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Veröffentlicht am 02.10.2020

Selbstmord – oder doch nicht?

Tod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi
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Eddy Heinrich wird tot in seiner Badewanne gefunden und der Fall wird schnell als Selbstmord betrachtet. Aber ein anonymer Brief an die Presse lässt Zweifel aufkommen. So sollen sich Hedda Böttcher und ...

Eddy Heinrich wird tot in seiner Badewanne gefunden und der Fall wird schnell als Selbstmord betrachtet. Aber ein anonymer Brief an die Presse lässt Zweifel aufkommen. So sollen sich Hedda Böttcher und Enno Frerichs die Sache einmal anschauen. Sie stoßen im idyllischen Greetsiel auf allerlei Ungereimtheiten. Bei ihrem Undercover-Einsatz stoßen sie immer wieder auf den Greetsieler Zeittaler. Die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich. Eddy war zusammen mit Sandro Prause der Begründer dieser Tauschbörse.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind gut beschrieben. Ich habe bereits einige Bände aus dieser Reihe um das Ermittlerpaar Hedda Böttcher und Enno Frerichs gelesen, die inzwischen verlobt sind.
Enno ist ein ehemaliger Polizist, der nun zwei Jobs hat. Offiziell ist er Streetworker, aber er ermittelt auch bei problematischen Fällen für den Geheimdienst. Unterstützt wird er von seiner impulsiven Verlobten Hedda, die übersinnliche Wahrnehmung hat, die ihr schon einige Male bei der Aufklärung von Fällen geholfen haben. Offiziell ist sie allerdings eine Autorin von Krimis. Die beiden sind verliebt und das spürt man. Mir ist das manchmal zu viel. Bei der Ermittlungsarbeit ergänzen sie sich gut, auch wenn sie nicht immer wirklich professionell wirken. Doch die Hilfe von Computer-Nerd Karsten, der für die Organisation im Hintergrund wirkt, ist oft sehr nützlich und sorgt für neue Erkenntnisse.
Auch die Personen um den Greetsieler Zeittaler sind gut gezeichnet. Jeder von ihnen erscheint verdächtigt, sogar die sympathische Frau Grummer, die neben Prauses wohnt. Doch mit der Lösung hatte ich nicht unbedingt gerechnet. So war es bis zum Schluss spannend.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Weckt Urlaubsgefühle

Kochen wie in Portugal
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Ich liebe Kochbücher und habe auch eine ganze Menge. Aber ich reise auch sehr gerne und daher ziehen mich Kochbücher zu einem Land ganz besonders an. Ich kenne Portugal und die portugiesische Küche und ...

Ich liebe Kochbücher und habe auch eine ganze Menge. Aber ich reise auch sehr gerne und daher ziehen mich Kochbücher zu einem Land ganz besonders an. Ich kenne Portugal und die portugiesische Küche und konnte daher an diesem Buch nicht vorbei.
Mir gefällt der Aufbau dieses Themen-Kochbuches sehr gut. Es geht los mit einer Portugal-Bucket-List, die gleich Reiselust macht, weil man die fünf aufgezählten Dinge unbedingt erleben möchte. Dann erfährt man noch einiges über das Land bevor es mit den Rezepten weitergeht. Aber auch dort sind immer wieder kleine Geschichte eingefügt.
Ganz besonders gut haben mir die Fotos gefallen, ganz gleich, ob sie ein typisch portugiesisches Gericht zeigten oder Impressionen aus dem Land.
Die Gerichte sind teils ziemlich aufwändig, was ich aber nicht schlimm finde. Allerdings gibt es doch einige Zutaten, die ich bei uns wohl kaum bekomme – selbst in der nächsten Stadt nicht. Ich finde das immer sehr schade, wenn das Nachkochen daran scheitert. Da ich ein Offline-Käufer bin, ist das Internet für mich da auch keine Option. Ich muss die Zutaten sehen, riechen, fühlen.
Trotzdem hat mir dieses Buch gut gefallen und einige Rezepte werden auf jeden Fall nachgekocht.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Ein ungewöhnliches Haus

Das Gartenzimmer
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Das Buch „Das Gartenzimmer“ ist eher ein Roman über die „Villa Rosen“ und die Menschen, die in dieser Villa gelebt haben.
Der junge Architekt Max Taubert erhält von den Rosens den Auftrag, ein Haus zu ...

Das Buch „Das Gartenzimmer“ ist eher ein Roman über die „Villa Rosen“ und die Menschen, die in dieser Villa gelebt haben.
Der junge Architekt Max Taubert erhält von den Rosens den Auftrag, ein Haus zu entwerfen, das auf einem schwierigen Gelände entstehen soll. Hier wollen Adam und Elsa Rosen zur Ruhe kommen, denn das Schicksal hat ihnen einiges abverlangt. Doch allzu viele Jahre hat Adam Rosen nicht in diesem Haus. Nach seinem Tod lebt Elsa alleine dort. Aber auch Taubert hat es schwer. Nach dem Ersten Weltkrieg fasst er nicht mehr so richtig Fuß und auch in der Familie kommt er nicht mehr an. Es kommt zur Trennung. Später verlässt Taubert dann Deutschland.
Nachdem das Haus lange leer gestanden hat, entdeckt es in den 90er Jahren das Ehepaar Frieder und Hannah Lekebusch. Sie richten es mit viel Einsatz wieder her. Hannah verfällt dem Haus uns seiner Geschichte vollkommen. Darüber vergisst sie alles andere, auch Mann und Sohn. Luis, der Sohn von Frieder und Hannah, zieht sich immer mehr zurück, er fühlt sich nicht wohl in diesem Haus.
Dieses Haus hat viel erlebt, auch sehr Unschönes. Seine Besitzer haben so viele Erwartungen gehabt, als sie in die Villa Rosen eingezogen sind. Doch letztendlich ist es nur ein Haus und nur sie selbst können ihr Leben gestalten. Doch das Haus nimmt seine Bewohner gefangen und die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht verleugnen.
Der Schreibstil des Autors lässt sich angenehm lesen. Aber die Geschichte war für mich sehr beklemmend, aber losgelassen hat sie mich auch nicht, denn es ist im Laufe der langen Jahre so vieles geschehen, das einen nicht kalt lässt. Von den Personen kam mir allerdings niemand richtig nahe.
Dieses Haus hat mich angezogen. Auch wenn es sicherlich schöne Momente in diesem Haus gegeben hat, für hatte es für mich nur eine bedrückende Atmosphäre.
Eine vielschichtige und tragische Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Gemeinsam ist man stark

Der kleine blaue Laster
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Track ist ein kleiner blauer Laster. Er freut sich, wenn er hupend durch die Gegend fahren kann. Dabei lässt er sich Zeit und lernt viele Tiere kennen, die sich freuen, ihn zu sehen. Doch dann rast ein ...

Track ist ein kleiner blauer Laster. Er freut sich, wenn er hupend durch die Gegend fahren kann. Dabei lässt er sich Zeit und lernt viele Tiere kennen, die sich freuen, ihn zu sehen. Doch dann rast ein großer Laster durch die Gegend, der er sehr eilig hat. Prompt kommt er vom Weg ab und benötigt Hilfe.
Dieses Buch soll ein Bestseller aus Amerika sein. Ich finde das spürt man beim Vorlesen. Kleine Kinder freuen ich immer, wenn Geschichten gereimt sind und sie mögen auch Tierlaute, aber meiner Meinung nach lassen sich diese Reime manchmal nicht flüssig lesen.
Die passenden Bilder gefallen mir allerdings sehr gut.
Die Geschichte selbst zeigt, dass Hast einen nicht immer weiterbringt. Sie zeigt aber auch, dass man manchmal Hilfe braucht und dass es gut ist, wenn man dann Freunde hat, die zusammenhalten und helfen, denn gemeinsam ist man stark.
Ein schönes Bilderbuch mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Die Trumps - „Zu viel ist nie genug“

Zu viel und nie genug
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Ob dieses Buch tatsächlich unentbehrlich ist, wie Vanity Fair meint, wage ich zu bezweifeln. Dennoch finde ich es ganz interessant, die Sichtweise eines Familienmitgliedes kennenzulernen, zumal die Autorin ...

Ob dieses Buch tatsächlich unentbehrlich ist, wie Vanity Fair meint, wage ich zu bezweifeln. Dennoch finde ich es ganz interessant, die Sichtweise eines Familienmitgliedes kennenzulernen, zumal die Autorin Mary L. Trump nicht nur die Nichte von Donald Trump ist, sondern auch promovierte klinische Psychologin.
Natürlich fragt man sich auch in diesem Fall: Sind es die Gene oder ist es das Umfeld, welche uns prägen? Aber uns Menschen wurde auch ein eigener Wille mitgegeben und der ist es letztendlich, der unser Handeln bestimmt.
Dieses Buch gibt uns Einblick in eine Familie, die man mit dieser Lieblosigkeit und Grausamkeit wohl nicht so oft findet. Wichtig ist den Fred Trump Ansehen und Macht, aber vor allem Geld und nochmal Geld. Diese Einstellung erwartete er auch von seinem Nachfolger. Sein Sohn Freddie erwies sich in seinen Augen als Versager, daher wandte er sich seinem Sohn Donald zu, das heißt Zuwendung gab es nicht im Hause Trump. Aber durch Beobachtung hatte Donald gelernt, wie er es seinem Vater recht machen konnte und Fred ließ daher Donald alles durchgehen. Dabei sah er durchaus Mängel bei seinem zum Thronfolger erkorenen Sohn, doch die wurden nicht beachtet, wichtig war nur, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit da war. Auch die Geschwister sind nur ergebene Wegbereiter und Unterstützer für Donalds weiteren Weg.
Streckenweise kam mir das Buch wie eine Entschuldigung vor für die Unfähigkeit, die Unberechenbarkeit, die Lügen, den Rassismus, das Frauenbild usw. Mary L. Trump kann natürlich nicht objektiv über diese Familie berichten, dafür ist sie viel zu sehr involviert, aber sie dürfte doch einen mächtigen Groll gegen ihre Familie hegen, die ihren Vater emotionslos hat sterben lassen, ihre Mutter gedemütigt hat und versucht hat sie und ihren Bruder zu betrügen.
Es gab Wiederholungen und Längen. Trotzdem liest man dieses Buch mit Faszination und Irritation, denn man kann kaum glauben, wie es in dieser Familie läuft.

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