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Veröffentlicht am 16.09.2020

Wortlose Kindheit

Das Haus in der Claremont Street
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“Das Haus in der Claremont Street“ von Wiebke von Carolsfeld ist ihr Debütroman und eine sehr bewegende Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Tom und Tom spricht nicht mehr, seitdem er ...

“Das Haus in der Claremont Street“ von Wiebke von Carolsfeld ist ihr Debütroman und eine sehr bewegende Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Tom und Tom spricht nicht mehr, seitdem er den Mord und Selbstmord seiner Eltern miterleben mußte. Dieses Trauma des Jungen erlebt man hier, dank der eindringlichen Worte, hautnah mit, es ist unfassbar intensiv beschrieben.
Aufgrund einer Verfügung seiner verstorbenen Mutter kommt Tom zu seiner Tante Sonya. Diese ist innerhalb kurzer Zeit hoffnungslos mit der Situation überfordert und Tom wird sozusagen weitergereicht.
Im chaotischen Haus von Tante Rose und Onkel Will, samt Cousin Nick fühlt sich Tom schon wohler, trotz allem verharrt er in seinem Schweigen.
Die Geschichte wird hier glaubwürdig aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, denn jedes Familienmitglied leidet unter dem Verlust und hat seine eigenen Probleme. Alle haben den gleichen Verlust zu verkraften, jeder geht anders damit um, tief in sich trägt jeder auch an einem Schuldgefühl.
Mir hat es hier sehr gut gefallen, dass ich die Geschichte und Emotionen von jedem der Beteiligten lesen konnte, mir brachte es die verschiedenen Ansichten näher. Einige der Familienmitglieder lernt man hier besser kennen und auch mögen. Wie aus diesen Personen eine richtige Familie wird, ist wirklich sehr gut und glaubhaft beschrieben. Die Geschichte wird mir noch länger im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

In Zeiten der Trauer

Was uns verbindet
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In dem Roman "Was uns verbindet" von Shilpi Somaya Gowda wird uns die Geschichte der Familie Olander erzählt. Vater, Mutter und zwei Kinder, die sich in Liebe zugetan sind und ein glückliches, "normales" ...

In dem Roman "Was uns verbindet" von Shilpi Somaya Gowda wird uns die Geschichte der Familie Olander erzählt. Vater, Mutter und zwei Kinder, die sich in Liebe zugetan sind und ein glückliches, "normales" Familienleben führen, bis ein Tragödie ihren Alltag unwiderruflich zerstört.
In den folgenden kurzen Kapiteln steht jeweils ein anderes Familienmitglied im Mittelpunkt, meistens geht es um die ältere Tochter Karina. Auch ihr Leben zerfällt von einem auf den anderen Tag und man kann miterleben, wie ihre weitere Entwicklung ihren Lauf nimmt. Sie muss mit sehr viel Schmerz, Schuld und Angst fertig werden und sie droht daran zu zerbrechen. Wir erleben mit, wie die Familie in ihre einzelnen Bestandteile zerfällt und jeder sein eigenes Leben, mehr schlecht als recht, bestreitet.
Es ist sehr emotional diesen Zerfall mitzuerleben und es macht zeitweise sehr betroffen. Es werden hier sehr verschiedene Arten der Trauer und auch der Trauerbewältigung aufgezeigt, in manchen Aspekten gelingt hier der Blick in die Psyche der Betroffenen. In einigen Dingen hätte ich mir hier noch einen genaueren Einblick gewünscht.
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, es ließ sich auch sehr gut lesen, der Schluss wirkte mir hier etwas zu schnell herbei geführt und vielleicht auch etwas zu unrealistisch.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Starke Frauen in Island

Das Netz
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"Das Netz” von Lilja Sigurðardóttir ist der Auftakt zur zur Reykjavík-Trilogie. Die Geschichte wird hier in mehreren Erzählsträngen aufgebaut, in denen man langsam immer tiefer in diese Geschichte verstrickt ...

"Das Netz” von Lilja Sigurðardóttir ist der Auftakt zur zur Reykjavík-Trilogie. Die Geschichte wird hier in mehreren Erzählsträngen aufgebaut, in denen man langsam immer tiefer in diese Geschichte verstrickt wird.
Im Mittelpunkt steht Sonja, frisch geschieden und für die Wochenenden mit ihrem Sohn lebend, der beim Vater verblieben ist. Diese Tatsache will Sonja unbedingt ändern und ihr Kind zurück.
Agla ist die Geliebte von Sonja, die ganz andere Sorgen umtreibt. Sie hat Geld, ist aber in einen fiesen Finanzskandal um den Bankencrash verwickelt und hat auch Probleme mit ihrem Beziehungsstaus zu Sonja. Auch sie ist hier eine sehr interessante und vielschichtige Person.
Bragi ist ein Zollbeamter kurz vor seiner Pensionierung, der in seiner Arbeit aufgeht und in der Liebe zu seiner Frau, die leider in einem Pflegeheim leben muss.
Auf sehr interessante und spannende Art und Weise wird hier eine Geschichte über Drogenschmuggel und Gewalt und Unterschlagung, aber auch über Liebe, Treue und Zuneigung.
In kurzen Kapiteln wird jeweils erzählt, was sich im Leben des Betreffenden abspielt und wie schnell man sich in Straftaten verstricken kann und wie schwer es fällt, sich aus der Situation wieder zu befreien.
Im Buch treten einige für mich sehr überraschenden Wendungen auf und das Ende lässt auch noch viel offen, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Holy Moly-Ich kann katzisch

Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!
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"Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen!" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe von den Autorinnen Christin-Marie Below und Anne Barns. Im kompletten Buch sind Illustrationen von ...

"Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen!" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe von den Autorinnen Christin-Marie Below und Anne Barns. Im kompletten Buch sind Illustrationen von Anastasia Braun eingestreut, von denen ich gerne noch einige mehr gehabt hätte.
Im Mittelpunkt steht das Mädchen Mirella, dass auf einmal die Sprache ihres Katers Langstrumpf verstehen kann. Quasi über Nacht ist ihr ein kleiner, spitzer Vampirzahn gewachsen.
Der Kater kann ihr nun endlich mitteilen, wie wenig er seinen Namen mag und wird dann auch Sir Lancelot gerufen. Und sie versteht nicht nur ihren eigenen Kater, sondern auch noch viele andere Tiere, deren Nöte sie sich dann auch anhören und versuchen kann, ihnen zu helfen
Im Buch steht auch die Freundschaft an ziemlich erster Stelle, die zu ihrer besten Freundin und auch zu ihrem Kater. Die Geschichte ist mit viel Witz und auch einem großen Augenzwinkern geschrieben, das kleine Vampirmädchen muss man einfach mögen.
Die kurzen Kapitel machen das lesen leicht und die Bilder und auch einige Seiten in schwarz mit weißem Druck bringen viel Abwechslung. Abgerundet wird das ganze noch mit einem Marmeladenrezept zum nachkochen. Bleibt noch die Vorfreude auf den nächsten Bad im Frühjahr 2021.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Gestern und heute

Die verstummte Frau
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Mit "Die verstummte Frau" erscheint hier schon der 8. Band der Georgia-Reihe von Karin Slaughter. Der Einstieg in diesen spannenden Thriller fällt auch ohne Vorkenntnisse nicht schwer.
Die Geschichte ...

Mit "Die verstummte Frau" erscheint hier schon der 8. Band der Georgia-Reihe von Karin Slaughter. Der Einstieg in diesen spannenden Thriller fällt auch ohne Vorkenntnisse nicht schwer.
Die Geschichte hier wird abwechselnd in zwei Zeitebenen erzählt. Es kam in der Vergangenheit zu schweren Vergewaltigungen und Mord und darum geht es in der Gegenwart dann auch. Der Fall damals wurde aufgeklärt und der Täter sitzt in Haft. Wurde er das wirklich? Wer verübte dann danach die Taten? Haben wir einen Serienkiller? Hat die Polizei hier was zu verbergen? Es kommen hier mehr Fragen als Antworten auf den Leser zu.
Einen großen Anteil haben auch die Beziehungen der Hauptpersonen Sara Linton und Will Trent untereinander, die immer wieder privates in den Ermittlungsablauf bringen. Die Personen werden sehr gut aufgebaut und sind einem schnell vertraut. Die Autorin hat hier eine sehr bildreiche Sprache, die mir bei der Schilderung der Verbrechen schon fast zuviel war. Die Vergewaltigungen und andere Grausamkeiten sind schon sehr brutal beschrieben, dem sollte man sich vor dem lesen schon bewußt sein.
Das Ende des Buches war auch nochmal sehr spannend und nervenzerreibend, hier liegt wirklich ein Thriller der Extraklasse vor. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich die Auflösung um die Gründe des Täters nicht nachvollziehen konnte.

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