Cover-Bild Alles, was wir sind
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 475
  • Ersterscheinung: 08.11.2019
  • ISBN: 9783352009358
Lara Prescott

Alles, was wir sind

Roman
Ulrike Seeberger (Übersetzer)

Es geht um Liebe. Es geht um uns. Der Kalte Krieg zieht auf, und Worte werden zu Waffen. Olga Iwinskaja, Geliebte des großen Boris Pasternak, wird verhaftet. In Moskau will man verhindern, dass Pasternaks Roman Doktor Shiwago erscheint, doch Olga hält an ihrer Liebe zu Boris fest. Zugleich will die CIA mit einer einzigartigen Waffe den Widerstand in der Sowjetunion wecken – mit Literatur, mit Doktor Shiwago. Für die Mission wird die junge Irina angeworben und von der Agentin Sally ausgebildet. Es beginnt eine gefährliche Hetzjagd auf ein Buch, das den Lauf der Welt verändern soll. Eine große Geschichte über geheime Heldinnen, die Kraft der Literatur und – die Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2019

Unterhaltsames Werk über den kalten Krieg, die Liebe und den Kampf um „Dr. Shiwago“

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Osten und Westen 50er Jahre Zeit des kalten Krieges -

im Westen, besser gesagt in Washington wächst die Halbwaise russischstämmige Irina auf und bekommt nach ihrem Examen einen Stenotypistinnenjob beim ...

Osten und Westen 50er Jahre Zeit des kalten Krieges -

im Westen, besser gesagt in Washington wächst die Halbwaise russischstämmige Irina auf und bekommt nach ihrem Examen einen Stenotypistinnenjob beim Geheimdienst. Die Amerikaner versuchen mit allen Mitteln ihren Gedanken zur Freiheit in den Osten zu transportieren….

Auf der anderen Seite, im Osten schreibt der Dichter Pasternak an seinem Roman „Dr. Shiwago“. Seine Geliebte Olga wird vom russischen Geheimdienst verhaftet und zum Inhalt des Buches befragt. Sie verliert im Gefängnis ihr Kind und wird nach Sibirien in ein Lager deportiert.....



Der Roman „Alles was wir sind“, ist ein Porträt der Zeit des kalten Krieges in Ost und West von der Amerikanerin Lara Prescott.

Ihren Schreibstil finde ich sehr angenehm zu lesen, bildhaft und gut verständlich. Besonders gelungen fand ich den stetigen Wechsel zwischen den Schauplätzen und gleichzeitig die Betrachtung der Dinge, die zwischen mehreren Personen abwechselt. So entstand ein abwechslungsreicher Perspektivenwechsel, der die Handlung interessant und unterhaltsam macht. Zwar geht die Autorin dadurch nicht tiefer auf eine der einzelnen Protagonisten ein, erzeugt aber ein kompletteres Gesamtbild und stärkt die Blickwinkel aus mehreren Richtungen.

Genau das macht für mich die Spannung im Buch aus, denn es ist kein atemraubender Agententhriller, sondern die Geschichte um den bekannten, aber in Russland damals hoch umstrittenen und verbotenen Roman „Dr. Shiwago“. Wahrscheinlich hat gerade dieser Umstand dem Buch zu Weltruhm verholfen und das Gegenteil bewirkt, was Russland eigentlich bezweckte.

Durch meine Mutter habe ich erfahren was für Hype auch um die Verfilmung des Buches entstand und welch einen Erfolg und Popularität er im Westen erreicht hat.

Im Westen zum Nobelpreis und zur Verfilmung gehypt, hatte der Autor leider nichts mehr davon und erst posthum, wurde Pasternak sein Status als Schriftsteller 1988 von Russland erteilt und der Nobelpreis anerkannt.

Der Roman ist sehr hochwertig in seiner Aufmachung, mit Lesebändchen und nett illustrierten und geprägten Coverbild, nur meiner Ansicht hätte es den Schutzumschlag mit dem Titel in Plastik (Umwelt!) nicht gebraucht.



Für mich war dieser Roman ein großartiges Buch, es hat den Zeitgeist der 50er und die Jahre des kalten Krieges gekonnt wiedergegeben, es war die Zeit, die ich aus den Erzählungen meiner Mutter gut wiedererkannt habe. Eine tolle Verknüpfung zwischen Fiktion und Wirklichkeit klasse geschrieben und übersetzt. Das perfekte Maß an Spannungsmomenten und Tiefgang haben mich unglaublich gut unterhalten. Es macht Lust sich den Klassiker „Dr. Shiwago" im Original einmal vorzunehmen;) oder wenigstens den Film anzusehen!

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Angst als Mut verkleidet

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Sie haben Abschlüsse, während des Krieges waren sie wichtig im Geheimdienst. Nun ist der Krieg seit ein paar Jahren vorbei und sie sind verheiratet, haben Kinder oder sind gerade noch gut genug für den ...

Sie haben Abschlüsse, während des Krieges waren sie wichtig im Geheimdienst. Nun ist der Krieg seit ein paar Jahren vorbei und sie sind verheiratet, haben Kinder oder sind gerade noch gut genug für den Schreibpool. Wenigstens gehören sie so noch zur Agency. Und mal wieder beginnt eine Neue mit der Arbeit. Irina wurde in Amerika geboren, doch ihre Mutter kam aus der Sowjetunion. Die Mädchen und Frauen begegnen ihr reserviert, wieso hat sie den Job bekommen, die Schnellste beim Schreiben ist sie jedenfalls nicht. In der Sowjetunion schreibt der Autor Boris Pasternak derweil an seinem berühmten Roman Doktor Schiwago. Ein Buch, das nach dem Willen der Staatsmacht nicht veröffentlicht werden soll.

In ihrem ersten Buch schreibt die Autorin über Pasternak und seine Geliebte Olga, die für ihre Liebe ins Straflager geht. Sie schreibt auch über die jungen Frauen in Amerika, die im Krieg viele Aufgaben der Männer übernahmen, die nach dem Krieg eigentlich wieder an den Herd sollten, dies aber nicht mehr wollten. Doch so unauffällig die Mädels aus dem Schreibpool erscheinen, manche sind doch beste Spione. Ihr Aufgabe ist es, geheime Kassiber in Empfang zu nehmen und weiterzuleiten. Dabei geht es auch um das Manuskript von Doktor Schiwago, das wenigstens in der Übersetzung erscheinen soll. Und vielleicht tut sich auch die Möglichkeit auf, den Sowjetbürgern eine Fassung zugänglich zu machen.

Welch spannende Geschichte entwickelt sich um die Entstehung und die Veröffentlichung dieses großen Romans. Die Literatur als Politikum. Staaten, die sich einmischen. Agenten, Spione, Herausgeber - ein Ziel. In bewegenden Worten schreibt Lara Prescott über die Protagonisten. So manches Mal fühlt man sich mitten im Geschehen. Wobei man sehen kann, dass nicht immer die selbe Seite es ist, die alles vorschreibt oder anders Denkende diskriminiert. Hier soll nicht nur einem Buch zum Weg in die Freiheit verholfen werden. Es sind Gedanken und Gefühle, die zur freien Entfaltung kommen sollen. Wie tragisch, wenn Olga im Arbeitslager jeder Härte ausgesetzt ist. Tragisch auch, wie die Frauen, die den Krieg energisch durchschritten hatten, danach wieder zu Heimchen am Herd werden sollten. Ein beeindruckender Roman über eine nicht allzu ferne Zeit und ein herausragendes Werk der Weltgeschichte.


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Veröffentlicht am 15.11.2019

Widerstand mittels Literatur

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Der 2. Weltkrieg ist zu Ende, der Friede nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, der kalte Krieg zwischen Ost und West beginnt. Zu dieser Zeit verliebt sich Olga Iwinskaja in den verheiratet Boris Pasternak, ...

Der 2. Weltkrieg ist zu Ende, der Friede nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, der kalte Krieg zwischen Ost und West beginnt. Zu dieser Zeit verliebt sich Olga Iwinskaja in den verheiratet Boris Pasternak, der gerade an dem Roman Doktor Schiwago schreibt. Der Kreml will mit allen Mitteln eine Veröffentlichung dieses Romans verhindern, sie verhaften die von Boris schwangere Irina. Im berüchtigten Lubjankagefängnis verliert sie das Kind. Der CIA sieht mit Hilfe von Literatur die Möglichkeit, den Widerstand in der Bevölkerung zu wecken. Zur Spionage eignen sich Frauen ganz besonders, im Schreibbüro werden sie kaum zur Kenntnis genommen und erfahren sehr viel.
Wie auch der Roman Doktor Schiwago ist dieses Buch einerseits ein Liebesroman, andererseits nimmt die Politik der Zeit einen großen Stellenwert ein. Durch die wieder aufkommenden Differenzen der beiden Großmächte ein sehr aktueller Roman.

Veröffentlicht am 10.09.2020

Die Entstehungsgeschichte von „Dr. Schiwago“ und vieles mehr!

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Was steckt hinter „Doktor Schiwago“?

Die Geschichte hinter der Geschichte.

Der Russe Boris Pasternak (1890-1960), ein wankelmütiger Mann mit zweifelhafter Prioritätensetzung und Autor des weltberühmten ...

Was steckt hinter „Doktor Schiwago“?

Die Geschichte hinter der Geschichte.

Der Russe Boris Pasternak (1890-1960), ein wankelmütiger Mann mit zweifelhafter Prioritätensetzung und Autor des weltberühmten Romans „Doktor Schiwago“ hat eine treue Geliebte: die Redakteurin Olga, verwitwete Mutter zweier Kinder.

Der amerikanische Geheimdienst CIA will sich im kalten Krieg gegen den Ostblock im Allgemeinen und die Sowjetunion im Besonderen einer außergewöhnlichen Waffe bedienen:

Im Allgemeinen geht es bei dieser Waffe um Worte, Bücher, Literatur!
Im Speziellen geht es bei dieser Waffe um „Doktor Schiwago“.

Die Agentin Sally soll die junge Sekretärin Irina, Tochter russischer Einwanderer, deren Vater vom sowjetischen Geheimdienst ermordet wurde, dazu ausbilden, diese sog. „Schiwago-Mission“ zu übernehmen.
Es geht hier um einen streng geheimen amerikanischen Propagandafeldzug: Irina soll den in der Sowjetunion verbotenen Roman unter der Bevölkerung verteilen, um deren Widerstand zu wecken.

Ich empfehle den packenden Roman, der gleichzeitig Liebesgeschichte, Agententhriller und historischer Roman ist und von Politik, Macht, Liebe und den starken Frauen hinter einflussreichen Männern handelt, sehr gerne weiter.

Die Entstehungsgeschichte von „Dr. Schiwago“ kennenzulernen und mehr über die Arbeit der CIA, über den Wettlauf um technische Neuerungen und über Leben und Unterdrückung in der Sowjetunion zu erfahren, ist äußerst interessant.

Der Roman liest sich flüssig und ist von Anfang bis Ende spannend, unterhaltsam und informativ.

Die Figuren werden sehr anschaulich und in ihrer ganzen Komplexität gezeigt.
Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Innenwelt der Charaktere.
Olga z. B. ist zwar eine liebende Frau, die für diese Liebe große Opfer bringt, gleichzeitig ist sie aber auch sehr fordernd und in ihrer Mütterlichkeit zu hinterfragen.

Umgebung und Atmosphäre werden authentisch dargestellt und es wird eine Gesellschaftsbild gezeichnet, in dem Unterschiede zwischen Ost und West definiert und herausgearbeitet werden.

Dass die Autorin Lara Prescott eine umfangreiche und umfassende Recherchearbeit geleistet hat, um dieses Buch zu schreiben erkennt man unschwer.

Sehr empfehlenswert!

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