Cover-Bild Still!
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783446268166
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Dirk Pope

Still!

Für Stille in lauten Zeiten – Dirk Pope über eine tiefe Freundschaft von zwei beeindruckenden Jugendlichen

Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Still und doch aussagekräftig

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Ein Buch der ganz anderen Art.
Denn 'Still' ist alles andere als still und doch auch irgendwie genau das. Zwar schweigt die Protagonistin durchgehend, hat in dem Buch mit ihren Gedanken aber so viel mitzuteilen, ...

Ein Buch der ganz anderen Art.
Denn 'Still' ist alles andere als still und doch auch irgendwie genau das. Zwar schweigt die Protagonistin durchgehend, hat in dem Buch mit ihren Gedanken aber so viel mitzuteilen, dass es eine eigene und kräftige Aussage hat. Ich finde es wirklich toll, dass der Autor sich an genau dieses Thema gesetzt hat. Denn sind wir mal ehrlich, wird oft nicht auch einfach zu viel Geredet? Sind nicht manchmal weniger Worte mehr? Ich selbst kann nicht mit jedem sprechen, spreche allgemein eher wenig und dennoch nutze ich auch beim schreiben dieser Rezension viele Worte. Aber braucht es immer so viele Worte? Dieses Buch regt zum nachdenken an, jedenfalls hoffe ich das, denn auch wenn nicht alle Figuren gut weg kommen, so sieht die Realität aus. So wie viele in diesem Buch sind, vom Verhalten von den Aussagen, vom Denken; so sind in der echten Welt leider auch viel zu viele Menschen. Denn ich erkenne doch einige Situationen wieder. Ob nun von mir oder von anderen.

Schon vom Schreibstil ist es ein Jugendbuch, das mal auf vollkommen andere Art geschrieben ist. Die Sprache, Mariellas Gedanken - ich liebe die Art und die Formulierung einfach, andererseits könnte gerade dieser besondere und für mich sehr schöne Schreibstil, für so manchen Leser auf Dauer anstrengend werden. Ich persönlich finde es genau so wie es war einfach perfekt und würde gerade wegen des Schreibstils auch Erwachsenen das Buch ans Herz legen.

Es ist erstaunlich wie wenig Sprache im Sinn der wörtlichen Rede genutzt werden, oder wie wenig außerhalb von Mariellas Gedanken und ihrer Sichtweise passieren muss, um ein Buch dennoch spannend zu gestalten, denn langweilig war es nie. Ich schätze, es hat die optimale Länge für ein Buch über die Stille und ihrer Lautstärke. Und es schreit geradezu danach gelesen zu werden und etwas zu verändern.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Rezension zu Still! von Dirk Pope Grandios auf leise Weise erzählte Geschichte über die Folgen von Mariellas "Nichtsprechen"

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Mariella ist mit ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern in eine Kleinstadt gezogen. Leise war sie immer schon, aber nun ist sie still und das macht ihr Umfeld zu Hause und in der Schule nervös bzw. ...

Mariella ist mit ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern in eine Kleinstadt gezogen. Leise war sie immer schon, aber nun ist sie still und das macht ihr Umfeld zu Hause und in der Schule nervös bzw. eckt sie damit an. Die Lehrer und auch ihre Mitschüler fühlen sich dadurch provoziert und quasi in ihrer "Ruhe" gestört und das, obwohl Mariella keinen Ton von sich gibt. Mariella wird auf alle erdenklichen Arten von Lehrern und Mitschülern gequält/gemobbt. Als an Mariellas speziellem Lieblingsplatz ein Junge sitzt, kommt sie mit ihm ins Gespräch..... Stan macht es nichts aus, dass Mariella nicht spricht, denn er würde sie nicht hören, da er taub ist.

Geschichten über Mobbing... ja, die kennt man leider......denn sie gehören zum Alltag. Diese Geschichte handelt auch von Mobbing und dessen Folgen, aber sie ist ganz speziell durch die Protagonisten Mariella und Stan sowie durch den genialen Schreibstil, von dem ich ich nicht weiss, wie ich ihn richtig in Worte fassen kann. Mariella lässt mich teilhaben an ihren Eindrücken von ihrem Leben und ich kann quasie ihre Gedanken lesen. Dies geschieht schonungslos, offen, ehrlich, manchmal fast objekiv, was die Situationen deswegen umso furchtbarer macht. Sie führt imaginäre Gespräche und lässt mich gleichzeitig teilhaben an ihrem Kennenlernen mit Stan und dem Austausch ihrer Kurznachrichten mit teilweise philosophischen Charakter, doch gerade deswegen auch oft witzig. Ich mag überhaupt die Wortspiele, den Zynismus, ..... und bin gefühlt mitten in einer beginnenden Liebesgeschichte, als etwas unfassbar schreckliches passiert und mir schon beim Lesen die Tränen in die Augen schießen.

Dieser Roman lässt mich trotz vieler trauriger Szenen irgendwie auch hoffnungsvoll zurück. Selten hat mich ein Jugendroman derartig sprachlich und inhaltlich beeindruckt . Wenn ein Deutsch- und Sportlehrer. nämlich der Autor Dirk Pope, den Ort der Story zur Hälfte im Klassenzimmer und in der Sporthalle stattfinden lässt, ahne ich, dass er genau weiss, wovon er schreibt.

Dieses Buch würde sich hervorragend als Schullektüre eignen, denn allen wird der Spiegel vorgehalten - egal ob Schülernnen, Lehrernnen, Eltern oder dem sonstigen Umfeld. Was können wir alle tun, damit sich manches nicht wiederholt? Es ist nicht nur eine Geschichte über Ausgrenzung, über die Liebe, über die Frage...was ist Behinderung, sondern überhaupt wie gehen wir miteinander um.

...und alles ohne den erhobenen pädagogischen Zeigefinger....genial....Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Manchmal bin ich sprachlos

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Mariella spricht nicht mehr. Irgendwann ist sie einfach still. Dabei finde ich es eher zweitrangig, aus welchem Grund sie sich gegen das Reden entschieden hat – ob sie sich dazu entschlossen hat, weil ...

Mariella spricht nicht mehr. Irgendwann ist sie einfach still. Dabei finde ich es eher zweitrangig, aus welchem Grund sie sich gegen das Reden entschieden hat – ob sie sich dazu entschlossen hat, weil ihre Eltern sich getrennt haben, weil niemand sie verstehen will oder weil ohnehin zu viel geredet wird. Mich fasziniert besonders, wie rigoros sie das durchzieht. Das stelle ich mir wirklich nicht einfach vor. Ob es ihre Mitschüler oder ihre Lehrer sind, egal wo sie unterwegs ist und wen sie trifft – nirgends verliert sie auch nur ein Wort. Damit stößt sie sehr häufig auf Unverständnis, was für mich unbegreiflich ist und worüber ich nur mit dem Kopf schütteln kann.
Dabei hat sie doch so viel zu sagen und das erzählt Dirk Pope in seinem Roman „Stille“ – bewundernswert, eindringlich und berührend, aber auch humorvoll, mit wunderbaren Worten und zauberhaften Wortspielereien.
Eine unerwartete Änderung in Mariellas Leben gibt es, als jemand an ihrem Lieblingsplatz sitzt. Der anfängliche Ärger, den sie spürt, wandelt sich bald, denn in dem gehörlosen Stan findet sie einen Freund, der sie so mag, wie sie ist. Irgendwie verstehen sie sich sofort und entdecken ihre eigene Art des Gesprächs. Sie erleben viel Schönes, doch es gibt auch traurige Situationen.
Mich hat die Geschichte von Mariella und Stan sehr berührt. Ich habe noch jetzt, wo ich die Rezension schreibe, das Gefühl, ich müsste ganz vorsichtig sein, um nichts zu zerstören.
Eines der bewegendsten Bücher, das ich in diesem Jahr gelesen habe – und eines, bei dem ich die fünf Sterne ganz fett drucken möchte, weil sie gar nicht ausreichen.
Ein grandioses Werk, das ich von Herzen gern weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Aphephosmophobie

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"Kopfkino geht ganz ohne Ton." [80]

Mariella redet nicht. Mit keinem. Dass sie mit ihrer Stille von der Norm abweicht, fordert die Mitmenschen heraus und offenbart, dass es gar nicht so einfach ist mit ...

"Kopfkino geht ganz ohne Ton." [80]

Mariella redet nicht. Mit keinem. Dass sie mit ihrer Stille von der Norm abweicht, fordert die Mitmenschen heraus und offenbart, dass es gar nicht so einfach ist mit dieser Situation umzugehen. Nur Stan akzeptiert Mariella ohne jegliche Vorbehalte. Es entsteht eine Freundschaft, die sich über die Grenzen hinwegsetzt.
„Still!“ von Dirk Pope ist ein Roman, der leise daherkommt. Das Werk begeistert sprachlich, lässt die Leser * innen in Mariellas Gedankenwelt mit abtauchen und fesselt. Nicht nur der Schreibstil weiß zu begeistern, sondern auch die kurzen Kapitel, welche die poetische Stimmung gut darstellen. Hinzu kommen die Dialoge zwischen der Protagonistin und Stan. Optisch heben sich diese ab, wirken frisch und durchdacht und zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass eine Kommunikation auch nonverbal prima funktioniert und immer sehr pointiert sein kann.
Sprachgewaltig hat mich das Buch mitgenommen und nicht nur gegen Ende hin auch sehr berührt. Es ist ein feines Stück Literatur, welches mit leisen Tönen daherkommt, auffällt, nicht nur wegen des schönen Covers, und zu begeistern weiß.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Sprachlich großartig

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„Still!“ ist ein Roman für junge Leser im Alter zwischen 13 und 16 Jahren von dem Autor Dirk Pope.

Mariellas Eltern haben sich getrennt und sie fühlt sich unverstanden. Unverstanden von ihren Eltern und ...

„Still!“ ist ein Roman für junge Leser im Alter zwischen 13 und 16 Jahren von dem Autor Dirk Pope.

Mariellas Eltern haben sich getrennt und sie fühlt sich unverstanden. Unverstanden von ihren Eltern und auch sonst von ihrer Umwelt. Sie beschließt zu schweigen und spricht mit niemanden mehr. Ihre Eltern sind verzweifelt, die Lehrer in der Schule wissen auch keinen Rat und bei ihren Mitschülern stößt sie auch auf Unverständnis. Mit dem gehörlosen Stan findet Mariella jemanden, der sie so akzeptiert wie sie ist.
Der Schreibstil von Dirk Pope ist klar, angenehm und lässt sich leicht lesen. Mariellas Gedanken bzw. ihre Beobachtungen werden sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Sie ist schon etwas ganz Besonderes und es wimmelt in dem Buch von vielen kleinen tollen Weisheiten.

Die Beziehung und die Kommunikation zwischen ihr und Stan haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Das Verhalten von Mariellas Eltern und das der Lehrer war für mich stellenweise unbegreiflich, aber leider nicht realitätsfremd.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Sprachlich ist es überzeugend und thematisch ist es einfach mal anders und kein 0815-Roman.

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