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Veröffentlicht am 25.02.2017

Liebe ist die schönste Naturkatastrophe der Welt - Kasie West

Liebe ist die schönste Naturkatastrophe der Welt
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Das ist echt mieses Timing! Ausgerechnet vor dem Abschlussball wird Gia von ihrem Freund Bradley sitzen gelassen. Ganz klar: Es muss ein Last-Minute-Date her und zwar sofort! Gia spricht den nächstbesten, ...

Das ist echt mieses Timing! Ausgerechnet vor dem Abschlussball wird Gia von ihrem Freund Bradley sitzen gelassen. Ganz klar: Es muss ein Last-Minute-Date her und zwar sofort! Gia spricht den nächstbesten, immerhin ganz süßen Jungen an - und macht mit ihm einen Deal: Er hilft ihr beim Ball aus und im Gegenzug springt sie später als seine falsche Freundin ein. Doch weil So-als-ob-Bradley auf dem Ball ein so perfektes Date spielt, ärgert sich Gia bald, dass sie ihn nicht mal nach seinem richtigen Namen gefragt hat …
(Klappentext)


Die Idee hinter dem Buch einem falschen Freund für den Abschluss / einem "fill-in-boyfriend" hörte sich süß und interessant an und ich war gespannt darauf, welche Geschichte dahinter steckt.
Den Anfang mochte ich bereits sehr gerne, Bradley macht auf dem Parkplatz von dem Abschlussball mit Gia Schluss und sie ist erstmal ziemlich fertig, entdeckt dann aber eine Jungen, der alleine in seinem Auto sitzt und liest. Gia hat Angst davor, was ihre Freundinnen sagen, wenn sie ohne Date auf den Ball kommt, da sie das Gefühl hat, sie denken ihr Freund wäre nur ausgedacht. Der Junge kommt ihr da gerade recht.
Zitat : "Ich ließ mich von ihm zur improvisierten Tanzfläche im Sand führen. Ich ließ ihn seine Armer um meinen Hals legen und dann seine Hände auf meine Hüften. Einen Moment lang vergaß ich, dass wir ein Publikum hatten und dass wir das alles nur für sie spielten. Er ließ mich vergessen, dass ich eigentlich nur hergekommen war, um ihn aus meinem Kopf zu kriegen."
An dieser Stelle hat mich schon mal überrascht, wie schnell So-als-ob-Bradley einverstanden war und Gia helfen wollte. Ich fand ihn mit seiner Art auch gleich irgendwie sympathisch und neugierig darauf, wie es weitergeht.
Gia war mir aber zu Beginn des Buches recht unsympathisch. Sie ist oberflächlich, will ihre Freundinne auf keinen Fall verlieren und steckt in einem Konkurrenzkampf mit Jules aus ihrer Clique. Für sie sind Perfektionismus, Beliebtheit und ihr Aussehen besonders wichtig. Sie hat Bradley nicht wirklich geliebt, aber ist zunächst doch verägert und traurig, dass es vorbei ist.
Erst durch So-als-ob-Bradley kommt eine Wendung ins Spiel. Sie merkt, dass die gemeinsame Zeit von dem Ballabend mit ihm vermisst und möchte ihn wiedersehen. Allerdings geht sie dabei etwas komisch an die Sache daran, weil sie seinen Namen nicht weiß und nur seine Schwester von weitem an ihrer Schule kennt. Hier zeigt sich aber auch ihre Art, als arrogantes und beliebtes Mädchen, dass Bec nie richtig wahrgenommen hat, weil aus Gias Sicht eher zu den Außenseiter gehört.
Mir hat es richtig gut gefallen, dass sich Gia durch So-als-ob-Bradley und auch Bec verändert hat und gemerkt hat, dass sie auch ihre Gefühle mal rauslassen und zeigen soll. Er ist spontaner, wirkt freier in seinem Alltag und steckt Gia damit ein wenig an. Erst durch ihn, denkt sie mehr über bestimmte Dinge und bleibt nicht mehr so fokussiert auf das Oberflächliche.
Zitat : »Wie ist es bei dir, Gia ? Fühlst du dich je in deiner Clique einsam ?« Ich ertappte mich dabei automatisch Nein sagen zu wollen, Aber er hatte recht. Ich setzte tatsächlich immer ein fröhliches Gesicht auf. Der Ausflug heute hatte dafür gesorgt, dass ich losließ. Gefühle zuließ. Das war nicht gerade etwas, was mir leichtfiel, aber er brachte mich dazu, es wenigstens zu versuchen."
Insgesamt mochte ich das Buch, aber irgendwie war die Idee dahinter auch nicht mehr so neu mit einem beliebten, oberflächliche Mädchen, dass durch einen Typen sich verändert, mutiger wird, ihre Meinung äußert und mehr zu sich selbst findet. Zudem war mir Gia als Protagonistin die meiste Zeit nichts so sympathisch. Passend und überzeugend war auch, dass So-als-ob-Bradley charakterliche Tiefe hatte und dass der Fokus nicht immer nur auf Gia lag.
Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich gut, sie hat die Geschichte locker, flüssig und auch humorvoll erzählt und ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen.

Fazit :
Süße Geschichte über Beliebtheit, Oberflächlichkeit und Charakterentwicklung. Hat mir gut gefallen, aber Gia war mir doch zu unsympathisch mit ihrer Art und die Idee dahinter war irgendwie nicht ganz so neu.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Dich immer wiedersehen - Jennifer E. Smith

Dich immer wiedersehen
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Stromausfall in New York: Lucy und Owen lernen sich irgendwo zwischen dem 10. und 11. Stock kennen, steckengeblieben im Fahrstuhl eines Hochhauses. Doch auch in völliger Dunkelheit sind sich die beiden ...

Stromausfall in New York: Lucy und Owen lernen sich irgendwo zwischen dem 10. und 11. Stock kennen, steckengeblieben im Fahrstuhl eines Hochhauses. Doch auch in völliger Dunkelheit sind sich die beiden gleich sehr sympathisch. Als sie nach ihrer Rettung durch die dunklen Straßen von Manhattan schlendern, steht für beide fest, dass sie ziemlich gut zusammenpassen. Doch mit dem Strom kehrt leider auch die Realität zurück: Lucy wird mit ihren Eltern in wenigen Tagen nach Europa ziehen. Wann und wo wird sie Owen wiedersehen?
(Klappentext)


Die Idee hinter der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Zwei Menschen, die in einem Fahrstuhl stecken bleiben und sich gleich gut verstehen, deren Wege sich aber unweigerlich trennen müssen.
Beide Protagonisten wirkten einsam und irgendwie verloren. Lucy hat eigentlich keine Freunde, weil sie immer Zeit mit ihren Brüdern verbracht hat und ihre Eltern fast immer nur auf Reisen sind. Owen trauert wegen dem Tod seiner Mutter und danach haben er und sein Vater Probleme ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. So sind Owen und Lucy beide nicht unbedingt glücklich und machen sich Gedanken um ihre jeweilige Zukungft, als sie sich treffen und ihre gemeinsame Zeit bringt ein wenig Hoffnung und Lebensfreude mit.
Auch wenn sie charakterlich auch doch verschieden sind, z.B. liebt sie New York und er ist überhaupt nicht begeistert von der Stadt und fühlt sich dort überhaupt nicht wohl. Aber es passt einfach zwischen ihnen und haben viele Themen, über die sich unterhalten können, wo Irgendwo und Nirgendwo und dem Gefühl von zu Hause eine große Rolle spielen.
Zitat Lucy : "Sie lag dicht neben ihm und machte sich bewusst, dass all dies nicht echt war. Das war kein Rendezvous, sondern ein Zufall. [...] Sie waren einfach zwei Leute, die versuchten, zusammen die Nacht durchzustehen, und weiter hatte es nichts zu bedeuten. Schließlich führten gemeinsame Stunden nicht automatisch auf irgendetwas hinaus. Man konnte von einer einzigen Nacht nicht viel erwarten."
Doch nach der Nacht ohne Strom stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Ihre Wege erstmal in grundsätzlich verschiedene Richtungen, aber trotzdem sie versuchen sie in Kontakt zu bleiben. Hier hat mir richtig gut gefallen, wie die Autorin Konflikte angesprochen hat und ich liebe das Detail mit den Postkarten dabei.
Das Buch wird aus der dritten Person aus der Sicht von Owen und Lucy erzählt, so dass der Leser die ganze Zeit weiß, was sie an den verschiedenen Orten erleben und welche Gefühle und Gedanken sie zu dem jeweils anderen haben.
Zitat Owen : "Würde man eine Landkarte von den beiden zeichnen, ausgehend von Start- und Zielpunkten, dann würden die zugehörigen Linien voneinander wegführen wie gegenpolige Magneten. Owen kam der Gedanke, dass daran etwas zutiefst fehlerhaft war, dass es stattdessen Kreise oder Winkel oder Kurven sein müssten, damit sich die Linien irgendwann wieder treffen konnten."
Ich mochte die Geschichte wirklich gerne, ich fand es interessant und überzeugend, wie die Beziehungen von Owen und seinem Vater und Lucy und ihren Eltern sich entwickelt haben und was sonst noch in ihrem Leben passiert ist. Was ich aber schade fand, dass das Buch insgesamt recht ruhig war. Es war nicht direkt langweilig, aber es gab kaum größere bedeutendere Momente, die etwas verändern haben und die Handlung kam nicht wirklich voran. Trotzdem fand ich den aber den Schreibstil von Jennifer E. Smith und wie sie die Umgebung oder das Geschehene beschrieben hat, sehr schön.

Fazit :
Eine schöne Liebesgeschichte, über zwei Menschen an unterschiedlichen Orten mit auch guten familiären Thematiken. Ich fand es nur insgesamt zu ruhig.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Liebe ist wie Drachensteigen - Ashley Herring Blake

Liebe ist wie Drachensteigen
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Lass es gut sein. Diesen Rat bekommt Hadley oft genug zu hören, seit sie von der Affäre ihres Vaters erfahren hat. Aber Hadley will es nicht gut sein lassen, sie will wütend sein und in Frieden gelassen ...

Lass es gut sein. Diesen Rat bekommt Hadley oft genug zu hören, seit sie von der Affäre ihres Vaters erfahren hat. Aber Hadley will es nicht gut sein lassen, sie will wütend sein und in Frieden gelassen werden. Am allermeisten von ihrem Vater.
Sam hat das Drama in seiner Familie auch langsam satt. Noch immer leidet er unter der Trennung der Eltern und dem Umzug in eine neue Stadt, er will einfach nur in Ruhe sein Schuljahr beenden. Nach einer Beziehung sucht er nicht … zumindest nicht, bis er Hadley zum ersten Mal sieht.
Sam und Hadley verlieben sich, trotz allem oder gerade deshalb. Für einen kurzen Moment scheint ihre Liebe zu genügen, um alles andere auszublenden. Doch als eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt, müssen Hadley und Sam wieder alles infrage stellen.
(Klappentext)


Das Buch hat gleich einen interessanten Einstieg, da die erste Szene direkt mitten auf einer Party spielt und man die Protagonistin Hadley kennen lernt, die anscheinend öfters was mit verschiedenen Typen hat. Am Anfang war sie mir dadurch nicht wirklich sympathisch und ich konnte sie schlecht einschätzen. Allerdings hat sich das relativ schnell geändert, weil defintiv mehr dahinter steckt.
Gut gefallen hat mir an dieser Stelle auch, dass man unbedingt wissen will, was passiert bei den jeweiligen Familien ist, das alles so komplett verändert hat.
Was mir aber schon recht früh aufgefallen ist und was ich auch echt schade fand, war die Vorhersehbarkeit. Bereits nach wenigen Kapiteln hatte ich ein ziemlich klares Gefühl, was hinter dem Ganzen steckt und wie alles zusammenhängt. Da das Buch aus zwei verschiedenen Sichten erzählt wird, hat man einen ziemlich großen Überblick, was die Spannung schon etwas mindert. Ich mochte es zwar anderseits gerne, mit Sam und Hadley die Geschichte zuerleben und mehr Gefühlseinblicke zu bekommen, aber leider eben nicht gut für die Spannung. Zudem wartet man beim Lesen irgendwie ein bisschen darauf, dass der große Konflikt passiert.
Sam war mir sofort sympathisch, er wirkt liebenswert, kümmert sich total um seine Schwester und kann super backen und kochen. Gleichzeitig tat er mir leid, weil er einsam ist und ihn die familiäre Situation sehr belastet.
Zitat Sam : "Das Ganze ist so ein verdammtes Durcheinander. Wenn ich schlau wäre, würde ich Hadley noch ein bisschen jammern lassen, sie dann an ihrer Türschwelle absetzen und mich schnellstens aus dem Staub machen. Aber ich glaube, ich habe in den vergangenen paar Monaten bereits mehrfach bewiesen, dass ich einfach dumm wie Stulle bin. Und wenn ich Hadley jetzt so anschaue, ihre Augen ganz verquollen und doch unergründlich tief und schön, will ich todsicher nicht, dass sie nach Hause geht."
Die Liebesgeschichte fand ich wirklich toll. Die beiden waren süß zusammen und man hat gemerkt, dass es einfach passt. Sie sind zwar unterschiedlich, haben aber auch Gemeinsamkeit, wie die Leidenschaft Sport zu machen. In der Gegenwart des anderen wirken sie glücklicher und ihre jeweilige innerliche Einsamkeit und Verletzlichkeit steht nicht im Vordergrund. Ein großer Pluspunkt war hier für mich ebenfalls, dass es authentisch wirkt und nicht zu schnell voran geht.
Und auch die Probleme dabei waren nachvollziehbar. Sam möchte eigentlich keine Beziehung mit Hadley eingehen, wofür er auch gute Gründe hat, und Hadley ist von seinem Verhalten immer wieder verwirrt und weiß gar nicht, wie sie damit umgehen soll.
Zitat Hadley : "Denn wie merkwürdig Sam Bennett auch scheint, er hat etwas an sich, von dem ich mich nicht fernhalten will. Ich weiß nicht mal genau, was dieses Etwas eigentlich ist. Und es macht mir noch mehr Angst als jedes Drachenfest."
Die Nebencharaktere waren für mich auch gelungen, die besten jeweils besten Freunde von Sam und Hadley, Ajay und Kat waren mir sympathisch und hatten jeder charakterlich auch etwas Besonderes. Allein Ajay hat für einige humorvolle Szenen gesorgt. Und Livy, Sams kleine Schwester, die nach dem Umzug total verloren wirkt und noch mit anderen Probleme zu kämpfen hat, aber auch Stärke zeigen kann.
Besonders gut gefallen hat mir das Ende von dem Buch. Es war genau richtig und vor allem nicht zu kitschig oder unrealtistisch, und wie wichtig Familie und Liebe einfach ist.
Schön fand ich den Schreibstil der Autorin und vor allem, wie sie und mit welchen Worte sie Dinge beschreibt. Und die Geschichte ließ sich flüssig und angenehm lesen.

Fazit :
Eine schöne Geschichte, die tiefsinnig und berührend über die Themen Liebe und Familie erzählt. Die Charaktere waren auch toll, nur leider insgesamt zu vorhersehbar.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Im nächsten Leben vielleicht - Mia Sheridan

Im nächsten Leben vielleicht
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Hunger, Schmutz, Verzweiflung. Das ist bitterer Alltag für Tenleigh und Kyland, die in einem armen Minenarbeiterdorf in den Bergen von Kentucky aufwachsen. Die einzige Chance, ihre trostlose Heimat für ...

Hunger, Schmutz, Verzweiflung. Das ist bitterer Alltag für Tenleigh und Kyland, die in einem armen Minenarbeiterdorf in den Bergen von Kentucky aufwachsen. Die einzige Chance, ihre trostlose Heimat für immer zu verlassen, ist das Stipendium des ortsansässigen Kohleunternehmens. Doch nur einer kann es gewinnen, alle anderen müssen bleiben. Da ist kein Platz für Freundschaft – oder Liebe. Trotzdem ändert sich alles, als Tenleigh und Kyland sich kennenlernen. Die beiden Konkurrenten wehren sich mit aller Kraft gegen ihre Gefühle füreinander, denn was passiert, wenn einer von ihnen gewinnt? Wenn nur einer gehen kann? Und der andere zurückbleibt?
(Klappentext)


Der Klappentext mit dieser Liebesgeschichte, wo die Charaktere in ihrem Leben hauptsächlich nur Armut und Probleme kenne, hatte ich mich total angesprochen und interessiert.
Gleich zu Beginn hat ist mir positiv aufgefallen, wie zu gut man sich das Leben von Kyland und Tenleigh vorstellen konnte, dass von wenig Geld, Hunger, Kälte und weiteren Problemen geprägt. Die beiden müssen sich total durch kämpfen in ihrer hoffnungslosen Welt, wo kaum jemand in Dennville überhaupt Arbeit hat und die Armut alles dominiert.
Mir taten die Protagonisten total leid und es war traurig und schrecklich sich vorzustellen, dass Leute so leben müssen. Zudem haben die zwei keine einfachen familiären Verhältnisse, die sie noch zusätzlich belasten und auch einschränken.
Richtig gut gefallen hat mir die Entwicklung und die Liebesgeschichte selbst. Sie wirkt authentisch, hat auch romantische Momente und passiert vor allem nicht zu schnell. Am Anfang können sich Tenleigh und Kyland überhaupt nicht leiden und wollen auch gar nichts mit dem anderen anfangen. Doch es gibt eine Anziehungskraft zwischen ihnen, denen sie auf Dauer nicht unterdrücken können und mit der Zeit werden sie zunächst Freunde.
Zitat Tenleigh : "Ohne etwas zu erwidern, machte Kyland auf dem Absatz kehrt und ließ mich alleine und verwirrt, mit geschwollenen Lippen und lädiertem Herz, in Dennvilles Bücherei zurück. Ich war schon wieder auf ihn hereingefallen. Was war nur los mit ihm ? Und was ist mit mir selbst los, dass ich so was zulasse ? [...] Ich hatte den heimlichen Verdacht, dass man wahrscheinlich nicht den ganzen Tag an einen Menschen denken sollte, den man hasste."
Beide Charaktere waren mir sympathisch, vor allem durch ihren Ehrgeiz trotz ihrer Situation ihr Leben verändern zu wollen und unbewusst nach Hoffnung suchen. Tenleigh sind ihre psychisch kranke Mutter und ihre ältere Schwester besonders wichtig, sie liest viele Bücher und steckt ihre sonstige Energie in das Lernen um das Stipendium zu erhalten. Kyland lernt ebenfalls sehr viel, versucht irgendwie immer Geld aufzutreiben und was ich wirklich schön fand, dass man bei ihm auch oft merkt, was er für ein gutes Herz hat und sich um andere kümmert.
Nicht unbedingt nachvollziehbar waren für mich allerdings die jeweiligen Grundhaltung zu ihrer "Beziehung". Kyland will auf keinen Fall keine Beziehung mit Tenleigh und stellt das auch von Anfang an klar, weil er nach seinem Schulabschluss Denville und alles damit verbundene hinter sich lassen will. Das akzeptiert sie auch, da sie in verstehen kann, aber trotzdem Zeit mit ihm verbringen möchte. Natürlich wird sie dadurch aber trotzdem verlässt und das Ganze fand ich von beiden her nicht so gut.
Zitat Kyland : "Innerhalb von einer Viertelstunde hatte sich der anfangs triste Tag ins Gegenteil verkehrt und etwas unsicher, doch zugleich glücklich, kehrte ich mit den Wintersachen ins Wohnzimmer zurück. Wie machte sie das nur ?"
Den Schreibstil der Autorin mit seiner Bildhaftigkeit fand ich gelungen, und es war flüssig und schnell zu lesen. Und es war schön, dass es auch humorvolle und glückliche Momente gab.
In dem Buch gibt es einen größeren Zeitsprung und auch einen Plottwist, die beide passend zur Geschichte und überzeugend dargestellt waren. Das Ende war für mich etwas zu kitschig, aber es hatte eine wirklich schöne und tolle Botschaft.

Fazit :
Eine schöne und berührende Liebesgeschichte in einer armen und trostlosen Welt, die mir wirklich gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit - Virginia Boecker

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
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Was bleibt der gefürchteten Hexenjägerin Elizabeth Grey, nachdem sie ihr Stigma und damit ihre magische Unverwundbarkeit verloren hat? Ihr Kampfgeist. Und ihre Liebe. Doch nicht alle trauen der ehemaligen ...

Was bleibt der gefürchteten Hexenjägerin Elizabeth Grey, nachdem sie ihr Stigma und damit ihre magische Unverwundbarkeit verloren hat? Ihr Kampfgeist. Und ihre Liebe. Doch nicht alle trauen der ehemaligen Gegnerin. Und was hat John, der Heiler, gewonnen, nachdem die Kraft des Stigmas auf ihn übergegangen ist? Sein Leben. Und eben jene Unverwundbarkeit. Aber diese Kraft verändert ihn. Und schon bald erkennt Elizabeth ihn kaum wieder. Denn seine neue Macht treibt ihn in den tobenden Krieg. Wird Elizabeth John vor dem Sog des Stigmas schützen können? Ohne ihre einstige Stärke, aber mit dem Mut der Verzweiflung?
(Klappentext)


Es könnten Spoiler enthalten sein, da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt und sich auf Informationen und Details aus dem vorherigen Band bezieht.

Der Beginn diesen zweiten Bandes hat mir gleich gut gefallen. Nach dem Kampf gegen Blackwell und dem Verlust ihres Stigmas hat Elizabeth einige Probleme : Ein Plan erschaffen um Blackwell zu stürzen und ihre neue Situation und ohne ihr Stigma.
Zudem wurde es auch direkt spannend, als die Anhörung vor dem Rat über ihr Schicksal und ihre früheren Taten als Hexenjägerin ansteht.
Richtig gut gefallen hat mir die Darstellung des Konflikts zwischen John und Elizabeth. Die Übertragung des Stigmas hat einiges verändert und beide haben unterschiedliche Vorstellungen, welche Rolle der anderen im weiteren Vorgehen gegen Blackwell spielen soll, weil sie in Sorge um das Leben des anderen sind.
Zitat : "John dagegen weicht seinem Blick aus, während er gleichzeitig meinen einzufangen versucht. Zwischen uns hängt immer noch der Nachhall unseres Disputs : Ich will kämpfen. John will nicht, dass ich es tue. [...] Ich will nicht, dass John kämpft. John ist wütend auf mich, aus Gründen, die ich nachvollziehen kann, und ich bin wütend auf ihn, ohne zu wissen warum."
Dabei mochte ich auch, wie die Autorin das Ganze weiter umgesetzt und zu einem großen Teil der Handlung gemacht hat. Elizabeth hat Identifikationsprobleme ohne zusätzliche Kraft und Stärke im Kampf und hier fand ich ihren Ehrgeiz ihre Fähigkeiten ohne diese neu zu erlernen, wirklich bewundernswert und ein übereugender Aspekt in der Geschichte.
Skyler und Fifer waren wieder coole Nebencharaktere und auch Keagan und Malcolm hatte interessante Charaktereigenschaften.
Die Thematik mit den Wiedergängern hat mir im Zusammenhang von der Story gut gefallen und dass sie eine größere Bedeutung als im ersten Teil hatten und durch ihre Anwesenheit viele Situationen verbessern oder verschlechtern konnten.
Zitat : "Ich hole tief Atem. In mir tobt eine Schlacht zwischen dem, was ich weiß, und dem, was ich nicht weiß, bis alles in Trümmern liegt und ich gar nichts mehr weiß."
Zwischendrin war für mich persönlich das Buch etwas zu ruhig und nicht so viel passiert ist. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte zu wenig vorangekommen ist und die Spannung hat leider auch dann ein bisschen gefehlt. Erst als der endgültige Kampf immer näher gerückt ist und die Vorbereitungen nicht mehr im Vordergrund standen, war es wieder fesselnder und mitreißender.
Insgesamt aber eine empfehlenswerte Reihe, die ich gerne mochte.

Fazit :
Gelungener Abschluss der Reihe mit guten Konflikten und Problemen, aber ich fand die Geschichte leider in der Mitte zu ruhig und zu wenig actionreich.