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Veröffentlicht am 10.07.2017

Totenprediger

Totenprediger
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DCI Eve Clay hat den charismatischen Totenprediger hinter Gitter gebracht. Er ist gut bewacht und hat keinen Kontakt zur Aussenwelt. Doch, wenn es sich bei ihm wirklich um einen Propheten handelt, dann ...

DCI Eve Clay hat den charismatischen Totenprediger hinter Gitter gebracht. Er ist gut bewacht und hat keinen Kontakt zur Aussenwelt. Doch, wenn es sich bei ihm wirklich um einen Propheten handelt, dann können seine Weitsicht keine Mauern aufhalten. Und wenn er wirklich so weitsichtig ist, dann stimmt es, was er prophezeit, nämlich, dass Eves Bestimmung etwas mit ihrem derzeitigen Fall zu tun hat, nämlich dem brutalen Mord an einer Familie.

Dieser Thriller beginnt mit Eves Vergangenheit. Sie scheint rätselhaft und weckt dadurch viele Fragen. Doch Eve scheint mir auch von Anfang an sehr sympathisch zu sein. Die Charaktere sind allesamt sehr realistisch. Obwohl ich den Totenprediger mir jedoch als sehr charismatisch und grausam (eine Art Präsident Snow von "Die Tribute von Panem") vorstellen kann, scheint er mir dennoch auch sehr blass, da hier zu viel Eigenleistung vom Leser erwartet wird. Gut wäre es gewesen, auch etwas von seiner Vergangenheit zu lesen, am besten bis zur Gefangennahme durch die Protagonistin.

Das Buch ist sehr flüssig zu lesen. Gut fand ich auch, dass die Kapitel mit Uhrzeiten betitelt sind und das Buch in Tage eingeteilt ist. So hat der Leser das Gefühl direkt dabei zu sein. Negativ sind mir ein paar Logikfehler und überzogene Szenen aufgefallen.

Das Buch weckt von Anfang an viele Fragen und deswegen liest es sich sehr spannend. Wer ist Eve wirklich? Ist der Totenprediger wirklich ein Prophet oder doch nur ein Mörder? Wie schafft er es dann seine Gräueltaten zu vollbringen? Was hat es mit den merkwürdigen Zeichen zu tun, die sich immer wieder im Buch befinden?
Ich kann es nur empfehlen.Je weniger der Leser erwartet, desto überraschter wird er beim Lesen sein. Dennoch eine Warnung: dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Knochensprache

Die Sprache der Knochen
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Grundsätzliches:
Kathy Reichs ist, wie den meisten Lesern bekannt ist, selbst Anthropologin und deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie Ahnung von dem, was sie da schreibt, hat. Deswegen kann ...

Grundsätzliches:
Kathy Reichs ist, wie den meisten Lesern bekannt ist, selbst Anthropologin und deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie Ahnung von dem, was sie da schreibt, hat. Deswegen kann man sehr viel in ihren Thrillern lernen.
Zusätzlich ist Temperance Brennan sowohl in der Serie, als auch in den Romanen eine äußerst sympathische Protagonistin. Wer jedoch als Fan der Serie anfängt, die, in sich abgeschlossenen Bücher zu lesen, wird feststellen, dass die Protagonistinnen in Serie und Buch außer ihrem Namen und Beruf nicht viel gemein haben. Deswegen sind die Bücher dieser Reihe aber nicht gleich schlechter als die Serie (oder andersherum). Sie unterscheiden sich nur.

Inhalt:
Hazel "Lucky" Strike arbeitet ehrenamtlich für eine Internetseite, auf der sich sogenannte "Websleuths" tummeln. Das bedeutet, dass sie eine Internetdetektivin ist. Sie hilft bei der Suche nach vermissten Menschen mittels des Internets und anderer Recherche. Sie sucht Temperance Brennan auf, da sie meint, eine eindeutige Zuordnung zu einer deren Knochensammlungen machen zu können. Temperance ist erst misstrauisch, aber nachdem sie sich Lucky Strikes "Beweis" angehört hat, recherchiert sie selbst und findet menschliche Abgründe vor.

Meine Meinung:
Eine interessante Idee, gut und unterhaltsam geschrieben. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Die Spannung war nicht konstant da und inhaltlich fehlte mir auch einiges. Mir ging die Auflösung des Falles zu schnell, die wissenschaftlichen Ausführungen waren mir nicht genug (das liebe ich an der Serie) und es wurde mir zu zielstrebig auf die Lösung hin gearbeitet. Dennoch hat mich das Ende überrascht. Es war logisch, spannend und interessant.

Charaktere:
Gerne hätte ich noch mehr Tatverdächtige kennen gelernt. Kathy Reichs Charaktererschaffung ist gelungen und dennoch (oder gerade deswegen?) fehlen mir Personen. Selbst Temperances Katze wirkt authentisch.

Fazit:
Dies wird nicht mein letzter Thriller von Kathy Reichs sein, denn sie hat mich begeistert. Ich bin gespannt, wie die anderen Teile der Reihe sind. Gerne möchte ich diesen Thriller jedem Wissenschaftsthrillerfan empfehlen.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Night Vale

Willkommen in Night Vale
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Stellen Sie sich eine Rezension vor.
"Nö. Das war total daneben. Versuchen Sie es noch einmal.
Nein.
Nein.
Okay, aufhören."
(S.18)
Ich schreibe sie Ihnen. Da ist sie: Dieses Buch handelt von Night ...

Stellen Sie sich eine Rezension vor.
"Nö. Das war total daneben. Versuchen Sie es noch einmal.
Nein.
Nein.
Okay, aufhören."
(S.18)
Ich schreibe sie Ihnen. Da ist sie: Dieses Buch handelt von Night Vale. Night Vale ist in seinem Unnormalsein so normal, dass es jede Stadt sein könnte. Wenn man sich das Leben in einer Fata Morgana vorstellt, dann denkt man an Night Vale. Nicht ganz greifbar und den Verstand herausfordernd. Den Inhalt vernünftig zusammenzufassen fällt schwer, da dieses Buch so unvernünftig ist.

Vielleicht so: "Willkommen in Night Vale" stellt das Leben an sich in Frage. Und das auf eine hochphilosophische, aber lockere Art. Dieses Buch ist gut geschrieben und humorvoll. Der Leser wird dazu angehalten über seine Existenz nachzudenken. Es werden sehr moderne Fragen aufgeworfen. Zum Beispiel, wie normal uns die Überwachung unseres Alltags schon vorkommt. Ich musste da von Anfang an an Aldous Huxleys "Brave New World" denken. Zwischen den Zeilen findet man in "Willkommen in Night Vale" eine ganze Welt an intelligenten Ideen.

Wer Freude an einem verrückten Schreibstil, geniale Wortspiele inklusive, mit sympathischen Charakteren hat und dafür auch in Kauf nimmt, dass man teilweise nicht vorwärts kommt, weil man über eine nicht vorhandene Logik stolpert, dafür dann aber fürs Weiterlesen mit einem tollen Humor und großartigen Ideen belohnt wird, dem kann ich 'Willkommen in Night Vale" nur empfehlen!

Veröffentlicht am 10.07.2017

Was mach ich hier eigentlich?

Was mach ich hier eigentlich?
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Der Untertitel verrät es schon: das hier ist kein ganz normaler Roadtriproman, auch keine Autobiographie. Das hier wird durchge"knallt". Eben so wie die "Knallerfrau" Martina Hill. Lustig und spritzig. ...

Der Untertitel verrät es schon: das hier ist kein ganz normaler Roadtriproman, auch keine Autobiographie. Das hier wird durchge"knallt". Eben so wie die "Knallerfrau" Martina Hill. Lustig und spritzig. Dieses Hörbuch unterhält. Aber kann lustig auch zu viel sein? Ja, es kann. Denn nach einer Weile nervte mich der Humor und ich wollte, dass Martina auch einmal ernst würde. Ich wollte die echte Martina Hill sehen. Das passierte aber nicht. Sie "switch"te von einem Sketch zum nächtsten. Und das kam mir irgendwie nur verkrampft lustig vor. Das ist Martina Hill, wie wie wir sie aus ihren Comedyerfolgen kennen. Die ich toll finde. Aber es muss doch noch mehr geben? Kann man 24/7 lustig sein? Ich fände es toll, wenn ihr nächstes Hörbuch oder Buch auch einmal eine ernste Seite von ihr zeigt. Oder einfach mehr von ihr und weniger ihre Comedy. Nein, besser noch 50:50. Denn zwischen den Zeilen ist Martina Hill total sympathisch und sehr intelligent. Und ihr Humor gefällt mir sehr. Auch würde ich es toll finden, wenn man mehr über Land und Leute erfahren würde. Positiv zu erwähnen sind die tollen Audio- Effekte im Hörbuch. Sie lockern das Ganze etwas auf. Ich stelle mir das Buch deswegen ziemlich langweilig vor. Aber das Hörbuch kann ich empfehlen. Man sollte es aber nicht im Ganzen hören.

Veröffentlicht am 16.09.2020

Spannend mit Luft nach oben und Lust auf mehr

Raum der Angst
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„Raum der Angst“ ist ein Escape- Room Thriller, der dem Leser auch gleich ein erstes Rätsel aufgibt: Wer ist Marc Meller? Ich gebe zu, ich achte sehr selten auf die Autoren hinter den Büchern. Ich lese ...

„Raum der Angst“ ist ein Escape- Room Thriller, der dem Leser auch gleich ein erstes Rätsel aufgibt: Wer ist Marc Meller? Ich gebe zu, ich achte sehr selten auf die Autoren hinter den Büchern. Ich lese Bücher immer komplett frei von der Person des Autors, schreibe dann aber gerne etwas über den Autoren in die Rezension, weil ich finde, dass man den Künstler hinter dem Werk in einer vollständigen Rezension vorstellen sollte. Aber dieses Mal wurde ich beim Öffnen des Buches durch das geschickte Design direkt auf den Autor aufmerksam gemacht. In der Beschreibung stand „Marc Meller ist das Pseudonym eines erfolgreichen Roman- und Drehbuchautors.“ Da war mein Interesse geweckt und schnell hatte ich das Rätsel dank Amazon und Wikipedia gelöst.

Marc Meller ist unter anderem Namen der Autor einer sehr gut bewerteten Thrillerreihe bei Heyne. „Raum der Angst“ ist also auf keinen Fall ein Debüt. Da der Autor aber scheinbar wünscht, dass diese neue Reihe komplett frei von seinem vorangegangenen Werk gelesen wird, werde ich den Namen hier nicht erwähnen. Mir hat das Rätsel um die Identität des Autoren schon einmal sehr viel Spaß gemacht. Denn ich liebe Rätsel.

Das war auch der Grund warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Und mit seinem flüssigen Schreibstil hat mich „Raum der Angst“ zunächst auch in seinen Bann gezogen. Jedoch merkt man leider schnell, dass der Autor auch Drehbücher schreibt, denn, was als Film großartig funktionieren würde, funktioniert als Buch eben nicht, da das Buch nicht „zeigt“.

So sind die Charaktere im Buch zu flach, während sie als Serienfiguren für sich selbst sprechen würden. Ich verstehe ja, dass der Autor dies auch tut, weil so jede der Spielfiguren alles sein kann und um dadurch Spannung zu erzeugen, aber man fühlt deswegen auch nicht richtig mit, wenn einem der Charaktere etwas passiert. Und schließlich gibt es ja auch nicht umsonst den unzuverlässigen Erzähler. Jede Figur könnte ein falsches Spiel spielen und trotzdem nicht flach sein. Auch hätte ich gerne den Professor viel stärker ausgemalt gelesen.

Die Rätsel der Räume würden ebenfalls als Film besser funktionieren, auch wenn ich die Kreativität dahinter fantastisch finde. Ich finde die Räume hätten gerne viel atmosphärischer aufgebaut werden können. Und dennoch gefällt mir, dass man sich wirklich vorstellen kann, wie ein komplett wahnsinniges Genie diese Räume austüftelt.

Ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit gewünscht, da man in den Räumen leider gar nicht so miträtseln konnte, wie ich das gerne getan hätte. Da man sich die Räume nur vorstellen kann und sie nicht, wie im Film, vor sich sieht, sieht man nicht die verschiedenen Möglichkeiten und kann sich nicht für eine entscheiden und sich freuen, wenn man richtig liegt, was man bei guter Ermittlungsarbeit hingegen könnte.

Trotzdem war es sehr spannend herauszufinden wer der Täter ist. Auch, wenn am Schluss gefühlt viel zu viele Figuren auf dem Spielbrett standen. Eine Figur lässt sich so zum Beispiel für mich sich überhaupt nicht zuordnen und ich frage mich, ob ich da was verpasst habe. Das Warum hätte ich auch gerne besser verstanden. Was genau wurde dem Täter angetan? Eine Rückblende im Epilog wäre zum Beispiel toll gewesen.

Und dennoch fand ich „Raum der Angst“ durch seinen flüssigen Schreibstil und die spannenden Ideen sehr gut zu lesen. Der Thriller plätscherte teilweise dahin und dann wurde man aber auch stellenweise so richtig mitgerissen. „Raum der Angst“ endet mit einem Cliffhanger und ich hoffe, dass, falls dies einen zweiten Teil bedeuten sollte, dieser sich auf der Basis von diesem ersten Teil verbessert. Lesen möchte ich ihn dann auf jeden Fall, denn ich hab Lust auf mehr.

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