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Veröffentlicht am 11.09.2020

Die Folgebände sind direkt auf meine Wunschliste gewandert!

Wolfes of Wall Street - Ian
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Mit "Wolfes of Wallstreet: Ian" ist der Autorin Lauren Layne ein wundervoller Auftakt zur gleichnamigen Reihe gelungen! Wer nun irritiert blinzelt ob der Schreibweise des Begriffs 'Wolfes' – nein, es handelt ...

Mit "Wolfes of Wallstreet: Ian" ist der Autorin Lauren Layne ein wundervoller Auftakt zur gleichnamigen Reihe gelungen! Wer nun irritiert blinzelt ob der Schreibweise des Begriffs 'Wolfes' – nein, es handelt sich um keinen Grammatikfehler, denn tatsächlich ist die fiktive, an der berühmt-berüchtigten New Yorker Wall Street angesiedelte Firma "Wolfe Investments" Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Die Story entführt uns ins Herz von Manhattan, mitten hinein in den Financial District, wo täglich Deals in Millionenhöhe abgewickelt werden. Der Firmenname ist definitiv auch passend gewählt worden in Bezug auf die deutsche Übersetzung des Wortes 'Wolves', "Wölfe"…denn wölfisch geht es zu an jenem Ort, wo ehrgeizige Broker alles tun, um es ganz an die Spitze zu schaffen. Ian Bradley ist dies bereits gelungen; er und seine Kollegen Matt und Kennedy, die im Privatleben seine besten Freunde sind, zählen trotz ihres jungen Alters schon zur Elite der Finanzwelt. Aus heiterem Himmel findet ausgerechnet er sich nun im Visier der Börsenaufsichtsbehörde wieder. Schnell wird klar, dass irgendjemand Ian schaden will, es regelrecht auf ihn abgesehen hat. Die Frage ist nur, wer? Dass die gegen seinen Charme resistente Ermittlerin Lara McKenzie ihn um den Verstand bringt, erschwert die Situation erheblich…

Von Anfang an habe ich mich mit den Figuren wohlgefühlt; man muss sie einfach ins Herz schließen - nicht nur Lara und Ian, die mir gleichermaßen sympathisch waren, auch die liebenswerten Nebencharaktere, die dem Werk genau die richtige Würze verpassen. Speziell Kate, die toughe Assistentin von Ian, Matt und Kennedy, ist meine Heldin; ihr Pokerface ist legendär, ihr trockener Humor zum Schreien komisch und die Loyalität, mit der sie 'ihre Jungs' unterstützt, einfach nur bewundernswert. Kate ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich (- entgegen stereotypischen Vorurteilen -) auch Frauen in dieser Branche erfolgreich etablieren können. Überhaupt strotzt der Roman vor starken weiblichen Charakteren, wie Ians bester Freundin Sabrina, der heiß umkämpften Star-Anwältin Vanessa und natürlich der SEC-Agentin Lara McKenzie, die von einer Karriere beim FBI träumt. Zum großen Durchbruch, einem Empfehlungsschreiben ihres Chefs, fehlt ihr nicht mehr viel – die Ermittlungen gegen Ian sind quasi das Ticket zu ihrem Traumjob.

Besonders lobenswert finde ich die Tatsache, dass Lara sich gegen den einfachen Weg entschieden hat – ihre Eltern sind beide Agenten beim FBI und gewiss hätte sie von ein wenig Vitamin B profitieren können. Doch dafür hat die zielstrebige, aufrichtige junge Frau viel zu hohe Erwartungen an sich selbst – sie will es aus eigener Kraft schaffen. Lara wird aufgrund ihres hübschen Aussehens häufig unterschätzt und spielt diese Karte gekonnt aus; sie ist eine brillante Ermittlerin. Dumm nur, dass ihre Suche nach Beweisen für Ians angeblichen Insiderhandel von wenig Erfolg gekrönt ist. Ian Bradley verkörpert alles, was Lara auf die Palme bringt; in ihren Augen sind diese aalglatten Wall-Street-Typen alle gleich: rücksichtslos, manipulativ und fest davon überzeugt, ihnen gehöre die Welt. Dass dieser Schönling ihr ungewohnt unter die Haut geht und sie verunsichert, fuchst Lara gewaltig. Obendrein übt ihr Boss verstärkt Druck auf sie aus – und Ian entpuppt sich als immer interessanter…

Wahnsinnig attraktiv, eloquent, unschlagbar im Job und obendrein auch noch reich. Ian Bradley ist heiße Ware – und ist sich dessen sehr wohl bewusst. Was die Außenwelt sieht, ist ein arroganter Broker, der für den richtigen Deal wahrscheinlich über Leichen geht, ein Einkommen hat, von dem Ottonormalverbraucher nur träumen können und dem die Damenwelt zu Füßen liegt, sobald er mit dem Finger schnippt. Tatsächlich schläft Ian nie zweimal mit der gleichen Frau. …weil er es "nicht nötig" hat. Hinter dem großen Ego steckt jedoch ein gutherziger, extrem verantwortungsbewusster und auf Fairness bedachter Mann, der sich jedes Quentchen seines Erfolgs mit harter Arbeit erkämpft hat. Sein Start ins Leben war kein leichter – als Kind wurde er von einer Pflegefamilie in die nächste abgeschoben, wurde nie adoptiert, musste sich sein Studium an einer Elite-Universität mit zig Nebenjobs selbst finanzieren. Bisher hat er - zumindest beruflich - immer sein Ziel erreicht. Er schätzt harte Arbeit, ist anderen Menschen gegenüber sehr spendabel, fördert Jugendliche in ihrer beruflichen Ausbildung und ist wider Erwarten kein bisschen oberflächlich. Ian lebt für seinen Job und ist wild entschlossen, seine Unschuld zu beweisen – und Lara zu erobern.

Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, wobei es der Autorin wunderbar gelingt, die Charaktere in ihrem Handeln authentisch wirken zu lassen und gleichzeitig ihre liebenswerten Eigenheiten hervorzuheben. Auch die Dialoge sind durch und durch glaubwürdig. Keine Angst, man wird nicht mit Fachbegriffen aus der Finanzwelt überschüttet, dennoch wird deutlich, dass Lauren Layne sich in dieser Branche gut auskennt. Locker, amüsant, gewagt sexy und voller Humor entwickelt sich die Story und ehe man es sich versieht, ist man total gefesselt und fiebert der Auflösung des Ermittlungs-Elements entgegen. - Diese hätte übrigens gerne etwas kreativer ausfallen können, was meinen Lesegenuss allerdings nicht geschmälert hat.
Ich finde es großartig, dass in diesem Werk die Figuren tatsächlich ihrem Alter entsprechend miteinander kommunizieren und keine genretypischen Klischees aufgewärmt werden. Lara und Ian fallen nicht sofort übereinander her, sondern man spürt richtig, wie die gegenseitige Anziehungskraft erst nach und nach zwischen ihnen hochkocht, bis sie einander nicht mehr widerstehen können. Dank der Ermittlungen der Börsenaufsichtsbehörde kommt auch die Spannung nicht zu kurz.

Süße Szenen, freche Wortgefechte, prickelnde Momente voller Erotik…dieser Roman hat einfach alles. Das einzigartige Flair von New York City wurde von der Autorin gekonnt in die Handlung integriert. Viel zu schnell war das Ebook ausgelesen! Ich freue mich schon jetzt riesig auf die Folgebände der Reihe, die von Matt bzw. Kennedy handeln werden. Sollte der Roman um Ian und Lara irgendwann als Print veröffentlicht werden, werde ich mir das Werk zusätzlich fürs Bücherregal kaufen – diesen Platz zwischen meinen Lieblingen hat sich diese traumhaft amüsante Haters-to-Lovers-Story redlich verdient!

Fazit: Ein Muss für alle Fans von sexy Office-Romance-Geschichten!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Bereits jetzt eines meiner Lesehighlights des Jahres 2020!

Hate Notes
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Dieses Buch ist einfach einzigartig, ich bin restlos begeistert!

Von den Autorinnen Vi Keeland und Penelope Ward hatte ich bereits die Rush Serie (- "Rebel Soul" und "Rebel Heart" -) gelesen und wusste, ...

Dieses Buch ist einfach einzigartig, ich bin restlos begeistert!

Von den Autorinnen Vi Keeland und Penelope Ward hatte ich bereits die Rush Serie (- "Rebel Soul" und "Rebel Heart" -) gelesen und wusste, dass ihr wundervoller Schreibstil mich auch dieses Mal gewiss nicht enttäuschen würde. Versteht mich bitte nicht falsch, die Rush-Dilogie hatte mir ganz gut gefallen (auf einer Skala von 1 bis 5: solide 4 Sterne) – aber "Hate Notes" ist eine ganz andere Liga. WOW!! Hier wären eher 10 funkelnde Sterne angebracht.

Handlung:
Für Charlotte kommt es knüppeldicke: Verlobter weg, Job weg. Durch Zufall ergattert sie eine Anstellung bei der ebenso erfolgreichen wie liebenswerten Iris, für die sie fortan als Assistenz arbeiten wird. Allerdings ist diese Position in verschiedene Verantwortungsbereiche aufgeteilt und Charlotte ist somit zeitgleich zur persönlichen Assistentin von Reed Eastwood – Iris‘ Enkel – geworden, mit dem sie erst kürzlich eine äußerst peinliche Auseinandersetzung gehabt hat...als sie noch dachte, sie würden sich nie wieder begegnen. Auch Reed reagiert gereizt auf die neue Angestellte und zeigt sich alles andere als kooperativ. Einzig Iris ahnt, dass Charlotte und Reed füreinander geschaffen sein könnten. Doch Reed hat gute Gründe, sich niemals mehr auf eine Beziehung einlassen zu wollen…

Figuren:
Reed Eastwood ist ein Hottie par excellence – attraktiv, gebildet, loyal und unter der harten Schale, die nach außen hin durchaus unterkühlt und arrogant wirken kann, schlägt ein Herz aus Gold. Sein trockener Humor ist der Knüller! Wie gerne hätte ich ihm so manche traurige Erfahrung erspart. Mitten in Reeds durchgetakteten Arbeitsalltag platzt der liebenswerte, lebenshungrige Wirbelwind namens Charlotte Darling und ich wage zu behaupten, dass kein Mann von Verstand sich ihrem Charme entziehen könnte. Von allen Büchern, die ich je in meinem Leben gelesen habe (- und glaubt mir, das waren einige -), ist Charlotte mit Abstand die sympathischste weibliche Hauptfigur, die mir jemals begegnet ist. Sie ist schlagfertig und kess, ambitioniert, gleichermaßen verträumt wie realistisch, warmherzig…wahrhaftig ein Darling, ein richtiger Schatz! Ich wäre gerne mehr wie sie und habe diesbezüglich einige Denkanstöße vom Roman erhalten. Auch die Nebenfiguren Iris und Max haben mich komplett für sich eingenommen und passen in diese Geschichte wie die Kirsche aufs Sahnehäubchen.

Schreibstil:
Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptprotagonisten. Oftmals stehe ich in Liebesromanen eher der weiblichen Figur nahe, in diesem Fall habe ich mich jedoch auch in Reed wunderbar hineinversetzen können. Mehr noch, ich konnte seine Denkweise, seine Argumente so gut nachvollziehen. Vor allem die erste Hälfte des Romans strotzt vor frechen, witzig-spritzigen Kommentaren und einer angenehm lockeren Erzählweise. Ab Mitte der Handlung haben mich die Tiefgründigkeit aufgrund des überraschenden Turning Points und die Erkenntnis, dass all die kleinen, vorab unauffällig eingestreuten Details sich zu einem vollständigen Puzzle zusammensetzen, wuchtartig überrollt. War ich bis dahin von der Geschichte fasziniert, hatte sie mich nun vollends in ihren Bann gezogen. Dass die ursprüngliche Leichtigkeit trotz ernster Elemente erhalten blieb, hat mich ungemein beeindruckt. Was für ein lebensbejahendes Werk! Die Autorinnen werden nicht ohne Grund als Erfolgsduo bezeichnet; sie verstehen es, Bilder und Emotionen in ihren Lesern hervorzurufen, die noch lange nach Beendigung der Lektüre nachwirken. Die Dialoge sind ein Traum! Man spürt förmlich in jedem Wortgefecht, wie sehr die Funken zwischen Charlotte und Reed sprühen und dass sich alles zu einem gewaltigen Feuerwerk der Gefühle aufbaut. Es knistert gewaltig! Dabei wird auf jeglichen Kitsch verzichtet, alle Gespräche wirken absolut authentisch und glaubwürdig. Ich habe noch nie zuvor so viele berührende Zitate in einem einzigen Roman entdeckt und hatte mehr als einmal Tränen in den Augen. Hier hat einfach alles gepasst. Apropos 'perfekt': auch die Covergestaltung ist weitaus durchdachter, als man zunächst vermuten würde...

Fazit: Überraschend tiefgründig und emotional, herrlich witzig und lebensnah, voller Schmunzelmomente und Augenblicke, in denen man die Protagonisten am liebsten in den Arm nehmen möchte… Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch!

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Spannungsgeladene Love Story inmitten atemberaubender Natur

Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr
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Bei “Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr“ handelt es sich um den zweiten Band der Romantic-Suspense-Reihe von Romina Gold (erschienen im Juli 2020 bei beHEARTBEAT). Für mich war es das erste Werk ...

Bei “Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr“ handelt es sich um den zweiten Band der Romantic-Suspense-Reihe von Romina Gold (erschienen im Juli 2020 bei beHEARTBEAT). Für mich war es das erste Werk der Autorin und hat mir so gut gefallen, dass ich mir nicht nur den Vorgängerband, sondern gewiss auch die Folgewerke zu Gemüte führen werde.

Romantik und Action – passt das überhaupt zusammen? Nach dieser Lektüre kann ich sagen: ja, definitiv! Tatsächlich bietet die Geschichte um Nikki und Jared sowohl prickelnde Herzklopf-Momente als auch nervenaufreibende Spannung.

Erzählt wird in der dritten Person, abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ein wichtiges Kriterium für mich ist stets, dass mir die Charaktere sympathisch sind, dass ich mich mit ihnen identifizieren und ihre Gedanken nachvollziehen kann. – Bereits nach wenigen Seiten war klar, dass die von der Autorin geschaffenen Figuren diese Anforderung erfüllen! Sowohl Nikki als auch Jared wollen die Vergangenheit hinter sich lassen und haben sich in die Abgeschiedenheit Montanas geflüchtet. Beide haben noch am enttäuschenden Ende ihrer letzten Beziehung zu knabbern, folglich steht ihnen der Sinn nicht nach etwas Neuem. Doch schon bei ihrer ersten Begegnung funkt es gewaltig zwischen ihnen…

Nikki ist schlagfertig, aufrichtig und voller Lebensfreude; sie liebt die Natur und sprudelt förmlich vor positiver Energie. Von ganzem Herzen wünscht sie sich eine eigene Familie oder zumindest einen Mann, auf den sie sich verlassen kann. Bisher haben sich nämlich alle Prinzen als Frösche entpuppt und Nikki musste auf die harte Tour lernen, dass Sex nicht automatisch zu Liebe führt. Von ihrem Ex in Judson Creek war sie eiskalt ausgenutzt und hintergangen worden; sie ist es leid, von allen Menschen nur als hübsches, naives Püppchen wahrgenommen zu werden. Damit soll nun Schluss sein!
Jared ist ein absoluter Hottie mit einem Herzen aus Gold – charismatisch, tiefgründig und überhaupt beinahe zu gut, um wahr zu sein. Vergeblich hatte er gegen die Drogensucht seines Bruders Sam angekämpft und gibt sich die Schuld daran, dass er dessen Suizid nicht verhindern konnte. Auch seine Partnerin Luanne hat er verloren – an einen anderen Mann. Nie hätte Jared es für möglich gehalten, dass ihm ausgerechnet in den dichten Wäldern des Nordens die Frau seiner Träume begegnen könnte. Ebenso wenig konnte er ahnen, dass sein Leben mehr als einmal in Gefahr sein würde – denn im Glacier Nationalpark, wo er fortan als Ranger arbeitet, treiben Wilderer ihr Unwesen. Bald schon weiß Jared nicht mehr, wem er trauen kann…

Besonders fasziniert haben mich die bildgewaltigen Beschreibungen der Naturkulisse – das saftige Grün der Wälder, malerische glasklare Seen, in denen sich die majestätischen Gipfel der Rockies spiegeln, schroffe Felswände (an denen Jared sich als passionierter Freeclimber entlang hangelt), rauschende Wasserfälle…all das fängt die Autorin mühelos ein. Am liebsten möchte man sofort die Koffer packen und dieses Naturparadies mit eigenen Augen sehen! Bis es soweit ist, tut es auf jeden Fall das wunderschöne Cover.

Der lockere, temporeiche Schreibstil ist geprägt von authentischen Dialogen. Nie dümpelt die Handlung vor sich hin, im Gegenteil - atemlos habe ich die Ereignisse verfolgt und mit Jared und Nikki gebangt! Mit dem runden Abschluss im Epilog bin ich durch und durch zufrieden!

Fazit: Mitreißend und voller überraschender Wendungen, daher eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Wunderbare Hommage an eine faszinierende Persönlichkeit

Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück
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Der Name Guggenheim ist den meisten von uns gewiss ein Begriff, ebenso dessen Assoziation mit der Kunstwelt. Aber wer war Peggy Guggenheim wirklich, was machte ihre Persönlichkeit aus? Ich muss gestehen, ...

Der Name Guggenheim ist den meisten von uns gewiss ein Begriff, ebenso dessen Assoziation mit der Kunstwelt. Aber wer war Peggy Guggenheim wirklich, was machte ihre Persönlichkeit aus? Ich muss gestehen, dass ich bisher nahezu nichts über jene Kunstsammlerin, Mäzenin und Autodidaktin wusste, die ausgefallene Sonnenbrillen sammelte und als Rebellin ihrer Zeit galt. Tatsächlich verdanken viele Menschen dieser außergewöhnlichen Frau ihr Leben, da sie es war, die ihnen während des Zweiten Weltkrieges eine Flucht aus Europa ermöglicht hatte.

Zu Beginn der Handlung, im Dezember 1937, steht Peggy - bereits geschieden und Mutter zweier Kinder - kurz vor einem neuen Lebensabschnitt. Dank einer Erbschaft ist die Amerikanerin jüdischer Abstammung finanziell abgesichert, als sie sich entschließt, ihre Wahlheimat Paris zu verlassen, um sich in London den Traum einer eigenen Galerie zu erfüllen. Zur Eröffnung wird sie Werke von Jean Cocteau ausstellen, die alles andere als jene traditionelle Kunst sind, an welche die Londoner gewöhnt sind – ein Skandal! Die Aufmerksamkeit der Presse ist Peggy somit gewiss, doch der finanzielle Erfolg der Galerie Guggenheim Jeune bleibt aus - auch als sie später Wassily Kadinsky seine erste Ausstellung in England ermöglicht oder den unkonventionellen Schritt wagt, Bilder von Kindern auszustellen. In Folge dessen beschließt die ambitionierte junge Frau, ein eigenes Museum für moderne Kunst zu gründen; sie möchte Kunst einer breiteren Masse der Bevölkerung zugänglich machen, nicht nur der gehobenen Gesellschaftsschicht.

"Es musste endlich Schluss sein mit dieser elitären Kunstauffassung und dem kleinen abgeschlossenen Kunstzirkel. Kunst war für jeden da. Für jeden."

Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus, der nicht nur Peggys Museumspläne im Keim zu ersticken droht, sondern für viele Künstler, deren Werke von den Nationalsozialisten als 'Entartete Kunst' eingestuft werden, zur tödlichen Gefahr wird…

Bereits nach wenigen Zeilen hatte mich der einladende, geradezu poetisch schöne Schreibstil der Autorin vollkommen gefesselt, mit dem sie ein verführerisches Bild der Künstlerszene im Paris der 1930er Jahre zeichnet. Auch der starke Kontrast zum weniger charmanten, hektischen London unterstreicht Peggys Bindung an das reizvolle Paris, dem sie sich so verbunden fühlt. Die Schauplätze des Romans, von denen Sophie Villard viele zu Recherchezwecken eigens bereist hat, werden so bildhaft und atmosphärisch beschrieben, dass man mühelos in Peggys (Kunst-)Welt und die dramatischen Ereignisse der Handlung eintauchen kann. Man spürt in jeder Zeile, dass die Autorin für die Thematik brennt; umso schöner ist es, dass es ihr gelungen ist, Peggy Guggenheim ein würdiges literarisches Denkmal zu setzen.

Im Laufe der Geschichte begegnen wir zahlreichen namenhaften Künstlern – z.B. Peggys guten Freunden James Joyce samt Gattin, dem legendären Marcel Duchamp (der sie tatkräftig bei ihren Plänen unterstützt) und seiner politisch interessierten Partnerin Mary Reynolds (die sich der Résistance anschließen wird). Peggy ist hingerissen vom tiefgründigen irischen Schriftsteller Samuel Beckett, der sich allerdings letztlich für eine andere Frau entscheidet; eine Schmach, an der Peggy einige Zeit zu knabbern hat.

Auch ihr Techtelmechtel mit dem (verheirateten) Maler Yves Tanguy steht unter keinem guten Stern. Wird sie mit Max Ernst, diesem "eigenartigen deutschen Künstler" mit den eisblauen Augen, endlich ihr Glück finden? Als dieser in Frankreich interniert wird, sieht es vorerst nicht danach aus…

Im Grunde möchte Peggy sich voll und ganz auf ihre Karriere konzentrieren, sich einen eigenen Namen in der Kunstwelt machen. Dennoch zieht es sie immer wieder zu den Männern und sie verliert ein ums andere Mal ihr Herz. Hinter ihrer selbstbewussten, scheinbar unerschütterlichen, gegenüber Kritikern störrischen Fassade steckt eine sensible Frau, die sich nach wahrer Liebe sehnt statt nach Halbherzigkeiten; sie ist nicht bereit, ihre wagemutigen Träume und ihre Vorstellung von einem eigenbestimmten Leben aufzugeben. Der Autorin gelingt es mühelos, sowohl Peggys unerschrockenes Wesen als auch ihre verletzliche Seite aufzuzeigen in einem Werk, das gespickt ist mit interessanten Hintergrundinformationen zum Leben dieser schillernden Persönlichkeit und der Guggenheim-Familie: von Peggys missglückter Nasen-OP über den Tod ihres Vaters (der beim Untergang der Titanic ertrank), bis hin zur Familientragödie ihrer Schwester Hazel. Im Nachwort gibt zudem ein umfangreiches Verzeichnis Aufschluss über die weitere Entwicklung der im Buch vorkommenden realen Personen, wie beispielsweise den für das Rettungskomitee verantwortlichen Varian Fry.

Fazit: Dieser anspruchsvolle Roman, der in drei Abschnitte unterteilt ist und den Bogen vom Paris des Jahres 1937 bis in die USA des Jahres 1942 spannt, ist ein Muss für jeden Kunst-Liebhaber!

">>Träumen ist das Wichtigste im Leben, finden Sie nicht?<< […] Sie nickte so heftig, dass ihr Ohrgehänge schaukelte. >>In der Tat. Ohne Träume sind wir doch tot.<<"

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Amüsanter Wohlfühlroman für Hundefreunde

Winterwunder für die Liebe
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Natalie Cox hat mit ihrem wundervollen Werk "Winterwunder für die Liebe" einen Roman erschaffen, der sich still und leise in mein Herz geschlichen hat. Weihnachten, eine Hundepension voller entzückender ...

Natalie Cox hat mit ihrem wundervollen Werk "Winterwunder für die Liebe" einen Roman erschaffen, der sich still und leise in mein Herz geschlichen hat. Weihnachten, eine Hundepension voller entzückender Vierbeiner und ein Hauch von Romantik – all das vor einem stimmungsvollen, verschneiten Südengland-Setting… Ideale Voraussetzungen also, um mich storytechnisch zu begeistern!

Charlie, die weibliche Hauptperson, ist so ganz anders als ich: sie mag weder Weihnachten noch Hunde. Vom Schicksal gebeutelt (- frisch verlassen, wobei sie ihrem überambitionierten Ex nicht nachweint; aufgrund einer Gasexplosion vorübergehend obdachlos; durch eine Gehirnerschütterung arbeitsunfähig, sehr zum Unmut ihres cholerischen Chefs -) bleibt Charlie nichts anderes übrig, als für ein paar Wochen zu ihrer liebenswerten, quirligen Cousine Jez zu ziehen, die auf dem Land, fernab vom hektischen Trubel Londons, eine Hundepension betreibt. Wider Erwarten findet Charlie die neue Umgebung bald schon gar nicht mehr so furchtbar, was zum Teil auch am heimeligen Cottage, dem charismatischen, leider schon verlobten Hundebesitzer Hugo und der freundlichen Dorfgemeinschaft liegen könnte – ganz bestimmt aber nicht am mürrischen Tierarzt Cal, der sie scheinbar von Anfang an als Großstadt-Tussi abstempelt hat. Wenn seine blauen Augen Charlie nur nicht solch ein Herzklopfen bereiten würden! Als Jez überraschend ins Ausland reisen muss und ihr für 2 Wochen die Leitung der Hundepension überträgt, kann Charlie allerdings jede Hilfe gut gebrauchen, denn obwohl sie sich redlich bemüht: Chaos ist vorprogrammiert! Vor allem, als einer ihrer tierischen Schützlinge in Gefahr gerät, wird ihr klar, dass sie ihr Herz längst an die Fellnasen verloren hat.

Charlie, aus deren Perspektive in Ich-Form erzählt wird, wirkt wie aus dem echten Leben gegriffen – eine junge Frau mit ganz typischen Zweifeln und Ängsten, Wünschen und Hoffnungen. Es hat mich enorm beeindruckt, wie treffend und realistisch sie auf ihre vergangene (vierjährige) Beziehung zurückblickt; anstatt die Fehler für Lionels Untreue bei sich zu suchen und ins große Selbstmitleid zu verfallen, erfasst sie ruckzuck, dass sie sich für ihren Ex eigentlich immer ziemlich verbogen und an seine Bedürfnisse angepasst hatte…und dass er ihr im Grunde nicht fehlt. Bravo! Endlich mal eine gesunde Ansichtsweise und keine Story, die sich unterschwellig einzig um das Zurückgewinnen des Partners bzw. um die Rache am Ex dreht - eine äußerst angenehme Abwechslung.

Charlies Familie hat eine ganz eigene Dynamik…von der dominanten Mutter (die samt neuem Gatten gerade die Feiertage in Australien verbringt), über den intellektuellen, liebevollen Vater, der immer ein offenes Ohr für sie hat, bis hin zu Jez, die mich mit ihrer durch und durch positiven, unkomplizierten und bodenständigen Art einfach umgehauen hat. Am liebsten würde ich mit Jez bzw. Charlie sofort tauschen und die 'Cosy Canine Cottages' übernehmen – die herzerwärmenden Beschreibungen des tierischen Alltags in der Pension, voller Lebendigkeit und mit einem Augenzwinkern erzählt, sind das Highlight der Story. Überhaupt sind die wahren Helden in diesem Roman ganz klar die Hunde und eine eventuelle romantische Entwicklung (- ich möchte ja hier nichts spoilern, hihi -) tritt eher in den Hintergrund, was ich als ungemein erfrischend empfunden habe. Dennoch möchte ich insbesondere Valko, Cal, Gerry und Hugo lobenswert erwähnen; ihre Szenen haben die Geschichte perfekt abgerundet.

Der Schreibstil ist locker-beschwingt und gespickt mit authentischen Dialogen (speziell die humorvollen Wortgefechte zwischen Charlie und ihrer besten Freundin Sian sowie mit Jez); nichts wirkt aufgesetzt oder unrealistisch. Die originelle, durchaus Spannung enthaltende Handlung ist frei von kitschigen Elementen und spielt zwar im Winter, kann aber das ganze Jahr über gelesen werden, da das Weihnachtsfeeling nicht übermäßig zelebriert wird.

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen für alle Hundefreunde und Fans von Wohlfühlromanen!

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