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Veröffentlicht am 10.10.2020

Eine neue, epische Welt des Eragon-Autors

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Als Kind habe ich Eragon geliebt. Natürlich hätte ich mir hier ein romantischeres Ende gewünscht, aber insgesamt bin ich gerne auf Saphira durch Alagaesia geflogen. Vielen Autoren, die einmal einen weltweiten ...

Als Kind habe ich Eragon geliebt. Natürlich hätte ich mir hier ein romantischeres Ende gewünscht, aber insgesamt bin ich gerne auf Saphira durch Alagaesia geflogen. Vielen Autoren, die einmal einen weltweiten Erfolg hatten, schaffen es danach nicht mehr eine neue Welt zu erfinden und einen neuen Bestseller zu schreiben. Daher war ich sehr gespannt darauf in Christopher Paolinis neuen Roman einzutauchen – auch wenn dieser ein Science Fiction Roman ist.

Der Einstieg in diese neue Welt ist einfach nur grandios. Der Leser lernt Kira kennen, die als Forscherin eine unglaubliche Entdeckung macht, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Ohne ihr Team muss sie allein auf eine eigene Mission aufbrechen. Mit vielen Details wird hier die Welt und vor allem auch die Emotionen beschrieben. Ich konnte die Einsamkeit, die Kira empfindet, nachvollziehen. Die Weiten des Weltalls bringen einen dazu sich klein zu fühlen.

Das Buch hat jedoch nicht nur einen einzigen Charakter, sondern eine ganze Mannschaft an vielfältigen Figuren mit abwechslungsreichen Eigenschaften. Besonders fasziniert war ich von einem Schiffsgehirn, einer künstlichen Intelligenz in einem Raumschiff. Mir war nicht klar, wie komplex und sympathisch ein Computer sein kann. Einen solchen Boardcomputer hätte ich sehr, sehr gerne für meine Wohnung.

Nach der Hälfte des Buches nimmt die Handlung immer mehr an Fahrt auf. Am Anfang mochte ich noch die detailreichen Beschreibungen, aber in den Actionszenen fand ich diese eher unpassend. Das hat mir die Spannung genommen, weil es die Szenen (unnötige) in die Länge gezogen haben. Aus meiner Sicht hätte das Buch gut und gerne um 200 Seiten gekürzt werden können, dann wäre es ein fabelhafter Roman gewesen.

Für mich war dies mein erster Science Fiction Roman. Ich kenne aus diesem Genre zwar einige Filme, aber noch keine Bücher. Ich bin begeistert, dass der Autor so kreativ ist, dass er eine ganz neue Welt geschaffen hat. Aber ich befürchte, dass dieses Genre nicht mein Lieblingsgenre wird. Die epischen Beschreibungen und technischen Darstellungen der futuristischen Welt machen mich nicht so glücklich wie Elfen, Drachen und Magie.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Ein Jugendbuch, das scheinbar zu keiner Zielgruppe passt

Very First Time
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„Mal ehrlich, ob man noch Jungfrau ist, sollte nicht diese große Rolle spielen. Wir machen uns alle so viel unnötigen Druck. Erst dadurch wird es so ungeheuer wichtig. Du solltest dir nicht den Kopf darüber ...

„Mal ehrlich, ob man noch Jungfrau ist, sollte nicht diese große Rolle spielen. Wir machen uns alle so viel unnötigen Druck. Erst dadurch wird es so ungeheuer wichtig. Du solltest dir nicht den Kopf darüber zerbrechen, dass du noch Jungfrau bist. Alle finden es völlig okay.“ „Aber genau das ist das Problem.“ Ich stelle meinen Kaffee auf den Tisch. „Alle wissen davon. Sie sollten es nicht alle okay finden, sie sollten es alle gar nicht erst wissen.“

Bücher zu dem Thema Jungfräulichkeit, erstes Mal und erste Liebe gibt es zu genüg und auch die Idee, das erste Mal mit seinem besten Freund zu haben, gibt es häufiger. Ein Gedanke, der auch immer wieder in Romanen sehr schön umgesetzt wird. Auch wenn ich hier schon einige Bücher zu gelesen habe, wollte ich auch gerne diese Geschichte kennenlernen. Irgendwie konnte ich mich mit Keely im Klappentext gut identifizieren. Ich bin auch eine kleine Planerin und mag es, wenn alles bis ins kleinste Detail durchdacht ist.

Tatsächlich bin ich direkt auf den ersten Seiten auf noch mehr Gemeinsamkeiten zu Keely gestoßen. Sie liebt alte Filme, kann jede Filmmusik nach wenigen Takten erkennen und steht nicht sonderlich auf Kleider, Schminke und den mädchenhaften Kram. Ihren Charakter mochte ich sehr.

Auch der Schreibstil konnte mich direkt überzeugen. Er ist locker und amüsant geschrieben. Ich konnte mir das Highschool leben sehr gut vorstellen und war zugleich erleichtert bei dem ganzen Drama selbst nicht auf diese Schule zu gehen und das Thema schon längst abgeschlossen zu haben. Die ganze Atmosphäre hat etwas extrem gemütliches, wie ein ruhiger Abend auf der Couch mit einer heißen Tasse Tee.

Direkt von Anfang an - eigentlich sogar schon nach dem Klappentext - weiß der Leser, wie sich die ganzen Geschichte entwickeln wird. Es gab hier nur sehr wenige Überraschungen für mich und die paar Wendungen wurden durch genug Hinweise früh genug angekündigt. Man sollte dieses Buch somit nicht lesen, wenn man auf unerwartete Wendungen steht.

Ehrlich gesagt finde ich es sehr schwer dieses Buch überhaupt zu empfehlen. Das Thema ist eindeutig die erste Liebe, der Umgang mit der eigenen Jungfräulichkeit und das erste Mal Sex. Wie in dem Zitat oben gibt es hier einige sehr wichtige Botschaften. Das ist ein höchst persönliches Thema und jeder kann da für sich selbst entscheiden, wann er oder sie zu was bereit ist oder nicht. In diesem Buch gibt es aber auch einige Meinungen von pubertierenden Jugendlichen, die nicht so ganz richtig oder hilfreich sind. Da wird die Jungfräulichkeit wie ein Pflaster behandelt, dass man am besten einfach schnell abreist. Ich schätze daher, dass das Buch auch junge Leser auf eine unglückliche Art beeinflussen kann. Für deutlich ältere Leser (und damit zähle ich mich selbst mit Mitte zwanzig schon dazu) ist es teilweise etwas kindisch. Es scheint somit nur eine sehr begrenzte Zielgruppe zu geben.

Von mir bekommt das Buch daher eine nur sehr eingeschränkte Leseempfehlung. Wer gerne ein Buch zu diesem Thema lesen sollte, der sollte lieber zu „Never Too Close“ aus dem LYX Verlag greifen. Diese Geschichte geht in meinen Augen besser mit dem Thema um.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein netter Gruß aus der Unterwelt

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Schon vor einem Jahr habe ich von Laura Kneidls und Bianca Iosivonis Schreibprojekt gehört. Schon damals hat es mich fasziniert, dass zwei Autorinnen eine ganze Buchreihe zusammen planen und je abwechselnd ...

Schon vor einem Jahr habe ich von Laura Kneidls und Bianca Iosivonis Schreibprojekt gehört. Schon damals hat es mich fasziniert, dass zwei Autorinnen eine ganze Buchreihe zusammen planen und je abwechselnd einen Band schreiben wollen. Ich konnte mir nicht so ganz vorstellen, wie sie es schaffen wollen gemeinsam die Charaktere, die Welt und auch die Handlung so zu entwickeln, dass es keine Stilbrüche gibt, wenn jeweils die andere die Geschichte weiterschreibt. Bei dem ersten Teil kann ich zunächst nur sagen, dass es ein sehr stimmiges Konzept ist. Wie gut die beiden Autorinnen zusammenarbeiten können, wird sich dann vor allem in den weiteren Teilen zeigen.

Ohne viele Erklärungen wird der Leser in die Handlung geworfen und muss einige Informationen einfach so hinnehmen. Erst nach und nach werden diese Zusammenhänge erklärt. Es hat mich jedoch gefreut, dass alle Zusammenhänge erklärt werden und beinahe alle Fragen beantwortet werden. Ein paar Geheimnisse gibt es allerdings noch, sodass es mit Sicherheit auch noch spannend bleibt die weiteren Teile zu lesen.

Die Grundidee, dass es eine Welt gibt, in der Menschen vor Dämonen, Vampiren und Geistern beschützt werden müssen, ist nicht neu. Ich habe hier zum Teil gelesen, dass die Reihe auch mit der Fernsehserie „Supernatural“ verglichen wird, aber da ich diese Serie nicht kenne, kann ich dies nicht beurteilen. Mich hat der Aufbau eher an die „Chroniken der Unterwelt“ erinnert. Da der Verlauf der Handlung jedoch anderes ist, hat es mich nicht sonderlich gestört.

Roxy muss nach einem Fehler 449 entflohene Seelen in ebenso vielen Tagen in die Unterwelt zurückschicken. Ich war mir hier nicht sicher, ob das nicht eine recht eintönige Handlung werden würde, die quasi nur aus Exorzismus und kleinen Kämpfen besteht. Tatsächlich ist die Handlung jedoch viel größer als nur die einfache Jagd nach den entflohenen Seelen, das hat mich positiv überrascht und so gibt es auch ein schönes Rahmenkonzept für die weitere Reihe.

Bei den Charakteren hat mir gut gefallen, dass sie ziemlich realitätsnah erschaffen worden. Mir ist Roxy mit ihrer Schwäche für Fast Food und Süßigkeiten ans Herz gewachsen. Obwohl sie eine Jägerin ist und eine gute Kondition braucht, mag sie Sport nicht sonderlich. Das ist vielleicht nicht die beste Kombination, aber macht sie in meinen Augen sehr menschlich.

Was ich jedoch bei dem Buch etwas vermisst habe, ist irgendetwas außergewöhnliches. Viele Bücher der Autorinnen sind so genial wegen den tiefgründigen Emotionen oder auch wegen einem sehr starken Spannungsbogen. Hier haben ich beides etwas vermisst. Die Handlung ist gut, aber nicht übermäßig fesselnd. Er gibt zwar ein paar Gefühle, aber auch nicht besonders viele. In meinen Augen ist somit diese Geschichte nett zu lesen, aber auch kein Bestseller. Hier habe ich schon von beiden Autorinnen bessere Urban Fantasy Romane gelesen.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Viele Elemente aus anderen New Adult Büchern, aber grandios geschrieben

Truly
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„Die Frage, wie es dazu kommen konnte und wann mein Leben derart aus dem Takt geraten ist, jagt wie am Laufband durch meinen Kopf. Wieder und wieder. Wann es passiert ist und warum – aber nie wegen wem. ...

„Die Frage, wie es dazu kommen konnte und wann mein Leben derart aus dem Takt geraten ist, jagt wie am Laufband durch meinen Kopf. Wieder und wieder. Wann es passiert ist und warum – aber nie wegen wem. Das ist das Einzige, dessen ich mir absolut bewusst bin. kein Drama, kein Chaos, keine Überraschungen. Nichts davon will oder brauche ich, und ich habe mir seit dem, was mit meiner Mom passiert ist, eingeredet, dass ich dem in Zukunft entkommen würde.“

Als Kind der 90er Jahre kenne ich das Lied „Truly Madly Deeply“ und allein schon, wenn ich diese drei Worte schreibe, habe ich direkt die Melodie von dem Hit von Savage Garden im Kopf. Es ist ein grandioses Lied und mit ein Grund, dass mir diese Trilogie aufgefallen ist. Auch wenn ich schon viel Gutes über die Bücher von Ava Reed gehört habe und sogar ein paar von ihnen auf meinem SUB liegen, war dies eine Premiere der Autorin für mich.

Mit dem Prolog wird der Leser mitten in die Geschichte geworfen und lernt Andie kennen, in deren Leben einfach unendlich viel schiefläuft. Obwohl sie noch recht jung ist, muss sie sich schon mit massiven Geldsorgen herumschlagen, sorgt sich sehr um ihre Familie und scheint insgesamt sehr viel Pech zu haben. Warum das so ist, ist lange Zeit nicht klar und hat einfach nur Fragen aufgeworfen. Die ersten Kapitel haben mich ehrlich gesagt nur verwirrt.

Ein paar Kapitel werden auch aus Coopers Sicht erzählt, der ebenfalls schon einige Tragödien erlebt hat und mit den Folgen zu kämpfen hat. Auch zu ihm hatte ich viele Fragen, die zunächst nicht geklärt werden. Ein paar Hinweise erhält der Leser hier schon und kann sich seine Gedanken machen. Ich muss hier sagen, dass ich insgesamt sehr viel lese und auch viele Bücher aus dem New Adult Bereich lese. Aus anderen Büchern hatte ich hier ein paar Ideen, was passiert sein könnte und wie sich hier die Handlung weiterentwickeln könnte.

Vielleicht liegt es daran, dass es nicht unendlich viele Möglichkeiten gibt, wie sich eine Handlung entwickeln kann, aber ich lag bei vielen Ideen richtig und das hat mich schon fast enttäuscht. Es liegt nicht daran, dass ich schon einmal ein Buch gelesen habe, das in eine ähnliche Richtung gegangen ist, sondern dass sogar auch noch kleine Details genau gleich waren. Ich würde hier der Autorin nicht unterstellen, dass sie die Ideen kopiert hat, sondern gehe einfach davon aus, dass es ein Zufall war. Aber für mich gab es so wenig Überraschungen, weil ich eigentlich alles auch so erwartet habe.

Richtig gut finde ich wie die Geschichte geschrieben ist. Die Charakterentwicklung wird plausibel dargestellt und es gibt eine schöne Atmosphäre. Vom Spannungsaufbau hätte ich mir noch mehr in der ersten Hälfte des Buches gewünscht, aber in der zweiten Hälfte gab es davon in jedem Fall genug. Wie immer bei einer guten Geschichte hätte ich mir am Ende noch mehr Seiten gewünscht und hätte die Charaktere am Liebsten noch nicht gehen lassen. Schön ist hier allerdings, dass es sich um eine Trilogie handelt und die Hauptcharaktere aus dem ersten Teil mit Sicherheit im zweiten Teil wieder auftauchen. June, die Hauptperson aus der Fortsetzung, tauchte hier bereits als starker Nebencharakter auf. Sie ist mir bereits ans Herz gewachsen und da freue ich mich sehr drauf im September diesen Jahres ihre Geschichte kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Ein sehr schöner Roman, aber nicht ganz so tiefgründig wie die anderen Bücher

Never Let Me Down
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„Heute würde ich alles dafür geben, noch einmal ihr Gesicht zu sehen. Alles. Aber ich werde nie wieder die Gelegenheit haben, die Musik auszuschalten und stattdessen die Stimme meiner Mutter zu hören. ...

„Heute würde ich alles dafür geben, noch einmal ihr Gesicht zu sehen. Alles. Aber ich werde nie wieder die Gelegenheit haben, die Musik auszuschalten und stattdessen die Stimme meiner Mutter zu hören. Und so wie es aussieht, sitzt der Kerl, der es fast achtzehn Jahre lang nicht für nötig gehalten hat, sich blicken zu lassen, jetzt vermutlich im Büro der Sozialarbeiterin, um mich zu treffen.“

Die Bücher von Sarina Bowen waren bis dato alle sehr gut. Egal ob bei „The Ivy Years” oder “True North” schafft es die Autorin schwierige Themen in eine wundervolle Geschichte zu verpacken. Auch bei diesem Buch gibt es ein ernstes Thema – die Trauer und Verarbeitung des Todes eines geliebten Menschen. In Rachels Fall muss sie nicht nur über den Tod ihrer Mutter hinwegkommen, sondern muss auch noch mit der ungewöhnlichen Situation zurechtkommen, dass sie nach achtzehn Jahren ihren Vater kennenlernt und bei ihm wohnen soll.

Authentisch finde ich bei diesem Buch, wie die Beziehung zwischen Rachel und ihrem Vater dargestellt wird. Wenn man sich nie wirklich vorher gesehen hat, dann kann es zu Beginn viele Unsicherheiten geben, beide kennen sich noch nicht und müssen erst noch lernen wie sie mit einander umzugehen haben. Auch müssen beide noch in ihre Rollen reinwachsen – sowohl in die Rolle als Vater als auch in die Rolle der Tochter.

So realistisch auch die Entwicklung der Vater-Tochter-Beziehung war, fand ich ein paar andere Dinge weniger stimmig. Rachel ist eine intelligente, selbständige junge Frau, die ihre Entscheidungen komplett unabhängig trifft. Bei so einem Charakter würde ich davon ausgehen, dass sie in der Lage ist allein herauszufinden, was es für Möglichkeiten gibt sich beim Geschlechtsverkehr zu schützen. Klar ist das ein sensibles Thema, aber selbst im Internet findet man hierzu ja genug. Das ist nur ein Beispiel, an dem die Charakterdarstellung nicht bis ins kleinste Detail ausgefeilt ist.

Die Sprache ist wie immer angenehm und es hat Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen. Für mich waren jedoch die anderen Reihen etwas stärker und tiefgründiger, sodass ich diese eher empfehlen würde.

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