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Veröffentlicht am 31.10.2020

Madonna sinnt auf Rache

Ich bin der Sturm
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Madonna konnte aus ihrer Gefangenschaft fliehen. Sie hat keine wahren Erinnerungen mehr an ihre Familie und ihr Zuhause, sie wurde von ihrem damaligen Freund „Shark“ verkauft… seitdem können die Teufel ...

Madonna konnte aus ihrer Gefangenschaft fliehen. Sie hat keine wahren Erinnerungen mehr an ihre Familie und ihr Zuhause, sie wurde von ihrem damaligen Freund „Shark“ verkauft… seitdem können die Teufel in ihrem dunklen Keller mit ihr machen was sie wollen, wie so viele andere Mädchen wie Madonna. Doch die Flucht ist alles andere als leicht und Madonna möchte die Stimmen in ihrem Kopf endlich zum Schweigen bringen…

„Ich bin namenlos, ein Schatten, eine Vorstellung in den Köpfen anderer. Den Namen, den mir einst meine Eltern gaben, weiß ich nicht mehr. Seinen schon.“ (Seite 10)

Vorweg – ich spreche hier eine Triggerwarnung aus, das Buch geht ordentlich an die Substanz auch wenn die Autorin keine direkten Taten ausführlich beschreibt. Es braucht nicht viel Fantasie um zu wissen was Madonna erfahren musste und muss.

Der Schreibstil ist zu Beginn ruhig, grausam, dunkel, düster und Madonna kann nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden, das macht die Geschichte etwas verwirrend und doch wird man neugierig und möchte wissen was mit Madonna passiert ist, wie es dazu kam, ob sie ihr Zuhause finden wird und was ihre Vergangenheit war.

Ich muss ehrlich sagen dass ich Madonna jederzeit bewundert habe, denn man kann herauslesen was ihr alles Grausames widerfahren ist und doch bleibt sie am Leben, mehr schlecht als recht aber sie kämpft, sie will hoffen, frei sein und hofft die Stimmen in ihrem Kopf beschwichtigen zu können. Ihr gelingt die Flucht, und sie beginnt Rache zu nehmen.

Doch Madonna ist nicht alleine, sie hat 2 neue Freunde gefunden die ebenso Schlimmes erleben mussten wie sie. Es ist eine besondere und gefühlvolle Freundschaft, eine zarte Liebe die beiden Hoffnung gibt, können sie ihr Leben ändern, neu beginnen, Ruhe und Frieden finden? Das fand ich hier sehr interessant und sehr bewegend und ist alles andere als kitschig dargestellt.

Die Autorin möchte aber hier keinen Thriller mit tiefsten menschlichen Abgründen nur so darstellen. Für mich zeigt die Autorin sehr tiefgehend, aber auch schonungslos auf was es bedeutet als Madonna leben zu müssen, wenn man keine Wahl hat. Was es bedeutet als Spielball zwischen den Teufeln zu sein, welche Möglichkeiten (meist nämlich Null) sich ergeben und was für ein perverses Gewerbe sich hier aufgebaut hat und sich auch stätig erweitert. Man kommt, so erging es mir, sehr ins Grübeln und Nachdenken.

Ein Thriller der so viel mehr zu bieten hat als nur die üblich bekannten Thrillerelemente. Dafür liebe ich die Autorin und spreche für ihr neustes Buch eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Die Schicksalssterne über Neuseeland

Schicksalssterne
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Deutschland 1910. Der angehende Offizier Julius und die Bankierstochter Mia lernen sich kennen und insgeheim auch lieben. Während der Vater von Mia dem zustimmt erhält Julius nur Ablehnung. Er von hoher ...

Deutschland 1910. Der angehende Offizier Julius und die Bankierstochter Mia lernen sich kennen und insgeheim auch lieben. Während der Vater von Mia dem zustimmt erhält Julius nur Ablehnung. Er von hoher Abstammung und mit Namen sollte keine Jüdin heiraten. Die beiden gehen ihren eigenen Weg und nach der Hochzeit wollen sie gemeinsam eine Pferdezucht in Neuseeland beginnen…doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und Mia und Julius sind als Deutsche nicht gerne gesehen, werden als Spione verhaftet….und diese getrennten Wege verändern alles…

„Er liebte ihren Mut, ihre Unbekümmertheit, ihre Begabung zum Glücklichsein. Und obendrein waren sie seelenverwandt. Sie liebten beide Pferde, mehr noch, sie waren leidenschaftliche Reiter – und gute Reiter. Julius respektierte Mias Können im Sattel. Bisher hatte er zwar nie an eine Heirat gedacht. Aber jetzt…“(Seite 95)

Mein erstes Buch der Autorin und ich bin positiv überrascht wie gut es mir gefallen hat.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, angenehm zu lesen und zu folgen. Die Autorin versteht es einen bildgewaltigen Schreibstil den Ihren zu nennen und nimmt den Leser somit mit in das Deutschland zur Zeit 1910 sowie in das Neuseeland zu der Zeit des Ersten Weltkrieges.

Was man hier eventuell andeuten sollte – die Leser sollten sich womöglich auch für die Thematik Pferde, Militär, die verschiedenen Pferderassen und Ausbildungen dieser Tiere interessieren. Dies erhält einen grossen Einzug zu „Schicksalssterne“ und baut hier, gemeinsam mit Mia und Julius, die Geschichte auf. Ich fand dass die Autorin hier sehr lebhaft, liebevoll und kraftvoll über die Pferde und ihre Eigenschaften geschrieben hat und bin diesen Ausführungen sehr gerne gefolgt. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes als man sonst das Übliche liest, merkt man doch dass die Autorin von diesem Handwerk was versteht.

Die Protagonisten sind unterschiedlich und sehr gekonnt herausgearbeitet. Mia und Julius verlieben sich zu einer Zeit als man den Juden schon Misstrauen und Missgunst entgegen bringt. Dies färbt natürlich auf beide ab und die Liebe erhält keinen großen Zuspruch. Gemeinsam mit der Unterstützung von Mias Vater bauen die beiden sich ein Leben in Neuseeland auf, auch hier gibt es Veränderungen, neue Bekanntschaften, Misstrauen, man muss sich an Land und Volk gewöhnen und eben auch an die neue Sprache die gerade Julius Probleme bereitet.

Welche Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg auf Ausgewanderte in anderen Ländern? War man sicher? Konnte man sich dem Krieg entziehen? Welche Probleme, Ängste und Sorgen kamen auf die Protagonisten nun zu? Sehr interessant und bewegend nimmt sich die Autorin diesen Fragen und Begebenheiten an und führt uns gemeinsam mit Mia und Julius durch diese Zeit, auch die Zeit nach dem Krieg.

Die Veränderungen geschehen recht schnell, beide Protagonisten erhalten ihre Kapitel mit den Zeitangaben und müssen vielem entbehren. Ebenso treten neue Charaktere auf die mitmischen, zum Guten oder Schlechten – dies muss jeder selbst erfahren indem er dieses Buch liest.

Mich konnte das Buch regelrecht fesseln und entführen in eine Zeit die damals so ungewiss aber auch spannend war. Ich denke dass ich mir noch weitere Bücher der Autorin ansehen werde und spreche hierfür eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Die Gartendrachen und ihre Freunde

Die sieben Gartendrachen und ihre Freunde
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Wer das Buch „Die geheime Welt der Gartendrachen“ kennt wird an diesem Buch erst gar nicht vorbei kommen.

Hier stellt die Autorin, erneut mit tollen und so liebevollen Zeichnungen und Erklärungen die ...

Wer das Buch „Die geheime Welt der Gartendrachen“ kennt wird an diesem Buch erst gar nicht vorbei kommen.

Hier stellt die Autorin, erneut mit tollen und so liebevollen Zeichnungen und Erklärungen die Gartendrachen vor. Aber hier verstärkt – wem sie helfen. Denn Bienen und Co sind vom Aussterben bedroht, sie finden nicht mehr genügend Nahrung und hier kann jeder selbst mithelfen und die Gartendrachen unterstützen.

Ich würde dieses Buch auf jeden Fall auch zum Vorlesen empfehlen denn die Reime zu Gartendrachen und ihren Schützlingen bieten sich hervorragend dafür an. Mit Humor und tollen Reimen macht die Autorin auf das bunte und geheime Leben im Garten aufmerksam.

Und sie nimmt den Lesern die Angst vor den Insekten, sie stellt hier die verschiedenen Arten von Bienen, Hummeln und Wespen vor. Mit Zeichnungen und Erklärungen erleben wir hier woran wir die Insekten unterscheiden können, was sie bevorzugen, was nicht.

Man bekommt sofort Lust sich in den Garten oder auf den Balkon zu stürzen um nicht nur den Insekten zu helfen sondern auch die eigenen Gartendrachen zu entdecken und zu erforschen.

Zu jedem Gartendrachen gibt es die perfekte Biene die von dieser Blume profitiert.

Wer also Schneefeder, Kleegeist, Knospenkiefer, Tintenhals, Ringelkralle, Sonnendieb und Fächerschwinge kennenlernen möchte – hier steht und seht ihr sie und könnt unglaublich tolles und wissenswertes über sie lernen.

Eine ganz klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Das Geheimnis der Gartendrachen

Die geheime Welt der Gartendrachen
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„Von Nahem wirkten sie wie kleine Wesen, die im Sonnenlicht badeten. Ich sah noch genauer hin. Sah ich da etwa zwei Ohren? Gar zwei Augen? Und plötzlich entdeckte ich ihn: Es war ein kleiner Drachen!“ ...

„Von Nahem wirkten sie wie kleine Wesen, die im Sonnenlicht badeten. Ich sah noch genauer hin. Sah ich da etwa zwei Ohren? Gar zwei Augen? Und plötzlich entdeckte ich ihn: Es war ein kleiner Drachen!“ (Seite 8)

In dieses Buch habe ich mich umgehend schockverliebt und kann es gleich mal allen uneingeschränkt ans Herz legen. Meine Güte, nicht nur die Erzählungen und das Fantastische mit viel Wissen begeistert sondern auch die absolut liebevollen, bunten und drachenstarken Zeichnungen lassen das Herz höher schlagen.

Ein Buch für kleine und große Leser, Gartenliebhaber, die der Natur etwas Gutes tun möchten, die allergisch auf Steingärten reagieren, die in der Natur unterwegs sind um Unbekanntes und Neues zu erforschen. Denn es gibt sie – die Gartendrachen!

Natürlich sind die Drachen sehr klein, meist nur ein paar cm. Und sie sind auch gar nicht böse und haben mit den Geschichten der Drachen aus Büchern, Filmen und Zitaten gar nichts zu tun. Sie leben ruhig und gelassen mit ihrer Blume im Garten oder wo man sonst viele Blumen antreffen kann und unterstützen ihre Freunde – Käfer, Schmetterlinge aber vor allem Bieren, Hummel und Wespen.

Denn jeder große und kleine Gartenbauer wird wissen – vielen Insekten ergeht es mittlerweile sehr schlecht und es muss viel mehr getan werden.

In absolut liebevollen Kapiteln erklärt uns die Autorin die verschiedenen Gartendrachen, in welcher Blume sie zu Hause sind, wie sie aussehen, was sie auszeichnet, wem sie helfen, wie bedroht sie sind, was ihnen hilft und wie man sie hegt und pflegt.

Gekonnt verbindet die Autorin die Drachen und Pflanzenkunde mit wertvollen Tipps und Ansichten mit tollen Geschichten und Zeichnungen. Zum Ende des Buches gibt es noch tolle Möglichkeiten in Garten, auf dem Balkon oder auf der Wildwiese den Gartendrachen und Bienen und Co zu helfen indem man die Pflanzen züchtet die nötig sind, für die Bienen aber auch um die kleinen Gartendrachen zu finden.

Mehr möchte ich gar nicht verraten sondern jedem dieses einmalig zauberhafte Buch ganz dringend ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Erst willkommen, dann unerwünscht

Die Wiederkommer
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„Wer ist genehm oder gar willkommen, wer ist zu dulden, wer nicht? Der Wolf kann bleiben, wenn er Schafe verschont. Der Luchs kann bleiben, wenn er des Jägers Rehe nicht beunruhigt. Der Biber kann bleiben, ...

„Wer ist genehm oder gar willkommen, wer ist zu dulden, wer nicht? Der Wolf kann bleiben, wenn er Schafe verschont. Der Luchs kann bleiben, wenn er des Jägers Rehe nicht beunruhigt. Der Biber kann bleiben, wenn er keinen Wasserschaden anrichtet. Der Bär, wenn er keine Bienenkästen flachklopft. Der Rabe kann bleiben, sofern er sich von Singvogelnestern fernhält. Und so weiter.“ (Vorwort)

Sie kommen wieder, sie finden in den deutschen Wäldern, Fauna und Flora. Zu Beginn freuen sich alle, aber dann schlagen die Begeisterungsstürme in Hass, Angst und Geschichten von Märchen und Mythen zu und plötzlich haben sich die Wiederkommer an uns anzupassen, nicht umgekehrt!

Mit den Wiederkommern meint der Autor natürlich Bär, Wolf, Rabe, Biber und Luchs, aber auch andere Tiere finden hier wieder ihren Freiraum und einen Nistplatz.

Ich bin von diesem Buch sehr angetan, denn ich gehöre zu den Menschen die sich freuen dass die Wiederkommer wieder da sind, wieder kommen und hier und da zu sichten sind. Aber mittlerweile gehört man damit fast zu einer Minderheit und verschließt wohl die Augen vor Tatsachen, die des Öfteren gar keine sind.

Der Autor Claus – Peter Lieckfeld hat in diesem Buch die 4 Wiederkommer in eigenen Geschichten vorgestellt, sie konfrontiert mit der Umgebung die wir Menschen geschaffen haben, wie wir diesen Tieren begegnen. Und dies hat er sehr gekonnt, bewegend, aber auch und vor allem interessant umgesetzt.

Die ein oder andere Zeichnung unterstützt die Geschichte und kleine Steckbriefe zu Ende des Buches geben nochmals etwas Auskunft über einzelne Wildtierarten die in diesem Buch „vorgestellt“ werden.

Jedoch motzt und zetert der Autor nicht, Nein! Er erklärt sehr sachlich welche Aufgabe diese Tiere hatten, welche sie immer noch haben, wo es sich aber Überschneidungen mit dem Menschen ergeben. Anstatt aber hier zusammenzusitzen und zu überlegen wie man beide Seiten zufriedenstellen kann meint der Mensch dass er eben das grössere Anrecht hat auf Wald und Flur als ein Wildtier.

Dass dies zu vielen Konflikten und Missverständnissen führen kann, das hat man in den Medien schon länger verfolgen können.

Der Autor stellt klar, er betrachtet alle Seiten und erklärt, ausführlich, nachvollziehbar und trotzdem mit Gefühl. Dass es sehr wohl Möglichkeiten und Chancen gibt die Wiederkommer hier leben zu lassen, gemeinsam mit Mensch und Tier. Dass wir uns an gewisse Regeln und Abstände halten müssen damit die Wildtiere auch wild bleiben können.

Dieses kleine Büchlein bezieht klar Position für die Wiederkommer, ich bin sehr angetan und begeistert wie stark und gekonnt der Autor sich mit diesen Wildtieren auseinandersetzt und in Geschichten sie uns näher bringt. Ich kann dieses Buch nur empfehlen!

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