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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2021

Leichter und guter Einstieg in das Thema "Säuren und Basen"

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
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Das Säure-Basen-Kochbuch von Maria Lohmann ist in zwei Bereiche eingeteilt. Zunächst führt die Autorin in das Thema „Säure-Basen-Haushalt“ ein und gibt Tipps für den basischen Alltag. Dazu gehören z. B. ...

Das Säure-Basen-Kochbuch von Maria Lohmann ist in zwei Bereiche eingeteilt. Zunächst führt die Autorin in das Thema „Säure-Basen-Haushalt“ ein und gibt Tipps für den basischen Alltag. Dazu gehören z. B. ein Selbsttest, eine Einkaufsliste und Rezepte für Tee oder Basenwasser.

Im zweiten Teil folgen 140 Rezepte für Frühstück, Getränke, Kleinigkeiten, Hauptgerichte, Desserts und Backwaren.

Im Serviceteil findet man weitere Literaturempfehlungen und einen Saisonkalender für heimisches Obst und Gemüse.

Das Buch hat ein ansprechendes, klares Design. Die Informationen sind gut verständlich und sinnvoll aufgebaut. Die Rezepte bieten für jeden Geschmack etwas. Mit den Hauptzutaten Gemüse, Kräuter und Obst werden abwechslungsreiche Gerichte vorgestellt; gelegentlich werden sie mit Fisch oder Fleisch kombiniert. Die Zubereitung wird detailliert erklärt und mit einigen ansprechenden Fotos illustriert.

Insgesamt bietet das Buch einen leichten und guten Einstieg in das Thema „Säuren und Basen“.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Kompetente und unterhaltsame Übersetzung von Faust 1 in modernes Deutsch

Faust 1 verstanden! Lektürehilfe frei nach Goethe
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In der Schule musste ich Goethes Faust nicht lesen; mein Deutschlehrer hatte andere literarische Vorlieben. Etliche Jahre später packte mich der Ehrgeiz, und ich setzte das Werk auf meine Leseliste. Mir ...

In der Schule musste ich Goethes Faust nicht lesen; mein Deutschlehrer hatte andere literarische Vorlieben. Etliche Jahre später packte mich der Ehrgeiz, und ich setzte das Werk auf meine Leseliste. Mir war klar, dass das keine Lektüre für zwischendurch ist, und so rutschte das Buch mangels „Zeit“ immer wieder nach hinten. Das wäre wahrscheinlich noch lange so geblieben, wenn ich nicht - zufällig oder von einem netten Luftgeist geschubst – über die „Lektürehilfe für Faust 1“ von Latona gestolpert wäre.

Die Autorin verspricht „eine spannende Prosafassung von Goethes Drama, die anschaulich und zeitgemäß formuliert, unterhaltsam zu lesen, leicht zu verstehen und hundertprozentig getreu dem Original ist.“

Mir hätte schon ein bisschen Unterstützung bei der Übersetzung von Goethes kryptischen Reimen gereicht. Ganz sicher habe ich nicht mit einer spannenden, stellenweise witzigen und zu Herzen gehenden Abenteuergeschichte gerechnet. Doch genau als solche entpuppte sich diese Romanversion des Faust 1 in modernem Umgangsdeutsch. Ich habe von der ersten bis zur letzten Zeile mitgefiebert, gelitten und gegrinst.

Latona hat das Drama wie eine Regisseurin in Szene gesetzt und begreifbar gemacht. Dabei hat sie sich streng an die Handlung und Dialoge des Originals gehalten.

Ein Beispiel:

Originalzitat von Mephistoteles:

„Du sprichst ja wie Hans Liederlich,

Der begehrt jede liebe Blum für sich,

Und dünkelt ihm, es wär kein Ehr

Und Gunst, die nicht zu pflücken wär;

Geht aber doch nicht immer an.“

Übersetzung in der Lekürehilfe:

Mit gespielter Entrüstung knuffte Mephisto ihn in die Seite. „Ihr klingt wie ein Schürzenjäger, der meint, er könne jede haben. Könnt Ihr aber nicht.“

Nicht geläufige Wörter erklärt Latona in Anmerkungen. Im Vorwort gibt sie Tipps für den Gebrauch der Lektürehilfe, und am Ende befindet sich ein Selbsttest mit 14 Fragen zum Inhalt

Der lockere, unterhaltsame Schreibstil der Autorin ist gepaart mit profunder Kenntnis und großer Wertschätzung des Originals. Ich habe die Lektüre sehr genossen und werde jetzt ganz entspannt Goethes Faust lesen. Von mir bekommt dieses Büchlein eine ausdrückliche Empfehlung.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Melancholischer, manchmal heiterer und sehr menschlicher Roman

Bären füttern verboten
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Rachel Elliotts Roman "Bären füttern verboten" beleuchtet die Untiefen menschlicher Beziehungen, sei es zwischen Lebenspartnern oder innerhalb der Familie.

Sidney, eine Cartoonistin und exzessive Freerunnerin, ...

Rachel Elliotts Roman "Bären füttern verboten" beleuchtet die Untiefen menschlicher Beziehungen, sei es zwischen Lebenspartnern oder innerhalb der Familie.

Sidney, eine Cartoonistin und exzessive Freerunnerin, reist kurz vor ihrem 47 Geburtstag ohne das Wissen ihrer Lebensgefährtin Ruth in den südenglischen Ferienort St. Yves, um endlich ein Buchprojekt fertigzustellen. St. Yves war in ihrer Kindheit das Urlaubsziel der Familie, bis dort ihre Mutter tragisch ums Leben kam. Seitdem war keiner von ihnen mehr dort.

In St. Yves leben eine Menge ungewöhnlicher Leute (und mindestens ein ganz besonderer Hund), die nach und nach die Geschichte bevölkern. Durch einen Unfall kommt Sidney in Kontakt mit den Einheimischen, und die Knoten der Vergangenheit beginnen sich zu lösen.


Der Roman ist in kurze Kapitel unterteilt, die so originelleTitel wie
"Es könnte mich überfordern" oder "Waren Sie nie ein Kind, Mister Smith?" tragen.

Es kommen viele verschiedene Perpektiven zu Wort, da spricht auch schon mal ein Toter, ein Hund, oder ein Stoffhase.

Auch zeitlich springt die Handlung hin und her, was die Aufmerksamkeit des Lesers etwas fordert. Dafür erhält er eine durch und durch originelle, warmherzige Geschichte.

Rachel Elliott beschreibt die Personen und ihre Eigentümlichkeiten sehr liebevoll und glaubwürdig. Ihre Menschenkenntnis ist beeindruckend.

Vor allem Ihre bildhafte Sprache hat mich begeistert. Trotz der Themen Verlust, Schuld, Einsamkeit und Trauer ist das Buch nicht schwer verdaulich, denn die Autorin hat daraus eine melancholische und heitere Geschichte gewoben, die ich sehr gern gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Praxisnahe Einführung in die Anwendung der Schüßler-Salze

So wirken Schüßler-Salze
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In Ihrem Handbuch "So wirken Schüßler-Salze" beschreibt Maria Lohmann zunächst die zwölf klassischen Salze und ihre Einsatzmöglichkeiten. Danach werden in Kurzform die zwölf Ergänzungsmittel vorgestellt. ...

In Ihrem Handbuch "So wirken Schüßler-Salze" beschreibt Maria Lohmann zunächst die zwölf klassischen Salze und ihre Einsatzmöglichkeiten. Danach werden in Kurzform die zwölf Ergänzungsmittel vorgestellt. Auf einen medizinischen Laien kann die Vielzahl der Symptome anfangs verwirrend wirken. Doch dann folgen die praktischen Anwendungsgebiete der Salze, und der Nebel lüftet sich.

Maria Lohmann schreibt angenehm flüssig und verzichtet auf schwer verständliche Fachausdrücke. Die Behandlung von rund 80 Krankheitssymptomen stellt sie differenziert und leicht nachvollziehbar dar. Zwischendurch streut sie Extra-Tipps, zum Beispiel für eine Immunkur oder ein Fußbad mit den Salzen, ein.

Das Buch liegt gut in der Hand, die Schrift ist lesefreundlich und das Inhaltsverzeichnis ist sehr ausführlich.

Fazit: Mir gefällt dieses Buch sehr gut, und ich habe bereits zwei weitere Ratgeber der Autorin gekauft.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Poetisches, melancholisches Kleinod

Der letzte Satz
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Der berühmte Musiker Gustav Mahler befindet sich im Jahr 1911 mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf einer Schiffsreise von New York nach Europa. Er ist erst 50 Jahre ...

Der berühmte Musiker Gustav Mahler befindet sich im Jahr 1911 mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf einer Schiffsreise von New York nach Europa. Er ist erst 50 Jahre alt, aber schwerkrank und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Deshalb hat er sein Engagement bei den New Yorker Philharmonikern vorzeitig beendet, um nach Wien zurückzukehren. Auf dieser Reise denkt er über sein Leben nach, und wichtige Episoden daraus ziehen an seinem inneren Auge vorbei.

Dies ist mein erstes Buch von Robert Seethaler, und ich habe mich schnell in seine ganz besondere Sprachmelodie verliebt. Für mich war es beim Lesen der Geschichte, als hörte ich ein komplexes Musikstück. Ich konnte die wehmütige Grundstimmung in Moll, aber auch die schrillen Dissonanzen und die kleinen munteren Zwischenspiele regelrecht fühlen. Dass der Roman nur kurze Schlaglichter auf Mahlers Leben wirft, empfinde ich nicht als Nachteil. Es ist nunmal keine Biografie, sondern ein Kunstwerk. Für mich ein sehr gelungenes.

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