Cover-Bild Ich bleibe hier
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22,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.06.2020
  • ISBN: 9783257071214
Marco Balzano

Ich bleibe hier

Maja Pflug (Übersetzer)

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2020

Südtirol 1939 bis 1943

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Der Roman „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano ist im Diogenes Verlag erschienen.

Trina lebt mit ihrer Familie in einem Bergdorf in Südtirol. Als die Faschisten an die Macht kommen, darf Trina nicht mehr ...

Der Roman „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano ist im Diogenes Verlag erschienen.

Trina lebt mit ihrer Familie in einem Bergdorf in Südtirol. Als die Faschisten an die Macht kommen, darf Trina nicht mehr als Lehrerin arbeiten, denn die Faschisten verbieten alles was Deutsch ist und so darf auch der Deutschunterricht nicht stattfinden. Die Deutschen hingegen möchten die BewohnerInnen des Dorfes nach Deutschland bringen, doch Trina möchte ihre Heimat nicht verlassen und in ihrem geliebten Italien bleiben. Während des Krieges ist der Bau eines Stausees auf Eis gelegt. Doch was passiert mit den Plänen nach dem Krieg? Wird der Bau des Kraftwerks Trinas idyllischen Heimatort vernichten?

Marco Balzano hat es geschafft die Zeitgeschichte Südtirols in einen Roman zu verpacken und stimmt seine LeserInnen damit sehr nachdenklich. Das Buch hat mir wieder vor Augen geführt, wie dankbar ich sein kann, dass wir heute in Frieden leben.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Leseempfehlung

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Schon der Titel „Ich bleibe hier“ lässt einen Hauch von Stärke und Rebellion erahnen. Und der lebt in Trine von Jugend an. Das Leben in ihrem Dorf in den italienischen Bergen ist nicht immer einfach aber ...

Schon der Titel „Ich bleibe hier“ lässt einen Hauch von Stärke und Rebellion erahnen. Und der lebt in Trine von Jugend an. Das Leben in ihrem Dorf in den italienischen Bergen ist nicht immer einfach aber die Menschen sind sehr naturverbunden und glücklich in ihrer Gemeinschaft. Das formt aus Kindern charakterstarke Menschen, die sich auch von den politischen Unruhen in der ersten Hälfte des 20.ten Jahrhunderts nicht beirren lassen. Trines Lebensplan ist es, Lehrerin zu werden. Als die Faschisten an die Macht kommen, kann Trine als Deutschstämmige nur noch heimlich unterrichten. Aber sie gibt nicht auf, geht nicht weg aus ihrem Dorf. Die Gemeinschaft hält weiter zusammen. Erst gegen die italienische Regierung und deren Pläne, das Dorf einem Staudamm zu opfern, später gegen die Nazis, die jetzt die Italienischstämmigen unterdrücken.

Ein schmales Buch. Ein Buch voller Wärme, Klugheit und Wahrhaftigkeit. Ein Buch über eine starke junge Frau, die ihre Heimat nicht aufgeben will und die ganz unspektakulär im Stillen Widerstand leistet. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.05.2021

Klein aber fein

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Der versunkene Turm im Reschensee, das Wahrzeichen des Vinschgau. Aus dem klaren Reschensee ragt einsam ein versunkener Kirchturm...
Ein Wahrzeichen der Region Südtirols, an dem täglich tausende Autofahrer ...

Der versunkene Turm im Reschensee, das Wahrzeichen des Vinschgau. Aus dem klaren Reschensee ragt einsam ein versunkener Kirchturm...
Ein Wahrzeichen der Region Südtirols, an dem täglich tausende Autofahrer vorbeikommen.

Aber wahrscheinlich wissen nur wenige, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt.

Marco Balzano hat mit seinem Roman "Ich bleibe hier" ein wunderbares Buch geschrieben und diesem Turm eine Stimme gegeben.

Trina Hauser lebt im Dorf Graun und erzählt ihrer Tochter in einem langen Brief davon, wie sie die Zeit des zweiten Weltkrieg erlebt hat. Die Entscheidung mit ihrer Familie das Dorf zu verlassen oder unter den Faschisten zu leben, ihre deutsche Sprache nicht mehr zu sprechen, ihren Job aufgeben zu müssen...

Ein wunderbarer fiktiver an die Wirklichkeit angelehnter, emotionaler Roman, den man gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Historische Fakten gut verpackt!

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„Ich bleibe hier“ ist ein Roman von Marco Balzano, der im Diogenes Verlag erschienen ist.
Zum Klappentext:
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die ...

„Ich bleibe hier“ ist ein Roman von Marco Balzano, der im Diogenes Verlag erschienen ist.
Zum Klappentext:
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.
Wer schon mal am Reschensee war, dem ist der Kirchturm, der aus dem See ragt, ein Begriff. Ich selbst habe mich bei diesem Anblick schon gefragt, wie es damals der Bevölkerung des Dorfes wohl zumute war, als sie erfahren mussten, dass ihr Zuhause einem Stausee geopfert werden soll.
Marco Balzano befasst sich mit dieser Fragestellung und den Hintergründen. Er nimmt uns mit in die Vergangenheit. Wir begleiten Protagonistin Trina durch deren Leben. Aufgewachsen in Reschen bzw. Graun, einem Dorf in Südtirol, erlebt Trina die politischen Schwierigkeiten dieser Region am eigenen Leib. Unter Musolinis Regime verlieren die Südtiroler als Italiener 2. Klasse ihre Arbeit und werden benachteiligt. Auch Protagonistin Trina, die Lehrerin werden wollte, darf nicht mehr unterrichten und verliert so ihre Existenz.
Trina ist eine fiktive Protagonistin, jedoch zeigt ihr Schicksal sehr plastisch, wie ungerecht und verzweifelt die Situation der Bevölkerung Südtirols während des 2. Weltkriegs war. Historische Fakten vermittelt durch eine spannende Geschichte.
Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Wieviel Heimat kann man ertragen

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Wenn ich an Südtirol denke, habe ich als erstes immer eine strahlend sonnige Touristenregion vor Augen. Dass dieser Landstrich aber auch eine zutiefst gebeuteltes und zerrissenes Land ist, war mir bisher ...

Wenn ich an Südtirol denke, habe ich als erstes immer eine strahlend sonnige Touristenregion vor Augen. Dass dieser Landstrich aber auch eine zutiefst gebeuteltes und zerrissenes Land ist, war mir bisher nicht klar.

Trina erzählt ihrer Tochter von ihrer Heimat, einem Landstrich zwischen Österreich und Italien, politisch hinundhergerissen und oft zwischen den Stühlen stehend. Sie erzählt von ihrer Jugend in einem abgelegenen Bergdorf, dessen Bewohner den italienischen Faschisten ablehnend gegenüber stehen, gefährden diese doch ihr Tal durch den geplanten Bau einer Staumauer. Und sie erzählt vom Krieg, der bejubelten Besatzung durch die Deutschen, schien diese doch Besserung zu versprechen. Letztendlich ist es eine Geschichte vom langsamen Aussterben der Region und von der Verbundenheit die die Menschen trotz allem zu ihrem Dorf verspüren.

Wieder einmal habe ich eine ganz neue Seite unserer Geschichte kennengelernt. Die Umstände, die hier beschrieben werden und die so oft in ähnlicher Weise geschehen und in Vergessenheit geraten, bedrücken einen sehr und zeigen, wie kurzsichtig und verwöhnt man doch im Wohlstand wird.

Die Geschichte wird durch einen harten, fast schon emotionslosen Erzählstil dominiert und man spürt mit jeder Seite die Erschöpfung, die Trina mit jedem Hindernis, das sich ihr und ihrer Heimat in den Weg stellt, anwächst. Man vermisst des öfteren die Gefühle, aber irgendwann bleibt wohl außer Wut und Frust nichts mehr übrig, alles andere hat der ständige Kampf ums Überleben abgeschliffen.

Das Buch ist kurz und knackig, verliert sich aber vor allem gegen Ende hin leider etwas in Wiederholungen.

Positiv hervorheben möchte ich aber das gefühlvolle Nachwort, denn man sollte nicht vergessen, dass Marco Balzano hier die Geschichte eines echten Dorfes in den Mittelpunkt rückt. Reschen und Graun sind das beste Beispiel dafür, wie die Profitgier weniger über das Schiksal vieler entscheidet.

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