich ein Monster, ein Drache, eine Kreatur, die Erinnerungen ihrer Opfer übernimmt. Und sie zwingt den Jungen, seine Geschichte zu erzählen, doch zwischendurch übernimmt sie die Geschichte, indem sie wiedergibt, was sie durch diejenigen weiß, die sie gefressen hat ...

Klingt irgendwie anders? Ist es auch. Mit Jenn Lyons haben wir wieder eine großartige Entdeckung im High-Fantasybereich, die mit einer ähnlichen Sogwirkung aufwarten kann wie Anthony Ryan. Doch auch, wenn in beiden Reihen Drachen ihre Aufwartung machen, sind die Unterschiede gravierend, dafür der Lesespaß enorm. Obwohl alle klassischen Klischees bedient werden - Waisenjunge, auserwählt, mächtige Gegner, undurchsichtige Verbündete - wird hier eine Erzählung gesponnen, wie man sie sich am Lagerfeuer vorstellen kann. Ein Wahnsinnsschreibstil, kreative Verwicklungen, ständiges Neubewerten von Situationen und Personen, von denen es viele gibt, die man aber gut im Überblick behält - bescheren auf über 800 Seiten einen Pageturner, der keine Sekunde langweilt, dafür jedoch dafür sorgt, dass man alle weiteren Sekunden verflucht, die man auf Band 2 warten muss.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Großartiger Fantasy-Auftakt - unbedingt lesen!

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Ein wirklich außergewöhnliches Fantasy-Debut und der Beginn einer spannenden neuen Reihe. Die Geschichte wird von mehreren Erzählern erzählt, u.a. von Kihrin (dem Protagonisten) und von Klaue, dem Ungeheuer, ...

Ein wirklich außergewöhnliches Fantasy-Debut und der Beginn einer spannenden neuen Reihe. Die Geschichte wird von mehreren Erzählern erzählt, u.a. von Kihrin (dem Protagonisten) und von Klaue, dem Ungeheuer, das ihn bewacht. Während Kihrin als Ich-Erzähler von den Ereignissen seit seiner Gefangenschaft erzählt, erzählt Klaue die Geschichte, die zu diesen Ereignissen geführt hat in der dritten Person singular. Sie wechseln sich mit dem Erzählen ab, so das jeweils ein Kapitel von Kihrin und ein Kapitel von Klaue erzählt wird. Kommentiert wird das ganze von Thurvishar D`Lorus, dem eigentlichen "Erzähler" der Geschichte. D'Lorus hat den Auftrag erhalten dem Kaiser zu berichten, wie es zum Brand der Hauptstadt kommen konnte und legt dem Kaiser dann einen Bericht, und zwar eine Dokumentierung der Geschichten von Kihrin und Klaue, vor. Die Kapitel sind also jeweils mit sarkastischen und trockenen Fußnoten von D'Lorus versehen, der manchmal einfach unverholen anzweifelt, was Kihrin und Klaue da von sich geben, oder dem Leser noch weitere Infos gibt. Besonders die Fußnoten verleihen dem ganzen einen ganz besonderen Humor.
Kihrin ist ein sehr spannender Charakter, ebenso Klaue. Ein Ungeheuer wie Klaue habe ich so noch nicht kennengelernt, dabei handelt es sich um eine "Mimikerin", ein Wesen, dass die Gestalt ihrer Opfer annehmen kann. Jeder, der durch Klaues Hand stirbt, lebt auf eine skurrile und perverse Art und Weise in ihr fort. Gleichzeitig kann sie die Gedanken ihres Gegenübers lesen und macht es so besonders schwer für Kihrin sie auszutricksen.
In der Welt von Quur ist Magie allgegenwärtig, außer Klaue, gibt es so auch Dämonen, Drachen, riesenhafte Drachen und verzauberte Kronen. Ich kann euch Lyons Roman wirklich nur ans Herz legen, besonders wenn ihr gerne gute High-Fantasy lest. Ein Personenregister im Anhang hilft euch bei der Orientierung!

Veröffentlicht am 06.09.2020

Fesselnder Reihenauftakt

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enn Lyons präsentiert in ihrem Debüt eine epische Fantasyerzählung, die als Rückblende präsentiert wird – eine "vollständige Darstellung der Ereignisse, die zur Verbrennung der Hauptstadt geführt haben" ...

enn Lyons präsentiert in ihrem Debüt eine epische Fantasyerzählung, die als Rückblende präsentiert wird – eine "vollständige Darstellung der Ereignisse, die zur Verbrennung der Hauptstadt geführt haben" – zusammengestellt von einem Mann, der, wie wir später erfahren werden, kaum ein desinteressierter Beobachter war. Damit erhält sie die Lizenz für die freie Verwendung von Fußnoten, die mit gelegentlichem Sarkasmus die Weltanschauungen der anderen Hauptfiguren erschweren.

Der Untergang der Könige erzählt die Geschichte von Kihrin, genannt Krähe, die abwechselnd von Kihrin selbst und seiner Gefängniswärterin Klaue erzählt wird, die die Gabe hat, in seinen Geist zu blicken und seine Gedanken zu stehlen.
Kihrin ist vieles: Waise, Dieb, lang verlorener Sohn eines Prinzen, Kern einer Prophezeiung, Zerstörer der Welt? Doch zu Beginn treffen wir ihn im Gefängnis und sind gespannt, zu erfahren, welche Ereignisse ihn an diesen Punkt gebracht haben.

Kihrins Berichts wirft uns mitten ins Geschehen, seinen Verkauf in einer heiß umkämpften Sklavenauktion. Klaues Erzählung beginnt weiter zurück – als Khirin Zeuge eines sadistischen Mordes wurde und die Kette von Ereignissen in Gang setzte, die sein Leben völlig verändert hat, von dem eines Diebes und Musiklehrlings, der in einem Bordell lebt, zu seiner (unglücklichen) Anerkennung als Spross einer der mächtigsten Familien seines Landes. Khirin ist ein komplexerer Charakter, als es zunächst scheint, und je mehr der Leser über ihn erfährt, desto interessanter wird er.

Mit gutem Schreibstil, faszinierenden Charakteren, einer fesselnden Erzählung und einem gut durchdachten, tiefründigen Setting ist „Der Untergang der Könige“ ein vielversprechender Beginn einer mehrteiligen Buchreihe. Ich freue mich darauf zu sehen, wie die Geschichte weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Kihrins Lebensgeschichte - anfangs muss man durchhalten, aber dann wird es fantasievoll, spannend und interessant

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Jenn Lyons erzählt uns mit dem Buch „der Untergang der Könige“ die Lebensgeschichte von Kihrin. Damit führt sie uns in seine Heimat ein und bereitet den Weg für weitere Fantasy Bücher der neuen Fantasy ...

Jenn Lyons erzählt uns mit dem Buch „der Untergang der Könige“ die Lebensgeschichte von Kihrin. Damit führt sie uns in seine Heimat ein und bereitet den Weg für weitere Fantasy Bücher der neuen Fantasy Serie „a chorus of dragons“, vor. Das Buch umfasst 800 Seiten und doch muss ich sagen, dass mir im Nachhinein keine Seite zu viel war.

Das Buch beginnt mit einer Szene im Kerker, wo die Kerkermeisterin Klaue die Lebensgeschichte von Kihrin wissen möchte, vor allem jenen Teil, welchen sie noch nicht kennt. So beginnt er seine Geschichte zu erzählen als er als Sklave verkauft wurde und so ein neuer Weg für ihn begann. Sie jedoch erzählt die Geschichte seiner Kindheit. Während Klaue in der dritten Person Singular erzählt, wurde Kihrins Bericht in der ersten Person Singular verfasst. Unten gibt es manchmal Kommentare von Thurvishar D’Lorus, mehr möchte ich jedoch nicht über ihn sagen, weil man ihn und seine Geschichte selbst kennen lernen muss.

Ich habe Kihrin sehr gerne durch sein Leben begleitet, als er mit seinem Vater einem Musiker in einem Bordell lebt und die Besitzerin dieses Bordell seine Ersatzmutter und seine Chefin ist, welche ihn immer tiefer in die Dunkelheit der Stadt führte Mit seiner Stimme hätte er die Chance Sänger zu werden, aber stattdessen führte ihn sein Weg in die Kriminalität und er arbeitete hauptsächlich für Ola, seine Bordellmutter. Dabei kommt er durch Zufall seiner Vergangenheit immer näher und diese holt ihn ein. Denn er ist nicht der für den er sich hält. Ein paar Fragen sind bei mir immer noch offengeblieben, aber da es das erste Band der Reihe ist, hoffe ich natürlich, dass sich diese in den nächsten Büchern beantworten lassen. Dadurch das wir langsam in die Stadt und in die Welt in der die Geschichte spielt eingeführt werden, ist mir das Kopfkino sehr leichtgefallen. Sehr schön fand ich, dass es immer wieder Wendungen und Überraschungen gab mit denen ich nicht gerechnet habe.

Die Welt ist grausam und vor allem in den hohen Häusern, welche indirekt herrschen, kann man niemanden vertrauen, nicht einmal seiner eigenen Familie. Jeder ist nur auf seinen Vorteil bedacht. Da ist es in den Elendsviertel manchmal sogar leichter. Da Kihrin aus der Hauptstadt entführt und in die Sklaverei verkauft wird, lernen wir sehr viele verschiedene Orte kenne. Diese hat die Autorin sehr gut beschrieben und auch die verschiedenen Völker und Stämme auf welche Kihrin trifft, werden sehr plastisch beschrieben, so dass man sich auch manches seltsame Wesen sehr gut vorstellen kann. Im Buch gibt es zudem Drachen, Dämonen, Götter, Magier, alles was man sich bei so einem Buch wünscht. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und es gibt immer wieder Cliffhanger, da sich die Erzählungen von Klaue und Kihrin abwechseln. Manchmal interessierte mich die eine mehr als die andere, aber durch den Cliffhanger, las ich dennoch schnell weiter, denn ich wollte wissen wie es weiterging. Ich bin sehr gespannt wie sie dies im nächsten Buch lösen wird. Kihrin hatte mein Herz schon in den ersten Seiten erobert, ich konnte mit ihm mitfühlen und seine Handlungen nachvollziehen. Es gibt eine kunterbunte Mischung an verschiedenen Charakteren, die ich jedoch alle schlüssig fand und auch eine Mischung aus gut und böse. Zudem auch Charaktere bei denen ich mir nicht sicher bin in welche Schublade genau ich sie nun stecken soll.

Es ist ein High Fantasy Roman auf den man sich einlassen muss und dem man vor allem am Anfang einige Chancen geben muss um mit diesem glücklich zu werden, aber dann nahm die Geschichte für mich immer mehr Fahrt auf und wurde immer spannender sowie interessanter. Wer jedoch auf eine Liebesgeschichte hofft, den muss ich enttäuschen, es gibt zwar einige Prisen Liebe immer mal wieder, aber keinen roten Faden der sich stark durch die Geschichte zieht. Bei diesem Buch liegt der Schwerpunkt in meinen Augen bei der Vorstellung Kihrin, welcher eine wichtige Rolle in dieser Welt spielen wird, und die Einführung in seine Welt. Da ich sehr großen Lese Spaß hatte, bis auf die ersten 100 Seiten und manche Stellen in den letzten 100 Seiten, weshalb ich einen halben Stern abziehe, empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Der Untergang der Könige

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Die mir bisher unbekannte Autorin Jenn Lyons hat mit „Der Untergang der Könige“ den ersten Band einer Fantasy- Reihe veröffentlicht, welche durch ihre Charaktere und Komplexität überzeugt.

Klappentext:
Jenn ...

Die mir bisher unbekannte Autorin Jenn Lyons hat mit „Der Untergang der Könige“ den ersten Band einer Fantasy- Reihe veröffentlicht, welche durch ihre Charaktere und Komplexität überzeugt.

Klappentext:
Jenn Lyons eröffnet mit »Der Untergang der Könige« ein großes Epos um einen Jungen, der mitten hinein gerät in die Konflikte zwischen Adelshäusern, Zauberern und Dämonen. Hängt von ihm das Schicksal des ganzen Reiches ab? »Erzähl mir eine Geschichte.« Das Ungeheuer machte es sich vor den eisernen Gitterstäben von Kihrins Kerkerzelle bequem.
Und der Junge aus den Elendsvierteln von Quur beginnt zu erzählen. Von seinem Leben als Dieb, von seinem Vater, der Harfe spielte, und ihn mit den Geschichten verschollener Prinzen und ihrer Abenteuer großzog. Davon, wie sein Unglück begann, als ihn ein Prinz für seinen verloren geglaubten Sohn hielt und er von nun an der Macht und den Intrigen einer Adelsfamilie ausgeliefert war. Was hat es aber mit Kihrin auf sich, dass er später auf dem Sklavenmarkt zu einem unvorstellbar hohen Preis versteigert wurde? Und wie kam es dazu, dass er in der düsteren Gefängniszelle, bewacht von einem zum Plaudern aufgelegten Ungeheuer, landete? Vielleicht gehört Kihrin ja gar nicht zu den Helden, von denen die alten Sagen und Lieder erzählen. Vielleicht ist er auch nicht dazu bestimmt, die Welt zu retten – sondern sie zu vernichten.

Der Klappentext von „Der Untergang der Könige“ konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Dieser klang voller Spannung und Abenteuer in einem wunderbaren fantastischen Setting. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht – ich habe sogar noch viel mehr bekommen, als ich erwartet habe.
Der Schreibstil von der Autorin Lyons ist packend und fesselnd. Man taucht in diese Welt ab, wird quasi von ihr eingesaugt und merkt dabei nicht, wie die Zeit um einen vergeht. Die Autorin schafft es, dass man seine eigenen Sorgen vergisst und zusammen mit dem Protagonisten Kihrin besticht man Abenteuer und meistert Hürden. Gefallen hat mir auch die humoristische Art des Buches. Oftmals wird der richtige Ton getroffen, die Situationskomik wird gekonnt gesetzt, ohne dass es dabei überzogen wirkt. Der Stil besticht durch seine sarkastische Art und oftmals habe ich mich beim Lesen mit einem Schmunzeln im Gesicht erwischt. Positiv ist mir auch die durchdachte Story aufgefallen. Auf jeder Seite wirkte sie auch mich konsequent – stetig wurde auf das nächste Ereignis ausgebaut, auch wenn manchmal ein kleiner Umweg gemacht wurde. Dennoch ist ein roter Faden erkennbar, die Autorin arbeitet sich langsam aber stetig auf das Finale vorwärts. Man erkennt viele liebevolle Details, bekommt ein wirklich komplexes Fantasy- Werk geboten. Es gibt so viele Facetten in diesem Buch, dass man sich wirklich während des Lesens konzentrieren muss, damit man die Zusammenhänge erkennt. Man muss wirklich sehr gut aufpassen, damit man als Leser auf dem Laufenden bleibt, damit man erkennt, wer mit wem verwandt ist oder auch wer in welchem Körper steckt. Auch das Worldbuilding ist umfangreich – die Welt ist wirklich ausgeklügelt und gespickt mit vielen liebevollen Details. Es werden diverse Länder und auch Völker thematisiert, ihre Kulturen werden behandelt und sind auch von Bedeutung für den Verlauf der Geschichte. Auch die Götterwelt oder auch dessen Entstehung ist essentiell für das Buch. Es wird nicht nur erwähnt, welche Götter es gibt, nein sie haben auch einen direkten Einfluss auf die Handlung und nehmen aktiv an der Geschichte teil. Ebenfalls überzeugen konnte mich das Magiesystem. Es gibt diverse Bereiche, die Welt der Lebenden und die der Toten, auch die der Magie. Diese ist vielfältig und gut ausgearbeitet. Man bekommt die Magie oftmals präsentiert und lernt, was diese alles bewirken kann, zu was sie fähig ist. Zum Beispiel auch die Besitznahme einer Seele eines anderen Körpers.
Der Einstieg in die Handlung ist recht direkt. Man wird mitten in das Geschehen hineingeworfen und muss sich in dieser erst einmal zurecht finden. Man lernt den Protagonisten Kihrin kennen. Zu Beginn sitzt er in einer Art Gefängnisraum. Ihm gegenüber sitzt seine Kerkermeisterin Klaue. Sie ist eine Mimikerin ,eine Gestaltwandlerin, die gerne auch mal Gewalt anwendet und Menschen mitsamt ihren Seelen auffrisst. Sie kann auf dessen Gedanken zurückgreifen oder ihre Gestalt annehmen. Ihre Person ist ziemlich komplex und oftmals greift sie in die Handlung ein, auf die ein oder andere Art und Weise. Klaue ist wirklich eine interessante Figur, welche mit allen Wassern gewaschen ist und ich fand es wirklich spannend, wie sie in den Verlauf der Handlung eingreift. Kihrin sitzt in diesem Kerker und zusammen mit Klaue erzählen sie sich gegenseitig eine Geschichte, wobei sie sich damit abwechseln. Der jeweilige Protagonist der Story ist Kihrin, bloß dass die beiden Erzählstränge zeitversetzt sind. So hat man einen vielseitigen Einblick auf die Geschichte und bekommt aus erster Hand erzählt, wie Kihrin in diese Situation gelangt ist. In seinen jungen Jahren lebte er mit seiner Adoptivfamilie im Samtviertel, er schlägt sich als Dieb durch und bestreitet sich zusammen mit seinem Vater durch musikalische Auftritte ihren Lebensunterhalt. Kihrin steigt später – durch viele Zufälle und Schicksalsschläge – als Erbe eines mächtigen Adelsgeschlechtes. Es folgen viele Machtkämpfe oder auch politische Intrigen, bei denen man sich ganz schön konzentrieren muss, um am Ball zu bleiben. Allgemein ist Kihrin ein komplexer Charakter, er ist vielseitig gezeichnet, hat wirklich seine Ecken und Kanten, seine ganz eigenen Wesenszüge und er hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Aber nicht nur der Protagonist besticht durch seine Komplexität – auch die Nebencharaktere haben ihre eigene Geschichte. Sie haben eine Vergangenheit und Wesenszüge, sie haben ein Motiv, welches sie zum Handeln antreibt.
Ein weiteres spezielles Merkmal von diesem komplexen Fantasy- Werk sind die Fußnoten. Mich persönlich konnten sie überzeugen, sie haben oftmals den richtigen humoristischen Ton getroffen oder haben die Welt noch facettenreicher erscheinen lassen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jenn Lyons „Der Untergang der Könige“ mit ihrem komplexen Fantasy- Epos überzeugen. Ich wurde in diese fremdartige Welt hineingesaugt und am Ende kaputt wieder ausgespuckt. Zusammen mit Kihrin musste ich viele Hürden überwinden und oftmals hat mir der Kopf vor lauter Zusammenhänge geschwirrt. Doch es hat sich gelohnt, ich wurde mit einer durchdachten Story und einer interessanten Welt mit komplexem Magiesystem überzeugt. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Fortsetzung. Ich kann es für alle Leser empfehlen, die ein komplexes Fantasywerk zu schätzen wissen.