Cover-Bild Kalmann
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22,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783257071382
Joachim B. Schmidt

Kalmann

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2020

Kalmann der Gammelhaiexperte

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Joachim B. Schmidt nimmt den Leser mit auf eine Reise nach Island, ins Örtchen Raufarhöfn. Dort lebt der Hauptprotagonist Kalmann. Er ist ein junger Mann, mit autistischen Zügen und auf dem Entwicklungsstand ...


Joachim B. Schmidt nimmt den Leser mit auf eine Reise nach Island, ins Örtchen Raufarhöfn. Dort lebt der Hauptprotagonist Kalmann. Er ist ein junger Mann, mit autistischen Zügen und auf dem Entwicklungsstand eines Erstklässlers. Kalmann ist ein besonderer Mensch mit einer guten Seele. Er schwelgt in Erinnerungen an seinen verstorbenen Großvater, der im halt gegeben hat. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt. Und man bekommt die Welt von ihm erklärt. Er ist sehr liebenswert und treuherzig und wächst einem ans Herz.
Der Roman ist gespickt mit grandiosen Naturschilderungen und einem überraschenden Ende. Der Autor lässt Kalmann in teils langen, holprigen Sätzen erzählen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Wer ein Buch in ruhigem Tempo mit etwas Spannung und interessanten Charakteren sucht, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Ein aussergewöhnliches Buch, was mir gut gefallen hat, weil es eben mal etwas anderes war.

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Dieses Buch besticht eindeutig durch den aussergewöhnlichen Protagonisten Kalmann, der mir mit seiner besonderen Art und seiner Sicht auf die Dinge noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Kalman erzählt ...

Dieses Buch besticht eindeutig durch den aussergewöhnlichen Protagonisten Kalmann, der mir mit seiner besonderen Art und seiner Sicht auf die Dinge noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Kalman erzählt seine eigene Geschichte, das Leben in Island, den Ereignissen in einem kleinen Dorf, sein Wirken als Dorfsheriff, aber auch Themen wie Klimawandel und Überfischung der Meere fließen gekonnt in die Geschichte ein.

Durch Kalmann´s Eigenheiten kann er oft, Wichtiges von Unwichtigem nicht unterscheiden, so dass er sich in Dingen verliert und abschweift. Das kann man durchaus als etwas langatmig empfinden. Ich habe es aber als nicht störend empfunden.

Der Autor schreibt fließend, so dass man das Buch wirklich gut lesen kann.
Vor allem die Natur-und Tierbeschreibungen sind sehr anschaulich und gut vorstellbar dargestellt.

Man sollte auf jeden Fall berücksichtigen, dass dieses Buch ein Roman, kein Krimi ist, auch wenn es einen Toten gibt. Hier sollte man also keine hochspannende Ermittlungsarbeit erwarten. Es geschehen so einige Dinge, zum Teil wirklich überraschend und gerade mit dem Ende hätte ich so keinesfalls gerechnet. Das ist dem Autor richtig gut gelungen.

Warum ich aber bei der Bewertung einen Stern abgezogen habe liegt daran, dass ich als Leser doch mit ein paar ungeklärten Fragen zurückgeblieben bin. Sicherlich gibt das dem Leser mehr Freiraum für die eigenen Gedanken, ich hätte es mir aber in diesem Fall anders gewünscht.

Dennoch hat Kalmann mich gut unterhalten und der rauen Natur Islands ein Stück näher gebracht. Ausserdem hat mich die Darstellung der Andersartigkeit des Protagonisten beeindruckt.

Veröffentlicht am 29.09.2020

Eisbären auf Island?

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Kalmann lebt seit seiner Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter im kleinen isländischen Dorf Raufarhöfn. Wichtige Unterstützung erhalten die beiden durch den Großvater. Er hat sich immer um den Jungen ...

Kalmann lebt seit seiner Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter im kleinen isländischen Dorf Raufarhöfn. Wichtige Unterstützung erhalten die beiden durch den Großvater. Er hat sich immer um den Jungen gekümmert, hat ihm vieles beigebracht und ganz besonders sein Selbstwertgefühl gestärkt. Von Anfang an lesen wir die liebevollen Erinnerungen Kalmanns an seinen Großvater. Als Leser wird einem schnell klar, was für ein Glück Kalmann mit seinem Opa hatte. Sein Großvater ist inzwischen in einem Pflegeheim, seine Mutter in die Stadt gezogen, um dort zu arbeiten. Nun lebt er alleine in dem kleinen Haus. Und er kommt erstaunlich gut zurecht, hat einen Beruf, Jäger und Haifischfänger, und hat Rituale und Gewohnheiten für sein Alltagsleben. Allerdings sehnt er sich auch sehr nach einer Frau; seine Vorstellungen über das Zusammenleben mit einer Frau sind sehr amüsant.

Alles beginnt damit, dass Kalmann bei seinen Streifzügen eine große Blutlache im Schnee findet. Da im Dorf ein Bewohner vermisst wird, wird schnell die Polizei auf Kalmanns Fund aufmerksam. Nun ist richtig viel los im kleinen Dorf und irgendwie ist Kalmann immer mittendrin. Er streift täglich durch Dorf und begegnet vielen Dorfbewohnern. Dabei stellt er uns diese mit ihren persönlichen Eigenheiten vor.

Mich hat dieser Roman gut unterhalten. Warmherzig und humorvoll erzählt, werden uns auch die Besonderheiten Islands nahegebracht.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Kalmann

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Raufarhövn ist ein abgeschiedener Ort in Island. Viel gibt es nicht, seit die Fischfabriken geschlossen haben. Dort lebt Kalmann Óðinnsson und produziert die isländische Spezialität Gammelhai. Er macht ...

Raufarhövn ist ein abgeschiedener Ort in Island. Viel gibt es nicht, seit die Fischfabriken geschlossen haben. Dort lebt Kalmann Óðinnsson und produziert die isländische Spezialität Gammelhai. Er macht den besten Gammelhai der Welt, seit sein Großvater in einem Pflegeheim immer weiter ins Vergessen eintaucht. Er war Kalmanns Stütze und Lehrer, denn er ist schon immer ein wenig anders gewesen. Sein Denken funktioniert nicht wie bei anderen Leuten und manchmal bekommt er eine große Wut und weiß selbst nicht warum

Aber Raufarhövn ist seine Heimat und er selbst sieht sich als selbsternannter Sheriff, einen Sheriffstern und einen Hut und eine alte Pistole hat er. Das sind die einzigen Erinnerungsstücke an seinen Vater, der als Soldat kurz in Island stationiert war.
Doch dann findet er auf der Fuchsjagd eine große Blutlache und von da an geraten die Ereignisse außer Kontrolle und die Gedanken in Kalmanns Kopf spielen verrückt.

Der Island-Roman von Joachim B. Schmidt ist eine Liebeserklärung an Island mit einem Helden, bei dem sich der Vergleich mit Forrest Gump aufdrängt. Kalmann hat eine kindliche Sicht auf die Welt. Lügen oder Ironie sind ihm fremd, wenn ihn etwas überfordert, ignoriert er es einfach. Seine Schlussfolgerungen zu all den Ereignissen haben mir Spaß gemacht, im Gegensatz zur ermittelnden Beamtin, die mit Kalmann an ihre Grenzen stößt. Und was als Kriminalroman begann, wird allmählich zu einem Buch über einen ganz besonderen Menschen.

Der Schreibstil ist besonders, denn der Leser folgt ja den Gedankengängen Kalmanns, die ganz seiner eigenen Logik folgen und ich konnte mich sehr gut darauf einlassen.

Ganz besonders gefiel mir die Landschaftsbeschreibung, Island ist ein wunderbarer Hintergrund, rau und einsam am Rand Europas, mit faszinierender und gewaltiger Natur. Dazu passen die Menschen in diesem Buch, ebenso einzigartig und von ihrer Umgebung geprägt.

Eine warmherzige und wie ich finde, auch ganz besondere Geschichte.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Das Ende der Welt

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...zumindest fühlt es sich so an, wenn man in Raufarhöfn lebt. Am nördlichsten Zipfel von Island gelegen, liegt dieses Dorf und stirbt dank Fischfangquote und dem Wegzug der jungen Leute den langsamen ...

...zumindest fühlt es sich so an, wenn man in Raufarhöfn lebt. Am nördlichsten Zipfel von Island gelegen, liegt dieses Dorf und stirbt dank Fischfangquote und dem Wegzug der jungen Leute den langsamen Tod, ein Schicksal, dass es sich mit vielen anderen abgelegenen Dörfern teilt. Doch dieses Dorf hat zumindest Kalmann, den geistig eingeschränkten Haifänger, der dank Cowboyhut, Sheriffstern und Coltholster gerne als Dorfsheriff durch die Gegend streift. Für Raufarhöfn und seine Einwohner ändert sich alles, als er nach einem seiner Streifzüge von einer Blutlache berichtet.

"Kalmann" ist ein karger Krimi mit Lokalkolorit, der perfekt die eisige und auch emotionale Kälte der isländischen Weite wiederspiegelt. Die Menschen sind dort genauso wie ihre Umgebung, als hätte das raue Klima auch sie abgeschliffen und vor allem abgehärtet. Da sticht der junge Kalmann, der sein Herz auf der Zunge trägt, den Menschen mit überrumpelnder Offenheit begegnet und seine Wut oft körperlich zum Ausdruck bringt, enorm hervor.

Und doch zeigt Joachim B. Schmidt in seinem Buch, wie Inklusion geht. Auch wenn sich die Geschichte offenkundig zu allererst um einen Kriminalfall dreht, schneidet sie doch auf subtile Weise auch andere wichtige Themen an und führt einen unter anderem auch in die gesellschaftspolitischen Problemzonen eines weiten, rar besiedelten Landes nahe des Polarkreises ein.

Fazit: Auch wenn dieses Buch mein romantisiertes Bild von Island zerstört hat, weckt es doch die Reiselust in mir und ändert mein Weltbild in mehr als einer Weise.

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