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Veröffentlicht am 05.01.2018

Keine Leseempfehlung

Phönix
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Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden ...

Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden Rezension lesen.


Allgemeines:

Phönix stammt aus der Feder des deutschen Autoren Michael Peinkofer und ist im Oktober 2017 als Klappenbroschur mit 352 Seiten bei Ivi, dem Label für junge Bücher bei Piper, erschienen. Phoenix ist der Auftakt zu einer fantastischen Reihe um die Protagonistin Callista. Einige von euch werden den Autoren mit Sicherheit bereits durch seine bekannten Werke um die „Orks“ kennen. Mich haben diese Bücher nicht angesprochen, deshalb habe ich mit Phönix den ersten Fantasyroman von Peinkofer gelesen.

Inhalt:

„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, doch mit Anbruch einer jeden Nacht beginnt der Schrecken: Geheimnisvolle Wesen, die noch niemand je zu Gesicht bekommen hat, gehen im Dunkel des Waldes auf die Jagd nach Menschen. Als Callistas kleiner Bruder verschwindet und sie und Lukan sich aufmachen, ihn zu suchen, offenbart sich ihnen die erschütternde Wahrheit. Denn die Welt, die sie zu kennen glaubten, existiert nicht. Und ihre Feinde sind ebenso unberechenbar wie mächtig ..“ (Quelle: Piper Verlag)

Meine Meinung:

Bereits das Cover von Phönix machte mich sowohl neugierig als auch stutzig: Suggeriert es dem aufmerksamen Leser doch sogleich, dass es sich um eine Dystopie handelt, die auf jeden Fall nicht nur in dem im Klappentext beschriebenen vom Wald umgebenen kleinen Dorf spielt, sondern in irgendeinem Ausmaß auch etwas mit einer zerstörten Stadt zu tun haben muss. Sogleich waren bei mir viele Assoziationen mit bereits gelesenen Büchern geweckt. Zusätzlich war für mich bereits durch das Cover eindeutig, dass die Protagonisten des Buches schnell die Mauern des Dorfes überwinden werden und voller Neugier und Tatendrang das zu erkunden beginnen würden, was ihnen laut Klappentext eigentlich verboten sein sollte. Ob ich mit diesen Vermutungen richtigliege, das müsst ihr natürlich selbst durch das Lesen des Buches herausfinden… Ich kann euch aber verraten, dass die beiden Protagonisten Callista und Lukan im Laufe der Handlung so einiges erleben werden. Mir fiel es während der Lektüre jedoch relativ schwer, mich mit den beiden zu identifizieren. Ich glaube, über zu viel teeniemäßiges Geschmachte und stark stereotype Verhaltensweisen bin ich beim Lesen mittlerweile einfach hinaus.

Peinkofer entwickelt in einem einfachen und eher weniger detaillierten Schreibstil ein dystopisch anmutendes Szenario, das mich bedauerlicherweise stark an bisher Dagewesenes erinnert hat.

„Das Gesetz des Phönix

1 Der Phönix beobachtet dich. Er weiß alles.

2 Maschinen bringen Tod und Leid. Niemals darfst du sie bauen.

3 Dunkelheit ist dein Feind. Niemals darfst du dein Dorf bei Nacht verlassen.“ (S. 5)

Während der gesamten Lektüre habe ich auf etwas Innovatives, ja auf ein neues Element im Dystopiendschungel gewartet, aber leider ist mir nichts entgegengesprungen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe Dystopien! Ich verschlinge sie geradezu. Und die Handlung von Phönix ist durchaus spannend – aber eben (meiner Meinung nach) für Leser, die bisher noch nicht so viel Leseerfahrung in diesem Bereich gesammelt haben. Für mich war sie leider an jeder Stelle des Buches vorhersehbar, was mein Lesevergnügen deutlich geschmälert hat. Ich habe von Phönix etwas ganz anderes erwartet und beim Lesen etwas bekommen, was zwar inhaltlich eine nette Geschichte ist, mich aber leider nicht im versprochenen Maße fesseln oder faszinieren konnte. Wenn ihr ein Buch für zwischendurch sucht, dann schnappt euch Phönix. Wenn ihr allerdings auf der Suche nach einem tollen Fantasyschmöker seid, der euch in eine dystopische Welt entführt, der ihr euch nicht mehr entziehen könnt, von der ihr immer mehr und mehr lesen wollt, dann stöbert lieber noch ein wenig weiter.

Fazit:

Ein kurzweiliges Jugendbuch für einen gemütlichen Lesenachmittag. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiterverfolgen, weil sie mir zu wenig Neues geliefert hat, und mich nicht mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 04.01.2022

Abgebrochen

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Allgemeines:

Das Reich der Asche ist der erste Band der Realm-Breaker-Trilogie. Da ich bisher noch kein Buch von Bestsellerautorin Victoria Aveyard gelesen habe, wollte ich bei dieser Trilogie von Tag ...

Allgemeines:

Das Reich der Asche ist der erste Band der Realm-Breaker-Trilogie. Da ich bisher noch kein Buch von Bestsellerautorin Victoria Aveyard gelesen habe, wollte ich bei dieser Trilogie von Tag 1 an dabei sein, um den Hype um ihre neue Trilogie nicht erneut zu verpassen. Der gebundene Fantasyroman hat 608 Seiten und ist im August 2021 erschienen.

Inhalt:

„In Coraynes Adern fließt das Blut eines Helden. Doch sie verabscheut ihre Herkunft und will nichts mit dem Vater zu tun haben, für den Heldentaten stets wichtiger waren als seine Tochter. Nun ist Coraynes Vater tot, gefallen durch die Hand seines eigenen machthungrigen Bruders. Um den Untergang ihrer Heimat zu verhindern, ist sie gezwungen, das Schwert ihres Vaters zu ergreifen. Zusammen mit nur sechs Gefährten, die ebenfalls keine strahlenden Helden sind, bricht Corayne auf, um eine Armee aus Aschekriegern zu bekämpfen. Doch wie soll sie eine Dunkelheit besiegen, gegen die sogar wahre Helden machtlos waren?“ (Quelle: Bloggerportal)

Meine Meinung:

Da ich dieses Buch während des Lesens abgebrochen habe, verzichte ich am Ende auf eine Bewertung durch Herzen.

Aveyard greift zu einem Thema, das häufiger nicht vorkommen könnte: Das Ende der Welt und seine Verhinderung. In meinen Augen hätte sie bereits hier etwas kreativer sein können, jedenfalls hätte ich das erwartet.

Recht stereotypisch baut sie ihre Geschichte auf, möchte dabei aber eine Komplexität an den Tag legen, der sie leider nicht gerecht wird. Sieben Charaktere sind eine Menge, um sie alle in einem ersten Band einzuführen und aus ihrer Sicht einzelne Passagen des Buches zu erzählen. Damit hat sie sich übernommen und kratzt nur an der Oberfläche. Dadurch entstehen Charaktere, die Klischees erfüllen und dabei wenig originell wirken.

Aveyard nimmt der Geschichte alles an Tempo, was geht. Ich muss als Leserin nicht verstehen, warum jeder Charakter genau so gehandelt hat, wie er handelt. Wiederholungen und Eintönigkeit entstehen dadurch so schnell, das man bereits nach 100 Seiten wenig Lust hat, weiterzulesen. Ich liebe komplexe Bücher, leider gelingt es der Autorin jedoch nicht, die Komplexität, die sich wünscht, so aufzubauen und die einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen, dass alles Sinn ergibt. Ihre Zusammenführung der Handlungsstränge wirkt holprig und wenig professionell.

Grundsätzlich hat die von ihr erdachte Geschichte rund um die Spindeln Potenzial, das sie in ihrem Auftaktroman leider nicht ausschöpfen konnte. Bei einer so bekannten Autorin erwarte ich als Leserin etwas anderes und bin sicher, dass Aveyard grundsätzlich mehr kann als sie hier zeigt. Alles in allem bin ich zu dem Schluss gekommen, das Buch nicht weiterzulesen, weil mir jegliche Spannung fehlte. Vielleicht ist das Buch etwas für andere Leser
innen…

Veröffentlicht am 20.09.2020

Schwer umsetzbar und wenig Neues

Do it yourself! #Einfach plastikfrei leben: Selbstgemacht statt gekauft
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Allgemeines:

Charlotte Schülers zweiter Ratgeber zu einem plastikfreieren Leben ist im März 2020 beim Südwestverlag erschienen. Der von farbigen Fotos durchzogene Ratgeber hat 176 Seiten.

Auch der zweite ...

Allgemeines:

Charlotte Schülers zweiter Ratgeber zu einem plastikfreieren Leben ist im März 2020 beim Südwestverlag erschienen. Der von farbigen Fotos durchzogene Ratgeber hat 176 Seiten.

Auch der zweite Ratgeber aus Charlotte Schülers Feder wurde auf Apfelpapier gedruckt. Dieser nachhaltigere Buchdruck wird im Buch erneut erläutert.

Meine Rezension zu Charlotte Schülers erstem Buch findet ihr hier.

Inhalt:

„Das Praxisbuch zu „Einfach plastikfrei leben“

Die beliebte Autorin Charlotte Schüler präsentiert in ihrem zweiten Buch mehr als 40 bebilderte Anleitungen für plastikfreie Produkte. Denn die nachhaltigsten Alternativen zu den verpackten Angeboten aus Supermarkt und Drogerie kann jeder ganz einfach selbst zu Hause herstellen.

Ihre vielseitigen DIYs decken alle Bereiche des Lebens ab und helfen dabei, den eigenen Alltag Schritt für Schritt plastikfreier zu gestalten. Ob Make-up, Shampoo, Bodylotion, Waschmittel oder Einkaufstasche: Die Autorin zeigt, wie sich ihre Ideen und Rezepte mühelos in die Tat umsetzen lassen.

Mit zusätzlichen Infokästen, praktischen Tipps sowie Checklisten aus den Bereichen Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs hilft die Autorin ihren Lesern den Überblick zu behalten und ihre Ziele noch besser zu erreichen.

Nachhaltigkeit steht auch bei der Produktion des Buchs im Mittelpunkt. Das umweltfreundliche Apfelpapier wird aus Resten gewonnen, die bei der Saftherstellung entstehen. Bei der Papiergewinnung wird nur erneuerbare Energie verwendet und natürlich ist dieses Buch nicht in Plastik eingeschweißt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

In meiner begeisterten Rezension zu Charlotte Schülers erstem Buch (oben verlinkt) habe ich euch viel über meine eigenen Schritte zu einem plastikfreieren Alltag erzählt. Schülers zweites Buch habe ich als Ergänzung zu ihrem ersten Ratgeber empfunden und hatte viele Erwartungen an Rezepte und selbst herzustellende Produkte.

Falls man Schülers erstes Buch kennt, entdeckt man in ihrem zweiten leider viele wiederholende Elemente. Das hätte in meinen Augen nicht sein müssen, sieht man doch sowohl optisch als auch von den Titeln her, dass die Bücher sich eher ergänzen als für sich allein stehen sollen. Zudem wird ihr zweites Buch als Praxisbuch zu ihrem ersten beworben. Dazu passen die Wiederholungen nicht. Ich „kenne“ Schüler und ihre Geschichte zum plastikfreien Leben. Aber dass ich meine Plastikzahnbürste durch eine aus Bambus austauschen sollte oder eben mal mit eigenen Behältern zum Einkaufen gehe, das ist für mich wirklich nichts Neues. Da werden viele Seiten mit Inhalten gefüllt, die man als Zielgruppe des Buches und nachhaltiger Konsument sowieso schon kennt oder bereits aus Schülers erstem Buch erfahren hat.

Ein weiterer Grund, aus dem ich Schülers zweiten Ratgeber nicht weiterempfehlen kann, ist für mich der von Schüler gelegte Fokus des Buches. Obwohl ich so gespannt war auf viele neue Rezepte und Möglichkeiten, in meinem Alltag selbst Produkte herzustellen, habe ich nach wie vor keines der Rezepte umgesetzt. Der Fokus des Buches liegt auf der Herstellung von Kosmetikprodukten, die anderen Bereiche wie Bad und Haushalt werden eher nachrangig behandelt. Da der Schwerpunkt innerhalb der Kosmetik wiederum auf dekorativer Kosmetik liegt, empfand ich die DIYs als eher fehl am Platze. Obwohl sie handwerklich leicht umzusetzen sind, braucht man für viele von ihnen Dinge, die man in meiner Stadt leider nicht bekommt und nur über den Onlinehandel beziehen kann. Da ich versuche, feste Shampoos, Seifen und all diese Dinge lokal zu kaufen, würde eine eigene Produktion tatsächlich weit weniger nachhaltig sein. Und meinen eigenen Lippenstift muss ich tatsächlich nicht mit Produkten, die ich online aus Quellen, denen ich nicht wirklich vertraue, herstellen. Oder?

Falls du allerdings in einer Großstadt wohnst, sind die meisten DIYs mit Sicherheit gut umsetzbar für dich.

Fazit:

Vor allem für Einsteiger, die in der Großstadt wohnen, geeignet, um mit vielen DIY-Ideen ein plastikfreieres Leben zu beginnen. Für Menschen, die sich bereits mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben, und zudem Schülers erstes Buch kennen, enthält dieses Buch leider wenig bis gar nichts Neues.

Veröffentlicht am 23.02.2020

Nichts für mich, aber vielleicht für dich?

Die Rebellion von Laterre
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Allgemeines:

Die Rebellion von Laterre bildet den ersten Band der Reihe Die Rebellion der Sterne und wurde von einem Autorenteam verfasst. Jessica Brody und Joanne Rendell haben das Buch gemeinsam geschrieben.

Als ...

Allgemeines:

Die Rebellion von Laterre bildet den ersten Band der Reihe Die Rebellion der Sterne und wurde von einem Autorenteam verfasst. Jessica Brody und Joanne Rendell haben das Buch gemeinsam geschrieben.

Als Paperback mit 411 Seiten ist der Roman am 04.11.2019 im Knaur Taschenbuchverlag erschienen. Anders als von mir gewohnt seid, ist er nicht in das Genre der Fantasy, sondern im Bereich der Science Fiction angesiedelt.

Inhalt:

„Vor 500 Jahren versprach der Planet Laterre der Menschheit Hoffnung. Doch heute verhungern die Armen in den Straßen, während Wolken die Sterne verbergen und die herrschende Elite jedes Aufbegehren rigoros bestraft. Die Revolution wird sich dennoch nicht aufhalten lassen. Und alles wird von drei jungen Menschen abhängen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

Chatine ist eine Diebin, ein Kind der Straße, die alles tun würde, um dem brutalen Regime zu entkommen – einschließlich des Ausspionierens von Marcellus, dem Enkel des mächtigsten Mannes der Welt.
Marcellus wird von seinem Großvater darauf vorbereitet, die Macht zu übernehmen. Doch seit dem Tod seines Vaters, der als Verräter starb, plagen Marcellus immer stärkere Zweifel. Denn sein Vater hat eine kryptische Nachricht hinterlassen, die nur eine Person lesen kann: ein Mädchen namens Alouette.
Alouette ist in einer unterirdischen Zuflucht aufgewachsen, wo sie die letzte Bibliothek der Welt bewacht. Und sie hütet ein Geheimnis, das Laterre endgültig ins Chaos der Revolution stürzen wird.
Als das Schicksal Chatine, Marcellus und Alouette zusammenführt, ist nur eines gewiss: Die Zukunft von Laterre wird von ihren Entscheidungen abhängen, und davon, was sie zu opfern bereit sind: Liebe – oder Freiheit?“ (Quelle: Verlagsseite Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Inhaltlich hat mich die Beschreibung dieses Buches sehr angesprochen. Ich wollte unbedingt wissen, was sich wohl hinter dieser spannend beschriebenen Geschichte verbergen mochte. Mit viel Lesemotivation machte ich mich an die Lektüre. Nach und nach musste ich mir jedoch selbst eingestehen, dass der Funke einfach nicht überspringen wollte. Ich legte das Buch weg, ließ mir Zeit, versuchte es erneut. Ich habe es beendet, aber beim Lesen begleitete mich ein Gefühl des Vermissens. Ich suchte nach dem Besonderen, dem, was mein Leserherz höherschlagen lassen würde. Vielleicht nach einem überraschenden Element, ja, nach dem gewissen Etwas, nach Innovation.

Eigentlich hat das Buch ganz viel, in dem dieses Etwas stecken könnte. Zum Beispiel wäre da die Entwicklung der einzelnen Handlungsstränge, der Geschichte an sich. Eine Welt, in der das Leben lebenswerter sein soll, ein Volk, das Hoffnung in sich trägt, auf einem anderen Planeten sein Glück zu finden. Die Umsetzung ist jedoch stereotypisch. Natürlich unterdrücken die oberen Bevölkerungsschichten die unteren. Natürlich werden viele Dinge nicht bemerkt, die beinahe eindeutig sind. Selbstredend hatte niemand eine Ahnung davon, wie schlimm die Wahrheit tatsächlich sein mag. Niemand außer dem Leser selbst. Der hat nämlich viel Leseerfahrung und konnte dadurch etliche Handlungssituationen voraussehen. Infolgedessen war das Buch für mich langatmig und in großen Teilen eher langweilig, da etliche Ereignisse für mich vorhersehbar waren.

In meinem Lesefluss gestört und irritiert hat mich die Übersetzung des Buches. Man merkt, dass die Autorinnen französische Namen verwendet haben. Schöne und einfallsreiche Namen, die mich begeistern konnten. Einige der darüber hinaus verwendeten Begriffe wurden jedoch nicht ins Deutsche übersetzt, sondern direkt übernommen. Clochard, Croiseur, Medecin, Defecteur – um nur einige zu nennen. Da es sich nicht um spezielle Eigennamen handelt, die die Autorinnen sich ausgedacht haben, wirkt es befremdlich, dass sie nicht übersetzt worden sind. Zudem entstehen dadurch manchmal merkwürdige Formen im Deutschen, denen zum Beispiel das Genitiv-S fehlt. Ich empfehle euch, die Leseprobe zu lesen und für euch selbst zu entscheiden, ob der dadurch entstehende Schreibstil für euch angenehm zu lesen ist.

Fazit:

Ein Buch, das mich leider nicht von ganzem Herzen begeistern konnte, da ich das gewisse Etwas vermisst habe. Ich werde die Reihe nicht weiterfolgen. Aber vielleicht ist sie etwas für dich und du siehst das ganz anders?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2018

Keine Leseempfehlung

Bienenkönigin
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Allgemeines:

Bienenkönigin ist am 03.09.2018 als gebundenes Buch bei cbj Jugendbücher erschienen. Claudia Praxmayers Thriller hat 352 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen.

Innerhalb ...

Allgemeines:

Bienenkönigin ist am 03.09.2018 als gebundenes Buch bei cbj Jugendbücher erschienen. Claudia Praxmayers Thriller hat 352 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen.

Innerhalb des Buches findet ihr immer wieder kleine Bienen. Eine schöne Gestaltung, die beim Lesen Freude bereitet.

Inhalt:

„Doch jenes unheimliche Wesen, das Mel eines Tages vor dem Bienenstock im Garten ihrer WG findet, ist keine der samtigen Bienen, die sie so liebt. Ganz im Gegenteil: Es ist eine tödliche Miniatur-Drohne, die es offensichtlich auf ihre lebenden »Artgenossen« abgesehen hat. Nur, wer würde die ohnehin bedrohten Bienenvölker um San Francisco ausrotten wollen? Mel und ihre vier WG-Freunde sind entsetzt und beginnen nachzuforschen. Und ihre Ermittlungen führen sie unversehens mitten hinein in eine hochbrisante Verschwörung …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

„Wo ist er denn?“

„Wer?“

„Na, der Holzhammer?

„Wofür brauchen wir den denn?“

„Naja, für die Rezension von Bienenkönigin…“

„Aber reicht da nicht der moralische Zeigefinger?“

„Meinst du? Ich bin mir da etwas unsicher. Aber wenn du ihn gerade zur Hand hast, her damit!“

Die obenstehende Unterhaltung soll beispielhaft für die Gedanken stehen, die mir während und nach der Lektüre von Bienenkönigin durch den Kopf gegangen sind. Zunächst war mir das gar nicht so bewusst. Aber mit fortschreitender Handlung wurde es immer deutlicher. Für alle Leser, die sich bisher nicht mit der Thematik des Bienensterbens auseinandergesetzt haben, wird in diesem Buch nicht nur der moralische Zeigefinger herausgeholt.

„Das Thema ökologische Warnung ist Alans großes Anliegen. Und ich muss ihm recht geben – die Menschen können nicht einfach die Welt weiter mit Pestiziden vergiften und mit Monokulturen zupflastern und dann glauben, die Lösung würde in der Zucht einer Art Superbiene liegen. Einer Biene, die besser zurechtkommt mit dem ökologischen Desaster, das die Menschen kreieren. Falscher Ansatz.“ (S. 71)

Dank Protagonistin Mel wird in diesem Zitat sehr deutlich, dass die Menschen momentan einen falschen Ansatz verfolgen und das dringend geändert werden sollte. Anfangs empfand ich das als kaum störend, schnell wurde es jedoch beinahe unerträglich. Ja, Jugendliteratur soll und darf dazu anregen, Meinungen zu bilden und zu überdenken. Aber das ist keine Anregung mehr, das ist der moralische Zeigefinger und ein großes „DU MUSST“. Ich hätte mir eine viel subtilere Einflechtung der Thematik gewünscht, um bei der Zielgruppe der Jugendlichen eben wirkliches Interesse, das tiefergehend ist, zu erschaffen.

Auch die Handlung des Buches kann nicht über diesen Umstand hinwegtrösten. Es fehlt ihr an allen Ecken und Enden an Glaubhaftigkeit. Sie wirkt wie ein Grundgerüst, in das das Bienensterben eingepfercht worden ist. So, als ob jemand unbedingt über diese Thematik schreiben wollte, die Story aber schlicht und ergreifend nicht ausreichend ausgebaut worden ist, um das Ganze in einen spannenden Jugendthriller zu verpacken.

In Ansätzen ist alles da. In Ansätzen fand ich das Buch auch gut. Bedauerlicherweise wurde nichts von dem, was begonnen worden ist, ausgebaut. Ein Beispiel dafür ist Protagonistin Mel, die eine besondere Fähigkeit im Umgang mit Bienen hat. Innerhalb der Geschichte verschlechtert sich ihr Zustand, ähnlich wie der der Bienen, ins Extreme.

„Gott sei Dank, denn ich bin so durstig, dass mir die Zunge förmlich am Gaumen klebt.“ (S. 202)

„Bleierne Müdigkeit nagelt mich auf den Stuhl.“ (S. 268)

Eigentlich ein kluger Kniff. Aber ob das gewollt ist oder nicht, wird nicht aufgelöst. Es wird auch nicht erwähnt, ob sich ihr Zustand – zusammen mit dem der Bienen – verändert oder verbessert. Bei Mel besteht alles nur aus Extremen. Ich muss sagen, dass es zuweilen anstrengend war, ihr innerhalb der Geschichte zu folgen.

Insgesamt bleibt die spannend angekündigte Handlung flach und vorhersehbar. Natürlich wird der ein oder andere nun sagen, dass es ein Jugendbuch ist. Aber hey, Jugendbücher, die sich an Leser ab 14 Jahren richten, können und sollten eine tiefergehende Handlung haben als Bienenkönigin. Und wenn wir uns mal in der literarischen Landschaft oder auch nur auf meinem Blog umschauen, dann haben viele Jugendbücher das auch.

„Warum halten wir kleine Wesen wie Bienen für selbstverständlich? Müssen sie wirklich erst verschwinden, damit wir verstehen, wie wichtig sie für unser Überleben sind?“ (S. 73)

Mit meiner Meinung stehe ich nicht allein da. Trotzdem war ich verwundert, dass das Buch vielerorts mit vier Sternen bewertet wird. Wieso bewertet man ein Buch mit vier Sternen und gibt der Rezension dann Titel, in denen deutlich wird, dass gravierende Schwächen in der Umsetzung bestehen? Ich denke, bei einer solchen Wertung kann man gar nicht vier Sterne geben. Oder rezensiert man nicht ehrlich? Ein Phänomen, das ich leider immer häufiger beobachte.

Fazit:

Wer ein wirklich gutes Buch über das Bienensterben und seine Auswirkungen lesen möchte, sollte zu Maja Lunde und ihrer Geschichte der Bienen greifen.