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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2020

Das Thema berührt nachhaltig

Die Schweigende
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Den Roman „Die Schweigende“ habe ich „nur“ für eine Familiengeschichte gehalten, der ein Mutter-Töchter-Konflikt zugrunde liegt, aber es geht um so viel mehr...
Alle 3 Töchter und der inzwischen verstorbene ...

Den Roman „Die Schweigende“ habe ich „nur“ für eine Familiengeschichte gehalten, der ein Mutter-Töchter-Konflikt zugrunde liegt, aber es geht um so viel mehr...
Alle 3 Töchter und der inzwischen verstorbene Ehemann Jens hatten unter Karins Gefühlsarmut zu leiden. Die mittlere Tochter Imke versucht nun, Jens letzten Wunsch zu erfüllen. Dabei begibt sie sich mit der Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter in einen ganz dunklen und schmerzhaften Lebensabschnitt, den man als Leser*in hautnah miterlebt. Und dabei durchlebt man die Wandlung vom glücklichen, lebhaften Teenager zu einem jungen Menschen, dessen Seele gebrochen worden ist und der nur überleben konnte, weil jegliche Gefühle ganz tief verdrängt worden sind. Panische Angst, Misshandlungen und sogar Missbrauch in einem kirchlichen Heim unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit, das alles hat mich zutiefst erschüttert.
In der Gegenwart berichten jeweils abwechselnd die 3 Töchter Geli, Imke und Anne sowie Karin. Der Handlungsstrang der Vergangenheit beinhaltet einzig Karins Leidensweg. Nach und nach ergeben viele kleine Puzzleteilchen einen Überblick über ihr Leben im Heim und Imke beginnt, dem Verhalten ihrer Mutter Verständnis entgegenzubringen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für beide Seiten.
Ellen Sandberg hat es wieder geschafft, mich von der ersten Seite an erneut zu fesseln. Es war schwer, das Buch aus der Hand zu legen, obwohl ich einige Stellen erst einmal sacken lassen musste.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Wieder Kaffeeduft im Kontor

Der Glanz der neuen Zeit
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Obwohl bereits einige Monate seit dem 1. Band ins Land gegangen sind hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mit dem Wiedereinstieg. Ganz im Gegenteil. Obwohl es auch einen Zeitsprung von ein paar Jahren gibt ...

Obwohl bereits einige Monate seit dem 1. Band ins Land gegangen sind hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mit dem Wiedereinstieg. Ganz im Gegenteil. Obwohl es auch einen Zeitsprung von ein paar Jahren gibt schließt sich die Geschichte nahtlos an den Vorgänger an. Mina hat nicht mehr nur die Arbeit im Kontor sondern ist auch Mutter einer kleinen Tochter. Und so versucht sie, täglich die richtige Balance zwischen Beruf und Familie zu finden.
Sowohl beruflich als auch privat geschieht wieder jede Menge im Hause Deharde – und nicht nur Erfreuliches, aber Mina beweist wieder einmal ihre Stärke, ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen. Dabei kann sie sich wieder auf Unterstützung und Hilfe durch ihre Familie und Freunde verlassen.

Sehr gut gelungen sind auch wieder die realistischen Beschreibungen von Hamburg und der Speicherstadt, die sofort ein Kopfkino in Gang setzen.

Lediglich der große Zeitsprung zum Schluss war etwas gewöhnungsbedürftig, mindert aber die Vorfreude auf den nächsten Band nicht im Geringsten.


„Der Glanz der neuen Zeit“ hat mich wieder begeistert durch interessante Charaktere und eine abwechslungsreiche und spannende Handlung.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Durchgehend spannend

Artiges Mädchen: Thriller
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Nur artige Mädchen haben nach Meinung des Serienkillers eine 2. Chance verdient. Alle anderen verkleidet er als brave Püppchen in Rüschenkleidern und legt ihre Leichen auf Spielplätzen ab.

Florian Kessler ...

Nur artige Mädchen haben nach Meinung des Serienkillers eine 2. Chance verdient. Alle anderen verkleidet er als brave Püppchen in Rüschenkleidern und legt ihre Leichen auf Spielplätzen ab.

Florian Kessler und Julia Schwarz haben wieder einmal eine harte Nuss zu knacken. In gewohnter Art präsentiert die Autorin Catherine Shepherd mögliche Verdächtige und legt Spuren, die zuerst scheinbar zielführend sind, aber dann doch im Sande verlaufen. Die Spannung ist von Beginn an hoch und wird spielerisch auf diesem Niveau bis zum Schluss gehalten - und wieder ist es ein für mich überraschendes Ende gewesen.

Florian und Julia ermitteln aber nicht nur zusammen, auch die private Seite kommt nicht zu kurz und lässt auf weitere Bände der Reihe hoffen.

Wieder einmal hat mich der Thriller bestens unterhalten und bekommt verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Hier liegt die Wahrheit im Verborgenen

Das verborgene Zimmer
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Die Französin Sylvie lebt nach der Scheidung mit ihrer jüngsten Tochter Emma in London, weit ab von dem Ort, an dem vor 10 Jahren etwas Schreckliches passiert ist und den sie nie wieder betreten wollte. ...

Die Französin Sylvie lebt nach der Scheidung mit ihrer jüngsten Tochter Emma in London, weit ab von dem Ort, an dem vor 10 Jahren etwas Schreckliches passiert ist und den sie nie wieder betreten wollte. Doch natürlich kommt es anders und Sylvie reist mit Emma zurück in die Provence zum Familienanwesen und wird dort von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt.

In 2 Handlungssträngen erzählt Sylvie in der Ich-Form von der Gegenwart und aus dem Leben mit Elodie, ihrer ersten Tochter. Nach und nach ergibt sich beim Lesen eine erste Vorstellung über das Kind, das in seiner Art schon sehr speziell war und das im Laufe der Jahre schnell zum Dorfgespräch geworden ist. Welches dunkle Geheimnis Sylvie aber letztendlich verbirgt und was damals wirklich passiert ist, wird erst gegen Ende des Buches offenbart. Bis dahin hält sich ein durchgehend hoher Spannungsbogen, der fesselt und die Fantasie anfeuert, aber ohne greifbares Ergebnis.

Mich hat dieser Roman total überrascht und damit die Höchstwertung verdient.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Die wichtigen Dinge im Leben

Duschen und Zähneputzen – Was im Leben wirklich zählt
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Als Schauspieler war mir Robert Atzorn vor allem als Dr. Specht und als Kommissar aus Nord Nord Mord bekannt und durchaus sympathisch. Ihn jetzt einmal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen hat ...

Als Schauspieler war mir Robert Atzorn vor allem als Dr. Specht und als Kommissar aus Nord Nord Mord bekannt und durchaus sympathisch. Ihn jetzt einmal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Vor allem auf die "schnörkellos und erfrischend echte" Berichterstattung aus seinem Leben war ich sehr gespannt.
Die handschriftlichen Notizen im Einband waren schon einmal eine gelungene persönliche Note. Man konnte kurz hineinspicken und sich so schon einmal einen ersten kleinen Eindruck auf das zu erwartende Innenleben verschaffen.
Robert Atzorn gibt einen tiefen Einblick in seine Familiengeschichte, angefangen in seinem Elternhaus bis zu seiner heutigen Familie. Er beschreibt das Leben eines Schauspielers mit allen seinen Höhen und Tiefen, wobei sein Hauptaugenmerk nicht auf seinen Erfolgen liegt sondern viel mehr auf den ständig wiederkehrenden Rückschlägen, Versagensängsten und Schwierigkeiten.
Der Rückblick auf ein ereignisreiches Leben ist sehr persönlich und seine Offenheit hat mich beeindruckt. Besonders gut hat mir gefallen, dass er auch seine Frau in einigen Kapiteln zu Wort kommen lässt
Wenn man herausgefunden hat, was im Leben wirklich zählt, kann man den Moment voll und ganz genießen. Robert und Angelika Atzorn haben meiner Meinung nach diesen Punkt erreicht, und dazu kann ich den beiden nur gratulieren und ihnen noch viele schöne gemeinsame Jahre voller Lebensfreude wünschen.

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