Cover-Bild Feuererwachen
Band 1 der Reihe "Der Aurelianische Zyklus"
(19)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 21.08.2020
  • ISBN: 9783038800231
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Rosaria Munda

Feuererwachen

Nadine Püschel (Übersetzer)

»Fourth Wing« meets  »Game of Thrones« in dieser fulminanten Drachenreiter-Trilogie!

Annie und Lee waren Kinder, als eine blutige Revolution ihre Welt radikal veränderte. Inzwischen Teenager, nehmen sie beide an einem Auswahlverfahren teil, um Drachenreiter zu werden, obwohl ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein könnte. Annie kommt aus einer Familie von Leibeigenen, die durch das Drachenfeuer des alten Regimes getötet wurde; Lee ist der hochgeborene Sohn eines Drachenherrn, der bei der Revolution einen grausamen Tod fand. In der neuen Ordnung, die auf Leistung anstelle von Herkunft setzt, müssen beide ihren Weg finden. Doch dann droht ein Krieg, denn die alten Drachenherren wollen sich ihre Herrschaft zurückholen – und Annie und Lee werden zu schwerwiegenden Entscheidungen gezwungen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Nicht nur für Drachen-Fans!

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Meine Meinung

“Als läge uns die Welt zu Füßen. Wir brauchen nur zuzugreifen und wir werden uns alles nehmen. Und wie von Göttern bebte die Welt im Feuererwachen.” (Feuererwachen, S. 319)

Das Cover ist ...

Meine Meinung

“Als läge uns die Welt zu Füßen. Wir brauchen nur zuzugreifen und wir werden uns alles nehmen. Und wie von Göttern bebte die Welt im Feuererwachen.” (Feuererwachen, S. 319)

Das Cover ist sehr schlicht, gefällt mir aber mit seiner Ganzoptik sehr gut. Das hat irgendwie so einen Eyecatcher-Moment.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailverliebt, atmosphärisch und an eine andere Welt angepasst, sodass man sich zuerst etwas einlesen muss. Dann aber in den Strudel der Geschehnisse eingezogen wird. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten Annie und Lee erzählt.

Lee ist der Sohn eines Drachenherren, während der grausamen Revolution wurde seine gesamte Familie getötet. Wir lernen ihn als einen jungen Mann kennen, der immer im Zwiespalt lebt. Seine Familie und auch die Herrschaft der Drachenherren war grausam. Jedoch ist es immer noch seine Familie, die getötet wurde, durch Menschen, die er jetzt beschützt. Lee ist ein unglaublicher Charakter, sein Zwiespalt, seine Hingabe und auch seine Liebe ist einfach bewegend. So einen interessanten Charakter habe ich schon lange nicht mehr getroffen. Annie ist eine ehemalige Leibeigene, deren Familie vom Drachenfeuer ausgelöscht wurde. Das neue Regime ermöglicht ihr endlich aufzusteigen. Und obwohl Annie und Lee sich eigentlich hassen sollten, ist ihre Beziehung zueinander sehr eng und etwas ganz besonders.

Zu Beginn tauchen wir in die Geschichte und die Welt der Drachen ein, da ich mich erstmal an den Schreibstil und auch die Menge der Informationen einstellen musste, kam ich erst so ein bisschen langsam in die Geschichte rein. Jedoch mit jeder Verwicklung, Intrige und Ungerechtigkeit bin ich immer weiter in den Strudel der Geschichte eingesogen worden. Dabei konnte mich die Geschichte vor allem durch die Tiefe der Beziehungen und den Ungerechtigkeiten der Politik faszinieren. Eine sehr intensive High-Fantasy Geschichte, die mich nach den Startschwierigkeiten absolut fesseln konnte. Sie hat einfach alles, was eine High-Fantasy Geschichte braucht und ich kann es gar nicht erwarten bis der zweite Teil erscheint. Außerdem ist die Geschichte nicht nur für Leser, die Drachen lieben.

Mein Fazit

Feuererwachen ist eine spannende High-Fantasy Geschichte über Drachen, Intrigen und Ungerechtigkeiten zwischen den Ständen. Vor allem aber haben mich die Verwicklungen und inneren Kämpfe der Charaktere am meisten angesprochen, denn sie sind wirklich so anders gestaltet. Auch wenn ich zu Beginn ein paar Startschwierigkeiten hatte, konnte mich die Geschichte am Ende total überzeugen. Nicht nur für Drachenfans. Außerdem kann ich den zweiten Teil schon kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Tolle Idee, Umsetzung konnte mich nicht komplett mitreißen

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Ich mag Drachen... so lese ich eben auch gerne Geschichten mit Drachen. Und als ich dieses Buch in der Vorschau gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen wollte. Aber wenn ich ehrlich bin, ...

Ich mag Drachen... so lese ich eben auch gerne Geschichten mit Drachen. Und als ich dieses Buch in der Vorschau gesehen habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen wollte. Aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich gerade nicht so richtig, was ich von ihm halten soll.
Der Schreibstil der Autorin ist ... anders triffts wahrscheinlich am ehesten. Er wirkte etwas distanzierter, was mich jetzt aber nicht unbedingt gestört hat. Es war einfach interessant zu lesen, auch wenn die Emotionen im Detail dadurch manchmal nicht bei mir angekommen sind. Er ist beschreibend, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Die Handlung insgesamt hat mir gefallen, wenn sie mich auch nicht vollends fesseln konnte. Wir begleiten die beiden Protagonisten, die auch beide Erzähler der Handlung sind, auf ihrem Weg. Spannung war da, aber insgesamt hätte ich mir vielleicht eine andere Aufteilung der Handlung gewünscht ... zum Ende hin ging mir einiges doch arg schnell, während am Anfang vieles länger ausgeführt wurde. An manchen Stellen bin ich auch nicht ganz durchgestiegen, welche Folgen manche Entscheidungen haben könnten. Gerade auf am Ende ist mir die Tragweite nicht so richtig bewusst.
Das System in dieser Welt und die politischen Aspekte fand ich spannend gemacht. Auch die vielen Fragen, die dadurch aufgeworfen wurden, haben mich schon zum Nachdenken gebracht. Ich bin auf jeden Fall neugierig, wie sich dies weiter entwickelt. Gefallen haben mir auch die Einblicke in die Vergangenheit, die nochmal ein differenziertes Bild zeigen. So lernt man auch die beiden Protagonisten nochmal anders kennen.
Lee hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin hat seinen persönlichen Zwiespalt richtig gut dargestellt und so konnte ich seine Entscheidungen nachvollziehen. An vielen Stellen hat er mir einfach sehr leid getan, dann empfand ich ihn auch wieder sehr ausdrucksstark.
Annie dagegen hat es mir echt schwer gemacht. Ihre Art hat mich so manches Mal zur Weißglut getrieben. Ich konnte einige ihrer Handlung und viele ihrer Aussagen nicht so richtig nachvollziehen. Vor allem habe ich nicht verstanden, warum sie permanent eingeschnappt war, wenn irgendwer was gesagt hat. Auch ihr Verhalten gegenüber Lee fand ich vielfach sehr unfair und ich hatte den Eindruck, dass sie ihn gar nicht verstanden hat, auch wenn sie das öfter meint.
Die Nebencharaktere fand ich okay, manche sind mir aber ein bisschen untergegangen.
Insgesamt bin ich ein bisschen zwiegespalten. Die Idee und das Setting fand ich super, auch wenn es zum Ende etwas zu kurz wurde. Lee hat mir ebenfalls gefallen, aber Annie hat es mir sehr schwer gemacht. Da ich sie nicht mochte, war auch nicht immer sofort die Motivation da, die Abschnitte aus ihrer Sicht zu lesen und so wirkte es manchmal ein bisschen zäh. Aber ich bin trotzdem neugierig, wie sich das alles entwickeln wird und gebe Band 2 auf jeden Fall noch eine Chance.

Mein Fazit
Geschichten mit Drachen faszinieren mich immer wieder und auch hier hat mich das Setting und die Idee überzeugen können. Die Handlung war gut, auch wenn sie mir gerade zum Ende hin etwas kurz geworden ist. Lee empfand ich als ausdrucksstarken Protagonisten, Annie hat mich dagegen leider gar nicht überzeugen können. Da fehlte mir für ihre Erzählabschnitte auch manchmal die Motivation, was das ganze ein bisschen zäh gemacht hat. Ich bin trotzdem neugierig, wie sich gerade das System im zweiten Band entwickeln wird.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Wo sind die Drachen?

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Eine Welt, die von den Drachenreiter beherrscht wurde. Doch eine blutige Revolution, die die Drachenherrscher stürzte, hat eine neue Zeit eingeläutet und Lee und Annie ihre Familien geraubt. Doch es stehen ...

Eine Welt, die von den Drachenreiter beherrscht wurde. Doch eine blutige Revolution, die die Drachenherrscher stürzte, hat eine neue Zeit eingeläutet und Lee und Annie ihre Familien geraubt. Doch es stehen nun neue Möglichkeiten offen. Die Herkunft ist für den späteren Beruf nicht mehr bedeutend, sondern Talent und Wissen. So können Annie und Lee, obwohl sie Waisen sind, die hoch angesehene Ausbildung zum Drachenreiter absolvieren. In ihrem letzten Ausbildungsjahr soll nun in einem Wettbewerb mit anderen jungen Drachenreitern der neue Anführer der Drachenflotte von Callipolis bestimmt werden. Ein drohender Angriff der einst vertribenen Drachenherrschern stört den Wettbewerb und stürzt Lee in einen großen Gewissenskonflik. Was niemand weiß ist, dass er der totgeglaubte Sohn einer der mächtigen Drachenreiter ist, die in der Revolution gestürzt und grausam ermordet wurden. Soll er sich gegen seine Familie stellen und sich seinen Verwandten anschließen? Kann er seine Freunde im Stich lassen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Roman fast ausschließlich. Man folgt abwechselnd Lee und Annie durch ein sich immer noch im Aufbau befindendes neues Regime, das sie als eine Art Elite-Soldaten schützen und verteidigen. Gleichzeitig befinden sie sich jedoch noch in der Ausbildung. Es ist kompliziert und genau das ein großer Haken des Buches. Die Welt und vor allem die Machverteilung ist sehr komplex und wird detailliert beschrieben. Trotzdem trägt das nicht zum Verständnis bei. Eher verwirren die vielen Details und Begriffe, die man dann hinten in einem Glossar nachschlagen kann. Eine mühselige Arbeit, die den Lesefluss stört. Bis zum Schluss hat man Schwierigkeiten, den Aufbau der Welt zu durchschauen.
Gut zu verstehen ist die Handlung an sich, die sich vor allem mit Lee's innerem Konflikt befasst. Als Sohn eines mächtigen Drachenherrschers hat er mitansehen müssen, wie seine Familie ermordet wurde. Er selber blieb verschont und kämpft nun mit den Erinnerungen und dem Wissen um seine Herkunft. Niemand sonst weiß davon, denn Lee hat sich eine neue Identität angeeignet. Als nun ein Angriff seiner zum Teil tot geglaubten Verwandten anbahnt, stürzt ihn das in eine Tiefe Zerrissenheit, vor allem weil auch im neuen Staat nicht alles Gold ist, was glänzt. Als Drachenreiter muss er sich für eine Seite entscheiden.
Diese Entscheidungsfindung verfolgt man als Leser. Und leider sorgt das auch dafür, dass die Handlung passagenweise ins Stocken gerät. Es passiert nichts. Lee quält sich mit seiner Unsicherheit und dann ist da noch Annie, aus deren Sicht auch erzählt wird.
Sie ist im vergleich zu Lee sehr blass geblieben. Sie stammt aus einem ärmeren Gebiet des Stadtstaates oder Landes (ganz klar wird das nicht. Es fehlt eindeutig eine Karte). Auch Annie ist eine begabte Drachenreiterin und hat es sich zum Ziel gemacht, Erste Reiterin, also Anführerin der Drachenflotte zu werden. Oder nicht? Sie setzt sich mit ihrer Erzählung damit auseinander, was es bedeutet, Verantwortung zu haben. Auch lernt sie langsam, Unsicherheiten zu überwinden und Selbstbewusstsein zu bekommen.
Spannung und Action kommt bei diesen ganzen Charakterentwicklungen mehr als zu kurz. Spannende Stellen, wie zum Beispiel die Turnierkämpfe, sind in wenigen Seiten abgehandelt. Der bevorstehende Krieg ist genau das. Bevorstehend.
Interessant an diesem Buch ist vor allem Lee's moralisches Dilemma und die Tatsache, dass hier keinesfalls schwarz-weiß-gemalt wurde. Es gibt kein Gut und Böse. Das macht die Handlung lesenswert und hebt sie deutlich von anderen ab. Leider reicht das nicht aus, um den Spannungsbogen über das gesamte Buch zu halten.
Und dann ist da noch die Sache mit den Drachen. Obwohl auf dem Cover abgebildet, übernehmen diese Wesen in dem Buch eine untergeordnete Rolle. Sie sind Mittel zum Zweck. Man nutzt sie zum Flug und eigentlich bauen die Reiter auch eine emotionale Bindung zu ihnen auf, können ihre Gefühle mit den Drachen teilen. Aber wirklich Zeit mit ihnen verbringen sie nicht. Man Man ruft sie per Pfeife, reitet ein wenig herum, kämpft vielleicht, landet, steigt wieder ab und der Drache verschwindet im Stall äh Horst. Fertig. Eindeutig verschenktes Potential und ein großer Verlust.

Durch die langsame Handlung und die auffällige Abwesenheit der Drachen als handelnde Figuren, verliert dieses Buch einiges an Potential. Am Lesen hält einen allein das Interesse, ob oder wie Lee seinen inneren Konflikt lösen wird und wer oder was ihm dabei eventuell hilft. Das Buch endet mit dem Ausblick auf mindestens einen weiteren Band, doch "Feuererwachen" lässt den Leser nicht wirklich mit dem Wunsch nach mehr zurück.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Ein Debüroman mit kleineren Schwächen

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Bei "Feuererwachen" handelt es sich mal wieder um ein Young Adult Fantasybuch, auf das ich ursprünglich durch Goodreads aufmerksam geworden bin. Neugierig hat mich vor allem die Tatsache gemacht, dass ...

Bei "Feuererwachen" handelt es sich mal wieder um ein Young Adult Fantasybuch, auf das ich ursprünglich durch Goodreads aufmerksam geworden bin. Neugierig hat mich vor allem die Tatsache gemacht, dass es in diesem Buch um Drachen gehen soll. Bisher habe ich zwar schon Bücher gelesen, in denen Drachen am Rande erwähnt wurden, aber ich bin noch nie dazu gekommen einen Fantasyroman zu lesen, in dem Drachen als alleinige Wesen im Mittelpunkt stehen. Und als ich gesehen habe, dass der Arctis Verlag das Buch ins Deutsche übersetzt, musste ich die Gelegenheit beim Schopf packen und es lesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir etwas schwergefallen, denn man wird ohne nähere Erläuterungen direkt in das Geschehen in dieser Fantasywelt hineingeworfen. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, aber hier schien mir das Worldbuilding so komplex zu sein, dass ich Mühe hatte, mich zurechtzufinden. In gefühlt jedem zweiten Satz werden Begriffe oder Orte verwendet, die es in der heutigen Zeit nicht gibt und mich aufgrund der fehlenden Hintergrundinformationen beim Lesen mit einem Fragezeichen zurückgelassen haben, da ich vor allem zu Beginn nicht wusste, was damit gemeint ist. Ich finde Landkarten in Fantasyromanen nicht immer notwendig, aber hier habe ich sie definitiv vermisst. Es wäre mir viel leichter gefallen, die Welt mit den rivalisierenden Städten (oder Ländern?) vorzustellen, wenn die Autorin ihre Vorstellungen mit einer Karte ihrer ausgedachten Welt zu Papier gebracht hätte. Ich habe (zwar erst am Schluss) entdeckt, dass es am Ende des Buches ein Glossar gibt, aber die Begriffserklärungen alleine hätten mir dennoch nicht ausgereicht, um mich in dieser Welt zurechtzufinden. Das Worldbuilding (oder das, was ich davon verstanden habe) hätte mir gut gefallen und hätte viel Potenzial gehabt, aber leider ist es der Autorin nicht ganz gelungen, ihre klaren Vorstellungen, die sie im Kopf gehabt hatte, an mich als Leserin zu übermitteln.

Die Handlung wird aus den beiden Perspektiven der Protagonisten Lee und Annie erzählt, die sich bereits seit ihrer Kindheit im Waisenhaus kennen. Beide bereiten sich auf das Auswahlverwahren für den ersten Drachenreiter vor, für das immer zwei Anwärter*innen gegeneinander mit ihren Drachen antreten müssen. Neben den beiden Protagonisten gibt es noch eine ganze Schar Nebencharaktere, die eher untergeordnete Rollen spielen. Mir waren es insgesamt zu viele Charaktere, vor allem, da sie alle - leider inklusive der Protagonisten - bis zuletzt eher blass geblieben sind. Ich weiss zwar, dass Annie rote Haare hat, aber das war es dann auch. Die meisten Nebencharaktere werden nur namentlich erwähnt, was es für mich schwierig gemacht hat, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Bei Lee und Annie ist es mir ein bisschen leichter gefallen, einen Zugang zu finden, da man vor allem über Lees Vergangenheit sehr viel erfährt, aber abgesehen davon, haben mir individuelle Charaktereigenschaften gefehlt, die die beiden ausgemacht und ihnen mehr Tiefe verliehen hätten.

Der Plot an sich war solide und fokussiert sich vor allem auf ein Dilemma, in das Lee aufgrund seiner eigentlichen Herkunft gerät. Es ist der Autorin gut gelungen, diesen inneren Konflikt von Lee zu beschreiben und ihn in die Handlung mit einfliessen zu lassen. Was mir auch gut gefallen hat, war der Umstand, dass es nicht nur Gut und Böse gibt und Lee in ein moralisches Dilemma gerät, als er feststellen muss, dass sein neuer Anführer selbst zu Mitteln greift, für die seine eigene Familie damals gestürzt worden war.
Was ich sehr schade fand, war die Erkenntnis, dass die Drachen in diesem Buch eher eine untergeordnete Rolle spielen. Man erfährt zwar ihre Namen und sie werden für das Auswahlverfahren als "Flugobjekte" genutzt, aber das war es dann auch schon. Von einem Buch, mit einem Drachen auf dem Cover, hätte ich eine bedeutendere Rolle dieser Wesen erwartet. Die Geschichte hätte genauso gut ohne Drachen funktioniert, da sie sich vor allem um Kritik an der brutalen Herrschaft von Lees Familie fokussiert.
Was mir auch ein bisschen gefehlt hat, war die Spannung. Obwohl im Buch zwei grössere Schlachten oder Kriege angekündigt waren, wurden diese letztendlich doch nicht ausgetragen und vor allem der grosse "Showdown" am Ende des Buches, der vor allem für Lees Charakterentwicklung eine grosse Rolle spielt, wird letztendlich in einem Zweierduell auf wenigen Seiten, ohne grosse Überraschungen abgehandelt. Dadurch hatte ich bis zuletzt den Eindruck, dass die Handlung nie richtig in Fahrt gekommen ist, denn immer, wenn es spannender geworden ist, hat die Autorin dem Plot die Luft aus den Segeln genommen.

Insgesamt merkt man dem Buch an, dass es sich um einen Debütroman der Autorin handelt. Die Idee mit den Drachen fand ich sehr innovativ und ansprechend, aber leider wird dieses Potenzial kaum genutzt. Der Plot war insgesamt okay, hielt aber wenige Überraschungen bereit.

Fazit:
"Feuererwachen" ist der Reihenauftakt einer Young Adult Fantasy Trilogie, das in einer Welt voller Drachen spielt. Anders als erwartet, spielen die Drachen aber letztendlich nur eine untergeordnete Rolle und der Plot fokussiert sich vor allem auf ein moralisches Dilemma des Protagonisten. Diesen inneren Konflikt hat die Autorin zwar gut beschrieben, aber das Potenzial, dass die Drachen als interessante Fantasywesen mit sich gebracht hätten, wurde leider nicht wirklich genutzt. Für einen Debütroman ist das Buch okay, mich konnte er aber leider nicht vollumfänglich überzeugen, so dass ich die Reihe wahrscheinlich nicht mehr weiterverfolgen werden. Von mir gibt es deshalb durchschnittliche 3 Sterne.

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