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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Wer darf entscheiden ?

GOTT
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In seinem Buch „Gott: Ein Theaterstück“ setzt sich der Autor und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit einem fundamentalen ethischen Problem – der Sterbehilfe - auseinander.

Schirach greift – wie ...

In seinem Buch „Gott: Ein Theaterstück“ setzt sich der Autor und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit einem fundamentalen ethischen Problem – der Sterbehilfe - auseinander.

Schirach greift – wie so oft in seinen Werken – ein hochaktuelles Thema auf, das er in Form eines Theaterstücks – welches erstmalig im September 2020 aufgeführt wurde – aufgearbeitet hat.

Die Ehefrau des 78-jährige Richard Gärtner ist gestorben. Richard ist sowohl körperlich als auch geistig fit, möchte aber nicht mehr weiterleben, sondern durch ein Medikament Suizid begehen. Dieser Fall wird von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet und Argumente werden aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dargestellt und es vor der Kommission des Ethikrats aus juristischer, ethischer und theologischer diskutiert.

Das Theaterstück lässt sich gut lesen, aber man benötigt trotz der klaren und reduzierten Sprache des Autors ein wenig Zeit, um die verschiedenen Sichtweisen und Argumente sacken zu lassen.

Abgerundet wird das Ganze durch drei Essays, in denen sich Wissenschaftler mit dem Thema auseinandersetzen und dieses aus medizinischer, juristischer, theologischer und philosophischer Perspektive beleuchten.
Letztendlich muss der Leser selbst sein Urteil fällen.

Fazit: Kein leichter Stoff, aber einer über den man sich Gedanken machen sollte.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein zeitloser Roman

Der Halbbart
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In "Der Halbbart" erzählt der Schweizer Schriftsteller und Drehbuchautor Charles Lewinsky eindrucksvoll über das Leben der Menschen aus einem Dorf in der Talschaft Schwyz im Jahr 1313.

Eusebius, der nur ...

In "Der Halbbart" erzählt der Schweizer Schriftsteller und Drehbuchautor Charles Lewinsky eindrucksvoll über das Leben der Menschen aus einem Dorf in der Talschaft Schwyz im Jahr 1313.

Eusebius, der nur Sebi genannt wird, lebt mit Mutter und seinen beiden Brüdern Poldi und Geni zusammen. Eines Tages taucht der Halbbart im Dorf auf. Er kommt vom Herzogtum Österreich und von ihm erfährt Sebi eine Menge über das Leben.

Der Schreibstil des Autors ist grandios. Er nimmt einen direkt mit in das Mittelälter, lässt sich aber trotzdem sehr angenehm lesen. Die Ausdrücke im Schweizerdeutsch lassen sich zum größten Teil aus dem Zusammenhang erschließen, aber am Ende des Buches findet man auch noch einen Link, der einen zu einem entsprechenden Glossar führt. Die damalige Atmosphäre und das Leben werden authentisch und bildhaft dargestellt. Der Halbwüchsige Sebi und auch die übrigen Charaktere werden facettenreich beschrieben. Durch seine Geschichten spürt man was für eine große Rolle die Kirche, das Kloster und der Aberglaube damals gespielt haben. Das Leben ist hart und grausam, woran auch die Soldaten und die Kirche gleichermaßen ihren Anteil tragen.

Es ist keine Zusammenhängende Geschichte, die hier erzählt wird, sondern einen Aneinanderreihung von vielen kleinen Ereignissen, die das Zeitgeschehen erschreckend, berührend aber auch amüsant wiedergeben. Immer wieder lassen sich dabei Parallelen zur heutigen Zeit ziehen und man muss feststellen, dass sich seit dem Mittelalter eigentlich gar nicht viel verändert hat.

Mir hat die eindrucksvolle und fast poetische Sprache des Autors sehr gut gefallen, aber es ist ein Buch, für das man sich ein wenig Zeit nehmen sollte und das man ein wenig sacken lassen muss.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Eine Welt mit Engel und Dämonen

Highcliffe Moon - Engelsblut
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„Highcliffe Moon – Engelsblut“ ist die Fortsetzung von „Highcliffe Moon - Seelenflüsterer“ von der Autorin Susanne Stelzner und lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen.

Die ...

„Highcliffe Moon – Engelsblut“ ist die Fortsetzung von „Highcliffe Moon - Seelenflüsterer“ von der Autorin Susanne Stelzner und lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen.

Die 17-jährige Valerie hat sich in ihren Schutzengel Hendrik verliebt. Ihre größte Sorge ist, dass sie Hendrik verlieren könnte, da er wegen guter Taten befördert werden könnte und dann die Erde verlassen müsste. In dieser Fantasywelt gibt es aber nicht nur Engel, sondern auch Dämonen und ganz irdische Probleme, die Vals Freundeskreis mit sich bringt.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht und locker lesen und mit ihrer Highcliffe Moon-Reihe hat sie eine fantastische Fantasiewelt geschaffen, in die ich während des Lesens voll und ganz abtauchen konnte.

Die Charaktere wirken lebendig und sind facettenreich, hier ist keiner perfekt und keiner trägt nur das Böse in sich. Da das Buch aus Vals Perspektive geschrieben ist, kann man ihre Gefühle, Gedanken und ihre Angst gut nachvollziehen.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich mag diese Welt mit Engel und Dämonen.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine fantastische Welt mit faszinierenden Charakteren

Die Überlieferung der Welt
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Mit „Die Überlieferung der Welt“ ist der Autorin Selin Visne ein fantastischer Roman mit faszinierenden Ideen und großartigen Charakteren gelungen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Karte, die die ...

Mit „Die Überlieferung der Welt“ ist der Autorin Selin Visne ein fantastischer Roman mit faszinierenden Ideen und großartigen Charakteren gelungen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Karte, die die neuen Götterlande zeigt und im Anschluss die Erklärungen zu den Begabten der neuen Götterlande.

Dadurch erhält man direkt eine Ahnung, dass man hier in eine magische und ganz neue Welt entführt wird.
Es folgen Kapitel, deren Sicht aus den jeweiligen Perspektiven der verschiedenen Charaktere beschrieben werden.

Laelia – eine Heilerin und Taschendiebin – muss ihre Familie ernähren und bestiehlt deswegen die Menschen auf der Straße bis Nero gegen sie vorgeht. Hadrian ist Berufsverbrecher und kommt ihr zur Hilfe. Die beiden fliehen gemeinsam und erhalten von dem Seher Divan Beistand. Dieser überredet sie zu einer Mission, in der sie Tote aus der Zwischenwelt befreien sollen. Da Nero sie weiterhin verfolgt gestaltet sich das als nicht ganz einfach…

Die Charaktere sind total unterschiedlich und jeder wird detailliert und facettenreich beschrieben. Durch die äußerst unterschiedlichen Persönlichkeiten und Vorlieben geraten sie immer wieder aneinander.
Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, die Dialoge – insbesondere die zwischen Laelia und Hadrian – amüsant. Die Ideen, die in die Handlung und die magische Welt einfließen sind genial und noch nie dagewesen. Hier wurde eine fantastische Welt mit Clans, magischen Eigenschaften , übernatürlichen Kräften, sympathischen – und weniger sympathischen - Charakteren erschaffen, die mir beim Lesen einfach Spaß gemacht haben.

Das Ende kam ein wenig plötzlich, ist aber rund und stimmig, auch wenn nicht alles bis ins letzte Detail geklärt wurde.

Fazit: Wer Magie und Fantasy mag liegt mit diesem Buch genau richtig

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Philosophisch & faszinierend

Filona am Ende der Zeit
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„Filona am Ende der Zeit“ ist wieder eine sehr ungewöhnliche und fantastische Geschichte des Autors Jay Kay.

Filona ist der letzte Mensch, wird von dem SYZTHEM und seinem Diener Gilgamesch beschützt, ...

„Filona am Ende der Zeit“ ist wieder eine sehr ungewöhnliche und fantastische Geschichte des Autors Jay Kay.

Filona ist der letzte Mensch, wird von dem SYZTHEM und seinem Diener Gilgamesch beschützt, lebt in Eden und erfährt und lernt alles, was einen Menschen ausmacht durch Erinnerungen an große Ereignisse.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des allwissenden Erzählers und es ist faszinierend, wie der Autor hier Philosophie und Science Fiction miteinander verwoben hat. Wie so oft geht es um den Sinn des Lebens, aber hier ist eine ganz neue Herangehensweise gewählt worden, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ebenso gelungen fand ich die kurze Bonusgeschichte „Auf Wellen von Sand“. Die beiden Geschichten ergänzen sich auf eine ungewöhnliche Art und Weise und ich werde gedanklich wesentlich länger mit ihnen beschäftigt sein, als ich zum Lesen gebraucht habe.

Ich fand das Büchlein faszinierend, berührend und auch tröstlich zugleich. Ein Blick auf die Internetseite des Verlags zur Entstehungsgeschichte ist mehr als lohnend. Wer Stoff zum Nachdenken sucht, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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