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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2021

Eindringlich

Raumfahrer
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Rezension zu „Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel hat mit „Raumfahrer“ nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erneut einen eindringlichen Roman geschrieben. Erzählt wird die Geschichte ...

Rezension zu „Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel hat mit „Raumfahrer“ nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erneut einen eindringlichen Roman geschrieben. Erzählt wird die Geschichte von Jan und seinem Leben in einem ostdeutschen Ort. Der Ort stirbt nach und nach aus, viele Häuser sind schon verlassen und auch das Krankenhaus, in dem Jan arbeitet, deckt nur noch den nötigsten Bedarf ab.
Spannend ist die Erzählung von Beginn an, denn Jan wird von einem Patienten angesprochen, der ihm ein Foto zeigt, das Jan bekannt vorkommt, er aber nicht richtig zuordnen kann. Dem Leser wird nach und nach klar, wie die beiden Figuren zusammenhängen.
Deutlich wird die Zerrissenheit des Ortes und seiner Menschen durch ihre Vergangenheit. Die DDR hat bei allen Spuren hinterlassen. Wie tief, wird blitzt immer wieder auf.
Der nüchtern, aber dennoch sehr eindringliche Schreibstil Rietzschels passt perfekt dazu, da er die Trostlosigkeit betont.
Mit „Raumfahrer“ hat Lukas Rietzschel wieder einen tollen, mitreißenden Roman geschrieben, der zum Nachdenken anregt. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Humorvoll und berührend

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Rezension zu „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ von Jenn McKinlay.
Jenn McKinlay schreibt mit Humor und in einem leichten Erzählton. Die Geschichte lässt sich dementsprechend flüssig lesen und der ...

Rezension zu „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ von Jenn McKinlay.
Jenn McKinlay schreibt mit Humor und in einem leichten Erzählton. Die Geschichte lässt sich dementsprechend flüssig lesen und der Ton passt gut zu einem Liebesroman.
Die Idee, eine Figur auf Reisen zu schicken, damit sie sich und die Liebe findet, ist zwar nicht neu, aber die Autorin setzt es sehr lesenswert um. Das liegt auch immer wieder an den erheiternden Szenen und den gelungenen Figuren.
Die Protagonistin Chelsea ist ein Sympathieträger, auch wenn sie zu Beginn hier und da etwas überreagiert. Sie ist ein Workaholic, der etwas steif wirkt. Je besser der Leser sie kennenlernt, desto mehr lernt er sie zu verstehen.
Ihre Schwester Anabelle ist das glatte Gegenteil von Chelsea und damit ein gut gewähltes Gegenstück. Als quirliger Freigeist bringt sie Schwung in den Beginn der Geschichte.
Spannend ist auch ihr Chef Aidan, der wie ein schräger Guru wirkt, sowie ihr Kollege Jason, den sie auf den Tod nicht leiden kann.
Richtig interessant wird der Roman, sobald Chelsea sich auf die Reise macht. Der Leser wird nicht nur nach Irland, Frankreich und Italien entführt, sondern lernt auch äußerst unterhaltsam drei Männer aus Chelseas Vergangenheit kennen. Jeder für sich ist Besonders, sodass man sich nach jeder Begegnung fragt, was der nächste Mann für ein Typ ist.
Insgesamt dürfte Lesern vieler Liebesromane recht schnell klarwerden, für wen Chelseas Herz am Ende schlägt, aber das tut der Unterhaltung keinen Abbruch.
Der Roman besticht durch vielfältige Charaktere und einem mitreißenden Humor. Wer also Geschichten mag, die mitreißen, ans Herz gehen und zum Lachen sind, der sollte zu diesem Roman greifen. Eine Portion Kitsch sollte man außerdem auch vertragen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Spannender Jugendromen mit tollen Wendungen

Wonderful Intrigues
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Rezension zu „Wonderful Intrigues“ von Evelyn Uebach
Evelyn Uebach schreibt in einem locker leichten Stil, wie er zu diesem Roman passt. Der Leser wird zügig mitten in die Geschichte geworfen, was auf ...

Rezension zu „Wonderful Intrigues“ von Evelyn Uebach
Evelyn Uebach schreibt in einem locker leichten Stil, wie er zu diesem Roman passt. Der Leser wird zügig mitten in die Geschichte geworfen, was auf den ersten Seiten zu leichten Verwirrungen aufgrund der vielen Namen führen kann, aber auch von Beginn an Spannung verspricht. Die Verwirrung legt sich zudem schnell und man kann der Geschichte dann gut folgen. Die Protagonistin Elodie, die die Fähigkeit hat die Gestalt anderer Menschen anzunehmen, ist ein interessanter Charakter. Sie ist einerseits sehr stark und setzt sich mit aller Kraft für ihre Schwester ein, aber sie wirkt gleichzeitig auch sehr einsam und verloren in ihrem Schicksal. Elodie auf ihrem Weg zu begleiten macht daher Spaß, da man sich steht fragen muss, ob ihre starke oder ihre schwache Seite die Oberhand gewinnt.
Ein wichtiges Spannungsmerkmal bringt ihre Schwester Savanna mit. Auch sie hat die Fähigkeit zur Imitation, hat sich jedoch in ihrer Fähigkeit verloren und wird daher in einer Klinik behandelt. Wie sie dieses Schicksal ereilen konnte und ob es einen Ausweg gibt, fesselt den Leser lange und wird erst spät aufgelöst. Gerade dieser Erzählstrang sorgt für einige Plot-Twists, die die Autorin schon in ihrer Dilogie so schön erzählen konnte.
Nach dem Tod ihrer Eltern wachsen die Schwestern bei den Dettmers auf, die ebenfalls lange rätselhaft bleiben. Vor allem die Absichten des Sohnes der Familie, seinerseits Ex-Freund von Elodie, lässt sich lange nicht einschätzen.
Weitere wichtige Charaktere sind zudem Wynter, die Elodie imitieren soll, Nord und Tiffy. Alle drei sind Protagonisten einer beliebten Serie. Dass Elodies Imitation einer der Hauptdarstellerinnen für Chaos sorgt, dürfte jedem klar sein. Wie genau, dass muss jeder Leser schon selbst herausfinden. Eines steht aber fest:
Mit „Wonderful Intrigues“ ist Evelyn Uebach nach der „Glamour Girl“ – Dilogie wieder eine tolle Geschichte gelungen, die mit einem besonderen Setting und einer außergewöhnlichen, fantasievollen Begabung der Protagonistin die Leser in ihren Bann zieht und während des Lesens zu einigen Spekulationen anregt. Einziges Manko: Hin und wieder wurden 1-2 Seiten eingestreut, die berichten, um was es gerade in der Serie rund um Wynter, Nord und Tiffy geht. Dies hatte für mich keinen Mehrwert, was aber jeder anders sehen kann.
Insgesamt also eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.09.2020

tolle Geschichten

Turbulenzen
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Rezension zu „Turbulenzen“ von David Szalay
Mit 134 Seiten ist „Turbulenzen“ ein sehr kurzes Buch, dass sich zudem sehr kurzweilig liest. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, lässt sich also flott lesen. ...

Rezension zu „Turbulenzen“ von David Szalay
Mit 134 Seiten ist „Turbulenzen“ ein sehr kurzes Buch, dass sich zudem sehr kurzweilig liest. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, lässt sich also flott lesen. Die Kapitel sind kurz und jedes Kapitel beinhaltet eine eigene Geschichte. Verbunden sind diese durch die Figuren. Eine Figur trifft eine weitere, die dann im Zentrum der folgenden Geschichte steht. Das Konzept ist interessant gemacht und funktioniert gut. Schön ist, dass die Figuren alle sehr unterschiedlich sind, ganz unterschiedliche Leben haben und verschiedene „Turbulenzen“ in ihrem Leben bewältigen müssen. Dadurch kommt keine Langeweile auf. Es wird deutlich, wie viele unterschiedliche Menschen mit ganz verschiedenen Schicksalen auf der Erde zeitgleich existieren und uns auch begegnen, ohne dass wir davon wissen. Am Enden haben mir einige Personen so gut gefallen, dass ich gerne mehr über sie erfahren hätte. Wer aber nun gerne auch mal ein kurzes Buch mit kleinen Geschichten liest und eine Ahnung von verschiedenen Leben erhascht, der sollte zu diesem Buch greifen.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Schwieriges Thema gut bearbeitet

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Rezension zu „Vielleicht auf einem anderen Stern“ von…
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Kleines Manko: Das emotionale Thema hat mich nicht so stark berührt, wie ich es ...

Rezension zu „Vielleicht auf einem anderen Stern“ von…
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Kleines Manko: Das emotionale Thema hat mich nicht so stark berührt, wie ich es erwartet habe. Vielleicht hätte ein etwas intensiverer Stil daran etwas geändert.
Die Protagonistinnen Eve und Maddy sind interessante Charaktere. Bei Eve spürt man die Sorge um ihre Tochter und wie sehr sie darunter leidet. Dass sie sich immer mehr nur auf ihre Tochter konzentriert und es ihr schwerfällt, andere wahrzunehmen, ist realistisch dargestellt.
Immer wieder blitzt aber auch durch, dass sie Raum zum Atmen sucht, in dem sie sich kurz von ihren Sorgen ablenken kann. Auch dies ist authentisch dargestellt.
Maddy ist bewundernswert. Sie schwankt stets zwischen „stark sein“, was sie unbedingt sein möchte, und schwerer Nachdenklichkeit, zu der ihre Krankheit sie verleitet. Ihre Art zu denken und ihr sarkastischer Humor sorgen für sehr schöne Momente im Roman.
Tolle Figuren sind auch Maddys Großeltern, bei denen sie sich sehr wohlfühlt.
Für Spannung sorgt der Kontakt zu ihrem Vater, fragt man sich doch stets, wie weit dieser Kontakt sich erweitern wird. Außerdem ist ihr Austausch schön zu begleiten. Man spürt, wie sie sich aneinander herantasten.
Etwas schade ist, dass Maddys Schicksal schon recht früh deutlich wird. Dies nimmt einiges an Spannung und auch wenn noch einige Fragen offenbleiben, entstand so in der Mitte ein kleines Loch.
Insgesamt bleibt der Roman dennoch lesenswert, vor allem, weil Maddy so ein toller Charakter ist.

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