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Veröffentlicht am 22.09.2020

schön anzusehen, aber wenig Informationen

Happy at Home
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Was ist das?

Spätestens seit der Netflixserie „The Home Edit – jetzt wird aufgeräumt“ ist die Firma The Home Edit (THE) in vieler Munde. Clea Shearer und Joanna Teplin betreiben in den USA diese Firma, ...

Was ist das?

Spätestens seit der Netflixserie „The Home Edit – jetzt wird aufgeräumt“ ist die Firma The Home Edit (THE) in vieler Munde. Clea Shearer und Joanna Teplin betreiben in den USA diese Firma, die beim Aufräumen und Organisieren von Wohnung und Häusern hilft, seit 2015 und konnten hierbei auch viele Stars von ihrer Arbeit überzeugen. Viele Follower lassen sich von dem Instagramaccount von The Home Edit inspirieren und zum Aufräumen motivieren. Mit Happy at Home bringen die beiden Autorinnen ihr Konzept in einer Kombination aus Bildband und praktische Anleitung auch analog an den Mann.

Wie sieht es aus?

Happy at home ist ein Softcover-Buch mit einem weißen Einband. Auf dem Cover erhält man einen Einblick in ein nach dem THE-Prinzip aufgeräumtes Küchenregal, die Rückseite ist schlicht mit einem aufgeräumten Beistelltisch gestaltet. Das Buch verfügt über innenliegende Klappen, die Infos zu den Autorinnen und dem Buch bereitstellen, die Innenseiten des Covers zeigen zudem einige Bilder von fertig aufgeräumten Projekten. Der Titel und der Untertitel sind goldfoliert, ebenfalls der Buchrücken mit dem Titel. Dies wirkt sehr edel und einladend. Generell ist die äußere Gestaltung sehr gradlinig und ansprechend, ohne zu überladen zu wirken. Mit einer Größe, die in Höhe und Breite ungefähr dem A4-Format ähnelt, ist das Buch recht groß. Ebenfalls sind die eingebundenen Bilder immer recht groß. Die Seiten sind aus matten, unbeschichteten Papier von dickerer Qualität.

Auch die Innengestaltung ist sehr gradlinig und zurückhaltend gestaltet worden. Es gibt verschiedene Kapitel, die jeweils seitlich mit einem Farbcode versehen sind, der jedoch nur seitlich am Buchschnitt erkennbar ist. Schwarz steht hierbei für allgemeine Infos, die als Einleitung verwendet werden. Im Anschluss folgen Musterlösungen sortiert nach dem jeweiligen Raum. Die Seiten haben sehr wenig Textlast, verfügen stets über große Farbbilder und im Musterlösungsteil über kurze Listen. Das Buch wirkt wirklich sehr aufgeräumt und durchdacht.

Was erwartet einen?

Das Buch ist eine Mischung aus Anleitung und Bilderbuch. Das sagt das Buch auch über sich selbst. Es soll grundlegende Tipps geben, aber vor allem mit seinen vielen Beispielen und Musterlösungen inspirieren. Entsprechend wenig Text ist in dem Buch enthalten. Nach knapp 50 Seiten Einleitung und Vorbereitung mit etwas mehr Text und einigen Tabellen und Übersichten folgen die Musterlösungen, die in der Regel aus einer Seite Bild und einer Seite Infos mit wenig Text bestehen. Im Buch enthalten sind hierbei Musterlösungen für: Eingangsbereich, Waschküche, Arbeitszimmer, Badezimmer, Spielzimmer, Kleiderschrank, Küche und Vorratskammer.

Mein Fazit

Ich bekenne mich schuldig: Ich habe alle 8 Folgen der Serie zu The Home Edit an einem Tag weggesuchtet. Ich kannte das Prinzip vorher nicht, ich kannte die Autorinnen nicht und auch den Instagram-Account habe ich noch nie gesehen. Und dennoch war es wie ein Rausch. Diese ganzen wunderbar aufgeräumten Zimmer, die Organisationsideen und jede Menge traumhaft aussehende Aufbewahrungslösungen – da war mein Wille gepackt, auch ein wenig aufzuräumen. Daher zog das Buch bei mir ein, da ich dachte, so eine gute Anleitung, hilfreiche Tipps und auch einige Inspiration zu kriegen.

Ich finde die Aufmachung des Buches wirklich ansprechend. Es wirkt aufgeräumt und die vielen Farbfotos lassen das Herz direkt höher schlagen. Es gibt wirklich eine große Anzahl an Inspirationen und zu jedem Bild gibt es noch ein paar kleine Sätze, selten mit Tipps, manchmal mit Erklärungen – meistens aber auch einfach nur mit der Beschreibung, was man da sieht, ohne Erklärung, was die Idee hierhinter ist. Wirklich informativ ist daher eigentlich nur der Einleitungsteil. Hier werden viele allgemeine Hinweise eingebracht. So wird etwa erklärt, nach welchem Prinzip man sich fragen sollte, ob man etwas ausmisten möchte oder nicht. Es wird erklärt, was die Idee hinter Beschriftungen ist, wie man am besten mit dem Neuordnen (und Ausmisten) startet und was man vielleicht bedenken sollte.

Mit knapp 25 Seiten ist der eigentliche Vorbereitungsteil tatsächlich eher schmal, hinzu kommen nochmal knapp 20 Seiten mit einer Vorstellung und den Idealen der beiden Autorinnen. Nach den Vorbereitungen kommen dafür aber fast 200 Seiten Musterlösungen, die jeweils zur Hälfte aus Fotos bestehen. Wie bereits oben gesagt, fallen die Informationen zu dem jeweiligen Bildern für meinen Geschmack aber dürftig aus. Oftmals ist es wirklich nur 2-3 Sätze Einleitung und dann 2-3 Punkte, die nur genau das Beschreiben, was man sieht: Wattestäbchen in Behältern, Hosen oben links, Behälter für Flaschen auf einem Drehsockel. Ganz ehrlich? Das kann man alles auch so erkennen. Wäre es nicht interessanter, wieso ein Drehsockel besser ist als eine Schublade? Das fehlt mir hier leider massiv. Es sind wunderbare Bilder, die wirklich auf einen wirken. Man will sofort loslegen und es ist motivierend. Aber die Anleitung fehlt mir. Mir fehlt, worüber man sich Gedanken machen sollte. Zwar ist im Vorbereitungsteil das Ausmisten echt gut angeführt, aber nach hinten geht dem Ganzen etwas die Luft aus. Vielleicht liegt es aber auch daran, weil die Autorinnen in der Serie selbst oft gesagt haben „man muss vor Ort gucken, was man machen kann und solange probieren, bis es passt“. Vielleicht können daher keine konkreten Tipps gegeben werden.

Insgesamt hat für mich das Buch daher eher Bilderbuch- und Inspirationscharakter. Es ist für mich leider keine Anleitung und ich habe mir wirklich mehr erhofft und auch mehr gewünscht. Keine Frage, die Bilder sind toll. Die Ideen sehen beeindruckend aus. Aber sie wirken oft auch, als würden sie sich wiederholen oder nur im Grundprinzip abgewandelt. Man merkt, dass die Autorinnen in Amerika eine eigene Behälter-Reihe verkaufen, was den faden Beigeschmack einer Dauerwerbesendung hat. Ich muss auch sagen, dass sich mir der Mehrwert gegenüber der Instagramseite oder der Internetseite von The Home Edit nicht erschließt. Sicher nehme ich einige Ideen aus dem Buch mit, aber es ist mir zu eng gefasst, zu sehr auf Perfektion ausgelegt und auch einfach zu amerikanisch. Bei einigen Bildern musste ich auch müde lachen, etwa der Ballsaal-Kleiderschrank, der vermutlich größer ist als das durchschnittliche Wohnzimmer. Zum Träumen bestimmt nett, aber mehr leider auch nicht. Einige Punkte sind für mich wirklich zu unrealistisch und auf das perfekte Foto als eine funktionierende Ordnung ausgerichtet, was nicht zuletzt vielleicht auch daran liegt, dass man keine direkte Erklärung für bestimmte Organisationssysteme hat.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 28.08.2020

nettes Buch für Zwischendurch

Game on - Chancenlos
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„Lebe ich wirklich für den Moment oder laufe ich nur vor der Wahrheit weg?“
(Gray in Game On 2)

Worum geht’s?

Gray ist ein wahrer Football-Superstar und kann Großes erreichen. Aber vorher muss er sich ...

„Lebe ich wirklich für den Moment oder laufe ich nur vor der Wahrheit weg?“
(Gray in Game On 2)

Worum geht’s?

Gray ist ein wahrer Football-Superstar und kann Großes erreichen. Aber vorher muss er sich in etwas Kleines quetschen: Als sein bester Freund sich verletzt, gibt er selbstlos seinen Truck auf und leiht sich den kleinen Fiat von Ivy Mackenzie – jedoch ohne sie zu fragen, denn das hat ihr Vater entschieden, der Grays neuer Berater werden möchte. Empört schreibt Ivy Gray Nachrichten, dass er auf ihr Baby aufpassen soll. Doch aus einer Nachricht werden mehrerer und irgendwann stehen sie sich auch real gegenüber. Die ungleiche Freundschaft tut beiden gut. Aber irgendwie ist da auch ein anderes Kribbeln zwischen den beiden. Aber ist der Womanizer Gray die richtige Wahl für die ruhige Ivy?

Game On – Chancenlos ist Band 2 der Game On-Reihe und in sich geschlossen. Die Paare aus Band 1 und den Folgebänden kommen vor, jedoch sind die Teile unabhängig lesbar.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover von Game On 2 ist in Weiß mit verschiedenen Bändern in Blau- und Lilatönen gehalten. Die Gestaltung auch mit dem Titel ruft sofort ein Gefühl von Collegesport in mir hervor. Es ist stimmig und ein netter Hingucker. Die Geschichte wird chronologisch sowohl durch Gray als auch Ivy als Ich-Erzähler berichtet. Zwischendurch gibt es Chatverläufe zwischen den beiden. Manchmal wechselt auch mitten im Kapitel der Erzähler. Der Schreibstil ist locker gehalten, das Buch einfach zu lesen. Das Buch beinhaltet Erotikszenen.

Meine Meinung

Kristen Callihan konnte mich bisher mit ihrer Idol-Reihe durchaus begeistern. Daher hatte ich mich nach vielen Empfehlungen auch mal an die Game On-Reihe herangewagt. Ich liebe College-Geschichte, habe bisher aber keine wirkliche Affinität zu Football. Da der Klappentext aber sehr interessant klang, durfte Game On 2 einziehen. Doch hat sich das gelohnt?

Der Start ins Buch erfolgt direkt durch einen Nachrichtenverlauf zwischen Ivy und Gray. Ivy hat gerade erfahren, dass ihr Vater ihren Fiat an Gray verliehen hat. Jetzt macht ihn Ivy direkt mal Feuer unter dem Hintern – keine Frauen abschleppen in ihrem Auto, keine böse Dinge tun. Denn Ivy ist gerade in England und kann nicht eingreifen. Zwischen Ivy und Gray entwickelt sich eine humorvolle Unterhaltung, die in immer mehr Nachrichten mündet und auch dazu führt, dass beide sich anfreunden. Und dann kommt der Tag, auf den beide gewartet haben, den beide aber auch fürchten. Denn Ivy kehrt zurück in die USA und weil ihr Vater es nicht schafft, sie abzuholen, bittet dieser Gray, dies zu übernehmen. Und so stehen sich beide nach zig hunderten Nachrichten gegenüber. Zwei Freunde, die sich in Chats angefreundet haben und jetzt feststellen, dass sie auch in der Realität gut harmonieren. Doch mit der Zeit knistert es immer mehr zwischen den beiden. Zwar heißt es immer wieder „wir sind nur Freunde“, aber stimmt das? Beide haben Angst davor, ihre Freundschaft zu belasten und außerdem hat Gray einen gewissen Ruf, was Frauen angeht. Das bringt dann auch Ivys Vater auf den Plan, denn er weiß, wie diese Footballstars ticken, immerhin ist er ihr Berater und Krisenmanager. Kann das alles gutgehen?

Chancenlos – das ist der Untertitel des Buches. Und ganz am Anfang dachte ich auch, dass Game On chancenlos ist, mich zu begeistern. Denn ich muss zugeben, dass ich anfangs echt mit dem Buch zu kämpfen hatte. Das hat mehrere Gründe gehabt. Bereits der Einstieg konnte mich überhaupt nicht abholen. Der Chat von Ivy und Gray geht von 0 auf 100, es war anstrengend zu lesen und dafür, dass beide sich nicht kennen, irgendwie komisch. Es wirkte so, als wollte die Autorin um jeden Preis eine Vertrautheit aufbauen – bei mir kam aber genau das Gegenteil an. Das führte dazu, dass bereits zu Beginn alles auf sehr wackeligen Grundpfeilern für mich stand. Wieso zb verleiht Ivys Vater, der Grays Berater werden will, aber es noch nicht ist, ihr Miniauto an Gray? Wieso mault Ivy Gray direkt in den SMS an? Hinzu kommt, dass es sich mir nicht erschlossen hat, auf welcher Basis sich die Freundschaft entwickelt hat. Nach zahlreichen Seiten stand ich also da, hatte zu akzeptieren, dass die beiden jetzt beste Freunde sind und aufeinandertreffen. Ähnlich flach geht es weiter. Es reihen sich einige Erlebnisse, nette Nebenhandlungen und ein bisschen Football aneinander. Es wirkt aber so, als wisse die Autorin selbst noch nicht, in welche Richtung die Geschichte laufen soll. Zäh plätschert das Buch dahin, immerhin sind aber Gray und Ivy sympathisch und die zahlreichen Nebencharaktere bringen ein wenig Pepp in die Geschichte. Das im Klappentext angesprochene Thema um den Vater verpufft nur leider komplett. Genau hierauf hatte ich mich gefreut, bis auf 1-2 kurze Szenen spielte es aber kaum eine Rolle. Denn Gray ist noch nicht sein Klient, der Vater ist auch Ivy gegenüber kaum präsent und das wahre Problem hinter dieser Thematik besteht eigentlich auch nicht.

Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo aus „beste Freunde“ mehr wird. Man merkt ein Knistern – und kurz danach hat das Buch längere Zeit (so in etwa das komplette zweite Drittel) nur noch ein Thema: Sex! Es wird darüber geredet, es werden Anspielungen gemacht, es wird darüber nachgedacht, fantasiert und am Ende – Gott sei Dank, endlich – der Akt vollzogen. Auf verschiedene Arten, mit ein paar kreativen Ideen und Fantasien wird hier über zahlreiche Seiten wirklich jegliche Handlung auf Sex und das Drumherum reduziert. Platt, ohne Tiefe, mit recht wenig Gefühl wirkt vor allem Gray wie ein pubertierender Junge, der gerade seine Triebe entdeckt hat. Zwischendurch gibt es noch ein wenig Drama auf Grundlage von Missverständnissen und verletzten Gefühlen, ein paar kluge Ratschläge des Umfeldes. Es ist nett, auch durchaus vielseitig und niveauvoll geschrieben. Aber es geht zu sehr um sexuelle Anspannung als um wahre Gefühle. Es war für mich kaum begreifbar, inwiefern die beiden sich verliebt haben, woher diese Gefühle kommen sollten und auch die Entwicklung einer etwaigen Beziehungsdynamik blieb mir verborgen. Es war recht holzfällermäßig „zack, sie treffen sich“ und „zack, sie wollen was voneinander“. Das kann die Autorin auf jeden Fall deutlich besser.

Dass es besser geht, zeigt die Autorin dann auch im letzten Drittel ein wenig. Hier wird alles aufgefahren, was vorher fehlte und was jetzt noch geht. Drama, noch mehr Drama, einschneidende Erlebnisse und tragische Momente wechseln sich ab. Leider ist es aber schon recht spät für so manche Ereignisse (von Wendungen mag ich nicht sprechen, denn eigentlich sind es vor allem Hoch- und Tiefpunkte auf Ivys und Grays Weg) und dies führt dazu, dass vieles sehr schnell abgehandelt wird. In einigen Situationen war mir das nicht recht, weil es dazu führte, dass die Charaktere sich nicht aussprechen konnten und eher mit einem kurzen „passt schon“ das Thema beenden, obwohl einige gewichtige Sachen hier im Raum stehen. Dennoch hat mir das letzte Drittel mit Abstand am besten gefallen, einmal weil endlich was passiert, aber auch, weil zumindest hier Ivy und Gray ein wenig wachsen dürfen. Dennoch hatten mich einige Sachen emotional nicht so erreichen können, wie es möglich gewesen wäre, einfach da mich durch die bereits vorher nur dürftig aufgebaute Liebesbeziehung und die fehlende Bindung zu den Charakteren das Geschehen nicht so berühren konnte. Es wäre sehr viel mehr möglich gewesen.

Leider verliert das Buch hin und wieder den Faden, so werden Themen angesprochen (etwa Grays Familie und ein Aufeinandertreffen mit seinem Bruder), die sich im Sande verlaufen oder allenfalls noch mit 1-2 Sätzen angesprochen werden. Man fragt sich nur, wieso es dann überhaupt eingebracht wurde, da man die Themen etwa auch als Erzählung von Gray einbringen könnte. Gleiches betrifft auch die Geschichte mit Ivys Vater – angekratzt, abgehakt. Und dabei hatte ich nach dem Klappentext gedacht, dass dies ein Hauptthema sein wird. Manchmal ist das Buch einfach unfokussiert oder die Autorin wollte zu viel auf einmal und verrennt sich dadurch. Wieder andere Themen werden sprunghaft immer wieder behandelt, etwa Ivys Zukunftspläne. Wollte sie anfangs noch eine Bäckerei ihrer Mutter übernehmen, möchte sie dies bald nicht mehr. Hin und wieder kommt das Thema nochmal auf, bis Ivy kurz vor Ende dann eine neue Idee hat, die zwar nett ist, aber irgendwie auch wenig erklärbar, vor allem da sie immer wieder über den Job ihres Vaters klagt. Es fehlt leider oftmals an Tiefe, die Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit gewährleistet. Ihre berufliche Perspektive spielt dann im Anschluss aber auch nur noch im Epilog eine Rolle. Generell wird hier wieder das typisch klischeehafte Ende bedient, was offenbar vor allem in der US-Romantikliteratur gewollt ist.

Was mich aber wirklich überrascht hat: Die Autorin setzt das Thema Football sehr wohldosiert um. Ich hatte bisher wenig Berührungen mit dem Sport und hatte Sorge, ob ich das Buch verstehen könnte, wenn Football ein Thema wird. Football wird an einigen Stellen aufgegriffen, aber wenn, wird viel erklärt, ohne dass es ausschweifend wirkt. Selbst wenn man nicht alles aufs Wort versteht, reichen die Erklärungen drumherum, um die Bedeutung zu erfassen, um was es geht. Es hat mir sehr zugesagt, wie hier und da Einblicke gegeben wurden, die dem Buch nochmal ein anderes Thema mitgegeben haben und so ja auch die Verbindung zu den anderen Teilen herstellt, ohne das Buch zu überladen.

Mein Fazit

Am Ende war Game On 2 für mich eine nette Geschichte, die man gut zwischendurch lesen und bei der man zumindest am Ende ein bisschen mitfiebern konnte. Leider war es mir teilweise aber zu platt und die Gefühle haben gefehlt, was vor allem die Liebesgeschichte für mich wenig greifbar gemacht hat. Nur das letzte Drittel hatte mehr Substanz, verging dann aber leider auch entsprechend schnell. Wenn man nicht zu viel erwartet, kann man dieses Buch aber gut lesen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 07.08.2020

nettes Buch für Zwischendurch

A single night
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„Die Leute sagen immer, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Doch das ist Bulls*it. Warum sollte man es dann enden lassen und woher soll man wissen, dass das wirklich der schönste Zeitpunkt war?“
(Jasper ...

„Die Leute sagen immer, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Doch das ist Bulls*it. Warum sollte man es dann enden lassen und woher soll man wissen, dass das wirklich der schönste Zeitpunkt war?“
(Jasper in A single night)

Worum geht’s?

Libby kann ihr Glück nicht fassen. Ihre Eltern haben sie zur New York Fashion Week fahren lassen. In dieser Welt fühlt sich die junge Fashionbloggerin wohl. Als sie bei einer Preisverleihung auf das Designwunderkind Jasper Chase trifft, ändert sich jedoch alles. Denn dessen bester Freund Ian bittet sie darum, sich um Jasper zu kümmern. Und so erleben sie beiden einen unvergesslichen Abend inklusiver einer einzigartigen Nacht. Doch danach verschwindet Jasper und meldet sich nicht mehr. Als Libby aber eineinhalb Jahre Später nach England zieht, um hier zu studieren, ist es aber ausgerechnet Jasper, dem sie in die Arme stolpert. Haben sie eine zweite Chance?

A single night ist Band 1 der LOVE-Reihe. Jedes Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der anderen Bände kommen jedoch vor und die Geschichten laufen teilweise zeitgleich.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in wunderschönen Rosa-Farben gehalten und zeigt Tüllstoff, was sehr gut zur Geschichte passt, sehr ansprechend aussieht und ein echter Hingucker ist. Die Gestaltung ist sehr stimmig. Das Buch besteht aus zwei Teilen – Teil 1 in New York und Teil 2 später in Plymouth. Das Buch wird linear durch Jasper und Libby aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei Libbys Kapitel überwiegen. Der Schreibstil ist locker-leicht, das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.

Mein Fazit

Endlich mal ein bisschen Innovation in der Romance-Welt. Das war mein erster Gedanke, als ich auf die LOVE-Reihe gestoßen bin. Nicht nur die wunderschönen Cover haben mich gefesselt, sondern auch die Thematik rund um Mode und Fashion. Denn sowas ist mir bisher noch nicht untergekommen. Daher war ich Feuer und Flamme für diese Reihe und freute mich sehr auf A single night. Aber konnte das Buch meinen Erwartungen gerecht werden? Wohl eher nicht.

Die Geschichte von Jasper und Libby beginnt an einem Fashion Week Abend in New York. Jasper hat gerade einen Award bekommen für die Kollektion mit seinem besten Freund Ian, Libby ist als Fashionbloggerin vor Ort. Als sie mit ihrer Mutter telefoniert, trifft sie auf Jasper, der seinerseits gerade mit Ian telefoniert. Und Ian hat so schlimme Nachrichten, dass er die fremde Libby bittet, auf Jasper aufzupassen. Das macht sie auch und die beiden haben einen schönen Abend, der mit Libbys erstem Mal endet. Doch dann verschwindet Jasper und meldet sich nie wieder. Libby entscheidet sich zwischenzeitlich, die USA hinter sich zu lassen und zieht nach Plymouth. Hier will sie Modedesign studieren, nachdem sie einen inspirierenden Vortrag einer Modedesignerin gehört hat. Was sie nicht ahnen kann: Gleiche Modedesignerin hat dazu geführt, dass auch Jasper nach Plymouth gekommen ist. Und so kreuzen sich unweigerlich erneut die Wege. Aber Jasper ist mittlerweile erfolgreich und unter enormen Druck. Libby hingegen will sich auf ihr Studium konzentrieren und sich nicht noch einmal das Herz brechen lassen. Doch können beide gegen die Anziehung ankommen?

Eigentlich bringt das Buch alles mit, um wirklich gut zu sein. Der Schreibstil der Autorin ist super, man kommt gut durch die Geschichte. Durch die Thematik des Modedesign-Studiums hat man auch eine etwas andere College-Geschichte, bei der es um mehr als Vorlesungen und Bibliotheksabende geht. Durch Jasper erhält man zudem oberflächliche Einblicke in die Modewelt. Und ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut. Doch irgendwie wurden wir dann doch keine Freunde. Es fing nach etwa einem Drittel an. Bis dahin kam ich sehr gut und fühlte mich von der Geschichte mitgerissen. Und dann fing es irgendwie an, vor sich hin zu plätschern. Libby und Jasper wussten nicht so ganz, was sie wollten. Libby studiert und studiert mal nicht, sie arbeitet an Projekten und dann gibt es wieder viel Drumherum. Hin und wieder treffen beide aufeinander, aber auch da springt der Funke nicht so wirklich über. Mir fehlte irgendwie der rote Faden, das Gefühl auf etwas hinzuarbeiten. Es ist nicht so, dass die Inhalte nicht interessant waren – oh, das waren sie. Ich habe den Mädels gern beim Einkaufen zugeschaut, ich mochte die Beschreibung der Halloweenparty. Aber es fehlte ein Element, was mich mitgerissen hat, was mich zum Weiterlesen motiviert hat. A single night wurde mehr und mehr zu einem Buch, wo ich dann mal 50 Seiten gelesen habe und dann was anderes gemacht habe. Das Buch war für meinen Geschmack einfach viel zu lang, dafür, dass es doch verhältnismäßig wenig Handlung und verhältnismäßig viel Drumherum mitbringt.

Die Fashionthematik fand ich wirklich super interessant. Es ist eine Welt, die man so nicht unbedingt kennt, ein Studium, was eher ungewöhnlich ist. Deswegen habe ich mich sehr drauf gefreut. Ich hätte gern noch mehr erfahren, man merkt aber definitiv, dass die Autorin sich gut in das Thema, das Studium und die Modewelt eingearbeitet hat. Diese Thematik ist auch einer der Hauptgründe, wieso ich die Reihe weiterlesen werde, einfach weil ich es toll finde. Ich hoffe, dass es vielleicht noch mehr und tiefere Einblicke geben wird, vor allem auch etwas mehr hinter die Fassade. Etwas schade fand ich, dass die Autorin sich anfangs entschieden hat, Libby zu einer Fashionbloggerin zu machen, dies dann aber im zweiten Teil gar nicht mehr aufgreift und thematisiert. In einem simplen Satz wird erklärt, dass Libby keine Zeit mehr dafür hatte. So wirkt es einfach, als hätte die Autorin einen Grund gesucht, wieso Libby an diesem Abend auf Jasper treffen konnte und gar nicht so, als sei dieser Blog ihre Leidenschaft gewesen. Schade drum. Dennoch hat mich insgesamt die komplette Fashiongeschichte sehr begeistert.

Was mich aber einfach überhaupt nicht abholen konnte: Die Liebesgeschichte. Bereits von Anfang an hatte ich damit meine Probleme. Immerhin ist es Libbys erstes Mal, was sie einfach so mit einem One Night Stand verbringt? Und dann hört sie nie auf, diesen Mann zu vergessen. Zwar geht es Jasper auch so – seine Lady Liberty geistert immer durch seine Gedanken – aber dennoch meldet er sich nicht bei ihr. Zu stressig sein Leben, zu groß die Sorge um Ian, zu viel Druck wegen des Labels. Als sie jetzt 1,5 Jahre später wieder aufeinandertreffen, macht Jasper erst einmal das, was er immer tut: Abhauen. Angeblich, weil Libby so enttäuscht aussah. Libby hingegen ist enttäuscht, weil sie dachte, sie hätte Jasper wiedergefunden, doch der Mann sieht nicht aus wie dieser. Und so nimmt alles seinen Lauf, man trifft hin und wieder aufeinander, jedes Mal erlebt Libby einen Jasper, der ihr fremd ist. So trifft er sich mit anderen Frauen, hat zwischendurch Eifersuchtsanfälle, kommt aber zugleich auch nicht aus dem Tritt. Die beiden kreisen wahllos umeinander und ehrlich gesagt habe ich zu keiner Zeit Gefühle spüren können. Es war für mich einfach nicht greifbar, wieso beide füreinander so wichtig sind. Es ist sogar oft so, dass Jasper aufgrund seiner mutmaßlichen Gefühle Sachen macht, die Libby schaden oder verletzen. Nein, hier wurde ich definitiv nicht glücklich. Libby und Jasper fand ich als Liebespaar unglaubwürdig, anstrengend und unpassend.

Generell muss ich aber sagen, dass ich mit Libby und Jasper ein wenig Probleme hatte. Libby ist eher ruhig. Das führt immer wieder auch dazu, dass man das Gefühl hat, dass sie zu jung ist, um im Ausland zu studieren. Bereits beim Umzug nach Plymouth kommt viel Mimimi, im Verlauf der Geschichte hat man immer wieder das Gefühl, dass sie massiv überfordert ist und ohne ihre Mädels-Crew wäre sie wahrscheinlich untergegangen. Libby ist eine Person, die sich sehr unterzuordnen scheint und sich selbst dabei vergisst. Anfangs ist es ihre Mutter, später ist es Jasper, nach denen sie sich ausrichtet. Libby ist für mich auch recht sprunghaft und unausgeglichen. Sie weiß nicht, was sie will und das führte oft zu Unverständnis bei mir. Jasper hingegen fand ich am Anfang wahnsinnig anstrengend, im Verlauf der Geschichte entwickelte er sich für mich interessant – allerdings nicht als Mann, sondern als Künstler. Er ist leider nicht gerade sympathisch, er ist ebenfalls unausgeglichen, sprunghaft und planlos. Er will Libby, er will sie nicht, er will sie und so weiter. Als Designer hingegen ist er brillant und wahnsinnig kaputt. Denn der Druck, die fehlende kreative Freiheit, der ganze Wahnsinn im Atelier und auch die Streitigkeiten mit seinem besten Freund Ian setzen ihm stark zu. Diese ganzen Aspekte fand ich wirklich interessant und vielseitig. Ich hätte gern mehr über diesen Druck erfahren und hätte mir mehr Einblicke in die Arbeit gewünscht. Denn das hat mich deutlich mehr überzeugt als die lauwarme Lovestory. Neben Libby und Jasper gibt es noch zahlreiche andere Charaktere, insbesondere die Mädels-WG, die in den drei Folgebänden eine Rolle spielt, sowie teilweise schon die Love Interests der Mädels. Alle waren sehr interessant und quirlig. Sie alle haben für mich mit ihrer Präsenz aber Libby deutlich überlagert.

Ein paar Worte möchte ich noch zum Ende sagen. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass in diesem Buch etwas passiert. Denn man hatte das Gefühl, dass irgendwie nicht so wirklich ein Drive reinkommt und einfach hier und da ein wenig was passiert, aber mehr auch nicht. Da üblicherweise solche Bücher mit einem Dramahöhepunkt enden, habe ich das auch erwartet – und bekommen. Leider fand ich das doch recht vorhersehbar und wusste auch sofort, als das Thema aufkam, wie es gelöst wird. Die Motivation dahinter war für mich jetzt zwar nicht vorhersehbar, aber das ganze Drumherum war für mich mehr als offensichtlich und erwartbar. Daher konnte mich nicht einmal das vom Hocker reißen. Das Buch gipfelt generell in einem hochgradig klischeehaften, kitschigen Ende mit allen 0815-Standardaspekten des Genres. Hat mich jetzt leider noch weniger vom Hocker gerissen.

Insgesamt ist A single night ein Buch, was für mich viel zu lang war und sich in viel zu viel ausuferndem Drumherum verliert. Oftmals hat man das Gefühl, dass über zig Seiten gar nichts passiert. Die Idee mit dem Modedesign-Studium fand ich so toll und auch die Thematisierung des ganzen Modethemas fand ich sehr gelungen, aber leider konnte mich die Liebesgeschichte überhaupt nicht überzeugen. Es ist ein nettes Buch für Zwischendurch, was so viel toller hätte sein können. Ich hoffe, dass sich das in Band 2 etwas bessert, denn weiterlesen werde ich auf jeden Fall.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 07.03.2020

gute Idee, aber mittelmäßige Umsetzung

Insta Love - Nur perfekt ist gut genug
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„Früher wollte man, dass niemand sein Tagebuch findet und heute postet man jedes Detail seines Lebens und ist sauer, wenn es keiner liest.“
(Paul in Insta Love)

Worum geht’s?

Model Jules hat gerade ...

„Früher wollte man, dass niemand sein Tagebuch findet und heute postet man jedes Detail seines Lebens und ist sauer, wenn es keiner liest.“
(Paul in Insta Love)

Worum geht’s?

Model Jules hat gerade eine schreckliche Trennung hinter sich. Nach zwei Jahren an der Seite des bekannten Instagram-Stars Dan und mit einer Beziehung in aller Öffentlichkeit muss sie erfahren, dass er fremdgegangen ist. Sie flüchtet von LA nach Miami, um ohne ihn neu anzufangen. Als sie dann den zurückhaltenden Paul kennen- und lieben lernt, muss sie feststellen, dass die Follower so schnell nicht vergessen und man nicht einfach aus dem Rampenlicht abtritt. Wird ihre Liebe zu Paul eine Chance haben oder holt sie ihre digitale Vergangenheit ein und reißt sie endgültig in den Abgrund?

Insta Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das farbenfrohe Cover in verschiedenen Pastellfarben mit Palmenblättern wirkt modern und passt zum Buch, welches in Miami spielt. Das Cover wirkt etwas verträumt und verspielt. Es ist auffällig, aber auf dem ersten Blick nicht als Liebesroman einzuordnen. Das Buch wird durch Paul und Jules wechselnd in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Jules‘ Erzähleranteil deutlich überwiegt. Wer erzählt, ist entsprechend übertitelt. Bei Kapitelwechseln jedoch wird es nur übertitelt, wenn zugleich der Erzähler wechselt. Das Buch wird chronologisch erzählt, Jules erinnert sich jedoch hin und wieder an Zeiten mit Dan. Diese Abschnitte werden durch Kursivschrift kenntlich gemacht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. Sprachlich bewegt sich das Buch im Bereich der (junge) Erwachsenen-Literatur. Das Buch beinhaltet nur angedeutete Erotikszenen.

Mein Fazit

Instagram ist in der Gegenwart ein wichtiges Thema und fängt auch, mittlerweile auch das Privatleben und Liebesbeziehungen zu beeinflussen. Umso überraschter war ich, dass Social Media in der Buchwelt noch nicht so eingeflochten ist. Daher kam mir Insta Love natürlich gerade recht, da es sich auf thematisches Neuland begibt. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, vielleicht habe ich mir zu viel gewünscht. Aber mein erstes Werk von Tine Nell, dem ich wirklich entgegen gefiebert habe, konnte mich nicht wirklich abholen.

Das Buch beginnt mit einem wirklich toll geschriebenen Prolog, bei dem es darum geht, was Jules in die Beziehung zu Dan investiert hat, um für ihn perfekt zu sein. Nach zwei Jahren an der Seite von Dan ist die Beziehung durch seinen Betrug in die Brüche gegangen. Kurzerhand ist Jules zu ihrer Freundin Debbi nach Miami geflohen, um ihr Leben neu zu ordnen. Als mittlerweile erfolgreiches Bikinimodel möchte sie sich unabhängig von Dan ein Leben aufbauen. Doch immer wieder wird sie daran erinnert, dass die digitalen Spuren und das mediale Interesse an Jules mit der Trennung nicht aufhört. Etwas planlos und ziellos geht Jules ihr Leben an, immer wieder merkt sie hierbei, dass das Modelleben ihr nicht so zusagt und die sozialen Medien mehr Leid als Freude sind. Eines Abends trifft sie in einem Club auf Paul, einem charmanten, aber sehr zurückhaltenden jungen Mann. Paul ist so anders als ihr Ex Dan, so herrlich normal. Und ganz langsam schleicht er sich seinen Weg in Jules‘ Herz. Aber der Weg ist steinig und schwer, wenn die Medien, die Follower und die Welt stets ein Auge auf dich und dein Tun haben. Wenn dann noch Fake News und die Schatten der Vergangenheit wieder auftauchen, ist das Chaos perfekt und die Nerven und Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt…

Insta Love bringt mit der Thematik rund um eine gescheiterte Beziehung eines Influencer-Pärchens bereits eine vielversprechende Grundlage mit. Es ist der Autorin auch durchaus gelungen, das Thema vielseitig einzubauen. Insbesondere Jules, aber auch Paul äußern sich immer mal wieder kritisch über die sozialen Medien, den aufgebauten Hype und die Schattenseite hiervon. Leider finde ich, dass nach einem wirklich starken Start mit Einblicken in die Beziehung von Jules und Dan das Thema mehr und mehr im Sande verläuft. Anfangs verrät Jules quasi „behind the scenes“, wie gestellt die Fotos sind, wie oft es Probleme gab, wie oft sie Fotos wiederholt haben und gibt mehr Einblicke in eine Beziehung, bei der zumindest ein Part mehr an Herzen für Fotos als am Herzen des Gegenübers interessiert ist. Es sind Passagen, die zum Nachdenken angeregt haben und einen auch einiges etwas überdenken lassen. Aber schon bald switcht der Fokus von den Scherben der Liebe zur Jules‘ Entwicklung und ihrem Streben, unabhängig von Dan und der Followerschaft zu leben. Hierbei verfällt sich hin und wieder in alte Muster. So kritisiert sie das ständige Zurschaustellen des Lebens, postet sich aber selbst nach ihrem Workout. Spätestens ab etwa der Hälfte des Buches ist das Thema aber fast komplett vom Tisch. Es gibt zwar noch einen eindrucksvollen Post von Jules zum Thema Echtheit, aber das war’s auch schon. Zwar gibt es hier und da noch Berührungspunkte und es taucht später auch noch ein unvorteilhaftes Foto von Jules auf, was für Drama sorgt, aber dies alles wirkt losgelöst von Social Media eher im Bereich von medialem Interesse und Person des öffentlichen Lebens. Es geht vielmehr um Generalkritik einer Person im Rampenlicht als um das Thema Instagram und Influencer ansich. Das fand ich sehr schade und hat mich doch schon stark enttäuscht zurückgelassen. Das Thema hatte so viel Potenzial und wird dann doch so sporadisch verwendet.

Denn der klare Fokus des Buches liegt auf Jules und ihrem Streben nach Weiterentwicklung. Das hat gar nicht so viel damit zu tun, dass sie auf einmal mit dem ganzen Social Media Leben unzufrieden ist, sondern mit ihrem Leben generell. Dabei habe ich das Gefühl, nie erfahren zu haben, wieso sie eigentlich gemodelt hat. Auf jeden Fall war ihre Beziehung zu Dan ein großer Karriereboost. Das führte für mich etwas dazu, dass sie nicht ganz glaubwürdig war. Sie will mit Dan abschließen, nutzt aber zugleich die aus der Beziehung gewonnenen Benefits vorerst noch weiter. Jedenfalls ist Jules unglücklich mit ihrem Leben, mit dem medialen Präsentierteller und Stück für Stück auch mit ihrer Rolle als Instagram-Persönlichkeit. Langsam fängt sie an, sich ein neues Leben aufzubauen. Der Weg und die Idee hierhinter war sehr gut, zugleich aber auch sehr sprunghaft, etwas naiv und auf jeden Fall recht planlos. Immer wieder betont sie, dass sie aus dem Modeln noch Rücklagen hat, dass sie mit dem Modeln aufhören will, als es dann aber zum großen Karriereknall kommt, scheint sie anfangs nicht begeistert darüber. Diese Wechselhaftigkeit in ihrem Verhalten hat es mir oftmals schwer gemacht, mit ihr zu leiden oder mich mit ihr zu freuen. Ich war einfach nur dabei und habe sie beobachtet, so kam es mir vor.

Der andere Fokus liegt natürlich auf der Liebesgeschichte. Paul als neues Love Interest tritt schon recht früh im Buch auf. Er ist von Anfang an sympathisch und man merkt, dass zwischen den beiden eine gewisse Anziehung herrscht. Dann aber springt die Geschichte rasant vorwärts ohne Rücksicht auf Emotionen. Beziehungsentwicklung ist für mich in Büchern eine sehr wichtige Sache, da ich es nicht mag, wenn die Charaktere nur auf sexueller Ebene Anziehung haben oder von 0 auf 100 verliebt sind. So in etwa hält es sich hier aber. Sprunghaft wird der Leser durch die Beziehung geführt, die von „ich will nichts von ihm“ über „Freundschaft plus oder so“ zu „Liebe meines Lebens“ verläuft, leider jedoch ohne Erklärung dafür, wieso. Denn beide entscheiden sich offenbar primär impulsiv dafür, was sie füreinander sein wollen. In kürzester Zeit entsteht so eine Liebschaft, die hier und da von den klassischen Dramen nicht verschont bleibt. Ich konnte mich hierauf aber nicht wirklich einlassen, weil die Beziehung für mich nicht greifbar, nicht nachvollziehbar war. An welcher Stelle hat sie den Schritt von Flirt zu ernsthafter Liebe gemacht?

Natürlich – wie für das Genre fast schon üblich – muss die Liebschaft aber noch gestört werden, was zum finalen Drama, jeder Menge Enthüllungen und einem Blitzende führt, was mich total überrumpelt hat. Es war richtig systematisches Abarbeiten der Themen, die noch offen waren. Viele Überraschungen gab es für mich nicht, da ich vieles schon vorhergesehen, vermutet oder befürchtet habe. Die Greifbarkeit und Nachvollziehbarkeit leidet hier an allen Ecken und Enden, insbesondere durch das fast schon kindische Verhalten von Paul, das anstrengende übertriebene Getue von Jules und einer klassischen „Passt schon irgendwie“-Haltung der Autorin. Zu viele Fragezeichen, zu viele Probleme bleiben am Ende entweder ungelöst oder werden regelrecht weggebügelt. Der grandiose Epilog ist dabei so überzogen, dass ich aufstöhnen musste. Zu viel auf einmal und verdammt dick aufgetragen. Aber viele Leser möchten ja gerade diese Art, um den Alltag zu entfliehen. Daher muss man für sich selbst herausfinden, ob es einen zufriedenstellt.

Zu den Charakteren kann ich nicht so viel sagen. Jules ist einerseits recht sympathisch und ein offener, ehrlicher Mensch, der auch in der Lage ist, zu reflektieren. Zugleich habe ich das Gefühl gehabt, keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden zu haben, da es so wirkte, als würde sie eine Rolle spielen, die sie nicht ist. Ihre fast schon 180-Grad-Wende Richtung Ende hin war für mich nicht greifbar. Paul fand ich eher blass und fast schon eindimensional. Man erfährt viel zu wenig über ihn und das wenige scheint keine richtige Rolle zu spielen, etwa seine familiäre Drucksituation. Zwar ist ein Hobby Gärtnerei durchaus ungewöhnlich und brachte mal etwas Abwechslung, es unterstreicht aber ein wenig auch, dass er ein eher langweiliger Charakter ist. Gegen Ende hin überraschte er mich mit seinem Dramaqueen-Gehabe doch sehr, das war für mich nicht so stimmig, da es zu dem erwachsenen Paul, der mir bisher unterkam, wenig passt. Vielleicht wurde hier aber auch versäumt, früher seine Zweifel einzuflechten, damit seine Gedanken präsenter sind.

Das Buch beinhaltet für ein Buch des Genres ungewöhnlich wenig intime Szenen. Mich hat das nicht gestört, weil es für mich kein notwendiges Übel einer Geschichte ist, wer hierauf jedoch wert legt, sollte Abstand von dem Buch halten. Die Beziehung der beiden Protagonisten verläuft sehr zurückhaltend und ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich nicht explizit.

So sehr ich mich gewünscht hätte, dass mich dieses Buch mit einer tollen Liebesgeschichte vom Hocker reißen würde und auch in die noch frische, aber zugleich intensive Welt von Influencern und der Sucht nach Likes abtaucht, muss ich einfach feststellen, dass dem nicht so war. Das Buch vereint zahlreiche gute Ansätze, es mangelt aber an einer stringenten Umsetzung. Die interessanten Themen werden zu schnell aus dem Fokus verloren und die Liebesgeschichte war für mich von sprunghaften Entwicklungen und fehlender Nachvollziehbarkeit geprägt. Die Geschichte verläuft recht vorhersehbar, selbst die größeren Twists überraschen nicht sonderlich, da der ein oder andere Leser es vielleicht schon erahnen kann. Das Ende ist einfach zu dick aufgetragen, zu abrupt und kratzt zu sehr an der Oberfläche. Daher leider nur ein nettes Buch für Zwischendurch, was so viel mehr hätten sein können.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 18.02.2020

so wenig Tiefe bei so viel Sex

Duty & Desire – Verboten sinnlich
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„Die schüchterne Katie existiert im Moment nicht. Das hier ist die mutig Katie, die neue Dinge ausprobiert, wie einen sehr attraktiven Mann zu küsse. Und ich mag sie.“
(Katie über sich selbst in Duty ...

„Die schüchterne Katie existiert im Moment nicht. Das hier ist die mutig Katie, die neue Dinge ausprobiert, wie einen sehr attraktiven Mann zu küsse. Und ich mag sie.“
(Katie über sich selbst in Duty & Desire 2)

Worum geht’s?

Polizeirekrut Jack hat Probleme, die er regelmäßig mit Sex und Alkohol zu lösen versucht. Immer auf der Suche nach einer neuen Bettgeschichte trifft er eines Abends auf die irische Touristin Katie. Irgendetwas an ihr fasziniert Jack und entgegen seiner üblichen Art möchte er einfach nur Zeit mit ihr verbringen, statt mit ihr in die Kiste zu springen. Und so sind sie den ganzen Abend zusammen unterwegs. Doch bereits kurz danach folgt der große Schock: Katie ist die neue Ausbilderin von Jack und soll den Rekruten Schießen beibringen. Denn sie ist prämierte Olympia-Siegerin und nutzt die Trip für eine Flucht aus ihrem komplizierten Leben und vor den Ansprüchen ihres Vaters. Und eine Beziehung zu einem Rekruten? Das kommt nicht in Frage. Aber gegen Jacks Anziehungskraft kann sie sich nicht wehren…

„Duty & Desire – Verboten sinnlich“ ist der zweite Teil der „Duty & Desire“-Trilogie. Das Buch ist in sich geschlossen und kann unabhängig gelesen werden, die Charaktere aus Band 1 und 3 kommen jedoch als Nebencharaktere vor.


Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist identisch zu Band 1, dieses Mal jedoch ausschließlich in Blautönen gehalten. Es zeigt eine beleuchtete Skyline einer Stadt. Das Cover ist ansprechend und hübsch gestaltet, gibt allerdings wie der Vorgänger keine Informationen über den Inhalt preis. Die Erzählweise des Buches erfolgt linear. Die Protagonisten Katie und Jack erzählen wechselnd in der Ich-Perspektive, der jeweilige Erzähler wird durch eine Überschrift deutlich gemacht. Der Schreibstil ist locker und leicht. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sprachlich angemessen für (junge) Erwachsene. Das Buch enthält zahlreiche erotische Szenen von einiger Länge.

Mein Fazit

Nach einem wirklichen mauen Start mit Band 1 der Reihe war meine Lust auf Band 2 zugegebenermaßen etwas zurückhaltend. Da aber in Band 1 bereits ein Alkoholproblem von Jack angedeutet wurde, war ich interessiert daran, ob Band 2 durch diese Thematik mehr bieten kann und habe zugegriffen. Aber auch dieses Mal war ich nicht wirklich begeistert, wenngleich das Buch besser gelungen ist als Band 1.

An einem Abend tingelt Jack planlos durch seinen alten Stadtteil und trifft hierbei auf eine süße Touristin, die sich vor einer Kneipe den Hals verreckt. Jack, für den Alkohol und Frauen seine liebte Freizeitbeschäftigung sind und der nur aufgrund einer verlorenen Wette die Ausbildung zum Polizisten macht, hat sofort Blut geleckt und spricht sie an. Nach einigen Wortwechseln verbringen die beiden den Abend zusammen – für Jack ganz untypisch außerhalb des Bettes. Die Irin Katie ist für zwei Wochen in der Stadt und möchte hierbei ihre Abenteuerliste abarbeiten. Neben dem Erkunden von Mafia-Mordplätzen und dem Tanzen im Brunnen des Central Parks führt sie aber noch etwas anderes in die Stadt. Denn bald kommt der Schock: Katie ist die neue Ausbilderin an der Waffe für die Rekruten. Und mit Rekruten flirten oder gar etwas anfangen? Das geht gar nicht. Aber gegen Jacks Charme ist Katie einfach nicht immun. Doch Jack hat viele Probleme und die Schatten seiner Vergangenheit beeinflussen seine Gegenwart noch immer. Insbesondere sein Alkoholproblem, welches Katie bereits beim ersten Training erkennt, macht seinen Freunden das Leben schwer. Schritt für Schritt scheint Jack sich zu zerstören, doch damit verliert er auch immer mehr Katie. Für sie will er sich ändern. Doch kann er das schaffen? Und vor allem: Was passiert, wenn Katies Zeit abgelaufen ist?

Der Einstieg in das Buch war etwas mühselig. Das erste Aufeinandertreffen von Katie und Jack war irgendwie sehr künstlich und gestellt, es wirkte kurios und auch die zahlreichen Gedankengänge bei Jack fanden nicht so ganz den Weg zu mir. Im Gespräch hatte ich das Gefühl, die beiden springen von A nach B nach X. Es wirkt beinahe so, als hätte die Autorin gewollt, möglichst schnell das ganze Vorgeplänkel abzuarbeiten, um zum Kern zu kommen. Der Kern ist, dass Jack Katie will (erst körperlich, später noch mehr), Katie aber als Ausbilderin Tabu ist. Natürlich lassen sich beide davon nicht abhalten und es knistert gewaltig. Wieso, das wurde mir nicht so ganz klar. Es ist sicher eine sexuelle Anziehungskraft in der Luft, Katie berichtet immer wieder von Jacks Charisma und Jack schwärmt insbesondere in der ersten Hälfte immer wieder von Katies Art – und ihren Brüsten. In der ersten Hälfte des Buches habe ich die ganze Zeit nach etwas gesucht, was ich nicht gefunden habe: Handlung. Denn die stetig kreisenden Gedanken über Bettsport und Küsse werden von gelegentlichen Trainingseinheiten an der Akademie (hey, eine Steigerung zu Band 1, wo man nur in der Umkleide der Akademie war!) und gelegentlichen Zweifeln unterbrochen. Jack deutet zwar immer wieder an, dass es da etwas in seiner Vergangenheit gibt, das kommt aber alles erst in der zweiten Hälfte. Generell gibt es sehr viele Parallelen zu Band 1 und an vielen Stellen kam es mir wie eine Neuauflage von Band 1 vor, nur mit anderen Leuten.

Die zweite Hälfte hingegen hatte schon etwas mehr Substanz. Hier kommen jetzt auch mal ein paar Themen auf den Tisch, die zwingend notwendig waren: Jacks Alkoholproblem, Jacks Vergangenheit, Katies Leistungsdruck und die Erwartungshaltung ihres Vaters. Wer allerdings denkt, dass es jetzt tiefgründig wird: Entwarnung! Alles wird angerissen, beiläufig erwähnt, wirr eingeflochten. Im Hinblick auf Jacks Vergangenheit und sein daraus resultierendes Alkoholproblem (was offenbar an der Akademie niemandem auffällt, stört oder Grund zur Sorge bereitet außer seinen Freunden) ärgert mich dies am meisten. Denn hier liegt eine wirklich schlimme Geschichte zugrunde, die in Büchern sehr selten vorkommt und der man in meinen Augen einfach mehr als 2 Seiten Aufmerksamkeit hätte schenken müssen. Stattdessen erzählt er, was passiert ist, man plaudert ein wenig und springt in die Kiste. Alle Handlungsstränge werden dann zurechtgebogen, dass es am Ende passt und alle glücklich sind. Wenn man bedenkt, dass 95% der Geschichte nur zwei Wochen Zeitraum abdecken, ist dies eine Meisterleistung. Jack, der jahrelang ein Alkoholproblem hatte und fast schon Pegeltrinker ist, kann natürlich auch nur durch Liebe bewegt werden, das Trinken aufzugeben und ein paar Anonyme Alkoholiker Treffen reichen auch, um alles wieder ins Reine zu bringen. Hochgradig unrealistisch und fast schon fahrlässig, aber was solls. Es ist ein Buch. Immerhin wird hier mehr Hintergrund präsentiert als in Band 1.

Die Beziehungsentwicklung kann man als solche gar nicht wirklich deklarieren. Von 0 auf 100 entwickelt sich eine sexy Übereinkunft, in Rahmen derer Katie natürlich auch ihr erstes Mal mit Jack hat und Jack die Bedeutung von Liebemachen wiederentdeckt. Garniert mit einigen Downs in der Beziehung durch Jacks Sucht und Katies familiären Druck wachsen beide aber natürlich daran und alles wird so nachhaltig verändert, dass auch eine dauerhafte Beziehung kein Problem ist. Zwei Wochen sind in Duty & Desire jedenfalls eine verdammt ertragreiche Zeit.

Auch bei den Charakteren muss ich wieder sagen, dass es nicht viel zu sagen gibt. Jack ist vor allem am Anfang sehr befriedigungsorientiert und entwickelt sich dann schnell zum Superhelden mit niedlichen Momenten. In der ersten Hälfte hat Jack mit genervt, er ist verantwortungslos, wirkt wie in der Pubertät hängengeblieben und ist alles anderes als sympathisch. In der zweiten Hälfte (aka eine Woche später) hat er seine 180-Grad-Wende zum alkoholfreien, super motivierten Polizeischüler. Katie hingegen startet als unschuldiges Mäuschen, die man schnell auf 16 Jahre schätzen könnte, entwickelt sich dann aber rasant zur selbstbewussten Frau, die weiß, was sie will. Sie war zwar wesentlich sympathischer, aber auch hier war alles eher eindimensional und oberflächlich. Charlie und Ever aus Band 1 kommen als absolute Randfiguren wenige Male vor, dafür wurden Danika und Greer mehr in den Fokus genommen und auf absolut unsubtile Art auf ihre mögliche Liebelei hingewiesen. Auch das wirkte schon wieder so gestellt, dass es willkürlich rüberkam.

Summa Summarum ist Duty & Desire 2 etwas stärker als sein Vorgänger und kann zumindest mit einer einigermaßen soliden Grundgeschichte überzeugen. Dennoch bleibt das Buch recht farblos und wartet eher mit einer soliden Bettgeschichte auf als mit großen Emotionen. Jeglicher Ansatz von Tiefgründigkeit wird in Mini-Absätzen abgeklärt und weggedrückt, während die zahlreichen Erotikszenen mehr Aufmerksamkeit kriegen. Für kurzweilige und anspruchslose Unterhaltung ist das Buch eine gute Wahl. Wünscht man sich allerdings etwas Substanz, etwas Tiefe und Nachvollziehbarkeit, sollte man die Finger davon lassen. Denn wie bereits bei Band 1 muss ich festhalten: Viel Sex, noch mehr Gerede über Sex, eine nicht so wirklich nachvollziehbare und vor allem blitzschnelle Beziehungsentwicklung und das Ankratzen von tiefgründigen (aber eigentlich gewichtigen!) Probleme ist nicht genug.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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