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Veröffentlicht am 10.11.2020

„Dann war der Tod der Letzte gewesen, der zur Feier gekommen war.“

Das Tartarus-Projekt
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Im Prolog erfahren wir, dass der Journalist und Autor, Michael Landorff, zu seiner eigenen Überraschung auf die angesagte High Society Party des erfolgreichen Unternehmers Gregory Winter in Grünwald eingeladen ...

Im Prolog erfahren wir, dass der Journalist und Autor, Michael Landorff, zu seiner eigenen Überraschung auf die angesagte High Society Party des erfolgreichen Unternehmers Gregory Winter in Grünwald eingeladen wird. Dort trifft er auf die Marketingexpertin Melissa Warttemberg, die einzige unter den Gästen, die er tatsächlich kennt. Sie ist ein Unikum, denn sie kann so viele Dinge gleichzeitig tun, dass es Michael schier zu erschlagen scheint. So erklärt sich Melissa selbst zu seiner neuen Agentin und will ihn im Handumdrehen zum Bestseller-Autor machen. Er weiß nicht was er sagen soll, lässt sich aber überrumpeln, und erinnert sich später an ihre Worte:
Seite 34: „... es ist egal, was zwischen zwei Buchdeckeln gedruckt wird, wenn es nur geschickt genug vermarktet wird?“

Als Michael die Party verlässt, weiß er nicht, was sich für ein Horrorszenario in diesem Haus ereignet hat. Der Gastgeber wurde auf brutalste Weise ermordet und dann angezündet.

Melissa wittert Stoff für einen Roman. Michael der Journalist, beginnt zu ermitteln. Dabei trifft er auf die Pokerspielerin Alexandra Buschmann, auch sie war auf die Party geladen, obwohl sie eigentlich Niemanden kannte. Was hat das zu bedeuten? Dann passiert der zweite Mord. Alexandra und Michael tun sich zusammen und versuchen, Licht ins Dunkle zu kriegen.

Dabei stoßen sie auf enormen Wiederstand und einige Leichen pflastern den Weg. Es scheint jeder Geheimdienst dieser Welt in die Morde verwickelt zu sein und dann fällt der Name „Tartrus-Projekt“.
Seite 203: „Es ist ein mörderisches Spiel und wir dachten, alle anderen am Tisch spielten fair. So ist es aber nicht.“

Von nun an ist es ein Rennen auf Leben und Tod. Michael und Alexandra wollen herauszufinden was genau dieses Projekt überhaupt ist und wer die brutalen Mörder sind.
Seite 171: „Solange wir inkognito bleiben, ist alles gut. Aber sobald wir irgendwo auffallen sind die Adler wieder in der Luft und setzen zum Sturzflug an. Schneller, als du denken kannst.“

Fazit:

Der Autor Gerd Schilddorfer nimmt uns in seinem Buch „Das Tartarus Projekt“ mit in die Welt der neuesten Drohnentechnik, künstlicher Intelligenz und der Geheimdienste dieser Welt. Das gelingt ihm recht gut, aber mir ist das alles ein wenig zu viel des Guten.

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig lesbar. Leider trieft er manches Mal vor Sarkasmus, klingt verbittet und Berufe werden mit sehr saloppen Aussagen bezeichnet. Im Laufe des Buches ändert sich das aber.
Seite 185: „Hier wohnt er nun seit Jahren, der alte Herr, und wartet auf sein Treffen mit dem Tod.“

Die Charaktere zeichnet der Autor mit Ecken und Kanten, so sind sie sympathisch und authentisch. Mir gefiel Alexandra wirklich gut, denn sie hatte immer einen klaren Verstand und einen besonderen Blick hinter die Kulissen. Es gibt die guten und die bösen Figuren. Allesamt fügen sich in die Geschichte ein und erst am Ende stellt sich heraus, wer hier mit falschen Karten gespielt hat.
Seite 84: „Da war etwas, was im Hintergrund blieb, sich versteckte, wie unter einem Tarnmäntelchen, und sich ins Fäustchen lachte.“

Ein Spannungsbogen zieht sich durch die gesamte Geschichte. Teilweise sinkt sie ab, baut sich dann im passenden Moment wieder auf.

Ich bin wirklich hin- und hergerissen von diesem Thriller und weiß nicht so recht, wie ich ihn bewerten soll. Mir persönlich sind hier zu viele Mächte involviert. Das sprengt hier tatsächlich den Rahmen oder besser gesagt, es fehlen zu viele Buchseiten, denn bei diesen ganzen Machenschaften, Erwähnungen und Mitspielern hätte das Buch mindestens 200 Seiten mehr haben müssen. So ist es überfüllt mit Informationen, Personen, Handlungen und Eindrücken, die m.E. ein wenig mehr Raum zum Entfalten gebraucht hätten.

Ich wollte 3 Sterne vergeben, weil mich das Ende aber tatsächlich so total überrascht hat und überzeugen konnte sind es jetzt doch 4 Sterne geworden. Eine Leseempfehlung kommt auch von mir. Lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

„Diese Stadt ist auf den Knochen von Abertausenden Toten gebaut. Sie ist nicht besser als ein Leichenhaus.“

Die Zarin
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Im Jahre 1725 stirbt Peter I. in Sankt Petersburg. An seinem Bett kniet seine Frau, Katharina I.
Zitat Prolog, Post 326: „Schwer fielen mir die Tränen nicht. In nur einigen Stunden war ich entweder tot, ...

Im Jahre 1725 stirbt Peter I. in Sankt Petersburg. An seinem Bett kniet seine Frau, Katharina I.
Zitat Prolog, Post 326: „Schwer fielen mir die Tränen nicht. In nur einigen Stunden war ich entweder tot, wünschte mir den Tod herbei, oder ich war die mächtigste Frau in ganz Russland.“

Sie hat Angst, denn für sie steht alles auf dem Spiel. Wird sie durch die korrupte Hand ihrer Gegner ihr Leben verlieren oder zur ersten Zarin in der Geschichte Russlands erklärt.

Katharina lässt ihr Leben Revue passieren, das nicht immer mit Liebe, Reichtum und Sicherheit, sondern auch mit Angst, Hunger, Schlägen und Arbeit, verlaufen ist.
Als Martha Skawronska wurde sie geboren und lebte als deutsche Seele in den Weiten Schwedisch-Livlands in russischem Kirchenbesitz. Die Arbeit war schwer, aber sie war trotzdem zufrieden. Durch ihr vorlautes Mundwerk landet sie bei Wassili in Walk als Küchenmagd. Hier ist alles anders, als sie es kannte. Das Leben wird für sie angenehmer, sie hat genug zu essen, muss aber hart dafür arbeiten. Als dann Wassili sie immer wieder vergewaltigt schlägt sie hart zurück.

Peter ist der Zar von Russland, er liebt es ausschweifend zu leben, trinken und essen. Er ist ein unruhiger Geist und stürzt sich von einem Krieg in den nächsten. Auf einer Feier von Alexander Menschikow im Jahre 1702 begegnen sich Martha und Peter das erste Mal. Sie ist inzwischen die Freundin von Darja Arentjewa, der Mätresse Menschikows.

Der Zar ist ein Riese und nach einer langen durchzechten Nacht bricht er zusammen und bekommt Hilfe von Martha. Sie wiegt ihn an ihrem Busen und beruhigt ihn, sie schlafen nebeneinander ein und so entsteht eine Verbindung, die zu mehr führt. Sie wird die Geliebte des Zaren. Aber das ist ihr nicht genug, sie will mehr. Sie wird schwanger von Peter und will ihm einen Thronfolger schenken.
Zitat Kap. 41, Pos. 4603: „Aber lass das Unabänderliche geschehen und sieh nach vorn. Wir alle haben unseren Weg zu gehen, dessen Verlauf nur Gott kennt. Dein Sohn ist nun im Himmel, wo wir alle sein wollen und verachtet unseren tagtäglichen Kampf.“

So vergehen die Jahre und Martha wird noch viele Male schwanger. Peter heiratet sie und macht sie zu Katharina Alexejewna und seiner Zarin.

Fazit:

Die Autorin Ellen Alpsten nimmt uns in ihrem Roman „Die Zarin“ mit ins Jahr 1725 nach St. Petersburg. Das gelingt ihr hervorragend, denn sofort schaltet sich mein Kopfkino an und ich begleite Martha auf ihrem Werdegang zur Zarin von Russland.

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig lesbar. Ich bin gefangen in der Geschichte und mag das Buch nicht aus der Hand legen. Was ich lesen muss ist schon sehr heftig, denn die Kriege des russischen Reichs sind extrem. Der Zar nimmt sich, was er will und keinerlei Rücksicht, wie es den Bewirtern danach ergehen mag. Alles was dem Volk gehört, gehört auch ihm. So brandschatzt er durch die Städte und Länder. Saufen, Huren, Lachen und auch Bestrafen sind sein tagtägliches Geschäft. Mir persönlich waren die seitenlangen Erzählungen der Sex-, Fress-und Sauforgien, zu häufig erzählt. Es wiederholt sich ständig und wenn hier nicht so oft ins Detail gegangen worden wäre, hätte man sicher 150 Seiten einsparen können. Aber das ich Meckern auf hohem Niveau.

Den Charakteren verleiht die Autoren allen ein interessantes Gesicht. Ich mag Martha von Anfang an, sie ist mutig und hat ein loses Mundwerk. Ich habe mich mit ihr gefreut, geweint, geflucht und gelitten. Auch Peter ist eine herausragende Figur. Die Beschreibungen dieser beiden Hauptprotagonisten ist es schon allein wert, dieses Buch zu lesen.

Ein gleichmäßiger Spannungsbogen ist auch vorhanden. Es gibt viele Kriegsschauplätze und es war nicht immer absehbar, ob Peter I. heile und gesund heimkehren würde. Auch Katharina I. hatte da einiges zu beigesteuert, denn sie hat sich schon einige Male sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit ihren Aussagen und war oft in sehr großer Gefahr.
Zitat Prolog, Pos. 310: „Ich hatte schon lange keine echte Furcht mehr verspürt. Dieses beißende Gefühl, das den Magen verknotet, den Schweiß sauer macht und die Gedärme öffnet.“

Die historischen Gegebenheiten hat die Autorin zu einem interessanten und sehr gut recherchierten Roman zusammengefasst. Das Ende hingegen hat mich ein wenig enttäuscht. Warum keine Berichte über die Regentschaft der Zarin?

Ich vergebe hier trotz meiner Anmerkungen 4 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung, denn die Geschichte um Peter und Katharina ist hervorragend erzählt.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

„Und solange es nicht gut war, war es noch nicht zu Ende.“

Das Rätsel des Pferdeamuletts – Godivas Geschenk
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Godje versucht alles, um Arion vor dem Verkauf zu retten. Sie flieht mit ihm an einen Ort, den sie nicht kennt. Ihr wurde die Adresse zugespielt, genau wie das Amulett.

Im Nirgendwo angekommen erfährt ...

Godje versucht alles, um Arion vor dem Verkauf zu retten. Sie flieht mit ihm an einen Ort, den sie nicht kennt. Ihr wurde die Adresse zugespielt, genau wie das Amulett.

Im Nirgendwo angekommen erfährt sie, dass sie eine Schwester hat. Cora und und ihr Mann Aides leben im Paradies, nicht nur für Pferde. Godje hat so viele Fragen, aber Antworten bekommt sie nur wenige.

So schön es bei ihrer Schwester auch ist, Godje möchte wieder zurück, zu Nana und zu Fynn, aber wie soll das gehen?
Zitat Seite 117: „Aus purer Gewohnheit checkte ich noch einmal kurz meine Nachrichten. Aber da war nichts. Kein Balken, kein Netz. Funkloch. Und Risse im Paradies.“

Godje spürt, dass sie und auch ihre Schwester in großer Gefahr schweben. Zusammen können sie Pferde verstehen und spüren, was ihnen fehlt. Aber die Geschichte, die ihr erzählt wird, scheint noch nicht zu Ende zu sein. Es ist schwer für sie zu verstehen, denn als Fynn zu Besuch kommen darf, kommt wieder eine Wahrheit ans Licht, die sie ins Wanken bringt. Auch ihr Freund und ihr Schwager haben ein Geheimnis.
Zitat S. 198: „Er hat mich einfach darum gebeten. Man kann nämlich einfach mit mir reden in ganzen Sätzen.“

Beim großen Showdown passieren viele Dinge gleichzeitig, aber es ist noch nicht das Ende.

Fazit:

Im 2. Band der Trilogie „Das Rätsel des Pferdeamuletts – Godivas Geschenk“ nimmt uns die Autorin Karin Müller mit auf einen Biohof und in die mystische Welt der Pferdegöttinnen. Das gelingt ihr sehr gut.

Weiterhin ist der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen. Der Humor, den die Autorin immer wieder durchblitzen lässt, gefällt mir sehr gut.
Zitat Seite 216: „Meine Gedanken flitzten hin und her wie eine erschreckte Maus in der Futtertonne, wenn man den Deckel hob.“

Die Geschichte nimmt hier weiter an Fahrt auf, manches ist mir ein wenig zu viel, anderes genau richtig dosiert. Viele Fragen werden beantwortet, werfen aber neue auf. Auch die Geheimnisse nehmen kein Ende, wo ich mich manches Mal fragte, warum wurde das jetzt nicht schon vorher aufgeklärt?

Viele Charaktere kennen wir schon aus dem 1. Band. Wir erfahren mehr über ihre Eigenschaften, ihre Geheimnisse und ihr Können. Hier war Aides die Figur, die mir am besten gefallen hat. Mit ihm war ich sicher und wusste, was er sagt, hat Hand und Fuß.

Ein Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch. Obwohl mir das Ende ein wenig zu vollgepackt war und ich mir einige Antworten schon in früheren Abschnitten gewünscht hätte. Ein riesiger Cliffhanger macht neugierig auf den 3. Band.

Mir hat der 2. Band gut gefallen, so freue ich mich jetzt auf den Abschluss der Trilogie und vergebe hier 4 verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ich würde anraten, den 1. Band vorher zu lesen, denn diese mystische Geschichte baut aufeinander auf.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

„Tu, was getan werden muss.“

Das Gesicht des Bösen
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Von Migräneanfällen nach ihrem neurologischen Eingriff geplagt, befindet sich Tempe Brennan in einer Phase, die sie ständig überlegen lässt: Ist das wahr oder Fantasie, was ich gerade sehe, fühle oder ...

Von Migräneanfällen nach ihrem neurologischen Eingriff geplagt, befindet sich Tempe Brennan in einer Phase, die sie ständig überlegen lässt: Ist das wahr oder Fantasie, was ich gerade sehe, fühle oder glaube? Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch. Sicher ist Tempe eine intelligente Frau, aber das Aneurysma ist ja nach wie vor in ihrem Kopf. Die Angst bleibt real.

Als sie eine anonyme Nachricht mit Fotos einer verstümmelten Leiche auf ihr Handy geschickt bekommt, fängt sie an zu „ermitteln“. Sie verlässt dafür den vorgeschriebenen Dienstweg und geht ins Institut und in den Obduktionssaal. Heimlich bringt sie Material und Fotos an sich, denn die neue Chefin, Dr. Margot Heavner, ist kein Fan von Tempe.

Brennan informiert Detective Slidell und zusammen stellen sie Vermutungen auf und bringen Wahrheiten zu Tage, die man sich in seinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen kann.
Zitat Seite 326: „Slidells Gesicht sah aus wie zerknitterte Wäsche, die auf die Maschine wartete.“

Doch immer wieder brechen Zeugen ein oder verschwinden einfach und sichere Vermutungen erweisen sich als Sackgasse, aber Tempe und Slidell lassen nicht locker. Als dann in Brennans Haus eingebrochen wird, ist klar, dass sie dem finalen Schlag ganz nahe sind.

Fazit:

In Temperance Brennans 19. Fall „Das Gesicht des Bösen“ nimmt uns die Autorin Kathy Reichs mit in die drückende Hitze von Charlotte, North Carolina. Das gelingt ihr sehr gut und sofort bin ich mitten drin und das Kopfkino fängt an zu laufen.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, sehr gut lesbar. Auch hier wieder kommen sehr viele ärztliche Ausdrücke oder berufsbedingte Fremdwörter, die der Laie überhaupt nicht einsortieren kann, ins Spiel. Man gewöhnt sich dran, obwohl ich das in keinem Buch richtig gut finde.

Die Charaktere beschreibt die Autorin tiefgründig, so dass ich die guten, wie auch die fiesen Figuren, sehr gut verinnerlichen kann.
Zitat Seite 83: „Der Mann hatte buschige Haare und war sehr groß, fast zwei Meter. Der Stummel einer Zigarre steckte in einem Mundwinkel. Eine Remmington 870 lag in seinen Händen. Deren Finger lang genug waren, um einen Asteroiden zu umfassen.“

Tempe kennen wir ja schon aus den vielen Vorgängerbüchern, hier wirkt sie aber zerbrechlich und oftmals desorientiert. Ein ganz anderer Charakterzug an ihr, die doch sonst so taffe Frau mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Leider ist das mit der Spannung nicht so, wie ich es erwartet hatte. Anfangs doch schon auf einem hohen Level, fällt sie dann schnell ab und blitzt nur immer mal wieder durch. Ja ich muss sagen, zwischendurch kam bei mir Langeweile auf. Vor allem wenn es um Brennans Fantasien, ihre seitenlangen Interpretationen über das für und wider ihrer Träume oder Wahrheiten ging. Ich musste mich selbst anstupsen, um weiterzulesen. Das Ende war dann aber der Kracher und löste das ganze Szenario fast vollständig auf. Es scheint aber weiterzugehen, denn so ganz wurde nicht alles entschlüsselt.
Zitat Seite 421: „Aber eins war sicher. Slidell und ich würden nicht aufhören aufmerksam hinzuschauen.“

Die Sternevergabe ist mir wirklich schwergefallen. Zwischendrin tendierte ich zu 3 Sternen, aber das Ende hat dann doch meine Meinung geändert und so gibt es dann doch 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

„Dann verzog sich sein Mund zu einem leicht wahnsinnig wirkenden Grinsen.“

Die Chroniken von Mistle End 1: Der Greif erwacht
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Cedrik, ein zwölfjähriger unscheinbarer Junge, zieht mit seinem Vater nach Mistle End. Er will das nicht, denn dieser Ort scheint tatsächlich am Ende der Welt zu liegen. Aber sein Vater soll dort als Lehrer ...

Cedrik, ein zwölfjähriger unscheinbarer Junge, zieht mit seinem Vater nach Mistle End. Er will das nicht, denn dieser Ort scheint tatsächlich am Ende der Welt zu liegen. Aber sein Vater soll dort als Lehrer unterrichten und so machen sich die Zwei mit der Bahn auf den Weg ins Nirgendwo.

Dieser Ort ist anders als Cedrik es erwartet hat. Irgendwie knistert die Luft und als er von einem Jungen mit Schneebällen attackiert wird, eilt ihm das Geschwisterpaar Golden zu Hilfe. Aus dieser Begegnung wird Freundschaft, denn Emily und Elliott haben sofort Cedriks Herz erreicht. Von Stund an sind die Drei unzertrennlich. So verraten sie Cedirk auch, was das Geheimnis von Mistle End ist.

Als Cedrik in seiner ersten Nacht träumt, zieht es ihn aufs Dach ihres Hauses und dort begegnet er einem Fabelwesen. Der Greif, majestätisch und von schneeweißer Schönheit, redet mit ihm. Er spürt seine Stimme. Er soll geprüft werden, aber in was denn bitteschön? Warum kann er ihn hören, obwohl er ja gar nicht sprechen kann?

Nachdem er weiß, dass der Ort, der nun sein Zuhause ist, magisch ist, sieht er allerlei verschiedene Wesen. Dandelia, die Kräuterhexe, scheint uralt zu sein, aber als er bei ihr ist, sieht sie jung aus. Sie braut gerade einen Zaubertrunk und Cedrik ist völlig hin- und hergerissen von der Magie.
Zitat, Seite 325: „Sie öffnete eine Dose, zog einen weißlichen, sich windenden Wurm heraus und versenkte ihn in der Tasse.“

Nachdem Cedrik seine Prüfung bestanden hat, passieren viele verschiedenen Dinge. Er weiß nicht, wie er sich verhalten soll, denn die Bewohner des kleinen Örtchens schauen ihn seltsam an. Auch Emily und Elliott benehmen sich plötzlich komisch. Esmeralda, ihre Mutter passt auf die Drei auf, sie ist nett und zuvorkommend, aber sie kann auch anders.
Zitat, Seite 350: „Wenn Augen tatsächlich Blitze schleudern könnten, wären sie wahrscheinlich bereits zu kleinen Aschehäufchen verbrannt worden.“

Cedrik muss sich entscheiden, aber das ist in seinem Alter wirklich schwierig.

Fazit:

Der Autor Benedict Mirrow schreibt mit „Mistle Ende – Der Greif erwacht“ den ersten Band einer Reihe. Er nimmt mich als Leser mit ins schneebedeckte Schottland an einen kleinen magischen Ort. Das gelingt ihm sehr gut, denn mein Kopfkino läuft sofort an.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und lässt sich flüssig lesen. Ich mag das Buch gar nicht aus der Hand legen, denn die Magie, die mir entgegenstrahlt hat sich auf mich übertragen.

Die Charaktere sind allesamt mit viel Liebe zum Detail und beschrieben. Es gibt die Guten und die Bösen. Auch den dunkleren Gestalten verleiht Benedickt Mirrow ein eindeutiges Gesicht.

Als Kinderbuch ab 10 Jahren ausgewiesen, hat es auch mich, als erwachsener Leser, begeistert. Spannung und Magie sind allgegenwärtig. Aber nicht immer kann mich das Geschriebene überzeugen. Hier ist noch Luft nach oben.

Ich freue mich schon darauf, wieder nach Mistle End zu reisen und vergebe hier 4 verdiente Sterne. Ein ganz wenig von Harry Potter, Herr der Ringe und Tintenherz, finden sicher hier wieder, aber die Geschichte hat eine ganz eigene Dynamik. Von mir kommt eine ganz klare Leseempfehlung für jedes Alter.

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