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Veröffentlicht am 26.09.2020

Eine Liebesgeschichte zwischen Hollywood und Bollywood

Ray & Grace
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Das Leben von Grace ist von ihren Eltern bereits komplett durchgeplant. Sie führt eine Beziehung mit Liam, den sie heiraten wird bzw. soll. Durch die eingegangene Verbindung zu Liam haben ihre Eltern und ...

Das Leben von Grace ist von ihren Eltern bereits komplett durchgeplant. Sie führt eine Beziehung mit Liam, den sie heiraten wird bzw. soll. Durch die eingegangene Verbindung zu Liam haben ihre Eltern und zukünftige Schwiegereltern die Möglichkeit ihre Firma und damit ihren Reichtum weiter zu mehren und zu sichern. Grace hat dabei keinerlei Mitspracherecht, sie wird regelrecht darauf getrimmt Hausfrau und Mutter zu werden. Ihr Studium darf sie nur „zum Spaß“ bewältigen. Liam ist dabei nicht unbedingt ihre große Liebe, aber sie hat beschlossen sich zu fügen. Doch dann lernt sie während des Studiums Ray kennen. Durch eine Wette zwischen Liam und Ray, gelingt es Ray Grace immer näher zu kommen und ihr den Kopf zu verdrehen. So entwickelt sich zwischen ihnen eine Liebesgeschichte, wie es Grace nie für möglich gehalten hat. Sie wird aber vor die Wahl gestellt: Entweder ihre Familie oder Ray. Eine Entscheidung bedeutet mit gehörigen Konsequenzen zu leben…

Das Cover des Buches lässt bereits vermuten, dass es sich um die Liebesgeschichte eines jungen Paares dreht, denn eng umschlungen und küssend sehen wir das Paar auf dem Bild. Die Autorin, Annika Kastner, war mir vorher noch nicht bekannt. Ihr Schreibstil ist insgesamt sehr jugendlich, teilweise auch etwas von Jugendsprache geprägt, aber einfach und gut verständlich. Alle Charaktere werden ausführlich und eindringlich beschrieben, sodass man sich auch bildlich diese sehr gut vorstellen kann. Die Geschichte wird dabei im Wechsel aus der Perspektive von Grace als auch von Ray erzählt. Dies gefällt mir außerordentlich gut, denn man erhält dadurch zusätzlich sehr viele Einblicke in das Gefühlsleben der Charaktere und viele Situationen können so ausführlich beschrieben werden. So macht es sehr viel Freude die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen beiden zu verfolgen und es veranlasst einen zu träumen. Ray und Grace passen wirklich klasse zusammen. Ich finde es verstörend, wie sehr Grace von ihren Eltern als auch von Liam unterdrückt und gesteuert wird und einfach keinen Schritt alleine wagen darf. Im völligen Gegensatz steht dazu die aufkommende Liebe zu Ray und auch zu seiner Familie. Man wird sich schnell einig: Einen Mann wie Ray sollte man an seiner Seite haben (und auch eine solche nette Familie ist Gold wert). Wenn auch ein sehr moderner Roman, so finde ich es klasse, dass die Unterdrückung von Mädchen und Frauen thematisiert hier wird und das es Wege hinaus gibt (wenn es auch nur in diesem Fall bedeutet den Goldenen Käfig zu verlassen).

Das Setting, welches hauptsächlich in Amerika und teilweise in Indien stattfindet, macht die gesamte Liebesgeschichte sowohl hollywood- als auch bollywoodreif, was mir insgesamt nicht so gut gewählt erscheint. Bei den Gedanken an Studentenwohnheime, Cheerleading und Football entsteht in meinen Augen eine typische amerikanische Teenager-Geschichte. Vieles ist vorhersehbar und mir zu platt, insgesamt alles zu offensichtlich. Die Jugendsprache gefällt mir auch nicht. Es soll cool wirken, ist mir aber damit alles zu einfach. Außerdem habe ich einige Rechtschreib- und Grammatikfehler gefunden – das sollte besser gehen bei einer fertigen Version (künstlerische Freiheiten natürlich ausgenommen).

Mein Fazit:

Die Liebesgeschichte zwischen Ray und Grace ist wunderschön und man möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Das Setting und die anderen Charaktere sind teils gewöhnungsbedürftig und mir zu platt. Insgesamt bin ich nicht ganz mit der Geschichte warm geworden, habe aber trotzdem mit Ray und Grace mit gefiebert. Wer eine leichte Lektüre für zwischendurch sucht, ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Äußerst gewöhnungsbedürftig

Engel & Heilige
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Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Engel und/oder Schutzengel es wohl auf der Welt geben mag, wenn jeder einen persönlichen hat?
Fakt ist wohl, es scheint etwas zwischen Himmel und Erde zu ...

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Engel und/oder Schutzengel es wohl auf der Welt geben mag, wenn jeder einen persönlichen hat?
Fakt ist wohl, es scheint etwas zwischen Himmel und Erde zu geben, was wir nicht erklären können. Doch was genau ist eigentlich über diese mystischen Wesen bekannt?
Eliot Weinberger beschreibt in diesem Buch in 2 Teilen Engel und auch Heilige. Der erste Teil des Buches ist sehr gelungen und es zieht sich konsequent ein roter Faden durch das Buch. Allerdings finde ich die Erläuterungen doch schon recht trocken und es bleibt schwierig den ganzen Daten und Fakten zu folgen. Teil 2 des Buches, der sich mit den Heiligen beschäftigt ist dagegen eine Katastrophe. Hier werden nur lose Aneinanderreihungen von Daten zu Heiligen gesammelt, aber eine richtige Abhandlung/Abfolge gibt es nicht. Mir hat im gesamten Buch ein gewisser Sprach- und Schreibstil gefehlt. Es ist alles aber auch nichts und es fällt mir sehr schwer es treffender zu charakterisieren.
Für mich ist das Buch leider nicht gelungen bzw. ich hatte mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Ich kann daher nur 2 Sterne für die Idee und die überaus wissenschaftliche Abhandlung zu Engeln geben. Allerdings ist von dem Buch aber auch nicht viel bis nur sehr wenig hängen geblieben. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Anziehung pur oder werden die Beiden sich kriegen?

Vom Ende der Nacht
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Will und Rosie lernen sich bereits zu Schulzeiten kennen und schätzen, doch als Rosies Bruder Josh bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, trennen sich ihre Wege. Allerdings werden sich ihre Wege ...

Will und Rosie lernen sich bereits zu Schulzeiten kennen und schätzen, doch als Rosies Bruder Josh bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, trennen sich ihre Wege. Allerdings werden sich ihre Wege immer wieder kreuzen. Rosie, die wohlbehütet aufgewachsen ist und Will, der ungestüme Charakter – die Gegensätze ziehen sich an und doch wieder nicht. Eine Reihe von Missverständnissen, komplizierten Konstrukten und Zufällen führt sie am Ende dann doch mehr oder weniger zusammen, aber nicht ohne Hindernisse.
Das Buch „Vom Ende der Nacht“ stammt von der Autorin Claire Daverley. Das Cover finde ich schlicht und passend zur Kennenlerngeschichte von Rosie und Will. Der Schreibstil ist modern und die Geschehnisse kommen bereits am Anfang sehr gut voran. Die Geschichte zwischen den Beiden entwickelt sich langsam und zart, aber durchaus verheißungsvoll. Leider sorgt nach dem ersten Drittel das Unglück für ein zunehmendes Düsterwerden des Buches und auch vom Schreibstil wirkt es sich sehr nachteilig aus. Ich empfand den Schreibstil zunehmend als gewollt und sprunghaft, beinahe nervig. Das Hin und Her zwischen Rosie und Will passt zu unserer heutigen Zeit und beinahe jeder hat wohl jemandem im Kopf (oder sich selbst), der so etwas erlebt hat und wo man sich auch Jahre danach noch irgendwie auf einer Wellenlänge befindet. Die Kapitel sind mir stellenweise zu lang, es wird langatmig und die Geschichte geht nicht so zart und berührend voran, wie am Anfang des Buches. Einen Spannungsbogen erkenne ich nicht wirklich, es geht eben nur um on-off, on-off und on-off, eingebettet in viel zu viele konstruierte Unglücke bzw. unglückliche Lebensumstände.
Leider hat mich das Buch zum Ende hin nicht abholen können und hat nicht wirklich gepunktet. Für mich ist zwar insbesondere die Idee einer besonderen Beziehung hervorzuheben, die Ausführung ist allerdings durchweg mangelhaft und unspektakulär, sodass ich auch ewig gebraucht habe dieses Buch zu lesen.
Mein Fazit: Ich vergebe 2 Sterne für die Idee und für die anfänglich gut ausgewogenen sprachlichen Fähigkeiten der Autorin, die dann aber schnell nachlassen und aufgrund des Gesamtkonstrukts der Geschichte unglaubwürdig sind.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Idee gut, aber Umsetzung überwiegend ohne großartige Spannung

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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Eine Frau wird schwer verletzt vor den Klostermauern des Klosters Tannhöhe gefunden. Die Nonnen nehmen sich ihrer an und geben ihr den Namen Laya. Obwohl Laya vorgibt, dass sie das Gedächtnis verloren ...

Eine Frau wird schwer verletzt vor den Klostermauern des Klosters Tannhöhe gefunden. Die Nonnen nehmen sich ihrer an und geben ihr den Namen Laya. Obwohl Laya vorgibt, dass sie das Gedächtnis verloren hat, kann sie sich sehr wohl an alles erinnern, will aber niemand die Wahrheit, über die von ihr erlebten Geschehnisse berichten. Der vermeintliche Mönch Ansgar kommt ihr schlussendlich zur Hilfe und gemeinsam decken sie weitere Verbrechen auf.
Das Buch „Das Gelübde der vergessenen Tochter“ ist ein historischer Roman von Manuela Schörghofer, die ich bisher noch nicht als Autorin kannte. Das Buch versteht sich als Auftakt zu einer Dilogie rund um die rothaarige Laya im 12. Jahrhundert. Das Cover des Buches finde ich für einen historischen Roman sehr ansprechend und gut gelungen, sodass es mich sofort in den Bann gezogen hat. Ebenso finde ich die Beschreibung der Geschichte neugierig machend. Die Geschichte selbst teilt sich in kurzweilige Kapitel, in denen auch mal die Perspektiven gewechselt werden, was mir gut gefällt, um die Handlung in den Gang zu bringen. Das Setting in einem Kloster bzw. den umliegenden Dörfern passt zur damaligen Zeit. Allerdings ist der Sprachstil absolut nicht dem 12.Jh. zugehörig, er ist viel zu aktuell und insbesondere Laya drückt sich sehr modern aus und nimmt kein Blatt vor den Mund, was mir nicht authentisch genug für diese Zeitepoche ist. Außerdem empfinde ich Laya als Hauptfigur etwas nervig und ich hatte sie mir anders vorgestellt. Das gleiche trifft insgesamt auf das ganze Buch zu, es ist durchweg sehr zäh und es dauert, bis überhaupt etwas passiert oder die Handlung weiter fortschreitet. Einen Spannungsbogen bzw. den roten Faden vermisse ich sehr stark. Die Auflösung der Geschichte und der entdeckten Verbrechen hätte viel spannender gestaltet werden können, ich finde das Ende zu offen und teilweise zu hanebüchen. Ich finde es auch nicht gut, dass hier bereits wieder ein Teil von einer Reihe eröffnet worden ist, weitere Erklärungen oder Erzählpfade hätte man dieser Geschichte direkt anfügen können, vielleicht wäre das dann erfrischender gewesen. Dem Buch fehlt es stark an Authentizität und Bezug zum Mittelalter und an etwas Neuem in der Erzählung. Es wirkt insgesamt unfertig und nicht zu Ende gedacht.
Mein Fazit: Ich hatte mir viel mehr vom Buch versprochen, aber leider empfand ich es über viele Strecken hinweg einfach nur langweilig und ich lese sehr viele Bücher im historischen Segment. Dieses kann ich leider nicht weiterempfehlen und die Reihe weiterverfolgen werde ich auch nicht, sodass ich dieses Mal nur bei 2 Sternen lande.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Sehr langatmig und Aufklärung ungenügend

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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In den Nächten zwischen den Jahren, den sogenannten Rauhnächten, verschwinden jedes Jahr junge Frauen. Manche tauchen wieder auf, aber sie sind so verstört, dass sogar einige den Freitod wählen. Andere ...

In den Nächten zwischen den Jahren, den sogenannten Rauhnächten, verschwinden jedes Jahr junge Frauen. Manche tauchen wieder auf, aber sie sind so verstört, dass sogar einige den Freitod wählen. Andere haben das Dorf verlassen und wollen nie wiederkehren. Lisa, mittlerweile angehende Uni-Professorin, kehrt zu ihren Wurzeln und Großeltern zu Besuch zurück und wieder ist eine junge Frau verschwunden. Warum schweigt ein ganzes Dorf darüber?
Das Buch „Rauhnächte – Sie werden dich jagen“ stammt vom Autorenduo Ulrike Gerold und Wolfram Hänel und der Titel und die Kurzbeschreibung hatten mich sehr neugierig gemacht. Das Cover ist außerdem sehr passend, da die Masken sehr oft behandelt werden und vor Ort eine lange, düstere Tradition haben. In diesem Fall habe ich das Hörbuch gehört, welches von Charlotte Puder gelesen wird. Die Sprecherin macht in diesem Fall einen sehr guten und authentischen Job und man hört sehr gerne zu. Die Geschichte ist insgesamt düster und mystisch angehaucht und die Idee sehr gut. Das Setting in einem kleinen fiktiven Dorf in Österreich ist sehr gut gewählt und prinzipiell wird so ein ganzes Dorf unter Generalverdacht und auch auf den Kopf gestellt, doch jeder scheint für sich genommen etwas zu verbergen. Die Kapitel sind etwas länger, aber durch die Hörbuchsprecherin kann man sehr gut folgen.
Allerdings ist die Geschichte über weite Strecken sehr langatmig und kommt nur allmählich voran. Die Protagonisten, aber auch die Dorfbewohner an sich, sind extrem unnahbar und es fällt schwer sich näher auf sie einzulassen. Darüber hinaus werden gängige Klischees bedient, alle Bewohner scheinen in ihrem Bergdorf zurück gezogen zu leben, wortkarg zu sein und resigniert die Dinge einfach hinzunehmen. Das Ende des Buches wird zum Glück nochmal etwas spannender, allerdings ist mir die Aufklärung und Umsetzung einfach unzureichend. Ich habe mir viel mehr Spannung und komplexere Zusammenhänge vorgestellt. So wirkt es insgesamt sehr lieblos dargestellt und es bleibt nur ein gutes Potenzial nach oben, was einfach nicht genutzt worden ist.
Mein Fazit: Leider kann ich diesen Thriller nicht weiterempfehlen, da er sehr langweilig ist, die Idee aber eigentlich richtig gut. Ich vergebe für die Idee und eine hervorragende Sprecherin 2 Sterne.

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