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Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein emotionales Meisterwerk und ein Jahreshighlight für mich ...

Things We Never Said - Geheime Berührungen
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Samantha Young gehört schon sehr sehr lange zu den Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Sobald ich erfahre, dass es ein neues Buch von ihr geben wird, ist es gedanklich schon längst bei mir eingezogen, ...

Samantha Young gehört schon sehr sehr lange zu den Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Sobald ich erfahre, dass es ein neues Buch von ihr geben wird, ist es gedanklich schon längst bei mir eingezogen, weil diese Frau mich wirklich noch NIE enttäuscht hat. Jedes einzelne ihrer Bücher habe ich bisher absolut geliebt und auch "Things We Never Said" ist da keine Ausnahme. Die Geschichte von Dahlia und Michael hat mich vom allerersten Moment in ihren Bann gezogen, mich gefesselt und wird mich vermutlich - zumindest gedanklich - auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, nicht so schnell wieder loslassen.

Die Autorin hat einfach ein unglaubliches Talent dafür, Worte so einsetzen, dass sie ihren LeserInnen unter die Haut gehen und sie ganz tief berühren. Ihr Schreibstil ist ebenso humorvoll und locker, wie gefühlvoll und tiefgründig und diese Mischung schafft es, dass ihre Geschichten einen auf jeder Ebene emotional erreichen. Vieles, was sie schreibt, hat so viel Gewicht, dass man während des Lesens manchmal das Gefühl bekommt, davon in die Tiefe gezogen zu werden, aber genau diese Momente sind es, die ich am meisten in ihren Büchern liebe. Weil sie zeigen, was für eine gewaltige Kraft ihre Worte haben und ich genau hier am allermeisten mit den Charakteren mitfühle.

Dahlia und Michael sind für mich zwei unglaublich besondere Charaktere und zwei der Protagonisten, die es bisher am meisten geschafft haben, mich zu berühren. Das Faszinierende an ihnen ist, dass man sie beide als sehr schlagfertige, direkte und humorvolle Menschen kennenlernt und schon auf den ersten Seiten dank ihrer Neckereien und der Art und Weise, miteinander umzugehen, ein Dauergrinsen auf dem Gesicht hat. Allerdings wendet sich das Blatt so rapide schnell, dass ich gefühlsmäßig komplett überfordert war. Denn auf einmal ist da nichts mehr von dieser Lockerheit. Da sind auf einmal zwei gebrochene und verletzte Menschen, die schon lange Zeit nicht mehr wirklich leben, sondern nur noch existieren und die sich Tag für Tag durchkämpfen. Da ist plötzlich so viel Verlust, Trauer, Schmerz, Wut und brennende Sehnsucht, dass ich das Buch mehrfach zu Seite legen und einmal kurz durchatmen musste. Hinzu kommen starke Schuldgefühle, sowie das Problem, sich selbst nicht vergeben zu können. Ihre Liebesgeschichte ist alles andere als leichte Kost, aber ich habe schon lange nicht mehr so viel während des Lesens gefühlt wie bei diesem Buch. Mir sind mehrfach die Tränen gekommen, es gibt viele Gänsehautmomente und die Geschichte der beiden hat mich nicht nur zum Nachdenken gebracht, sondern sich tief in meinem Herzen verankert.
Es ist hier tatsächlich so, dass es scheint, als hätten die beiden bei ihrer ersten Begegnung ein Brandmal auf dem Herzen des jeweils anderen hinterlassen und als wäre dadurch eine Verbindung zwischen ihnen entstanden, die stärker ist als man sich eigentlich vorstellen kann. Ich habe kurzzeitig darüber nachgedacht, ob diese intensiven Gefühle zwischen ihnen nicht zu übertrieben sind, aber bin zu dem Entschluss gekommen, dass das nicht sein kann. Nicht, wenn ich die Liebe zwischen ihnen so überdeutlich spüren kann, dass sie mich ebenso leiden und verzweifeln lässt, wie die beiden selbst. Nicht, wenn sie mich in den schwierigen Zeiten zum Weinen bringt und mich in den schönen Zeiten so unglaublich viel fühlen lässt. Und nicht, wenn ich von der allerersten bis zur allerletzten Seite mit den beiden mitgekämpft habe und zwischenzeitlich innerlich mindestens genauso hin-und hergerissen war wie Dahlia und Michael. Das, was da zwischen ihnen ist, kann ICH zwar nicht mit Worten beschreiben, aber die Autorin hat es geschafft, es mit ihren eigenen wunderbar echt rüberzubringen. Das muss man einfach selber gelesen haben, um es verstehen und vor allem nachempfinden zu können.

Aber nicht nur die Liebesgeschichte in diesem Buch war eine große Überraschung für mich, sondern auch all die wunderbaren Nebencharaktere, die sich allesamt einen Platz in meinem Herzen gesichert haben. Die wohl größte Überraschung war, dass die Charaktere aus zwei von Samantha Young's anderen Büchern - nämlich aus "The Real Thing" und "Every Little Thing" - hier eine sehr große Rolle spielen. Beide Bücher samt all ihrer Charaktere habe ich damals wahnsinnig geliebt und ihnen hier jetzt wieder zu begegnen und sie während des gesamten Verlaufs der Geschichte auch ein Stück auf ihrem Weg weiter begleiten zu können, war so unfassbar schön und hat mich wirklich riesig gefreut. Während ich jeden Moment mit ihnen genossen und sie Seite für Seite noch ein Stücken mehr ins Herz geschlossen habe, gab es auch einige neue Nebencharaktere, die mein Herz ebenfalls im Sturm erobert haben. Auch außerhalb der Liebesgeschichte gibt es in Verbindung mit diesen unwahrscheinlich viele emotionale, intensive und tiefgründige Momente, die enorm aussagekräftig sind und mich mindestens genauso berührt haben. Zudem sind die Freundschaften in diesem Buch wirklich etwas ganz Besonderes und je näher man all die Charaktere kennenlernt, desto mehr wünscht man sich, selbst Teil dieser kleinen Gruppe - einer Gruppe, die wie eine kleine eigene Familie ist - zu sein.

Dieses Buch greift so viele verschiedene wichtigen Themen auf und behandelt jedes einzelne von ihnen nicht nur in genau dem richtigen Tempo, sondern auch mit der nötigen Sensibilität und Intensität. Es geht um Verlust und Trauerbewältigung. Darum, sich von falschen Schuldgefühlen und selbstauferlegten Pflichten zu befreien und mit den Dingen der Vergangenheit, die einen daran hindern, nach Vorne zu blicken und dazu in der Lage zu sein, zu LEBEN anstatt bloß zu ÜBERleben, endlich abzuschließen und diese loszulassen. Es geht um die Liebe - die bedingungslose Liebe, die einen nicht loslässt und die bei der man lernt, dass sie die größte Bereicherung des Lebens ist. Und die Liebe, die man an einem gewissen Punkt loslassen MUSS, um nicht an ihr zu ersticken und sich von ihr nicht kaputt machen zu lassen. Es geht um Vergebung - darum, dass es ebenso wichtig ist, sich selbst vergeben zu können, wie auch anderen und darum, dass diese Vergebung manchmal das Einzige ist, was es braucht, um endlich mit etwas abschließen zu können. Es geht um Familie und Freundschaft, um Zusammenhalt, Loyalität und das Wissen darüber, dass dort immer jemand ist, auf den man sich voll und ganz verlassen kann. Das Wissen darüber, niemals allein zu sein. Es geht darum, dass es in Ordnung ist, immer und immer wieder neue Fehler zu machen, solange man sich diese eingesteht, aus ihnen lernt und alles dafür tut, sie kein weiteres Mal zu begehen. Und es geht darum, dass der härteste Kampf im Leben manchmal der ist, den unser Verstand und unser Herz miteinander führen und nur man alleine die Macht hat, diesen zu beenden.

Dieses Buch ist in meinen Augen wieder einmal ein absolutes Meisterwerk der Autorin, bei dem ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann, es zu lesen. Für mich zählt es auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights und auch, wenn die Geschichte alles andere als unkompliziert und leicht ist, würde ich diesen steinigen Weg jederzeit wieder mit den Charakteren gehen. Einfach, weil sie so viel zu bieten hat und einen ebenso zum Nachdenken anregt, wie sie einen berührt.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Definitiv ein Jahreshighlight ....!

Hiding Hurricanes
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"Hiding Hurricanes" ist der dritte Band der Fletcher-University-Reihe und jetzt, nachdem ich ihn gelesen und unwahrscheinlich geliebt habe, kann ich auch sagen, dass es mit Abstand mein allerliebster Teil ...

"Hiding Hurricanes" ist der dritte Band der Fletcher-University-Reihe und jetzt, nachdem ich ihn gelesen und unwahrscheinlich geliebt habe, kann ich auch sagen, dass es mit Abstand mein allerliebster Teil ist! Der Schreibstil der Autorin schafft es von der allerersten Seite an, einen in seinen Bann zu ziehen, zu fesseln und im weiteren Verlauf der Geschichte dann auch gefangen zu halten. Hier steckt eine unglaublich tolle Mischung aus Humor und Gefühl drin, wodurch einen das Buch ebenso berührt wie es einen zum Schmunzeln oder Lachen bringt. Hinzu kommt, dass mir die Charaktere in diesem Buch natürlich nicht fremd waren, sondern mir einige von ihnen bereits in den vorherigen Bänden sehr ans Herz gewachsen sind, weswegen ich mich umso mehr gefreut habe, dass sie auch hier wieder eine wichtige Rolle spielen. Auf Lenny, Creed und ihre gemeinsame Geschichte war ich zudem besonders gespannt, weil ich zum einen ein absoluter Fan von "Best Friends - to - Lovers" bin und zum anderen beide Charaktere schon von Anfang an wahnsinnig interessant fand.

Lenny, die Protagonistin, ist mein allerliebster Lieblingscharakter der gesamten Reihe. Nicht nur, weil bei ihr "harte Schale, weicher Kern" nicht zutreffender sein könnte und ich es liebe, dass man sowohl ihre selbstbewusste und toughe, sowie aber auch ihre verletzliche und teilweise recht verloren wirkende Seite zu Gesicht bekommt. Sondern auch, weil Lenny für mich einfach einzigartig und etwas ganz Besonderes ist. Ich liebe es, dass sie ebenso ernst wie humorvoll ist. Ich liebe ihre absolute natürliche Coolness und die Sprüche, die sie anderen vollkommen locker reindrückt. Ich bewundere sie dafür, dass sie sich von ihrer ständigen innerlichen Zerrissenheit noch immer nicht hat endgültig zerreißen lassen und dass sie im Laufe dieser Geschichte eine wahnsinnige Entwicklung durchmacht. Und natürlich finde ich es faszinierend, wie Lenny in der Nacht zu Daisy wird. Zu Beginn fand ich die Idee mit der Tänzerin im Nachtclub einfach nur cool, aber je mehr man darüber erfahren hat, wieso Lenny sich überhaupt erst dazu entschieden hat, Daisy zum Leben zu erwecken, desto emotionaler wurde es. Was dahinter steckt und was für eine krasse Bedeutung Daisy und die Arbeit im Nachtclub für Lenny haben, ging mir nicht nur unter die Haut, sondern hat mich wirklich berührt.
Ich will gar nicht zu viel verraten, weil ich möchte, dass ihr euch genauso überraschen lassen könnt, wie ich. Aber ich kann euch verraten, dass es viel damit zu tun hat, dass Lenny als Daisy für eine Weile ganz ohne prägende Vergangenheit oder sonstige Grenzen, die sie sich selber als Lenny gesetzt hat, leben kann - oder zumindest glaubt, dass das der Fall ist.

Auch Creed fand ich als Protagonisten wahnsinnig toll. Er ist charmant, humorvoll und besitzt einen unfassbar stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Je näher man ihn kennenlernt, desto klarer wird, dass man sich in seiner Nähe nur wohlfühlen kann und dass auf ihn immer und zu jeder Zeit Verlass ist. Er kümmert und sorgt sich um die Menschen, die er liebt und hat das Herz am rechten Fleck. Aber auch er hat sein Päckchen aus der Vergangenheit mit sich zu tragen. Schon damals wusste er nie, wo sein Platz im Leben ist und auch jetzt noch bekommt man mit, wie verloren er sich manchmal fühlt, weil er sich noch immer nicht sicher ist, wo dieser Platz sein soll. Was aber unglaublich schön ist? Man begleitet ihn dabei, wie er endlich seinen Weg und das findet, wofür sein Herz brennt. Und man darf miterleben, wie er endlich ankommt - im Leben und "Zuhause".

Die Liebesgeschichte hat mich in den Wahnsinn getrieben, mich überrascht und mich ebenso leiden wie lieben lassen. Lenny und Creed sind seit vier Jahren beste Freunde, obwohl sie eigentlich so viel mehr sein könnten. Sie schleichen die ganze Zeit umeinander rum und die Momente, die freundschaftlich wirken solle, besitzen eine so enorme Anspannung und Anziehung, dass eigentlich selbst ein Blinder sehen müsste, dass dort mehr zwischen ihnen ist als bloß Freundschaft. Denn genau das ist der Fall. Sie beide empfinden etwas füreinander - sogar sehr viel -, denken aber vom jeweils anderen, dass dieser diese Gefühle sowieso nicht erwidern würde und versuchen deshalb, vor ihren eigenen Gefühlen davonzulaufen und sie so tief in sich einzugraben, wie es nur geht. Nur, dass natürlich eigentlich jeder weiß, dass Gefühle so etwas nicht mit sich machen lassen und sie da ihren ganz eigenen Kopf haben. Aber als würde die innerliche Zerrissenheit der beiden sowie ihre Blindheit einen als LeserIn nicht schon verrückt genug machen, kommt da auch noch die Sache mit Daisy ins Spiel. Daisy, die Lenny's Pause von ihrem eigentlichen Leben und ihre Zuflucht sein sollte. Daisy, die ausgerechnet die erste Frau sein muss, die seit Lenny die Aufmerksamkeit von Creed auf sich zieht und für die er auf einmal Gefühle entwickeln zu scheint. Und Daisy, die ja eigentlich Lenny ist, wovon Creed aber nichts ahnt. Diese Situation, die sich hier entwickelt, ist so verzwickt und gefährlich, dass das Ganze unglaublich mit meinen Nerven gespielt hat. Ich selber habe mich während des Lesens hin- und hergerissen gefühlt, wusste manchmal nicht wo mir der Kopf steht und was ich denken oder fühlen soll. Aber ich habe wirklich jede einzelne Sekunde mit den beiden mitgefiebert und mitgefühlt und habe mich voll und ganz in der Geschichte verloren. Ich konnte einfach nicht genug von den beiden bekommen und auch, wenn sie mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht haben, habe ich die Achterbahnfahrt der Gefühle, auf die die beiden mich während des Lesens geschickt haben, absolut geliebt und mehr als genossen. Es ist unfassbar ernüchternd mit ansehen zu müssen, wie die beiden sich und ihrem Glück die ganze Zeit über selbst im Weg stehen und gleichzeitig ist es für umso schöner hier miterleben zu dürfen, wie sie am Ende doch die Kurve kriegen. Ihre gemeinsame Geschichte zeigt, dass das Leben oftmals seine eigenen Wege geht und dass auch, wenn man mit einigen Umwegen, die es macht, alles andere als einverstanden ist, man es einfach geschehen lassen muss, weil es einen am Ende an genau das richtige Ziel bringt - an eines, das man auf geradem Wege vielleicht niemals erreicht hätte. Und ich habe jeden einzelnen Schritt dieses Weges geliebt!

Was ich neben der Liebesgeschichte auch sehr geliebt habe, waren die Freundschaften in diesem Buch. Diese sind wirklich einmalig und eine wunderbare Ergänzung dieser sowieso schon wundervollen Geschichte. Ich fand es unglaublich schön, dass die Protagonistinnen und auch Nebencharaktere der vorherigen Bände hier wieder eine Rolle spielen und man die Möglichkeit bekommen hat, sie allesamt noch etwas näher und besser kennenlernen zu können. Im Laufe der Geschichte verfestigen sich einige Freundschaften, während andere ganz neu entstehen. Aber egal ob schon lange existierend oder noch ganz frisch - die Freundschaften hier sind wirklich wahre, bei denen man sich untereinander immer und zu jeder Zeit auf die jeweils anderen verlassen kann und wo man sich sicher sein kann, dass es jemanden gibt, der einen auffängt, wenn man fällt. Auch, wenn Lenny das ein oder andere im Bezug darauf im Laufe der Geschichte erst noch lernen muss. Welche Nebencharaktere mich haben besonders neugierig werden lassen? Savannah und Maxx. Ob ich hoffe, diesbezüglich irgendwann mehr zu erfahren? Auf jeden Fall! Ob ich generell nochmal gerne nach Fletcher zurückkehren würde? Ohja, das würde ich mir wirklich sehr wünschen!

Mein kleines persönlich Highlight in diesem Buch war aber tatsächlich alles rund um den Nachtclub "Dolly House", in dem Lenny nachts zu Daisy wird. Die komplette Darstellung des Clubs, der Atmosphäre, der Arbeit und des Arbeitsklimas dort haben mich nicht nur unfassbar überrascht, sondern mir wirklich super gut gefallen! Es war ganz anders als man es sich vielleicht vorgestellt hat, aber eben auch irgendwie nicht. Ich liebe es, dass die Autorin der Arbeit als Tänzerin in einem Nachtclub etwas so Positives verliehen und einem einen völlig anderen Blick darauf geschenkt hat. Sie schafft es hier auf vollkommen natürliche Art und Weise von den Vorurteilen und Klischees wegzukommen und das Dolly House als super seriösen und ebenso ernstzunehmenden Arbeitsplatz wie jeden anderen darzustellen. Und das finde ich wirklich unglaublich toll! Zudem finde ich es total schön zu sehen, wie viel Lenny die Arbeit dort bedeutet, wie viel Spaß sie ihr macht und dass dieser Ort tatsächlich ein Zufluchtsort für sie ist. Das hat dem Ganzen noch einmal mehr Vertrautheit und Wärme verliehen und es wunderbar dargestellt.

Auch das Ende hat mir genauso gut gefallen wie alles andere, was diesem vorausgegangen ist. Es passt super gut zur Geschichte und den Charakteren, ist weder zu überspitzt noch zu perfekt und es wirkt eher wie der Anfang von etwas Wunderbarem, als wie ein Ende. Naja, und nachdem ich jetzt wirklich nur Positives über dieses Buch zu sagen hatte, könnt ihr euch vermutlich denken, dass ich hierfür nichts anderes als eine riesengroße Leseempfehlung aussprechen kann, oder? Ich habe die Geschichte von Lenny und Creed von der ersten bis zur letzten Seite, mit allem was dazugehört, geliebt und zähle es deshalb ab jetzt auch zu meinen Jahreshighlights 2020 dazu!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Definitiv ein Lesehighlight in diesem Jahr ...

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mich wahnsinnig in dieses Cover und seine Farben verliebt habe. Es ist nicht nur wirklich wunderschön, sondern auch absolut passend zum Inhalt, was es umso besser ...

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mich wahnsinnig in dieses Cover und seine Farben verliebt habe. Es ist nicht nur wirklich wunderschön, sondern auch absolut passend zum Inhalt, was es umso besser macht! Dieses Buch ist das erste, welches ich von Valentina Fast gelesen habe und ( abgesehen davon, dass es natürlich eine Fortsetzung hiervon gibt ) wird es auch definitiv nicht das letzte Buch bleiben. Denn ihr Schreibstil hat mir von der allerersten Sekunde an unglaublich gut gefallen. Er macht es einem wunderbar leicht, in die Geschichte hineinzukommen, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und nach und nach selbst Teil des Ganzen zu werden. Die Geschichte ist nicht nur spannend und fesselnd, sondern hat tatsächlich richtiges Suchtpotential, weswegen ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es regelrecht verschlungen habe.

Alexis, die Protagonistin, hat sich relativ schnell meine Bewunderung ihr gegenüber verdient. Sie ist nicht nur wirklich klug und ihr Verhalten sehr reif, sondern ihre gesamte Art und Weise zu denken hat mich unglaublich fasziniert. Sie ist eine sehr mutige und nicht nur körperlich starke junge Frau, die weiß, wann es angebracht ist auf sein Herz zu hören und wann, auf seinen Verstand. Sie würde alles für die Menschen tun, die sie liebt und ist gleichzeitig einer der loyalsten Menschen überhaupt. Mit ihrer liebevollen, aber doch thoughen und unterhaltsam koketten Art ist es fast unmöglich, sie nicht ins Herz zu schließen, was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass sie zu allen Nebencharakteren eine gute Beziehung hat und von den Mitarbeitern und Leitern der Secret Academy sehr wertgeschätzt wird.

Mein Highlight in diesem Buch war tatsächlich alles rund um die Secret Academy. Nicht nur, weil ich die Idee einfach unfassbar cool finde, sondern weil der Autorin die Umsetzung meiner Meinung nach mehr als fantastisch gelungen ist. Man wird Stück für Stück mehr in dieses System herangeführt und mit jeder neuen Information, die man bekommt, versinkt man tiefer in der Geschichte. Man möchte alles in sich aufsaugen, nichts verpassen und bei allem den Durchblick gewinnen - aber genau das passiert natürlich nicht. Immer wieder passieren Dinge, die neue Fragen aufwerfen. Es wird hin und wieder in Rätseln gesprochen und das Verhalten einiger Menschen ist genauso mysteriös wie die gesamte Academy es für Außenstehende ist. Ich bin sowieso ein Fan davon, wenn die Protagonisten oder generell Charaktere in einem Buch etwas badass und wahre Kämpfer sind und für alle, denen es ebenso geht, die werden dieses Buch sehr wahrscheinlich ganz genauso doll lieben wie ich!

Die Nebencharaktere waren ein weiteres Highlight für mich, weil man sie allesamt näher kennenlernt, an ihren Leben teilnimmt, vieles über sie erfährt und die Möglichkeit bekommt, ebenso mit ihnen mitzufiebern und mitzufühlen wie mit den Protagonisten. Sie alle sind wirklich einzigartige Menschen, die gemeinsam eine eigene kleine Familie ergeben, von der man selbst gerne ein Teil wäre. Ich habe jedes gemeinsame Essen, jeden Mädelsabend und jede Spielrunde ebenso sehr geliebt wie die gemeinsamen Missionen und habe das Lesen dadurch nur noch mehr genossen.

Natürlich enthält das Buch auch eine Liebesgeschichte, wobei man sich eine zeitlang nicht sicher ist, zwischen wem genau sich diese entwickelt. Die Chemie zwischen Alexis und Dean stimmt, die Anziehung zwischen ihnen ist deutlich zu spüren und die ständigen Neckereien deuten darauf hin, dass diese beiden mehr sind als bloß Kollegen oder ein Team, wenn es um Missionen geht. Allerdings ist Dean nicht der einzige Typ, der Alexis Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und auch, wenn ich diesbezüglich nicht mehr sagen werde, weil ihr euch genauso überraschen lassen sollt wie ich, kann ich euch zumindest verraten, dass ich mir sicher bin, dass ihr auch diesen Part der Geschichte absolut lieben werdet. Nicht nur, weil er Bauchkribbeln verursacht, sondern weil er die perfekte Abwechslung zu der ganzen Spannung und dem Nervenkitzel ist und einem hin und wieder eine kleine Auszeit davon gewährt.

Als wäre das aber noch nicht genug, hält dieses Buch auch noch einige Überraschungen sowie einen ordentlichen Plottwist bereit. Es bringt einen an einem gewissen Punkt dazu, dass man nicht mehr weiß, wem man vertrauen und was man glauben soll bzw. kann. Es lässt einen sein gesamtes bisher gesammeltes Wissen hinterfragen und einen wirklich verzweifeln. Man rät und rätselt mit, man wird noch mehr in die Geschichte hineingezogen und lechzt nach jedem neuen Informationspuzzleteil, das einem dazu verhilft, am Ende ein klares Bild vor Augen zu haben.

Naja, und dann kommt das Ende und lässt einen völlig sprachlos zurück. Weil man nicht glauben kann, dass das gerade wirklich passiert ist. Weil man nicht glauben kann, dass diese eine Person das wirklich getan hat. Und weil man noch viel weniger mit der Tatsache klarkommt, dass man bis April 2021 warten muss, um zu erfahren, wie es denn jetzt weitergeht. Aber ganz ehrlich? Genau diese Gedanken und Gefühle machen ein richtig gutes Buch doch aus, oder? Das Unerwartete, das absolute Mitfiebern und der Wunsch, am liebsten sofort weiterlesen zu können. Ich kann auf jeden Fall nur sagen, dass ich dieses Buch wahnsinnig geliebt habe und ab jetzt die Tage zählen werde, bis ich die Fortsetzung in den Händen halten darf.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Ein mehr als gelungener Auftakt!

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Ich habe sowohl von Bianca Iosivoni als auch von Laura Kneidl bereits Bücher gelesen und sie allesamt wirklich absolut geliebt. Deshalb ist es sicher nicht verwunderlich, dass ich innerlich ein paar Luftsprünge ...

Ich habe sowohl von Bianca Iosivoni als auch von Laura Kneidl bereits Bücher gelesen und sie allesamt wirklich absolut geliebt. Deshalb ist es sicher nicht verwunderlich, dass ich innerlich ein paar Luftsprünge gemacht habe, als bekanntgegeben worden ist, dass diese beiden Autorinnen gemeinsam eine Reihe mit insgesamt 6!!! Bänden schreiben werden! Ich meine, das ist ja wie Geburtstag, Ostern und Weihnachten zusammen! Übertroffen hat dieses Gefühl der Vorfreude dann nur noch der Moment, in dem ich den ersten Band der Midnight Chronicles endlich in den Händen halten durfte!

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn eine kleine Weile gebraucht habe, um mich in diese neue Welt hineinfinden zu können, aber sowohl der Schreibstil von Bianca Iosivoni als auch die wunderbaren Charaktere in diesem Buch haben es mir wirklich leicht gemacht, nicht nur gedanklich gut in die Geschichte hineinzukommen, sondern sehr schnell selber ein Teil der Geschichte zu werden. Denn mit jeder Seite wird man mehr und mehr gefesselt, jede neue Information sorgt für mehr Spannung und dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will und mit jedem neuen Charakter, den man kennenlernt, verliebt man sich ein kleines bisschen mehr in die Geschichte.

Die magische, geheimnisvolle und absolut faszinierende Welt der Hunter hat mich komplett in ihrem Bann gezogen. Vom ersten Moment an war meine Neugier geweckt und auch, wenn man im Laufe der Geschichte immer tiefer in diese Welt hineingezogen wird und langsam die Puzzleteile zusammensucht, die benötigt werden, um am Ende ein klares Bild zu bekommen, hat man das Gefühl, es ist nie genug. Weil es einfach zu gut, zu spannend und zu fesselnd ist! Es macht regelrecht süchtig! Die Idee mit den verschiedenen Hunter-Gattungen finde ich wahnsinnig cool, aber was ich noch viel cooler finde, ist ihre Umsetzung. Die Autorinnen haben hierbei wirklich auf jedes Detail geachtet und ihren Lesern und Leserinnen somit die Welt noch ein Stück näher gebracht.

Roxy, die Protagonistin, war mir von der allerersten Sekunde an mehr als sympathisch. Das liegt nicht nur an ihrer Liebe zum Essen, sondern vor allem auch daran, dass sie ein wahnsinnig mutiger & starker Mensch mit ebenso großem Herzen wie Mundwerk ist. Zudem ist sie schlagfertig und hat einen Hang Sarkasmus, wirkt in ihrem gesamten Erscheinungsbild aber mit allem was sie ist und allem was sie tut, generell einfach unglaublich cool. Was mir bei ihr aber am besten gefallen hat ist, dass man von ihr im Laufe der Geschichte auch eine andere Seite zu Gesicht bekommt. Hin und wieder blitzt nämlich ihre verletzliche Seite durch und dass sie es schafft, Schwäche zu zeigen, zeugt meiner Meinung nach von umso größerer Stärke! Ihre Raffinesse sowie ihren Kampfgeist habe ich während des gesamten Buches enorm bewundert und überhaupt finde ich, dass Roxy jemand ist, zu dem man aufschauen und von dem man noch einiges lernen kann.

Auch bei Shaw hat es nicht lange gedauert, bis ich ihn ins Herz geschlossen habe. Denn den Weg dorthin musste er sich gar nicht erst bahnen, da dieser durch seinen natürlichen Charme und diese positive Ausstrahlung sowie Lockerheit, die ihn umgibt, komplett frei war. Was ich an ihm super interessant finde ist, dass man ihn quasi kennenlernt, während er sich selbst ebenfalls kennenlernt. Denn dadurch, dass seine Vergangenheit für ihn wie ausgelöscht zu sein scheint, weiß er eigentlich gar nicht so wirklich, wer und wie er eigentlich ist. Es stellt sich aber schnell heraus, dass er definitiv Humor sowie jede Menge Feingefühl, Kampfgeist und einen ziemlichen Mut besitzt und dass es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen. Ich habe seine Direktheit, sowie seine Offen- und Ehrlichkeit sehr geliebt, da man beim ihm dadurch immer genau weiß, wo man dran ist.


Und zum ersten Mal, seit ich die Augen aufgeschlagen und mein neues Leben ohne Erinnerung begonnen hatte, fühlte es sich so an, als wäre ich wirklich angekommen.


Die Liebesgeschichte zwischen Roxy und Shaw steht hier nicht im Mittelpunkt, spielt aber trotzdem sowohl für den Verlauf der Geschichte an sich als auch für beide Protagonisten eine sehr wichtige Rolle. Zum einen ist es nämlich so, dass sie füreinander genau das sind, was der jeweils andere braucht - auch, wenn ihnen das zu Beginn gar nicht so bewusst ist. Denn während Roxy in Shaw nicht nur jemanden findet, der ihr eine kleine Pause von ihrem sich immer weiter dem Ende zubewegenden Leben bietet, sondern auch jemanden, dem sie voll und ganz vertrauen kann und bei dem sie es schafft, sich zu öffnen und für einen kurzen Moment sogar fallenzulassen, ist sie für Shaw so etwas sie sein Anker, an dem er sich festhalten kann. Nicht nur, weil sie ihn gerettet hat, sondern weil sie diejenige ist, die ihm - obwohl in ihm drin eine dunkle Leere herrscht und er sich die meiste Zeit ziemlich verloren fühlt - ein Gefühl von Wärme, ein Gefühl von "angekommen sein" gibt, und die Leere in ihm mit ihrer bloßen Anwesenheit zu füllen beginnt. Und zum anderen ist es so, dass diese stillen, aber intensiven und besonderen Momente zwischen den beiden der perfekte Ausgleich zum spannenden und nervenaufreibenden Teil der Geschichte sind.

Was ich an den Nebencharakteren in den Büchern von Bianca und Laura so sehr liebe? Dass man sie allesamt total ins Herz schließt, sie alle eine eigene Persönlichkeit haben, einen wichtigen Teil zur Geschichte beitragen und absolut nicht daraus wegzudenken sind. Teilweise werden ihre Geschichten nebenher ebenfalls ein Stück erzählt, was dazu beträgt, dass ihnen eine enorme Authentizität und Greifbarkeit verliehen wird. Sie bilden gemeinsam mit den Protagonisten einen kleinen Kreis von Leuten, von denen man selber gerne ein Teil wäre und dieses Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit liebe ich wirklich sehr. Unter anderem lernt man hier außerdem bereits Warden, den Protagonisten des zweiten Bands der Midnight Chronicles, kennen und wird somit schon ein wenig in sein Leben hineingeführt.

Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich wirklich sagen, dass es ein mehr als gelungener Auftakt dieser wunderbaren New Adult-Fantasy Reihe ist und ich jetzt voller Vorfreude auf den Feburar und somit auch darauf hinfiebern werde, Warden's und Cain's Geschichte zu lesen. Und natürlich freue ich mich auch darauf zu erfahren, wie es mit Roxy und Shaw weitergehen wird, denn dies hier war definitiv erst der Anfang ihrer Geschichte - und darüber könnte ich glücklicher gar nicht sein.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Poetisch, tiefgründig und unglaublich emotional ...

Never Doubt
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Zu allererst muss ich einmal sagen, wie wunderschön ich dieses Cover finde. Die Farben, die Schrift und die Stimmigkeit - das war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Aber wisst ihr, was das Beste daran ...

Zu allererst muss ich einmal sagen, wie wunderschön ich dieses Cover finde. Die Farben, die Schrift und die Stimmigkeit - das war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Aber wisst ihr, was das Beste daran ist? Der Inhalt hat mir mindestens genauso gut gefallen, wenn ich sogar noch besser!


Das war das Gemeine am Leben: Es ging einfach weiter, auch wenn es dringend langsam werden und einen Moment stehen bleiben sollte, während man versuchte, sich wieder zusammenzusetzen.


Emma Scott hat einen unglaublich emotionalen, tiefgründigen und in diesem Buch auch sehr poetischen Schreibstil, der sich definitiv von anderen abhebt. Das Geschriebene berührt einen nicht nur und geht einem unter die Haut, es fesselt einen und reißt einen mit sich. Auf der einen Seite hast du das Gefühl, die Worte tragen dich ganz sanft durch die Geschichte hindurch und du schwebst, und auf der anderen Seite haben sie eine so enorme Tiefe, dass du manchmal Angst hast, sie ziehen dich mit sich runter. Wie die Autorin die Gedanken und Gefühle der Protagonisten beschreibt ist so wunderbar authentisch, greifbar und vor allem realistisch, dass es sich nicht anfühlt, als würde man ein Buch lesen, sondern als wäre man Teil einer wahren Geschichte, die sich so wirklich abgespielt hat.


»Wenn ich bei dir bin, empfinde ich nicht das Bedürfnis, woanders oder jemand anders zu sein. Ich halte es in meiner Haut aus, ohne dass es so furchtbar wehtut.«



Beide Protagonisten, Willow und Isaac, lernt man natürlich im Laufe der Geschichte nach und nach immer näher kennen, aber anders als bei den meisten Büchern lag der Fokus für mich hier nicht darauf, herauszufinden, wer die beiden und was ihre Charaktereigenschaften eigentlich sind. Nein, für mich ging es viel mehr darum, dass man ihre Geschichten kennenlernt und sie auf einem Stück ihres Weges begleitet, der einen bedeutenden Wendepunkt in ihrem Leben darstellt.
Auf den ersten Blick könnten Willow und Isaac unterschiedlicher nicht sein - das reiche, privilegierte Mädchen bei dem es so scheint, als hätte sie alles, was man sich nur wünschen kann und der arme Junge ohne ein richtiges Zuhause, der rein gar nichts zu besitzen scheint. Bei genauerem Hinsehen wird dann aber schnell klar, dass sie eben doch etwas gemeinsam haben: Sie beiden haben ihre Stimme verloren und sind kurz davor, auch sich selbst zu verlieren.
Zudem hat die Vergangenheit bei beiden ihre Spuren hinterlassen. Während Willow etwas Furchtbares widerfahren ist, wodurch sie seitdem nie wieder die geworden ist, die sie einmal war, hat Isaac früh jemand unglaublich Wichtiges verloren, wodurch sich sein gesamtes Leben verändert hat. Sie beide scheinen schon lange nicht mehr zu leben, sondern nur noch zu überleben. Und wie dieser Zustand bei ihnen zu Beginn beschrieben wird, hat mich wirklich getroffen. Man kann sich - selbst dann wenn man nicht erlebt hat, was die beiden erlebt haben - unglaublich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge, ihre Handlungen und ihre Gefühlslagen sehr gut nachvollziehen. Wie sie sich fühlen, geht einem unwahrscheinlich nahe und man wünscht sich nichts mehr, als dass man ihnen dabei helfen kann, sich von der Vergangenheit zu lösen, um endlich wieder frei und vor allem glücklich zu sein.


Eine Ernsthaftigkeit in ihren Augen deutete darauf hin, dass sie etwas verloren und es fast aufgegeben hätte, danach zu suchen.


Die Liebesgeschichte der beiden ist unglaublich berührend, wunderschön und zugleich aber auch teilweise sehr traurig. Auch wenn man im ersten Moment vielleicht glauben mag, dass es die Vergangenheit ist, die ihnen ihm Wege steht, ist es ausgerechnet diese, die sie zusammenführt. Vom ersten Moment an ist da eine ganz besondere Verbundenheit zwischen ihnen - sie verstehen den jeweils anderen, ohne dass dieser irgendetwas sagen muss und sie sehen das im jeweils anderen, was für andere verborgen bleibt. Das zwischen ihnen entwickelt sich langsam, aber dafür sehr intensiv. Es gibt zwei entscheidende Dinge, die ihre Liebesgeschichte für mich zu etwas ganz Besonderem machen. Das ist zum einen die Tatsache, dass sie einander etwas geben, von dem sie gedacht hätten, es niemals wiederzubekommen. Denn während Isaac Willow durch das Theaterspielen die Möglichkeit gibt, endlich ihre Stimme wiederzufinden und ihre Geschichte endlich zu erzählen - auch, wenn sie dies zunächst durch die Worte eines anderen tut -, vermittelt Willow Isaac, dass er in ihrer Nähe vollkommen er selbst sein und seine eigene Stimme nutzen kann. Dank ihr lernt er, nicht nur in irgendeiner fremden Rolle zu leben, sondern sich als eigenständige Person wieder zu akzeptieren und auszusprechen, was er denkt und fühlt.
Und zum anderen sind das die Parallelen ihrer Geschichte zu dem Theaterstück, das sie spielen. Die Autorin hat es geschafft, diese beiden Dinge so miteinander zu verbinden, dass daraus etwas wirklich Einzigartiges entsteht. Neben ihrer Beziehung außerhalb des Theaters, gibt es ihre Beziehung auf der Bühne. Die Beziehung, bei der sie durch ihre jeweilige Rolle miteinander kommunizieren und dem anderen durch die Worte ihrer Figur mitteilen, was sie zu sagen haben, aber außerhalb des Theaters vielleicht nicht auszusprechen wagen.


Ich wusste nicht mehr, was ich zusammenreißen sollte. Ich war zerbrochen, und die Einzelteile waren auf dem Grund eines kalten Ozeans verteilt.


Es gibt viele intensive und emotionale Momente, einem wird das Herz gebrochen, man fühlt und leidet mit den Charakteren mit und innerlich ist man während des Lesens immer am Kämpfen. Man kämpft für Willow, man kämpft für Isaac und man kämpft für die beiden zusammen. Neckereien und die verspielte Lockerheit, die man aus vielen Büchern kennt, bleiben hier komplett aus. Dafür hat die Geschichte eine wahnsinnige Tiefe und Schwere, die es schafft, einen umso mehr zu packen. "Never Doubt" beschert einem ein unvergessliches emotionales Erlebnis, das einem noch lange nach Beenden im Gedächtnis bleibt.

Eine wundervolle Ergänzung sind Nebencharaktere wie Angie, Bonnie und Martin, die man nicht nur innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen hat, sondern die auch einen entscheidenden Teil zum Verlauf der Geschichte beitragen. Auch sie darf man nebenher ein Stück auf ihrem Weg begleiten, was dazu führt, dass man automatisch auch eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Bei ihnen merkt man, dass sie nicht einfach nur der Geschichte beigefügt worden sind, um ein nettes Accessoire zu sein, sondern dass die Autorin ihnen eine starke Persönlichkeit und eine enorme Wichtigkeit für Willow und Isaac verliehen hat.

Abschließend kann ich nur sagen: Lest dieses Buch. Begleitet Willow und Isaac eine Stück auf ihrem Weg, lasst euch fesseln und berühren und nehmt am Ende vielleicht sogar noch eine ganz wichtige Sache für euer eigenes Leben mit. Nämlich:
Eure Stimme ist es wert, gehört zu werden. Immer und zu jeder Zeit.

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