Profilbild von Fairylightbooks

Fairylightbooks

Lesejury Star
offline

Fairylightbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fairylightbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2020

Konnte mit dem ersten Teil leider nicht mithalten!

Prince of Passion – Henry
0

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich so unglaublich positiv überraschen konnte, habe ich auch direkt den zweiten Teil bestellt. Obwohl es leider über ein Jahr in meinem Regal stand und auf mich gewartet ...

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich so unglaublich positiv überraschen konnte, habe ich auch direkt den zweiten Teil bestellt. Obwohl es leider über ein Jahr in meinem Regal stand und auf mich gewartet hat, war ich nun super gespannt, was Henrys Geschichte sein wird.

Nachdem Prinz Nicholas den Thron aufgegeben hat und mit seiner bürgerlichen, amerikanischen Freundin zusammen gekommen ist, ist es nun Henrys Aufgabe, den Posten als Kronprinzen zu übernehmen. Nur ist er dafür weder wirklich gut ausgebildet worden, noch ist er bereit dafür. Nach einem Skandal, der das Fass zum Überlaufen bringt, wird Henry in ein großes Anwesen auf dem Land verbannt, wo er lernen soll, Verantwortung zu übernehmen. Doch er hat ganz andere Pläne und schon bald bringen Kamera-Teams und royale Frauen das Leben von Henry durcheinander...

Henry ist zwar schon sein Leben lang ein Prinz, doch erst seit kurzem ein Kronprinz, was sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Er war immer der Lockere, der Entspannte, der Party-Löwe der zwei Brüder, doch langsam versteht er, warum Nicholas stets so ernst und zurückhaltend gehandelt hat. Jedes Wort kann einem im Mund verdreht werden und Henry muss über mehr politische Angelegenheiten Bescheid wissen, als er sich im Traum vorstellen könnte. Die Situation überfordert ihn und besonders, dass selbst seine Großmutter, die aktuelle Queen, nicht komplett an ihn glaubt, macht ihm zu schaffen. Er kann mit der Verantwortung nicht umgehen, ist unbedarft und besonders kann er keine Anweisungen befolgen. Mit dem neuen Druck auf seinen Schultern verzapft er noch mehr Mist als zuvor schon, besonders, weil er sich nur dadurch eine kleine Pause von seinem neuen Leben kann.
Eigentlich war Henry mir sehr sympathisch. Ich habe gerne Zeit mit ihm verbracht, vor allem, weil er einem automatisch gute Laune gemacht hat. Aber gleichzeitig fand ich ihn auch sehr anstrengend. Eigentlich ist sein Verhalten zu unreif für sein Alter und die rebellische Phase zieht sich anscheinend auch schon seit Jahren durch sein Leben. Dass er nicht mal in wichtigen Momenten ruhig sein kann und sich wirklich jeder, also echt jeder, Anweisung widersetzen muss, war auf Dauer etwas nervig.

Sarah ist das absolute Gegenteil von Henry. Sie hat auch eine royale Familie, doch längst keine so angesehene, wie die Königsfamilie. Sie lebt auch in keinem Palast und lässt sich von zahlreichen Angestellten bedienen und bewachen, im Gegenteil. Sie lebt alleine in einer kleinen Wohnung und arbeitet in der Bibliothek der Stadt, um ihrer großen Liebe zu Büchern nachgehen zu können. Sie ist sehr introvertiert, kann nicht vor vielen Menschen sprechen und geht nicht gerne aus. Dennoch ist sie sehr herzlich, möchte es stets jeden Recht machen und würde besonders für ihre Schwester vermutlich alles machen.
Sarah war mir relativ sympathisch, wenn man es so nennen kann. Denn einen wirklichen Draht konnte ich einfach aufbauen. Warum nicht, kann ich ehrlich gesagt gar nicht genauer definieren. Eigentlich passt alles, sie liebt Bücher, wie ich und sie ist introvertiert, wie ich. Eigentlich sollte ich mich wunderbar mit ihr identifizieren können, war aber einfach nicht der Fall.

Der Roman wurde in der Ich-Form aus dern Perspektiven von Henry und Sarah geschrieben, wobei die Perspektiven nicht regelmäßig wechseln. Der Schreibstil ist angenehm und schnell zu lesen und auch wenn er mich nicht vollends begeistern konnte, bin ich sehr zufrieden.

Die Handlung ist etwas ganz anderes, als ich es mir nach dem ersten Teil vorgestellt habe. Das royale Flair fehlt ein wenig und stattdessen bekommen wir eine Mischung aus Bachelor-Tv-Show und Selection, aber auf ganz komische Art und Weise. Dass Henry ein Prinz ist kommt kaum noch durch, was ich super schade finde, denn genau deswegen mochte ich den ersten Teil. Hin und wieder wird natürlich aufgegriffen, wie überfordert Henry sich in seiner Rolle fühlt, aber viel mitbekommen hat man davon nicht. Da Henry hier in eine Art Zwangsurlaub geschickt wird, lernen wir den royalen Alltag nicht kennen, was ich echt schade fand. Wie gesagt haben wir hier stattdessen eine royale Casting-Show bekommen, die besonders durch zähe Dates und langweilige Dreh-Tage geprägt war.

Während Henry sich also mit den royalen Damen herumschlagen darf, trifft er auf Sarah, die nur als Begleitperson mit auf den Landsitz gekommen ist, aber natürlich erweckt ausgerechnet sie die Aufmerksamkeit des Prinzens.

Zugegebenermaßen fand ich ihr Treffen und auch ihr näheres Kennenlernen sehr süß und eigentlich ganz passend. Die beiden fallen nicht urplötzlich übereinander her, sondern entwickelt zunächst wie eine Art Verbundenheit. Man merkt wirklich, wie wohl Henry sich in ihrer Gegenwart fühlt und dass er bei ihr wirklich abschalten kann. Aber auch Sarah blüht mit ihm immer mehr auf, was ich wirklich gerne mit verfolgt habe.

Also habe ich doch die ersten zwei Drittel des Buches sehr fasziniert gelesen, obwohl das royale Feeling fehlte und die Casting-Show zugegebenermaßen sehr lachhaft war. Trotzdem habe ich Henry und Sarah einfach gerne verfolgt. Zumindest bis zum letzten Drittel, welches echt einiges kaputt gemacht hat. Es passiert nicht mehr viel, es gibt einige Sprünge, etwas übertriebenes Drama, insgesamt war es recht vorhersehbar und lief zu glatt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2020

Konnte mich nicht überzeugen

Finding Back to Us
0

MEINE MEINUNG
Als Callie in den Semesterferien nach Hause fährt, hätte sie nicht damit gerechnet, asugerechnet Keith gegenüber zu stehen. Seit 7 Jahren haben die beiden Stiefgeschwister sich nicht gesehen ...

MEINE MEINUNG
Als Callie in den Semesterferien nach Hause fährt, hätte sie nicht damit gerechnet, asugerechnet Keith gegenüber zu stehen. Seit 7 Jahren haben die beiden Stiefgeschwister sich nicht gesehen und seit 7 Jahren gibt Callie Keith die Schuld an dem Tod ihres Vaters. Sie ist unglaublich wütend auf ihn und kann kaum in seiner Nähe sein, ohne dass der Hass auflodert. Doch gleichzeitig hat Keith sich ganz schön verändert und löst mittlerweile noch ganz andere Gefühle in Callie aus.

Callie studiert Medizin, obwohl das gar nicht ihr großer Traum ist, weswegen sie sich eher durchquält. Trotzdem ist sie ehrgeizig und zieht ihr Vorhaben eisern durch, ohne sich davon abhalten zu lassen. Seit sie ihren Vater verloren hat, kämpft sie immer wieder mit gedanklichen Rückblicken und ihrer tiefen Trauer, die sie einfach nicht überwinden kann.

Keith ist der Sohn der neuen Frau von Callies Vaters und somit Callies Stiefbruder. Ihm wird die Schuld an dem Tod des Vaters gegeben, weswegen er vor 7 Jahren die Stadt verlassen hat, um zu vergessen. Auch er musste den Tod und vor allem die Schuldgefühle verarbeiten, was er auf eine Art gemacht hat, als Callie.

Wie man merkt, kann ich nicht allzu viel zu den Charakteren sagen. Denn abgesehen von dem Hass zwischen ihnen, definiert sie nicht sonderlich viel. Sie sind sehr austauschbar und haben nicht genügend Tiefe, um als eigenständige Charaktere zu stehen. Callies Charakter lebt nur von der Trauer um ihren Vater und den Hass auf Keith. Und Keiths Charakter besteht eigentlich ebenfalls nur daraus. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle noch mehr Charakterzüge, wie dass Callie nicht gerne Pop hört und dass Keith handwerklich begabt ist, aber sie waren beide einfach nichts Ganzes.

Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Callies Perspektive geschrieben worden und verläuft, bis auf kleine Rückblicke aus Callies Perspektive, chronologisch. Den Schreibstil der Autorin kenne ich nur aus neueren Büchern von ihr und ich muss zugeben, dass man schon einen kleinen Unterschied merkt. Es lässt sich zwar schnell und flüssig lesen, aber mir fehlte hier das Gefühl.

Was ich von der Handlung halten soll, weiß ich nicht wirklich.
Eigentlich stehe ich nicht besonders auf Stiefgeschwister-Geschichten, aber weil ich super gespannt auf den 2. Teil der Reihe bin, musste ich auch einfach den 1. zuerst lesen. Leider finde ich das Zusammenspiel hier noch seltsamer, als in anderen Geschichten dieser Art, da Keith und Callie tatsächlich miteinander aufgewachsen sind, also noch näher am echten Geschwister-Sein sind. Häufig in solchen Geschichten lernt das Stiefgeschwister-Paar sich erst im jungen Erwachsenen-Alter kennen, wenn die Eltern sich im späteren Alter ineinander verlieben. Aber hier kennen die beiden sich wirklich seit ihrer Kindheit, die sie gemeinsam, als Geschwister verbracht haben. Das war irgendwie komisch.

Zudem passiert in dem Roman an sich nicht wirklich viel. Es steht immer wieder im Vordergrund, dass Callie Keith hasst und ihm nicht verzeihen kann. Dann merkt sie, wie heiß er geworden ist und wie er mit ihr flirtet. Aber dann merkt sie wieder, dass sie ihn ja hasst. Währenddessen wird die Vergangenheit stückchenweise aufgearbeitet, sodass auch der Leser langsam erfährt, was denn damals geschehen ist.
Drumherum geschieht allerdings nicht viel... Die Charaktere drehen sich viel im Kreis, die Handlung kommt nicht voran und natürlich weiß man schon ab der ersten Seite, dass Keith und Callie sich der Leidenschaft hingeben werden. Dadurch hat sich die Handlung sehr gezogen und wurde schnell langweilig.

Es hat mich einfach nicht so sehr begeistern können, wie die anderen Romane der Autorin es immer tun. Es war zwar insgesamt nicht unbedingt schlecht und es ließ sich auch recht schnell lesen, aber es hat mich nicht umgehauen.

FAZIT
Leider eine kleine Enttäuschung. Es ließ sich zwar sehr gut lesen, aber leider waren die Charaktere zu austauschbar und die Handlung etwas langweilig. Nicht so gut, wie erwartet. Den zweiten Teil werde ich dennoch lesen, auf den habe ich mich sowieso mehr gefreut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Es passiert eigentlich nicht viel ..

Dreams of Yesterday
0

MEINE MEINUNG
Obwohl mir das Cover ehrlich gesagt niemals im Regal aufgefallen wäre, finde ich es wirklich wunderschön. Die Farbgebung gefällt mir, besonders in Kombination mit den zarten Blümchen, die ...

MEINE MEINUNG
Obwohl mir das Cover ehrlich gesagt niemals im Regal aufgefallen wäre, finde ich es wirklich wunderschön. Die Farbgebung gefällt mir, besonders in Kombination mit den zarten Blümchen, die zudem sehr gut zum Inhalt passen. Hätte ich es nicht geschenkt bekommen, wäre dieses Buch aber vermutlich an mir vorbei gegangen.

Die schüchterne Evelyn und der zurückhaltende Dylan gehen auf die gleiche Schule und wohnen im selbsten Wohnblock in Irland, mehr verbindet sie nicht. Bis Dylan eines Tages bei Ev Unterschlupf sucht und sich daraus die große Liebe zwischen den beiden entwickelt. Doch Dylan steht kurz vor seinem Abschluss und möchte danach für einen Neustart nach New York auswandern und Ev ist nicht bereit, ihre Familie zurück zu lassen - kann die junge Liebe das aushalten?

Evelyn ist ein junges, zurückhaltendes Mädchen, das in der Schule nicht groß auffallen möchte. Sie hat ihren besten Freund Sammy und das war schon ihr Freundeskreis. Sie liebt Pflanzen und die Natur und bringt diese mit einem kleinen Dachgarten in die triste Gegend ihres Wohnortes.
Obwohl Dylan einer der "heißesten Jungs" der Schule ist, ist er nicht wirklich beliebt. Er hat ebenfalls einen kleinen Freundeskreis und gerät häufig mit Mitschülern aneinander. Er gibt nicht zu viel über sich Preis, hat aber große Pläne für seine Zukunft.

Beide Charaktere waren ganz süß, konnten mich aber nicht komplett erreichen, da mir beide zu oberflächig gestaltet waren. Ich mochte allerdings vor allem, dass Dylan ein ganz normler Junge ist, kein Bad Boy, kein Good Guy, keine Extremen - ganz normal. Ev fand ich ganz okay, aber wie gesagt fehlte mir da einfach etwas.

Mit den Nebencharakteren erging es mir ähnlich, aber ich fand es super, dass wir hier einen queeren Nebencharakter bekommen haben.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form aus Evelyns Perspektive. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, auch wenn er mich nicht sonderlich abholen konnte. Ich konnte es zwar relativ gut und flüßig lesen, aber außergewöhnlich oder besonders emotional war er nun auch nicht.

Kommen wir zur Handlung, die etwas ganz anderes war, als erwartet. Zunächst einmal ist die Geschichte im Jahr 2006 angesetzt, durchgehend, bis zum Ende. Nach meinem Empfinden sehr seltsam, ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, was das soll. Mir war klar, dass es vermutlich für einen größeren Zeitsprung so gemacht wurde, dennoch fand ich es sehr seltsam.

Zudem stimmte der Klappentext leider nicht wirklich: "Sie haben auch einen gemeinsamen Traum: Eines Tages wollen sie ihr eigenes Unternehmen in New York gründen!" heißt es dort. Es ist aber kein gemeinsamer Traum, ganz und gar nicht und Evelyn fehlt nicht der Mut, sie geht einfach noch zur Schule und kann deswegen nicht einfach so nach New York auswandern.

Und auch der Rest hat mich einfach nicht begeistern können. Es passiert nämlich nichts, einfach gar nichts.
Ich habe das Buch an jeder beliebigen Stelle zur Seite gelegt, weil ich keine Lust mehr auf die Story hatte und habe es problemlos an jeder beliebigen Stelle wieder anfangen können.
Die Geschichte der beiden war zwar ganz süß und etwas übertrieben und die Gespräche unter den Freunden auch ganz witzig und sehr authentisch, aber insgesamt war es unglaublich langweilig!
Wir verfolgen Dylan und Ev, wie sie sich (etwas zu schnell und zu tief) ineinander verlieben und jede freie Minute miteinander verbringen. Wir erleben, wie Dylans wenige Freunde Sam kennen lernen und sie gemeinsam zu einer größeren Clique werden. Alles schön und gut, aber nichts, was ich einen ganzen Roman lang lesen möchte.

Einzige Spannungspunkte waren die Mitschüler, die homophobe und aggressive Jugend-Banden sind und die Clique immer wieder aufmischen. Es gibt ein paar Streits, ein paar Prügeleien und vor allem ganz viel Mobbing. Ist wirklich schrecklich, aber leider das einzig interessante an diesem Buch. Und trotzdem wurde es hier an keiner Stelle tiefer thematisiert, was ich wieder sehr enttäuschend fand. (view spoiler)

Außerdem werden hier wirklich einige Themen aufgegriffen, die allesamt sehr oberflächig behandelt werden. Ich hätte mir ein großes Hauptthema gewünscht, um das sich alles dreht, sodass es genügend Tiefe verliehen bekommen hätte. Leider war es mal hier etwas, mal dort und insgesamt sehr schwammig.
Und dann kam noch der Schluss. Nachdem ich das Buch relativ schnell weg gelesen habe, was eher an der geringen Seitenzahl und nicht an der aufregenden Handlung lag, brachte das Ende noch einen großen Schocker. Im Klappentext wird ja bereits der Unfall erwähnt, der mich dann doch noch aus den Socken hauen konnte. Gleichzeitig wurde auch das mir viel zu schnell abgehandelt, obwohl man da noch mit viel mehr Nachdruck hätte arbeiten können.

Schlussendlich bleibt das Ende offen, was ich schon erwartet habe, da noch ein zweiter Teil erscheinen wird. Ob ich den noch lesen werde, weiß ich aktuell noch nicht, auch wenn ich gerne ein Ende dieser Geschichte hätte.

FAZIT
Ein Buch, das ich mit gemischten Gefühlen zur Seite gelegt habe. Eigentlich ist nicht viel passiert und obwohl Dylan und Ev ganz süß miteinander waren, habe ich mich viel gelangweilt. Gleichzeitig werden einige wichtige Themen aufgegriffen, die allesamt nie genauer thematisiert werden. Nicht sonderlich schlecht oder schlimm zu lesen, aber leider hätte ich mit der Zeit lieber andere Bücher gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Eigentlich ganz schön, leider nicht mein liebster Schreibstil

Royal Blue
0

MEINE MEINUNG
Nachdem ich das Buch überall auf Goodreads und Instagram gesehen habe und nur positive Stimmen gehört habe, wollte ich es auch gleich gleichen. Eine royale LGBTQ-Geschichte? Ich bin dabei!
Das ...

MEINE MEINUNG
Nachdem ich das Buch überall auf Goodreads und Instagram gesehen habe und nur positive Stimmen gehört habe, wollte ich es auch gleich gleichen. Eine royale LGBTQ-Geschichte? Ich bin dabei!
Das Cover gefällt mir sehr gut, ich mag illustrierte Menschen auf Covern und ich fand's schön, dass das originale so ziemlich übernommen wurde.

Alex, der Sohn der Präsidentin der USA, kann den englischen Prinzen Henry nicht ausstehen. Nachdem die erste Begegnung zwischen den beiden eher negativ ausgefallen ist, will Alex mit dem Prinzen am liebsten nichts mehr zutun haben. Als bei einem Staatsbesuch die Situation eskaliert, gibt es nur eine Möglichkeit, das Verhältnis zwischen den USA und England aufrecht zu erhalten: Alex und Henry müssen als beste Freunde präsentiert werden. Dass dabei mehr als eine Freundschaft entsteht, hätte Alex nie erwartet.

Alex ist wie gesagt der Sohn der aktuellen Präsidentin der USA, er ist mexikanischer Abstammung und demokratisch - mehr Gegenteil zur aktuellen Präsidenten-Situation in Amerika geht wohl kaum. Aktuell studiert er noch, doch er ist selbst politisch engagiert und wünscht sich später auch eine Karriere in diesem Bereich. Dennoch weiß er noch nicht so recht, mit dem Leben im Weißen Haus umzugehen und stolpert eher naiv und unbedarft durch seinen neuen Alltag, was ihn nicht weniger sympathisch gemacht hat.
Henry ist Prinz von England, das von seiner Großmutter als Queen regiert wird. Die royale Familie ist vollkommen fiktiv, nur die Rahmenbedingungen sind an der Realität angelehnt. Nach außen ist Henry der perfekte Prinz, der natürlich seit seiner Geburt an auf das royale Leben vorbereitet wurde. Er zeigt wenig Emotionen und ist anderen gegenüber sehr distanziert. Es fällt ihm schwer, sich zu öffnen und sich einer Leidenschaft hinzugeben.

Mit beiden Charakteren hatte ich etwas zu kämpfen, was besonders an dem sehr distanziertem Schreibstil gelegen hat, auf den ich gleich mehr eingehen werde. Mir fehlte der Zugang zu beiden Figuren, mir fehlte eine emotionale Bindung oder nur eine Kleinigkeit, sodass ich sie mehr ins Herz hätte schließen können. Besonders Henry gegenüber war die Distanz riesig, weswegen ich zu ihm kaum etwas sagen kann.

Der Schreibstil ist der Punkt, mit dem ich in diesem Buch die größten Schwierigkeiten hatte. Es wird in der Er-Form und in der Vergangenheit aus Alex' Perspektive geschrieben, was ich in dieser Form zwar befremdlich fand, aber ich hätte bestimmt drüber hinweg schauen können. Leider war die Geschichte zudem sehr holprig und stockend geschrieben, sodass ich in keinen guten Lesefluss finden konnte. Die Dialoge habe ich gerne gelesen, doch sobald diese ausblieben, waren die Seiten von langweiligen Beschreibungen und belanglosen Szenen geprägt. Auch emotional konnte ich nicht erreicht werden, obwohl Alex hier ein wahres Gefühlschaos durchlebt. Mir fehlte eine gute Übermittlung der Emotionen und die Leidenschaft zwischen den Charakteren, was sehr schade für die Handlung war.

Der Handlung stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Den Start fand ich super, wir werden in das Leben im Weißen Haus eingeführt, das auf mich einen authentischen Eindruck vermittelt hat. Dass das in der Realität anders aussehen wird, ist mir bewusst, doch hat die Autorin es aus meiner Laien-Sicht sehr gut darstellen können. Genauso geht es mir mit dem Leben der royalen Familie, das ebenfalls sehr vermutlich ganz anders aussehen wird, doch auch hier mochte ich die authentisch wirkende Darstellung.

Ich fand auch die ersten Treffen von Henry und Alex sehr schön, es sind einige lustige Sachen geschehen, über die ich wirklich schmunzeln musste und insgesamt war es einfach eine ganz nette Geschichte, die einen gewissen Humor mit sich brachte. Der spiegelte sich auch schnell in zahlreichen E-Mail- und SMS-Austäuschen wieder, die immer wieder eingefügt wurden und mir sehr gut gefallen haben.

Wie bereits angesprochen fehlte mir hier nur leider die Leidenschaft. Die innige Liebe zwischen den beiden kam mir deutlich zu plötzlich und zu unbegründet. Und auch nachdem sie sich ihre Gefühle eingestanden haben, fehlte mir etwas, ein Funke, der auf mich überspringen konnte. Die Szenen zwischen ihnen waren zwar häufig amüsant, aber nicht wirklich emotional ergreifend.
Dahingegend fand ich aber den LGBTQ-Teil hier sehr schön dargestellt, zumindest aus meiner Perspektive, es wirkte recht authentisch für mich, auch wenn beide Charaktere es in dem Sinne relativ leicht hatten.
(view spoiler)

Aber auch die Politik spielt hier eine große Rolle. Besonders im letzten Teil immer mehr, da die Wahl bevor steht und die Charaktere um ihre demokratische Präsidentin bangen. Ich fand diesen Anteil aber sehr angemessen und, obwohl ich mich hier nicht gut auskenne, auch sehr authentisch dargestellt. Ich fand die Szenen zwar nicht super spannend, aber gestört haben sie mich nicht.

Schlussendlich muss ich allerdings noch sagen, dass ich knappe 2 Monate und 2 Leserunden gebraucht habe, um das Buch zu beenden. Mich hat leider nichts an diesem Buch so sehr überzeugt, dass ich es weiterlesen wollte, nichts hat mich so sehr fesseln oder begeistern können. Und aufgrund der langen Lesepausen zwischendurch habe ich tatsächlich auch einen Großteil der Handlung im mittleren Teil schon wieder vergessen, was mir wirklich leid tut. Aber ich denke, dass das schon ziemlich viel über meine Meinung aussagt.

FAZIT
Ein Buch, dem ich mit gemischten Gefühlen gegenüber stehe. Die Handlung war eigentlich ganz schön zu lesen, teils sehr humorvoll, aber auch sehr politisch angelehnt. Leider bestand eine zu große Distanz zu den Charakteren und besonders der Schreibstil hat mir die Lust an dem Buch genommen. Sehr schade, es hätte so ein schönes Buch sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Wichtiges Thema, enttäuschende Umsetzung

Dear Martin
0

MEINE MEINUNG
Als ich das Buch zufällig entdeckt habe, hat mich das Cover gleich an THUG und OTCU, weswegen ich es mir näher angeschaut habe. Obwohl es schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, ist es ...

MEINE MEINUNG
Als ich das Buch zufällig entdeckt habe, hat mich das Cover gleich an THUG und OTCU, weswegen ich es mir näher angeschaut habe. Obwohl es schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, ist es momentan so aktuell wie nie, was die erschreckende Realität sehr gut widerspiegelt.

Es geht um Justyce, einen afroamerikanischen Teenager, der eigentlich ein gutes Leben führt. Er ist sehr gut in der Schule, wird vermutlich in Yale studieren und hat gute Freunde. Als er eines Abends seiner betrunkenen Ex-Freundin helfen möchte, interessiert all das die Polizisten allerdings nicht. Sie sehen in ihm einen Einbrecher und verhaften ihn ohne weitere Nachfragen. Nun beginnt Justyce, sich den Reden von Martin Luther King zu widmen und versucht, diese auf seinen Alltag zu beziehen. Er beginnt, Martin Luther King Briefe zu schreiben, die für ihn wie eine Art Tagebuch funktionieren und er beginnt, sich gegen den Rassismus in seiner Stadt/seinem Land einzusetzen.

Der Schreibstil wechselt zwischen der Er- und der Ich-Perspektive, wobei die Geschichte etwas distanzierter in der Er-Perspektive, und die Briefe etwas persönlicher in der Ich-Form geschrieben wurden. Allgemein ist der Schreibstil nicht mein liebster gewesen, ich kann nicht genau definieren, was mich gestört hat, aber er hat mich wirklich fesseln können. Ich bin nicht wirklich schnell voran gekommen und hatte oft auch keine Lust mehr, weiterzulesen. Oft habe ich Passagen übersprungen, weil es mich einfach nicht catchen konnte.

Dafür war die Handlung allerdings umso fesselnder, wobei sie für viele Menschen die traurige, tägliche Realität darstellt.

Durch Justyn, seine Familie und seinen besten Freund Manny erfahren wir, mit welchen Vorurteilen und Problemen sich POC tagtäglich auseinander setzen müssen. Angefangen mit "kleinen" Dingen (die nun wirklich nicht unbedeutend sind), wie blöde Kommentare der Mitschüler, bis hin zu großen Dingen, wie unbegründete Verhaftungen. Wir erleben, wie schnell POC nur aufgrund ihres Aussehens verurteilt werden, wie mehr sie kämpfen müssen und was sie alles über sich ergehen lassen müssen.

Ich hätte mich nie als Expertin der ganzen Rassismus-Debatte betitelt (niemals!), aber ich habe mich immer für relativ aufgeklärt gehalten. Seit Anfang Juni, seit dem Mord an George Floyd, habe ich angefangen, mich mehr mit dem Thema zu beschäften und musste schockierend feststellen, dass ich in Wahrheit überhaupt nichts weiß, was mich selbst überrascht und schockiert. Aus diesem Grund war ich auch hier immer wieder negativ schockiert, welche schrecklichen Erlebnisse POC über sich ergehen lassen müssen. Wie gesagt, konnte mir das Buch in vielen Momenten die Augen öffnen.

Aber obwohl das Buch eine wahnsinnig wichtige Message hat und einige (junge) Menschen bestimmte gut an das riesige und wichtige Thema heranführt, konnte mich dieses Buch als Roman nicht zu 100% abholen. Während es mir viel die Augen öffnen konnte, dafür gesorgt hat, dass ich mich noch weiter mit dem Thema beschäftigen möchte und die Handlung unglaublich authentisch wirkte, hat es irgendwie doch nicht ganz funktioniert. Wie bereits angesprochen war der Schreibstil nicht der Hammer, leider verrät der Klappentext schon den gesamten Inhalt und viele Nebenthemen wurden nur sehr oberflächig behandelt.

FAZIT
Eine wichtige Message rund um ein großes und wichtiges Thema, an das ich mit diesem Roman heran geführt wurde. Es spiegelt die bittere Realität für POC wider und konnte mir die Augen vor all dem Rassismus (gewollt und ungewollt), Diskriminierung und Vorurteilen immer weiter öffnen. Doch leider hat es mir als Roman nicht wirklich gefallen, was vor allem an dem stockenden Schreibstil gelegen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere