Cover-Bild Volkswagen Blues
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.09.2020
  • ISBN: 9783446267619
Jacques Poulin

Volkswagen Blues

Roman
Jan Schönherr (Übersetzer)

Der kanadische Kultroman über eines der schönsten und ungewöhnlichsten Paare der Literatur, das in einem alten VW-Bus von Québec bis nach San Francisco fährt, ist unvergesslich.

Der Zufall führt sie zusammen. Jack Waterman, ein schweigsamer Träumer in der Schreibkrise, auf der Suche nach seinem Bruder Théo. Und die Halb-Innu Pitsémine, rastlos und lesewütig, wegen ihrer langen, dünnen Beine auch die Große Heuschrecke genannt. Mit einer Nähe, die nur Fremde verbindet, tun sie sich zusammen. Sie sichten alte Karten und Bücher, suchen das traurigste Chanson der Welt, und durchqueren auf Théos Spur in Jacks altem VW-Bus den Kontinent, von Québec bis San Francisco. Mit seinem Kultroman über eines der ungewöhnlichsten Paare der Literatur ist der gefeierte kanadische Autor Jacques Poulin endlich auch hier zu entdecken. Eine Roadnovel voller Weite, erzählt mit feinem Witz und einer seltenen Wärme.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein unerwartetes Juwel

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Ohne große Erwartungen bin ich an die Lektüre von „Volkswagen blues“ gegangen und wurde sehr positiv mit einer wunderschön erzählten Geschichte überrascht. Die Handlung ist rasch erzählt: Jack macht sich ...

Ohne große Erwartungen bin ich an die Lektüre von „Volkswagen blues“ gegangen und wurde sehr positiv mit einer wunderschön erzählten Geschichte überrascht. Die Handlung ist rasch erzählt: Jack macht sich mit seinem VW-Bulli auf die Suche nach seinem vermissten Bruder Theo. Direkt am Anfang gabelt er eine junge Tramperin aka die große Heuschrecke auf, die ihn auf seiner Reise begleitet. Die beiden fahren quer durch Nord-Amerika, unterhalten sich über das Schicksal der Indianer, besuchen Museen und suchen nebenbei nach Theo. Das war es auch schon. Was auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär erscheint, ist eine herrlich unaufgeregte, poetische Erzählung.

Was dieses Buch für mich ausgemacht hat, war ganz eindeutig sein Stil. Die Art des Erzählens, distanziert und gleichzeitig berührend. Obwohl die Hauptpersonen stets auf Abstand gehalten wurden, habe ich mich ihnen nahe gefühlt, habe gerne ihren Gesprächen gelauscht oder Museen besucht. Gerade bei Letzterem wurden die betrachteten Gemälde so eindrücklich beschrieben, dass ich sofort neugierig wurde und sämtliche Bilder ergoogelt habe.

Die Suche nach Jacks Bruder scheint nur ein Nebenaspekt zu sein, obwohl er natürlich Dreh- und Angelpunkt der Reise ist, aber auch das passt perfekt. Ich war ein bisschen besorgt, ob das Ende diesem tollen Stil gerecht werden würde und wurde auch hier in keiner Weise enttäuscht.

„Volkswagen blues“ ist ein besonderes Buch mit einer ganz eigenen Melodie, das mich ganz verzaubert hat. Ich bin wirklich froh, dass die Geschichte nun auch auf Deutsch erhältlich ist und wünsche ihm eine große Leserschaft.

Veröffentlicht am 20.09.2020

Der Road-Trip eines ungewöhnlichen Paares

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Jack Waterman macht sich mit seinem altersschwachen Bulli auf, seinen lange verschollenen Bruder zu suchen. Seine Reise beginnt am nordöstlichsten Zipfel von Ouebec. Er liest die Tramperin Pitsemine und ...

Jack Waterman macht sich mit seinem altersschwachen Bulli auf, seinen lange verschollenen Bruder zu suchen. Seine Reise beginnt am nordöstlichsten Zipfel von Ouebec. Er liest die Tramperin Pitsemine und ihren Kater auf und nimmt beide mit auf seinen Trip. Der führt quer durch den Kontinent bis nach San Francisco. Eine Reise, die beide für immer verändern wird.

Der Kultroman des kanadischen Autoren Jacques Poulin ist im Original bereits 1984 erschienen. Wunderbar, das es dieses grandiose Buch nun auch in der deutschen Übersetzung gibt. Die Geschichte eines außergewöhnlichen Paares, das sich hier auf die Reise begibt. Die Darstellung der Protagonisten lässt noch viel Raum für eigene Gedanken. Eine flüssige Schreibweise, die Fantasie mit all ihrer Verrücktheit und Poesie lassen diese Lektüre zu einem ungewöhnlichen und spannenden Roman erscheinen. Ich habe dieses Buch sehr genossen.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Unterwegs

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Vielleicht ist seine Schreibblockade der Grund, dass sich der Schriftsteller Jack Waterman mit der Vergangenheit beschäftigt. Vor Jahren hat er das letzte Lebenszeichen seines Bruders Theo erhalten: eine ...

Vielleicht ist seine Schreibblockade der Grund, dass sich der Schriftsteller Jack Waterman mit der Vergangenheit beschäftigt. Vor Jahren hat er das letzte Lebenszeichen seines Bruders Theo erhalten: eine unleserliche Postkarte aus dem kanadischen Ort Gaspé. Plötzlich wird es im bewusst, was für eine große Rolle sein Bruder in seinem Leben spielte und er fühlt sich auch schuldig, nie nach Theo gesucht zu haben.

Mit einem alten VW Bus will er den verwehten Spuren folgen und hätte er nicht unterwegs eine junge Anhalterin mitgenommen, wäre sein Versuch wohl schon zu Anfang gescheitert. Aber die „Große Heuschrecke“, wie er Pitsémine wegen ihrer langen und dürren Beine nennt, bringt ihn mit ihren Ideen auf die Spur. Außerdem ist sie Mechanikerin, was bei einem so alten Bus mit fast 200000 km auf dem Tacho ein unschätzbarer Vorteil ist. Die Große Heuschrecke ist eine fast manische Leserin und vor allem die Geschichte der Landnahme der französischen Einwanderer und Entdecker interessiert sie, ist sie doch als Nachfahrin der indigenen Bewohner direkt davon betroffen.

Zusammen durchqueren sie den amerikanischen Kontinent, reisen wie die frühen Siedler auf dem Oregon Trail gen Westen und finden ab und zu Hinweise auf Theo. Für Jack wird diese Reise auch immer mehr in Reise zu sich selbst, je mehr er sich seiner Begleiterin öffnet. Dabei bleiben die Reisegefährten freundschaftlich distanziert, so siezen sich während der ganzen Fahrt.

Diese Road Novel – ich finde einfach keine passendere deutsche Entsprechung ist ein wunderbarer Reisebericht, leise und intensiv und auch ein wenig melancholisch erzählt. Ich habe bedauert, dass ich dieses Buch nicht bei Erscheinen vor 20 Jahren lesen konnte, ich hätte mich vielleicht für eine solche Fahrt inspirieren lassen. Schade, dass es so lange dauerte, bis dieses Buch endlich in Übersetzung in Deutschland erschien. So folge ich Jack und Pitsémine per Buch quer durch Amerika und lerne dabei sehr viel über die Geschichte der Siedler und Entdecker.

Man sollte sich Zeit nehmen und das Buch langsam lesen um die Geschichte besonders zu genießen, dann ist das Fernweh programmiert. Aber das ist ja auch das Ziel einer Reiseerzählung.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Vom Suchen und Finden

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Jack Waterman, mäßig erfolgreicher Autor in einer Schaffenskrise, an einem Punkt angelangt, an dem die Vergangenheit an Bedeutung gewinnt. Insbesondere sein vor knapp zwanzig Jahren verschwundener Bruder ...

Jack Waterman, mäßig erfolgreicher Autor in einer Schaffenskrise, an einem Punkt angelangt, an dem die Vergangenheit an Bedeutung gewinnt. Insbesondere sein vor knapp zwanzig Jahren verschwundener Bruder Theo. Die einzige Spur ist eine unleserliche Postkarte, in Gaspé abgeschickt. Jack möchte ihn wiedersehen, und so macht er sich in seinem altersschwachen Bulli auf den Weg. Gleich zu Beginn seiner Tour gabelt er eine Anhalterin auf, die ihm im weiteren Verlauf nicht nur eine angenehme Reisebegleitung sondern auch eine wertvolle Hilfe sein wird. Pitsemine, die „Große Heuschrecke“, ist eine Halb-Innu, eine intelligente junge Frau, rastlos auf der Suche nach der wahren Geschichte der Ureinwohner und somit auch nach ihrer eigenen Identität.

Das Highlight dieses Romans sind für mich die Gespräche der Protagonisten, in denen sie sich über Literatur und die amerikanische Geschichte austauschen, nicht nur unterhaltsam sondern auch höchst informativ. Insbesondere der Blick Pitsemines zeigt einen gänzlich anderen Blick auf die gängige Geschichtsschreibung, was die Entdeckung Nordamerikas angeht. Die Motivationen der französischen Forscher mögen ja edel gewesen und einem wissenschaftlichen Interesse entsprungen sein, aber ihre Reisen bereiteten den Boden für all diejenigen, denen es in erster Linie nicht um die Entdeckung sondern um die Eroberung, die Inbesitznahme des Kontinents und seiner Ressourcen ging. Die Dezimierung und Vertreibung der Ureinwohner und damit auch die Zerstörung ihrer Identität wurde dabei billigend in Kauf genommen.

„Volkswagen Blues“ ist ein Klassiker der franko-kanadischen Literatur, der der Gattung der Road Novel zugeordnet wird. Und obwohl im Original bereits 1984 erschienen, wirkt der Roman noch immer zeitlos. Es ist eine melancholische Geschichte, in der die Suche nach dem Bruder gleichsam zu einer Suche nach dem kollektiven Gedächtnis und dem eigenen Selbst wird.

Veröffentlicht am 12.09.2020

Endlich in Deutschland erschienen!

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Der Roman „Volkswagen Blues“ wurde im Jahr 1984 von dem frankokanadischen Schriftsteller Jacques Poulin verfasst und wurde nun ins Deutsche übersetzt. „Volkswagen Blues“ erscheint am 21. September 2020 ...

Der Roman „Volkswagen Blues“ wurde im Jahr 1984 von dem frankokanadischen Schriftsteller Jacques Poulin verfasst und wurde nun ins Deutsche übersetzt. „Volkswagen Blues“ erscheint am 21. September 2020 im Carl Hanser Verlag endlich in Deutschland.

Bei dem Roman hat man es mit einem etwas skurrilen, aber durch und durch charmanten und auch teilweise wütend wirkendem Roman zu tun. Es fiel mir beim Lesen etwas schwierig, den Roman in eine wirklich eindeutige Kategorie einzuordnen. In Erster Linie würde ich sagen, dass es sich hier um einen Roadtrip basierenden Roman handelt, welcher jedoch Einflüsse einer Liebesgeschichte hat und sich auch mit der Geschichte Amerikas und dem damit verbundenen Konflikt zwischen den Indianern und den Kolonisierenden befasst. Der Protagonist, ist der 40-jährige Schriftsteller Jack, welcher in seinem alten VW-Bus, auf der Suche nach seinem Bruder Théo ist. Auf seiner Suche begegnet Jack einer Tramperin, welche aufgrund ihrer langen beine den Spitznamen „Große Heuschrecke“ trägt. Die Heuschrecke ist Mechanikerin und immer mit ihrer schwarzen Katze unterwegs. Die Reise führt die beiden vom Osten Kanadas, quer durch Amerika, bis nach San Francisco.


Ein absolut interessanter, liebenswerter und mit Liebe zu Kanada und Amerika gefüllter Roman, in dem der kleine VW-Bus schon fast eine eigene Persönlichkeit einnimmt. Mir hat es sehr viel Freude bereitet dieses Buch zu lesen und ich hatte teilweise den Wunsch, den Reisenden selbst mit zu folgen. Die ganzen kleinen und feinen Nuancen haben dieses Buch somit für mich zu einem echten Pageturner gemacht, welcher ganz viel Aufmerksamkeit verdient hat!