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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2020

Emotionales Buch zum Thema "Frühchen"

Mehr als wir uns erträumten
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Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem ...


Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem und mit einem passensenden Titel und Cover versehenem Roman "MEHR ALS WIR UNS ERTRÄUMTEN  WIE WIR UM UNSERE FAMILIE KÄMPFTEN" sowohl höchst interessant als auch überaus bewegend. 
Der in der Ich-Form erzählende Familienvater (verheiratet mit Rose, Vater eines 12jährigen und eines weiteren Sohnes im Kita-Alter) beschreibt unkitschig, aber ergreifend, nachvollziehbar und ausführlich die Probleme, die bei Ein- und vielmehr noch bei Mehrlingsschwangerschaften auftreten können, vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass der Nachwuchs, wenn er denn lebend geboren wird, höchstwahrscheinlich aufgrund beispielsweise einer nicht ausreichend entwickelten Lungenfunktion nicht überlebensfähig sein wird. Die Situation wirkt sich nicht nur auf die beiden bereits vorhandenen Kinder aus, sondern erforderliche Entscheidungen führen auch zu ernsthaften Problemen zwischen den Ehepartnern. Dies vor allem, weil der Mann zu Depressionen neigt und sich ständig fragt, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß er Verantwortung bzw. Schuld z. B. durch zu früh und/oder zu hoch ausgeübtes optimistisches Denken trägt.
Manche Ausführungen erschienen mit ein wenig zu lang, beispielsweise wenn er beschreibt, was er wo genau zu welchem Preis gegessen hat. Aber man kann natürlich nur schwer abschätzen, wie man selbst als unmittelbar Betroffener reagieren und reden würde. 

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Heimat-los?

Jahresringe
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In "Jahresringe", seinem mit einem mich ansprechenden Cover versehenen großartigen Roman, zeigt der Schriftsteller Andreas Wagner am Beispiel der nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreußen vertriebenen Leonore ...

In "Jahresringe", seinem mit einem mich ansprechenden Cover versehenen großartigen Roman, zeigt der Schriftsteller Andreas Wagner am Beispiel der nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreußen vertriebenen Leonore Klimkeit, ihrem Sohn Paul und dessen Kindern Jan und Sarah über nahezu ein dreiviertel Jahrhundert Begriff und Bedeutung von "Heimat" auf.
Leonore kommt mit 13 (gibt sich jedoch als 21 aus) in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen an, erfährt dort aber als aus dem Osten stammende und zudem auch noch evangelische Ortsfremde nur Ablehnung und findet schließlich bei dem freundlichen Moppenbäcker Jean Immenrath, genannt Hannes, und seiner Mutter Anna Unterschlupf und Arbeit und im (Bürge)Wald Frieden und Trost.
Als ihr nichtehelicher Sohn Paul 12 Jahre alt ist, wird sie erneut heimatlos, denn das Dorf und der Wald müssen dem Braunkohle-Tagebau weichen.
Jahre später stehen sich Leonores Enkel in dem als "Hambacher Forst-Konflikt" einer breiten Öffentlichkeit bekannt gewordenen Umweltstreit als erbitterte Gegner gegenüber.
Herr Wagner stellt uns fair die Interessen beider Seiten vor: Arbeitsplätze und Energieversorgung hier und Natur- und Umweltschutz dort.
Sein Werk regt dazu an, sich selbst Gedanken über die eigene Definition des Begriffes Heimat zu machen, sowohl des rein persönlichen Umfeldes als auch unseres Heimatplaneten Erde. Abgesehen von gewissen "übersinnlichen" Szenen, hat es mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Gut: "Ein Mann der Kunst"

Ein Mann der Kunst
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Kristof Magnussons Buch "Ein Mann der Kunst" hat ein mich ansprechendes und passendes Cover.
Erzähler "Consti" Marx sucht mit kunstinteressierter und teilweise. als Sponsoren infrage kommender Reisegruppe ...

Kristof Magnussons Buch "Ein Mann der Kunst" hat ein mich ansprechendes und passendes Cover.
Erzähler "Consti" Marx sucht mit kunstinteressierter und teilweise. als Sponsoren infrage kommender Reisegruppe egozentrischen, seit Jahrzehnten zurückgezogen auf einer am Rhein gelegenen Burg lebenden Maler auf.
KD Pratz - für mich ein Mix aus Werner Höfer, MRR, FJS und Alfred Tetzlaff mit einer Prise Erich Kästner - entlarvt in der Gegenwart zunehmend auftretende Unarten und die daraus resultierenden verschiedenartigsten Bedrohungen beispielsweise. für Natur, Kultur, Gesundheit, Weltfrieden, Sitte, Anstand und Moral.
Die Lektüre ließ mich abwechselnd nicken oder schmunzeln, die am Ende erfolgende "Banksy-Aktion" brachte mich an meine Grenzen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Gut geeignet für Kinder ab 2 Jahren

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen
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Passend für Kinder ab 2 Jahren erzählt von Sandra Grimm und ansehnlich illustriert von Frau Annika halte ich das Buch "Es war einmal: Meine Märchen" sowohl vom Inhalt als auch von der Aufmachung - erwähnt ...

Passend für Kinder ab 2 Jahren erzählt von Sandra Grimm und ansehnlich illustriert von Frau Annika halte ich das Buch "Es war einmal: Meine Märchen" sowohl vom Inhalt als auch von der Aufmachung - erwähnt seien hier z. B. lediglich die auch für die noch nicht feinmotorisch perfekten Kinderhände gut geeigneten stabilen Seiten - her für empfehlenswert. Einige der bekanntesten Märchen von Hans Christian Andersen und den Brüdern Wilhelm und Jakob Grimm sind stark gekürzt (Schneewittchen bleiben beispielsweise die beiden ersten stiefmütterlichen Attentate mit Kamm und Gürtel erspart) und korrekt (Der Frosch wird nicht, wie leider oft fälschlich zitiert, durch Kuss, sondern dadurch, dass die Prinzessin ihn gegen die Wand geworfen hat, zum Prinzen) serviert, nur bei "Frau Holle" widersprachen Text und Illustrationen einander insofern, als dass die von der künftigen Goldmarie fleißig aufgesammelten reifen Äpfel nicht "aufgestapelt", sondern in einen Korb gelegt wurden.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

"Herzfischen" war herzerfrischend

Herzfischen
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Ich las mit großem Vergnügen den flott erzählten amüsanten Liebesroman von Britta Sabbag und Maite Kelly "Herzfischen" über die Tücken von Vergangenheitsbewältigung, Liebe und dem world-wide-web als Softcover-Printausgabe. ...

Ich las mit großem Vergnügen den flott erzählten amüsanten Liebesroman von Britta Sabbag und Maite Kelly "Herzfischen" über die Tücken von Vergangenheitsbewältigung, Liebe und dem world-wide-web als Softcover-Printausgabe. Über das Titelbild kann man geteilter Meinung sein, ich fand es witzig und zum Inhalt passend, was übrigens auch für den Buchtitel gilt. Abwechselnd erzählen die Protagonisten Josefine und Simon, Gelegentlich werden Chatgespräche gezeigt, in denen die Beiden, die sich real kennen und zumindest anfangs nicht sonderlich sympathisch sind, nicht wissen, wer sich hinter dem jeweiligen anderen Nicknamen verbirgt. Gefallen hat mir auch der der Geschichte vorangestellte Spruch:
"VIELLEICHT MUSS MAN DAS LOSLASSEN, WAS MAN WAR, UM DAS ZU WERDEN, WAS MAN IST."