Platzhalter für Profilbild

Chrissysbooks

Lesejury Star
offline

Chrissysbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Chrissysbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2020

Interessante Thematik-stellenweise spannend und emotional

Die Spur des Schweigens
0

Der freien Journalistin Julia fehlen interessante Aufträge, beruflich sowie privat läuft nicht alles perfekt. Julia schlägt sich mit kleineren Aufträgen durchs Leben. Als sie eine Story über ein Forschungsinstitut ...

Der freien Journalistin Julia fehlen interessante Aufträge, beruflich sowie privat läuft nicht alles perfekt. Julia schlägt sich mit kleineren Aufträgen durchs Leben. Als sie eine Story über ein Forschungsinstitut schreiben soll, bei denen es Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen gibt, geht sie anfangs nicht sehr motiviert an die Sache ran. Doch als sich Betroffene bei ihr melden, steigt sie richtig in das Thema ein. Zudem führen die Recherchen auch zu Informationen über ihren Bruder Robert, der vor zwölf Jahren spurlos verschwand.

Dies ist meine erster Roman von der Autorin Amelie Fried. Der Klappentext mit dem brisanten Thema, sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, hat mich sofort angesprochen. Der Roman ist leicht zu lesen und die Autorin konnte mich stellenweise auch richtig fesseln.

Zur Hauptprotagonistin Julia konnte ich leider keinen richtigen Bezug aufbauen, ihre Einstellung und auch das Verhalten waren nicht immer nach meinen Vorstellungen. Der sympathischste Protagonist war für mich Sebastian, den Julia am Anfang des Romans kennenlernt.

Die Thematik der sexuellen Übergriffe, der Machtmissbrauch sowie das Schweigen der Betroffenen aus Angst und Scham, hat die Autorin interessant beschrieben. Trotzdem hatte ich zu diesen Themen etwas mehr erwartet, denn das Privatleben von Julia nimmt mir in diesem Roman etwas zu viel Raum ein. Es geht um die an Demenz erkrankte Mutter, die Trauer und Verzweiflung über das spurlose Verschwinden von Robert und die Treffen von Julia mit ihren Freundinnen. Ihr Privatleben hat die Spannung des Romans etwas ausgebremst.

Die Suche nach ihrem verschollenen Bruder hingegen sorgte wieder zu einer Spannungssteigerung.

"Die Spur des Schweigens" konnte mich teilweise richtig fesseln. Ich habe diese emotionalen Roman trotz kleiner Kritikpunkte sehr gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2020

„Zu viel ist nie genug“ – so tickt der Präsident

Zu viel und nie genug
0

Donald Trumps Nichte, Mary L. Trump, offenbart in ihrem Buch „Zu viel ist nie genug“ tiefe Einblicke in die Familiendynastie Trump. Dies wird auch durch den Untertitel „Wie meine Familie den gefährlichsten ...

Donald Trumps Nichte, Mary L. Trump, offenbart in ihrem Buch „Zu viel ist nie genug“ tiefe Einblicke in die Familiendynastie Trump. Dies wird auch durch den Untertitel „Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“ deutlich. Sie zeigt im Wesentlichen auf, warum Donald Trump so ist, wie er ist. Es handelt sich um keine übliche Biografie, sondern eher um eine sachliche Analyse des aktuellen US-Präsidenten aus dem Blickwinkel einer Familienangehörigen. Offensichtlich ist Mary L. Trump als promovierte klinische Psychologin für diese Einschätzungen auch ausreichend qualifiziert.
In diesem Buch geht es aber nicht ausschließlich um Donald Trump, sondern auch um andere Familienangehörige, mit deren Geschichten und familiären Abgründen. Die Eltern von Donald Trump, Fred und Maryanne, hatten keine zwischenmenschliche Bindung zu ihren fünf Kindern. Das Aufwachsen und das spätere Leben der Kinder wurden dadurch stark geprägt. So konnte z.B. Freddy, der Erstgeborene und Vater von Mary L. Trump, die hohen Anforderungen seines Vaters nicht erfüllen. Mit eiskaltem Kalkül spielte der Patriarch Fred seine beiden Söhne gegeneinander aus und baute Donald zu seinem Nachfolger auf. Parallel wurde das Leben des Bruders zerstört, er wurde nur 42 Jahre alt. Mit der notwendigen Gier nach Macht und Geld strebte Donald nach oben und entfachte mit tollkühnen Übertreibungen sowie der breiten Medienunterstützung schließlich ein Hype um sich selbst.
Das Buch hätte etwas kürzer gefasst werden können, denn einige Schilderungen und Analysen wiederholen sich. Auch die detaillierten Erzählungen über Mary L. Trumps Vater wurden mir etwas zu ausschweifend wiedergegeben.
Meine Wahrnehmungen von Donald Trump über die letzten Jahre, wurden durch die familiären Hintergrundinformationen und psychologischen Einschätzungen in diesem Buch, nur bestätigt. Mary L. Trump beschreibt ihren Onkel als einen Mann, der alle neun Symptome für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung erfüllt. Sie vergleicht ihn mit einem Dreijährigen, der darunter leidet, dass er nie geliebt worden sei. Empathie hat für ihn keinen Wert, denn daraus kann er keine konkreten Vorteile ziehen. Ich habe durch dieses Buch weitere Facetten eines einen mächtigen Präsidenten kennengelernt, der u.a. Freude an der Demütigung anderer Menschen hat und sich mit verbalen Superlativen sowie hohlen Phrasen über Wasser hält. Erstaunlicherweise ist er bisher ist mit allem davongekommen.
Aufgrund der anstehenden US-Wahlen hat Mary L. Trump den Zeitpunkt der Buchveröffentlichung ausgewählt. Sicherlich mit der Hoffnung, noch einigen Wählern die Augen zu öffnen und somit eine zweite Amtszeit ihres Onkels zu verhindern. Gleichzeitig dürfte sich dieser Zeitpunkt aber auch für das Buch verkaufsfördernd auswirken.
Ich empfehle dieses Buch allen Lesern, die bisher nur eine ungefähre Vorstellung über die Psyche des US-Präsidenten hatten und diese durch Schilderungen aus seinem engsten Familienkreis bestätigt wissen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2020

Eine emotionale und abwechslungsreiche Liebesgeschichte

... über uns die Dächer von Rom
0

Sofia hat den Verlust ihres verstorbenen Freundes Noah auch nach zwei Jahren nicht verarbeitet. In den Sommerferien fliegt sie nach Rom, um zu entspannen und die Stadt zu erkunden. Dort trifft sie auf ...

Sofia hat den Verlust ihres verstorbenen Freundes Noah auch nach zwei Jahren nicht verarbeitet. In den Sommerferien fliegt sie nach Rom, um zu entspannen und die Stadt zu erkunden. Dort trifft sie auf Adriano, der ihrem verstorbenen Freund recht ähnlich sieht. Er zeigt ihr die Stadt, sie unternehmen viel zusammen und kommen sich näher. Die Ähnlichkeit mit Noah und das häufig plötzliche Verschwinden von Adriano verwirren Sofia etwas. Hat Adriano etwas zu verbergen?

Jani Friese konnte mich mit ihrem Roman gleich schon mit dem Prolog fesseln. Der Schreibstil ist locker, leicht und sehr emotional. Man merkt, dass die Autorin in die Stadt Rom verliebt ist. Der Leser bekommt bildliche und auch detaillierte Beschreibungen der Stadt und Sehenswürdigkeiten. Manchmal war es mir etwas zu ausführlich beschrieben aber für Leser, die Rom schon einmal besucht haben, bestimmt ein Genuss.

Die Autorin hat sympathische Charaktere erschaffen. Sofia war mir manchmal etwas zu ängstlich, auch wenn diese Angst durch die Erlebnisse aus der Vergangenheit ausgelöst wurde. Adriano ist einfach zum Verlieben, ein humorvoller, charmanter Italiener, der auch noch sehr gut aussieht.

Dieser Roman beschäftigt sich nicht nur mit der Liebe sondern thematisiert ein weiteres wichtiges Thema, mit dem sich viel mehr Menschen auseinander setzen sollten. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, um nicht zu spoilern.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und emotional. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Zusätzlich gibt es noch ein Familiengeheimnis, dass aufgedeckt wird.

Ich hatte schöne Lesestunden und empfehle den Roman gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Ein wunderbarer Wohlfühlroman

Das Glück so leise
0

Sams Leben verläuft plötzlich alles andere als gut, kein Geld, keinen Job und seine Freundin hat ihn verlassen. Da bleibt ihm nur noch eine letzte Hoffnung, seine Großmutter Henriette, die Gutsbesitzerin ...

Sams Leben verläuft plötzlich alles andere als gut, kein Geld, keinen Job und seine Freundin hat ihn verlassen. Da bleibt ihm nur noch eine letzte Hoffnung, seine Großmutter Henriette, die Gutsbesitzerin ist. Nach 10 Jahren lässt er sich wieder bei ihr blicken, um einen Kredit von Henriette zu bekommen. Für Lillan ist Sam ein Dorn im Auge. Sie lebt mit ihrer Tochter Ida auf dem Hof und Henriette und das Gut sind für sie Familie und Glück. Lillan möchte Sam so schnell wie möglich wieder los werden.

Leonie Lastella hat mir mit ihrem Liebesroman wunderschöne Lesestunden bereitet. "Das Glück so leise" ist ein Wohlfühlroman, den ich in einem Zug durchgelesen habe. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht und hat mich öfter zum schmunzeln gebracht. Die Geschichte ist in angenehmen kurzen Kapiteln geschrieben. In die Sichtweise der Hauptprotagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Gefühle von Lillan und Sam wurden dem Leser sehr gut durch die wechselnde Ich-Perspektive näher gebracht.

Sam ist ein Großstadtmensch, der Angst vor Pferden hat. Lillan ist gehörlos und meistert ihr Leben. Sie liebt ihre Tochter Ida über alles und ist der perfekte Mensch fürs Landleben. Sam, Lillan und Henriette sind liebenswerte Protagonisten aber am meisten ins Herz geschlossen habe ich Ida, mit ihrer lockeren, leichten und kindlichen Art.

Der Roman ist sehr vorhersehbar aber das ist auch der einzige Kritikpunkt den ich habe. "Das Glück so leise" ist eine gefühlvolle Liebesgeschichte, bei der man nur so durch die Seiten fliegt, ein wunderbarer Wohlfühlroman für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Ein unterhaltsamer, wunderbarer Roman, bei dem die Leidenschaft zu Pferden eine große Rolle spielt

Schicksalssterne
0

Julius, ein adliger Offizier, lernt 1910 in Hannover die jüdische Bankierstochter Mia kennen. Sie verlieben sich ineinander. Für beide sind Pferde ihre große Leidenschaft, die sie verbindet. Besonders ...

Julius, ein adliger Offizier, lernt 1910 in Hannover die jüdische Bankierstochter Mia kennen. Sie verlieben sich ineinander. Für beide sind Pferde ihre große Leidenschaft, die sie verbindet. Besonders in Julius Familie gibt es wenig Zustimmung zu ihrer Ehe und im Hinblick auf den kommenden Krieg wandern sie nach Neuseeland aus. Dort bauen sie sich eine Pferdezucht auf. Doch das Glück hält nicht lange. Bei Kriegsausbruch werden sie der Spionage für die Deutschen beschuldigt und getrennt voneinander interniert. Für Mia beginnt eine schreckliche Zeit und nach dem Krieg ist nichts mehr, wie es war.

Der Roman hat mich gleich von Anfang an angesprochen. Zu Beginn stehen die Pferde von Mia und Julius etwas im Mittelpunkt. Der Umgang und die Liebe zu diesen wunderbaren Tieren hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schreibt flüssig und der Roman wurde auch nicht mit unnötigen Details ausgeschmückt, so dass ich die Geschichte sehr zügig durchgelesen habe.

Gute Einblicke in die Gefühlswelten der Protagonisten bekommt man durch die Perspektivwechsel zwischen Mia, Julius und Willie.

Mia ist mir gleich ans Herz gewachsen, fröhlich, aufgeweckt und sehr sympathisch. Ich habe sie bewundert, besonders ihre Stärke während des Krieges. Sie hatte es nicht leicht, doch sie war eine Kämpferin, die nur ein Ziel hatte, diese Zeit zu überstehen.

Julius hat mir zu Beginn des Roman ganz gut gefallen, was sich aber zum Ende hin etwas änderte. Seine unreife Art und sein fehlendes Durchsetzungsvermögen haben sich in den Jahren nicht geändert, was mich sehr gestört hat.

Das Ende hat mich nicht so wirklich überzeugen können, nicht unbedingt, weil es vorhersehbar war, sondern für mich etwas aufgesetzt wirkte.

Schicksalsterne ist auf jeden Fall ein Roman für Pferdeliebhaber aber auch Leser, die mit Mia und Julius nach Neuseeland reisen möchten, um dort eine abwechslungsreiche, dramatische Geschichte zu erleben. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere