Profilbild von charlie_books

charlie_books

Lesejury Star
offline

charlie_books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit charlie_books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2021

Etwas schwächer als seine Vorgänge, aber trotzdem große Liebe!

One Last Act
0

Nachdem mir die ersten beiden Bände dieser Reihe schon so unfassbar gut gefallen haben und ich sowohl Ally als auch Ethan in "One Last Song" schon super interessant fand, habe ich mich natürlich unglaublich ...

Nachdem mir die ersten beiden Bände dieser Reihe schon so unfassbar gut gefallen haben und ich sowohl Ally als auch Ethan in "One Last Song" schon super interessant fand, habe ich mich natürlich unglaublich doll auf ihre gemeinsame Geschichte gefreut.
Der Schreibstil von Nicole Böhm ist wieder immer super flüssig, sehr gut und leicht zu lesen und besitzt genau die richtige Menge an Intensität und Gefühl. Besonders ihre bildhaften Beschreibungen gefallen mir jedes Mal mehr und mehr und auch hier war es wieder so, dass ich mir gewünscht hätte, selbst einen Fuß in die New York Music & Stage Academy setzen, durch die Flure laufen und den einzigartigen Duft einatmen sowie die besondere Atmosphäre dort selbst erleben zu dürfen.

Diesbezüglich können wir auch direkt mit einem meiner Highlights in diesem Buch beginnen - der Schauspielerei. Von allen künstlerischen Bereichen ist die Schauspielerei mein absoluter Favorit und die Rolle, die sie in "One Last Act" gespielt hat, hat mir mehr als gut gefallen. Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass man so einen tiefen Einblick in diesen Bereich bekommen hat und "hautnah" beim Unterricht und den Proben mit dabei sein konnten. Ganz besonders faszinierend fand ich die Lektionen von Chester - dem Schauspiellehrer von Ally. Die Art und Weise, wie er die Schüler der Academy fordert und fördert, wie er ihnen versucht, beizubringen, worauf es beim Schauspiel ankommt und ihnen dabei hilft, über sich hinauszuwachsen, hat mir so so so gut gefallen. Unglaublich vieles von dem, was er diesbezüglich gesagt hat, habe ich mir markiert, weil es so schön, so tief gehend und so besonders war, dass ich es mir einfach merken muss! Ich habe seine Worte in mich aufgesogen und alles rund um die Schauspielerei hat wirklich einen großen Teil dazu beigetragen, dass mir das Buch so gut gefallen hat!

Ally, die Protagonistin, war für mich tatsächlich teilweise ein ziemlich schwieriger Charakter, was ich zu Beginn niemals erwartet hätte. Sie ist eine unglaublich zielstrebige, ehrgeizige und perfektionistische junge Frau, die gerne alles bis ins kleinste Detail plant, sich dadurch aber auch gewaltig unter Druck setzt und sich damit absolut überfordert. Was ich an ihr wirklich sehr geliebt habe, ist ihre Leidenschaft für die Schauspielerei und das Feuer, das in ihr brennt. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, als wenn man einen Menschen sieht, der etwas gefunden hat, das sein Leben erfüllt und bei dem er sich sicher ist, dass er dafür geschaffen wurde. Womit ich allerdings meine Probleme hatte, war ihr Verhalten im Laufe der Geschichte. Wie sie in bestimmten Situationen gehandelt hat, was sie gesagt und gedacht hat und in welche Richtung sie ihr Leben hat nach und nach laufen lassen. Ich kann natürlich nicht zu viel verraten, aber anhand ihres Umfelds und einer ganz bestimmten Person. an ihrer Seite, hätte ich sie für klüger und aufmerksamer gehalten, weshalb mich diese Entwicklung bei ihr tatsächlich ziemlich überrascht hat. Nichtsdestotrotz habe ich sie sehr sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und die Tatsache, dass ich mit ihr gemeinsam gehetzt, gestresst, überfordert und manchmal sogar verzweifelt war, zeigt ja nur, wie gut die Autorin ihre Gefühle dargestellt und rübergebracht hat.

Ethan hingegen habe ich von der allerersten Sekunde an GELIEBT. Wirklich und wahrhaftig geliebt. Alles an ihm - jede Ecke, jede Kante und den ganzen wundervollen Rest. Seine Gedanken- und Gefühlswelt hat ihn für mich wahnsinnig greifbar und authentisch gemacht und ich konnte mich nicht nur wunderbar in ihn hineinversetzen, sondern auch absolut mit ihm mitfühlen. Anhand der Tagebucheinträge, bei denen er über die Tage, Wochen und Monate nach seinem Entzug berichtet, haben einem als LeserIn noch einmal einen tieferen Einblick in seinen Kopf und sein Herz gegeben und somit dafür gesorgt, dass ich eine noch viel bessere Verbindung zu ihm aufbauen konnte. Für mich war es nicht nur etwas ganz Besonderes, ihn hier auf seinem Weg zu begleiten, der teilweise wirklich ein Kampf für ihn ist und bei dem er innerlich manchmal kurz vorm Zerreißen ist. Sondern vor allem dabei sein zu dürfen, wie er wahnsinnig tolle Fortschritte macht, eine neue Richtung in seinem Leben einschlägt, über sich hinauswächst, jeden Tag stärker wird, sich von Niederlagen nicht unterkriegen lässt, herausfindet, was er aus seinem Leben machen will und dabei zu sich selbst findet. Ich habe es geliebt, geliebt, geliebt. Ethan strahlt - trotz seiner manchmal eigenen Unruhe - eine unglaubliche Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus und ich bin mir ziemlich sicher, dass es unmöglich ist, sich in seiner Gegenwart unwohl zu fühlen. Ich hatte jedenfalls während des Lesens das Bedürfnis, ihn um mich zu haben - was natürlich zusätzlich daran liegen kann, dass ich mich wirklich in ihn verliebt habe.

Bei der Liebesgeschichte zwischen den beiden bin ich etwas unschlüssig, was ich denken und fühlen sollen. Auf der einen Seite ist da diese ganz besondere und starke Verbindung zwischen Ally und Ethan, die von Anfang an besteht, die deutlich spürbar ist und mit der Zeit auch immer stärker wird. Da ist die Tatsache, dass die beiden einander, sobald sie zusammen sind, Ruhe schenken und dafür sorgen, dass der jeweils andere in dieser Zeit all die Dinge, die ihn sonst stressen, bedrücken oder unter Druck setzen, vollkommen vergisst und es schafft, wieder richtig durchzuatmen. Da ist die sanfte Entwicklung der Beziehung der beiden, deren Tempo ich geliebt habe und da sind all die kleinen besonderen Momente, die sich in mein Herz geschlichen und mich ebenfalls haben lieben lassen. Aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass die beiden mich emotional nicht so erreichen konnten, wie Riley und Julian oder Gillian und Jax. Ich kann nicht mal genau benennen, wieso das so ist, aber ich hatte kein wirkliches Bauchkribbeln, meine Emotionen haben mich nicht überrumpelt und die Gefühle zwischen den beiden waren für mich nicht so stark und greifbar, wie es in den beiden vorherigen Bänden der Fall war. Die Liebesgeschichte war schön und hat mir auch wirklich gut gefallen, aber sie ist für mich einfach schwächer gewesen.

Ein weiteres Highlight waren für mich dafür die Freundschaften. Sowohl die zwischen Julian und Ethan, als auch die zwischen Riley und Ally. Diese Menschen verbindet etwas Tiefes. Die Liebe, das Vertrauen und der Zusammenhalt zwischen ihnen ist enorm und ich habe es geliebt, dass die Freundschaften so eine wichtige Rolle in diesem Buch gespielt haben. Sie haben mich mit ihrer Echtheit wirklich absolut überzeugen und berühren können und ich bin sehr froh, dass die Autorin ihnen genau den Raum in der Geschichte gegeben hat, den sie bekommen haben. Denn auch diese waren es, die viel dazu beigetragen haben, dass mir das Buch - trotz seiner Schwächen - so gut gefallen hat.

"One Last Act" ist nicht mein Lieblingsband der Reihe, aber definitiv ein Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen würde und bei dem ich der Meinung bin, das man es auf jeden Fall gelesen haben muss. Wegen seiner greifbaren Charaktere, seiner einzigartigen Atmosphäre, dem wundervollen Schreibstil der Autorin und der Tiefgründigkeit, die es besitzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2021

Schönes und spannendes Buch mit ein paar Stolpersteinen ...

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
0

Mit Quinn, der Protagonisten, bin in von Anfang an sehr gut klarkommen. Ich mochte ihren selbstbewussten, klugen und starken Charakter, ebenso sehr wie die Tatsache, dass sie genau weiß, was sie will und ...

Mit Quinn, der Protagonisten, bin in von Anfang an sehr gut klarkommen. Ich mochte ihren selbstbewussten, klugen und starken Charakter, ebenso sehr wie die Tatsache, dass sie genau weiß, was sie will und sich - besonders wenn es um ihr eigenes Leben und dessen Glück geht - in nichts reinreden lässt. Gleichzeitig besitzt sie aber auch eine sensible und sehr weiche Seite, die immer dann zum Vorschein kam, wenn es um die Menschen geht, die ihr am Herzen liegen.

Zu Nathan, dem Protagonisten, ist es mir innerhalb des Buches leider nicht so ganz gelungen, eine Beziehung aufzubauen. Er ist mir als Charakter etwas zu blass und oberflächlich gewesen, was nichts mit dem geheimnisvollen Part von ihm zu tun hat, sondern vielmehr damit, dass er einem einfach zu wenig von sich, seinen Gedanken & seinen Gefühlen gibt.

Was die Liebesgeschichte zwischen ihm und Quinn angeht, muss ich sagen, dass diese für mich nicht im Mittelpunkt stand, was mich aber auch überhaupt nicht gestört hat. Das zwischen ihnen entwickelt sich langsam und echt süß, es ist ein toller Ausgleich zum spannenden Teil und es sorgt für einige schöne Momente.🤍

Mein Highlight in diesem Buch, das aber gleichzeitig auch meinen größten Kritikpunkt enthält, war der gesamte Fantasyteil. Ich kann und will euch gar nicht zu viel verraten, aber ein bisschen was habe ich doch loszuwerden. Was ich geliebt habe? Der Zusammenhalt innerhalb der besonderen Freundschaften hier und diese Loyalität und Liebe, die dabei ebenfalls eine Rolle spielen. Die Verbindung zweier Seelenverwandter, was diese für eine starke und wichtige Bedeutung hat und welch Rolle sie im Verlauf der Geschichte spielt. Und ganz besonders all das Geschichtliche. Die Erzählungen über Mythen, Magie, Schicksal, Vorfahren etc. - meine Augen haben regelrecht an den Seiten geklebt, weil es so spannend war!

Was mir nicht so zugesagt hat? In was sich die Wandler verwandeln. Ich werde euch das nicht vorwegnehmen, aber ich konnte damit recht wenig anfangen. Ich glaube tatsächlich, dass es mir sogar zu „normal“ für Fantasy war und mich deswegen auch nicht wirklich fesseln konnte. Allerdings hat das nichts mit der Geschichte oder ihrer Entwicklung an sich zu tun, denn der Rest hat mir - wie gesagt - ja wirklich gut gefallen!

Zum Ende hin wurde es dann auch nochmal richtig spannend und der Cliffhanger, mit dem dieses Buch endet, sorgt automatisch dafür, dass man auf jeden Fall Band zwei lesen möchte - und das noch am besten gestern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2020

Unglaublich tolles Buch, aber mit unpassendem Ende

Wonderful Intrigues
0

"Wonderful Intrigues" habe ich durch Zufall bei einer anderen Bookstagrammerin gesehen und bin, nachdem sie den Klappentext gepostet hatte, wirklich unglaublich neugierig auf das Buch geworden. Nicht nur ...

"Wonderful Intrigues" habe ich durch Zufall bei einer anderen Bookstagrammerin gesehen und bin, nachdem sie den Klappentext gepostet hatte, wirklich unglaublich neugierig auf das Buch geworden. Nicht nur die Tatsache, dass es sich um Stars und einen Seriendreh handelt haben mich gleich total angesprochen, sondern vor allem, dass die Protagonistin eine Imitatorin ist und die Gestalt von anderen Menschen annehmen kann. Denn diese beiden Dinge in Kombination inklusive der Worte "Geheimnisse", "Intrigen" und "Fake-Beziehung" klingen doch einfach schon danach, als ob dieses Buch spannend, nervenaufreibend und absolut fesselnd sein müsste, oder? Und tatsächlich ist es das auch - das und noch so vieles mehr.

Das Buch ist so aufgebaut, dass man ganz zu Anfang ein Kapitel aus der Sicht von Wynter bekommt, um dadurch leichter in die Geschichte hineingeführt zu werden, danach wird die Geschichte aber ausschließlich nur noch aus der Sicht von Elodie, der Protagonistin erzählt, was mir aber super gut gefallen hat. Zudem gibt es zwischendrin immer mal kleine Szenen aus der Serie "Wonderful Intrigues", wegen dessen Schauspielern Elodie ja auch überhaupt erst engagiert worden ist.
Ich habe das vor allem deshalb geliebt, weil ich zum einen die ganze Zeit nach Parallelen zwischen der Serie und der eigentlichen Geschichte Ausschau gehalten habe und ich zum anderen somit irgendwie umso tiefer in der Geschichte drin war.

Elodie hat mich natürlich vom ersten Moment an total fasziniert, weil ich vorher noch nie etwas über eine Imitatorin gelesen habe. Man wird nach und nach an ihre Gabe herangeführt und mit dieser vertraut gemacht. Man erlebt, wie sie von dieser gebraucht macht und bekommt durch den wunderbaren Einblick in ihre Gedanken und Gefühle noch einmal ein besseres Bild davon, wie das Ganze funktioniert, wie es sich für sie anfühlt und auch, welche Risiken und eventuelle Schwierigkeiten diese mit sich bringt. Ich habe während des Lesens wirklich an den Seiten geklebt, weil ich so fasziniert und begeistert davon war! Hinzu kommt, dass ich Elodie sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Sie ist total sympathisch, tut alles für die Menschen, die sie liebt und besitzt diese niedliche Unsicherheit, während der man niemals erahnen würde, dass sie, sobald sie in eine andere Rolle schlüpft, auch ganz anders sein kann. Ich habe es sehr geliebt, sie hier bei allem begleiten zu dürfen. Wie sie den Auftrag von Wynter bekommt und diesen annimmt. Wie sie sich in die Rolle hineinfindet. Wie sie sowohl die positiven als auch negativen Seiten ihres Auftrags entdeckt. Wie sie immer tiefer in die ganze Sache hineinrutscht und sich ihre eigenen Gefühle irgendwann einzumischen beginnen. Und wie ihr Entwicklung zu einem gewissen Zeitpunkt in eine sehr negative Richtung zu gehen scheint. Aber genau das habe ich total geliebt, weil es eben die Schattenseite ihrer Gabe gezeigt hat. Generell habe ich wirklich vom Anfang bis zum Ende mitgefühlt und mitgefiebert und mich mehr und mehr in diesem Buch verloren!

Dieses Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen, die allesamt aber miteinander zusammenhängen und durch deren Bandbreite es niemals langweilig wird. Da ist der eigentliche Auftrag, Wynter zu imitieren, damit sie sich nicht mit Nord, dem Hauptdarsteller der Serie, rumschlagen muss. Dann gibt es die Handlung, die sich durch diesen Auftrag "hinter den Kulissen" entwickelt, von der ich euch aber nichts weiter verraten kann, weil sie vollkommen unerwartet kam und eine unglaubliche Überraschung für mich war. Und diesen Überraschungseffekt will ich euch auf keinen Fall nehmen. Es gibt einen kleinen Handlungsstrang bezüglich Elodie's Ex-Freundes, ebenso wie es einen gibt, in dem es um den Grund geht, weswegen Elodie diesen Auftrag überhaupt angenommen hat. Und dann gibt es natürlich noch ganz viel dazwischen. Und mir hat das so so gut gefallen, wirklich. Weil es immer spannend war, immer fesselnd. Weil ich die Worte nur so in mich aufgesogen habe und während des Lesens von allem einfach total begeistert war. Es ist ganz schwer euch in dieser Rezension begreiflich zu machen, warum genau ich das Buch so geliebt habe, ohne die Dinge zu nennen, wegen denen das so ist. Aber diese Geschichte hält einfach so viele unerwartete Wendungen bereit von denen man sich überrumpeln lassen muss, damit sie ihre Wirkung zeigen. Und deshalb kann ich euch nichts davon verraten. Ich kann euch nur sagen, dass es wirklich wirklich genial war! Die neuen Freundschaften, die sich entwickelnde Liebesgeschichte, die Idee mit der Imitation und auch die Einblicke in den Dreh der Serie und in die Serie selbst. Das Gesamtpaket stimmt einfach absolut!

Allerdings hat das Ende mir sehr vieles kaputt gemacht. Ich bin wirklich kein Mensch, der ein Buch schlechter bewertet, weil ihm das Ende vielleicht manchmal ein wenig "zu viel des Guten" oder zu "kitschig" ist. Aber dieses Ende hier wirft quasi all das, wofür man während des Lesens die ganze Zeit in Gedanken und auch emotional kämpft, weg. Ein Großteil dessen, was dem Ende vorausgegangen ist, wird durch das Ende komplett zerstört und verliert an Bedeutung. Und das Schlimmste daran ist, dass es nicht mal einen Sinn macht. Denn entweder würde dieses Ende bedeuten, dass alles was davor passiert ist, nicht echt war - und so hat es sich definitiv NICHT angefühlt - oder dass die Autorin ein Ende gewählt hat, das absolut nicht zum Rest der Geschichte passt und dessen Sinn sich mir nicht erschließen lässt. Beides ist einfach nur super super schade und ich bin wirklich unglaublich doll enttäuscht. Denn nachdem mir das Buch die ganze Zeit über so wahnsinnig gut gefallen hat, hätte ich mir natürlich gewünscht, dass auch das Ende mich überzeugen kann.

Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob ich das Buch empfehlen kann, würde ich trotzdem auf jeden Fall "Ja" sagen. Ja, aber unter Vorbehalt. Ja, weil das Buch es verdient hat, gelesen zu werden. Weil die Geschichte besonders ist. Weil sie spannend ist und es schafft, einen zu fesseln. Weil sie etwas Neues, etwas Anderes ist. Und weil ich sie geliebt habe. Aber unter Vorbehalt, weil eben die Chance besteht, dass all das Gute nicht nur für mich durch das Ende kaputt gemacht wird, sondern vielleicht auch für viele andere.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2020

Eine super süße und wirklich schöne Geschichte ...

What I Like About You
0

"What I like about you" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss wirklich sagen, dass es nach langer Zeit mal wieder eine YA-Geschichte war, die mich nicht enttäuscht, sondern ...

"What I like about you" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss wirklich sagen, dass es nach langer Zeit mal wieder eine YA-Geschichte war, die mich nicht enttäuscht, sondern tatsächlich sogar überrascht hat. Ich habe des Öfteren schon gemerkt, dass ich mich für dieses Genre manchmal einfach zu alt fühle, aber als ich sowohl den Klappentext dieses Buches als auch die Leseprobe gelesen habe und mir beides wahnsinnig gut gefallen hat, musste ich dieses Buch einfach haben.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an unglaublich gut gefallen, weil er locker und leicht ist, aber trotzdem in keiner Weise zu oberflächlich wirkt. Man kommt super schnell in die Geschichte hinein und die Seiten fliegen nur so dahin. Hinzu kommen die hier eingebauten Chatverläufe sowie Tweets, die noch einmal mehr dafür sorgen, dass sich dieses Buch in einem Rutsch durchlesen lässt.

Das ist das Problem mit Worten. In meinem Kopf sind Worte magisch. Meine Gedanken sind wortgewaltig und stürmisch. Auf meiner Website sind Worte Musik. Auf der Seite singen und tanzen die Worte in exakter Ausdrucksweise und komplizierten Rhythmen in meinem Kopf. Aber laut ausgesprochen? Dann sind Worte das Schlimmste.

Halle, die Protagonistin, habe ich im Laufe der Geschichte mehr und mehr ins Herz geschlossen. Nicht nur, dass wir die Liebe zu Büchern und zum Lesen teilen, sondern auch dass sie Buchbloggerin ist fand ich einfach wahnsinnig cool. Auch ihr hat man natürlich ihr noch recht junges Alter hin und wieder angemerkt, nicht all ihre Gedankengänge und Handlungen waren für mich ganz so nachvollziehbar und in einer bestimmten Situation war ihr Verhalten sehr naiv und auch etwas unreif, aber im Großen und Ganzen mochte ich sie einfach total. Sie hat ein festes Ziel vor Augen und gibt alles dafür, um dieses zu erreichen. Sie ist ehrgeizig, sie ist humorvoll, sie ist ein sehr sympathischer Mensch und ihr ist Familie unglaublich wichtig. All das sind Dinge, die - je näher man sie kennenlernt - immer deutlicher werden und die dazu beigetragen haben, dass ich sie mit jeder Seite ein bisschen lieber hatte. Außerdem macht sie innerhalb der Geschichte eine charakterliche Entwicklung durch, kommt mehr und mehr aus sich heraus und wird tatsächlich reifer. Und das ist es auch, was mich hier so positiv überrascht hat - sie bleibt nicht stehen, sondern ist am Ende des Buches ein Mensch, der seine Fehler eingesehen, aus ihnen gelernt und dementsprechend sein Verhalten geändert hat.

Nash, den Protagonisten, kann ich irgendwie am allerbesten mit dem Wort "niedlich" beschreiben, denn genau das war er für mich die meiste Zeit über. Egal ob online in den gemeinsamen Chats, in seinen Tweets oder auch im realen Leben - er wirkt einfach wahnsinnig lieb, tatsächlich manchmal ein wenig schüchtern und verlegen und strahlt einfach etwas Süßes aus. Ich muss sagen, dass es mir bei ihm nicht so leicht gefallen ist, eine Verbindung zu ihm aufzubauen, weil er mir an einigen Ecken einfach etwas zu blass geblieben ist, aber ich fand ihn als Protagonisten trotzdem toll. Auch sein Verhalten zeigt hin und wieder, dass er sich nicht so sicher ist, was er eigentlich möchte, dass ihm die Lebenserfahrung sowie die Entscheidungssicherheit noch etwas fehlt und er sich manchmal ein bisschen verloren fühlt, aber das hat Überhaupt nicht gestört, sondern ihn authentischer und greifbarer gemacht. Und natürlich gibt es einige Pluspunkte dafür, dass er ebenfalls Bücherlieber ist!

Was die Liebesgeschichte angeht, sind meine Gefühle ein wenig gemischt. Ich liebe es, dass die beiden sich online kennengelernt haben und zu besten Freunden geworden sind. Gerade so Chatverläufe sind immer sehr erfrischend, locker und unterhaltsam, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Auch, dass sie plötzlich im echten Leben aufeinandertreffen, ohne dass Nash weiß, wer da eigentlich gerade vor ihm steht, fand ich klasse und es hat Spannung in die Geschichte mit eingebracht. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden das gesamte Buch über in meinem Augen nicht mehr waren als beste Freunde. Die Gefühle, die sich scheinbar zwischen ihnen entwickelt haben, waren für mich nicht richtig greifbar und generell ist drumherum einfach so unglaublich viel passiert, dass ich mich gar nicht wirklich auf die Entwicklung der Beziehung einlassen konnte. Bedeutet nicht, dass ich diese nicht als schön empfunden habe - denn das habe ich. Sie konnte mich nur emotional einfach nicht so erreichen.

Freundschaft heißt, dass die Welt vielleicht ein Irrenhaus ist, aber weniger verrückt, wenn man Menschen hat, die einem helfen, seinen Weg zu finden. Freundschaft ist chaotisch. Schwer. Vertrackt. Großartig. Zerbrechlich. Beständig. Unmöglich. Aber all das wert.

Dafür gibt es zwei Dinge, die mir dafür umso besser gefallen haben. Das ist zum einen alles rund um Halle's Blog, ihre Rezensionen und ihre Cupcakes, die sie passend zu den Buchcovern gestaltet. Ich glaube, gerade wenn man selber so gerne liest und zudem auch selber bloggt, kann man sich hier total gut mit ihr identifizieren und mit ihr mitfühlen - ihre Leidenschaft dafür nachempfinden. Und jeder kleine, sowie auch große Erfolg in ihrer Bloggerlaufbahn freut einen irgendwie selber, weil man weiß, wie sich sowas anfühlt. Das habe ich geliebt, sehr sogar! Und zum anderen sind das die Freundschaften in diesem Buch. Sowohl die, die von Anfang an bestehen als auch die, die sich im Verlauf der Geschichte entwickeln, haben mir unfassbar gut gefallen. Der Zusammenhalt, die Loyalität und die gegenseitige Unterstützung ist überdeutlich zu sehen und auch zu spüren und ich habe die gemeinsamen Momente und die Gespräche total genossen. Es ist einfach immer super schön zu sehen, wenn sich die richtigen Leute finden und eine Bereicherung im Leben des jeweils anderen darstellen und genau das ist hier der Fall.

Auch das Ende hat mir echt gut gefallen. Es ist nicht perfekt und ich würde sogar sagen, dass es ein wenig offen ist, aber genau das gefällt mir - man kann sich den Fortgang der Geschichte im Kopf selber weiterdenken und hat hierbei alle Möglichkeiten. Trotzdem ist der Abschluss meiner Meinung nach auch so absolut zufriedenstellend und vor allem passend zur Geschichte und den Charakteren.
Alles in allem ist "What I like about you" eine wirklich schöne und echt süße Geschichte, die zwar den ein oder anderen kleinen Raum für Kritik lässt, aber die auf jeden Fall lesenswert und zu empfehlen ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2020

Fesselnd, spannend und faszinierend ...

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
0

"Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne" ist das erste Buch der Autorin für mich gewesen, weswegen ich auch überhaupt nicht wusste, was mich erwartet. Doch gleich vom ersten Moment an war ich enorm ...

"Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne" ist das erste Buch der Autorin für mich gewesen, weswegen ich auch überhaupt nicht wusste, was mich erwartet. Doch gleich vom ersten Moment an war ich enorm überrascht von ihrem fesselnden und bildhaften Schreibstil, der es einem wunderbar leicht macht, in diese neue Welt hineinzufinden. Auch, wenn ich sonst kein Fan davon bin, wenn die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, hat es mich hierbei überhaupt kein bisschen gestört - im Gegenteil, es hat absolut perfekt gepasst für mich.


»Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Vergangenheit auch einfach vergessen. Aber dann denke ich wieder an die schönen Momente, die vor dem Schmerz kamen. Die will ich niemals vergessen. Dafür nehme ich den Schmerz gerne in Kauf.«


Schon relativ schnell am Anfang hat es das Buch geschafft, mich zu fesseln. Von der allerersten Seite an existiert hier eine Spannung, die dann im Laufe der Geschichte mehr und mehr zunimmt. Die Idee mit den heftigen Naturkatastrophen, die die gesamte Welt auf den Kopf stellen, fand ich wahnsinnig interessant. Gerade dadurch, dass es um etwas geht, das es ja wirklich in unserer Welt gibt - wenn auch nicht in dieser ausgeprägten und krassen Form - hat es das Ganze irgendwie greifbarer und realer gemacht und somit dafür gesorgt, dass ich total mitgefiebert habe. Dadurch, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird, bekommt einen sehr umfassenden Einblick in verschiedene Bereiche dieser Welt, sowie unterschiedliche Sichten auf gewisse Dinge. Ich muss gestehen, dass ich mich zu Beginn ein bisschen schwergetan habe mit dem Lesen, weil ich einfach absolut keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich diese Geschichte bewegen soll - bis dann der Plottwist kam. Der Plottwist, mit dem ich niemals so gerechnet hätte und der alles verändert hat. Einer, der dieses Buch für mich noch spannender, noch fesselnder und noch faszinierender gemacht hat. Und von dem Moment an habe ich angefangen, es zu verschlingen!


»Nur wer Angst hat, kann auch Mut haben, und den hast du zweifellos.«

Mila, die Protagonistin, konnte mich wirklich für sich gewinnen. Sie lernt man bereits am Anfang als jemanden kennen, der genau den Mut und die Stärke besitzt, den man in dieser neuen Welt zum Überleben benötigt, doch im Laufe des Buches entwickelt sie sich zu einer richtigen Kämpferin. Sie wird noch stärker, beweist noch mehr Mut und zeigt ganz deutlich, dass sie alles dafür tun würde, um für Gerechtigkeit zu sorgen und sich für das Richtige einzusetzen. Ich habe sie als wirklich super sympathisch empfunden, habe sie mehr und mehr ins Herz geschlossen und konnte tatsächliche sogar eine Beziehung zu ihr aufbauen, die es mir ermöglicht hat, mir ihr mitzufühlen.

Auch Logan mochte ich von Anfang an. Er ist ein unglaublich kluger und loyaler junger Mann mit einem enormen Verantwortungsbewusstsein und wahren Führungsqualitäten. Er schafft es selbst in den schwierigsten Situationen die Ruhe zu bewahren, ist sehr geschickt in allem, was er tut und mit seinem Charme und der Wärme, die er ausstrahlt, macht er es einem fast unmöglich, ihn nicht ebenfalls ins Herz zu schließen.

Auch die Nebencharaktere - vor allem Cait, Jack und Doris - fand ich einfach nur wahnsinnig toll! Sie lernt man allesamt näher kennen, bekommt teilweise auch einen tieferen Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle und kann sie sich irgendwann einfach nicht mehr aus der Geschichte wegdenken. Sie tragen einen wichtigen und entscheidenen Teil zu deren Verlauf bei und runden das Ganze mehr als perfekt ab.


»Du bist genau in dem Augenblick in mein Leben getreten, als ich völlig orientierungslos war. Du bist mein Nordstern in der Dunkelheit.«


Wovon ich leider etwas enttäuscht war, ist die Liebesgeschichte zwischen Mila und Logan. Nicht nur, dass am Anfang alles viel zu schnell zwischen ihnen geht und ich daher absolut nicht nachvollziehen konnte, warum diese beiden einander auf einmal so wichtig sein und woher die scheinbar tiefen Gefühle kommen sollen. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich das - was auch immer da zwischen ihnen ist - nicht spüren können. An sich fände ich das überhaupt nicht schlimm, weil dieses Buch auch wunderbar ohne die Liebesgeschichte sein könnte, aber dadurch, dass ihr eine so enorme Wichtigkeit zugeschrieben worden ist, hat es mich einfach gestört, weil es für mich erzwungen gewirkt und sich nicht echt angefühlt hat. Das ist schade, weil es durchaus ein paar schöne Momente zwischen ihnen gab. Nur bringen diese leider nichts, wenn man sie nicht fühlen kann.

Auch das Ende kam mir ein bisschen zu abrupt und einige wichtige Dinge wurden zu schnell abgehandelt und abgehakt. Gerade dadurch, dass die Idee dieser Geschichte sowie ihre Umsetzung mich so faszinieren konnten, hat mich dieses Ende wirklich ein wenig enttäuscht. Abgesehen davon, hat mir das Buch aber unglaublich gut gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet worden, diese neue Welt hat eine enorme Spannung mit sich gebracht und die Seiten sind ab einem gewissen Punkt nur so dahingeflogen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte kann ich dieses Buch also wirklich nur empfehlen - es lohnt sich definitiv!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere