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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2021

überraschendes Ende - guter Krimi

Der andere Sohn (ungekürzt)
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Als das Buch bei mir angekommen ist, war ich doch etwas geschockt. Mein Gedanke war: Man, das ist ein Kriminalroman von über 500 Seiten, da brauchst du ja ewig! Aber weit gefehlt! So wie es sich in der ...

Als das Buch bei mir angekommen ist, war ich doch etwas geschockt. Mein Gedanke war: Man, das ist ein Kriminalroman von über 500 Seiten, da brauchst du ja ewig! Aber weit gefehlt! So wie es sich in der Leseprobe abgezeichnet hatte, ist die Handlung total gut geschildert. Erstens das Abtauchen von John und Trevor in ein Zeugenschutzprogramm und die Umstände wie es dazu kommt, ließen mich viele Seiten einfach verschlingen. Dann das spurlose Verschwinden von Emelie, der Erbin eines internationalen Modeunternehmens, welches nie aufgeklärt wurde. Diese beiden Geschehnisse laufen in gekonnter Form zuerst nebeneinander her und werden nach und nach verwoben. Zwei Familien, die eine superreich (Emelies Umfeld), die andere am unteren Limit der Existenz (Johns Mutter und sein Halbbruder) prallen aufeinander. Wie schwierig es ist, nach 10 Jahren, die Ermittlungen zu Emelies Verschwinden wieder aufzunehmen und nach neuen Spuren zu suchen, ist klar. Und doch fügen John und seine Kollegin Stück für Stück des Tatherganges zusammen. Dabei kommen Details ans Licht, die bei den ersten Ermittlungen unbeachtet blieben. Zum Schluss dann die totale Überraschung. John schafft es, den Mörder tatsächlich zu ermitteln. Eine Person, von der ich es am allerwenigsten erwartet hätte, ist der Schuldige. Doch wer das ist, wird nicht verraten! Wo bleibt denn sonst die Spannung? Liebe Krimi-Freunde: Es lohnt sich, "Der andere Sohn" zu lesen. Ich vergaß: Die ganze Sache spielt zum großen Teil in Schweden. Auch die Autoren sind Schweden. Dem ist geschuldet, dass die Handlung, nicht wie in amerikanischen Krimis, von einem Schocker in den nächsten stürzt und trotzdem oder genau deshalb fesselt.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

ganz mein Geschmack

Im Bann der Wölfe
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Die Leseprobe hat mich fasziniert. Die Welt der Biker-Clubs ist eine Szene, die aus einer anderen Welt zu sein scheint. Allerdings ein Club aus Werwölfen ist für mich eine neue Dimension. Auf den ersten ...

Die Leseprobe hat mich fasziniert. Die Welt der Biker-Clubs ist eine Szene, die aus einer anderen Welt zu sein scheint. Allerdings ein Club aus Werwölfen ist für mich eine neue Dimension. Auf den ersten Seiten des Romans wird genau die Atmosphäre aufgebaut, die ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Ein wenig Streitigkeiten zwischen zwei Biker-Clubs, sexuelle Anziehungskraft zwischen zwei jungen Menschen, die diese sicher auch ausleben werden, eine Autorin, die Material für ihr nächstes Buch sammelt usw. machen begierig auf ein Weiterlesen. Bisher würde ich "Im Bann der Wölfe" als ausgezeichnet bezeichnen.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

sehr feiner Roman

Gut Greifenau - Silberstreif
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Zu diesem Roman kann ich einfach nur sagen: "Wer es kann, der kann es!" Frau Caspian ist eine erstklassige Autorin! Nicht nur die Geschichte des Gutes wird nachvollziehbar geschildert, auch die Probleme ...

Zu diesem Roman kann ich einfach nur sagen: "Wer es kann, der kann es!" Frau Caspian ist eine erstklassige Autorin! Nicht nur die Geschichte des Gutes wird nachvollziehbar geschildert, auch die Probleme in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg, in der es für alle Deutschen langsam wieder bergauf geht, sind interessant geschildert. Schicksale, Probleme, erfreuliche Momente aber auch totale Tiefpunkte der Menschen in allen Gesellschaftsschichten werden geschildert und bearbeitet. Noch immer sind die Männer das dominierende Geschlecht in einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft. Frauen erkennen ihre Kraft und setzen diese im täglichen Leben ein - einfache Angestellte des Gutes ebenso wie die Gutsherrin und deren Mann. Deutschland hat die Monarchie hinter sich gelassen. Trotzdem hoffen noch immer ehemalige Adlige auf die Rückkehr des deutschen Kaisers. Sie können nicht begreifen, dass auch sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten sollen. Reichtum und Armut prallen mit ganzer Wucht aufeinander. Noch ist am Horizont für Deutschland nur ein "Silberstreif" zu sehen, mehr nicht. Bis zum sonnigen Ziel ist es noch weit. Und da meldet sich schon die nächste Dunkelheit in Form eines Adolf Hitler zu Wort. Ein ganz anderes Problem belastet einen jungen Mann. Er ist homosexuell. Zur damaligen Zeit ein Verbrechen!
Ganz nebenbei lässt Frau Caspian noch viele belegte geschichtliche Aspekte der jungen deutschen Republik einfließen. Mal ehrlich, wer von uns weiß denn, wie viele Wahlen, wie viele Parteien, wie viele militärische und politische Vereinigungen und Strömungen es damals gab. Da hat auch der Geschichtsunterricht nur viel mangelhaftes Wissen vermittelt.
Gut, dass es geschichtsbewusste Autoren gibt.
Das Cover des Romans empfinde ich als sehr geschmackvoll. Jede Frau, die es in der Auslage einer Buchhandlung sieht, wird auf jeden Fall angesprochen!
Ich hatte mit dem Roman ein tolles Leseerlebnis und hoffe auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

ausgezeichnet

Das Portland-Projekt
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Der Einstieg in die Handlung ist einfach nur ausgezeichnet. Von der geheimen Entwicklung einer Superwaffe, die es schon 1921 gab, und deren Erprobung mit Hilfe eines U-Bootes schon damals erfolgt ist, ...

Der Einstieg in die Handlung ist einfach nur ausgezeichnet. Von der geheimen Entwicklung einer Superwaffe, die es schon 1921 gab, und deren Erprobung mit Hilfe eines U-Bootes schon damals erfolgt ist, bis hin zur Gegenwart ist der Leser gefangen vom Lesestoff. Die Autoren schildern glaubhaft das Geschehen, beschreiben in kurzen Abrissen handelnde Personen (die man sich ebenso gut vorstellen kann) und skrupellose Geschäfte. Dieses Buch steht voll und ganz zu Recht auf der Bestseller-Liste der NewYorkTimes.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

sehr, sehr gut

Die zitternde Welt
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Da kommt endlich mein Leseexemplar von "Die zitternde Welt" in mein Haus geschneit! Es präsentiert sich als ein kleines rotes Büchlein mit einem Cover "Natur pur". Kein Käufer in einer Buchhandlung würde ...

Da kommt endlich mein Leseexemplar von "Die zitternde Welt" in mein Haus geschneit! Es präsentiert sich als ein kleines rotes Büchlein mit einem Cover "Natur pur". Kein Käufer in einer Buchhandlung würde vermuten, dass sich hinter dieser Aufmachung wirklich sehr, sehr gute Literatur verbirgt. Ich bin, wie schon mein Eindruck nach der Leseprobe war, einfach nur begeistert. Ob es sich in dieser Geschichte um reale Personen handelt, ist absolut nicht wichtig. Phantastisch schildert die Autorin, wie sich im Schatten von zwei Weltkriegen eine Familie bildet und entwickelt. So unterschiedlich die einzelnen Charaktere sind, so vorstellbar sind die Freuden, Probleme und letztlich die verzweifelte Lage der Familienmitglieder. Gezeichnet von den gesellschaftlichen, politischen aber auch persönlichen Gegebenheiten sucht sich jedes Familienmitglied seinen Lebensweg. Wobei die Mutter immer wieder versucht, ihren Einfluss auf die Kinder geltend zu machen. Dabei sind falsche Entscheidungen, aber auch Kampfgeist und die Kraft zum Neuanfang interessant geschildert. Sehr gut fand ich, das kleine Erlebnisse, die in der Schilderung des täglichen Lebens der Familie nur angemerkt (ganz nebensächlich) wurden, irgendwann im Roman nochmals aufgegriffen werden und eine ganz neue Sichtweise auftun. Kleine Erlebnisse, die im Nachhinein zur Formung des Charakters mehr beitragen als gedacht.
"Die zitternde Welt" ist eigentlich mehr eine bebende Welt. Der Roman ist nicht einfach nur Lesestoff sondern regt zum Nachdenken an. Was bin ich, was war ich und was werde ich eines Tages sein.

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