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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2020

Mein emotionalstes Leseerlebnis...

In der Regel bin ich stark
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Ich bin selbst seit Jahren von Endometriose betroffen, wurde aber von Ärzten wenig bis gar nicht informiert. Dieses Sachbuch sollte für erhellende Momente sorgen, war aber so viel mehr für mich.

Die Autorin ...

Ich bin selbst seit Jahren von Endometriose betroffen, wurde aber von Ärzten wenig bis gar nicht informiert. Dieses Sachbuch sollte für erhellende Momente sorgen, war aber so viel mehr für mich.

Die Autorin ist selbst von der Erkrankung betroffen und schildert anhand ihrer Erlebnisse wie die Krankheit sich für sie anfühlt. Zudem lässt sie den interessierten Leser daran teilhaben was für medizinische Hilfe sie in Anspruch genommen hat.

Das Sachbuch ist ein Mix aus Krankentagebuch und Ratgeber für Betroffene. Was für Möglichkeiten gibt es die Schmerzen zu reduzieren, wie sollte die Ernährung aussehen und was für Begleiterscheinungen zur Endometriose gibt es noch, die das Leben zusätzlich beeinträchtigen können.

Ich habe mich so oft darin wiedererkannt, dass ich emotional davon sehr ergriffen war, da ich mich endlich verstanden gefühlt habe. Vieles, was Anna Wilken schildert, habe ich genauso erlebt. Besonders die Szenen im Kinderwunschzentrum haben meine Tränen kullern lassen.

In meinen Augen ist dieses Buch besonders für die Frauen geeignet, die im Freundes- und Familienkreis nicht so viel Unterstützung und Hilfe erhalten wie Anna das Glück hatte. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich manches Mal etwas neidisch auf sie war, denn im Gegensatz zu ihr war mein Umfeld mit der Diagnose komplett überfordert. Umso besser, wenn man dieses Buch zur Hand nehmen kann und in Anna eine Art Freundinnenersatz hat, die genau das Gleiche durchmachen muss wie man selbst.

Meines Erachtens ist es unglaublich wichtig, dass über diese Krankheit aufgeklärt wird, damit dieses "Endo- was?", "Reiß dich zusammen!" und "Sei nicht so eine Memme." ein Ende haben und Betroffene endlich ernst genommen werden, erst recht wo so viele Frauen davon betroffen sind.

Fazit: Für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Betroffene und deren Angehörige sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen, denn so versteht endlich jeder diese Erkrankung. Klasse!

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Finde zu dir selbst...

Das Buch eines Sommers
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Dieser Feel-Good-Roman kam für mich genau zur richtigen Zeit, denn wenn die eigene Stimmung nicht gerade die Beste ist, so hellt dieses Buch sie wieder auf wie Sonnenstrahlen im Sommer.

In der Geschichte ...

Dieser Feel-Good-Roman kam für mich genau zur richtigen Zeit, denn wenn die eigene Stimmung nicht gerade die Beste ist, so hellt dieses Buch sie wieder auf wie Sonnenstrahlen im Sommer.

In der Geschichte geht es um Nicolas, der seinen Traum Schriftsteller zu werden nie verwirklicht hat. Das Leben rief und die Familie musste versorgt werden. Als sein alles geliebter Onkel stirbt, beginnt er nachdenklich zu werden. Kann er doch noch etwas ändern?

Ich fand der Autor hat ungemein gut beschrieben wie man im Alltag und in den Vorstellungen von seiner Umgebung gefangen ist. Jedem möchte man es recht machen und am Ende vergisst man sich selbst eventuell dabei.

Nicolas ist der typische Workaholic, der vor lauter Arbeit und Verpflichtungen alles um sich herum vergisst. Übermäßig sympathisch fand ich ihn nicht, aber seine Zwänge waren mehr als nachvollziehbar. Es war interessant zu sehen, dass seine Familie gar nicht die Anforderungen an ihn stellt, die er angenommen hat.

Das Leben der Familie in der Villa hat Reisesehnsüchte ihn mir geweckt, die hoffentlich irgendwann wieder befriedigt werden können.

Der Roman fordert dazu auf sein Leben zu leben wie man es sich vorstellt und selbst wünscht, denn da durch muss jeder für sich, denn die Eltern werden nicht das Leben ihres Kindes leben, auch wenn sie sich viel für ihr Kind wünschen.

Ich hatte von dieser Geschichte eine ganz andere Vorstellung in welche Richtung sie gehen würde und war daher von der Entwicklung überrascht. Mit leisen Tönen wird man aus dem Alltag katapuliert und denkt darüber nach wie man sein eigenes Leben gestaltet und ob das der richtige Weg ist.

Ich hatte vor der Lektüre ehrlich gesagt ein kleines Tief, aus dem mich dieser Roman herausgeholt hat und das muss Literatur erst einmal können.

Fazit: Kurzweilige Lektüre, die nachdenklich stimmt und aufweckt. Für mich kam dieses Buch genau zur richtigen Zeit. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Herz oder Krone?

Der erste König
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Ich habe bis jetzt jeden historischen Roman der Autorin gelesen und war immer sehr angetan, weshalb ich mich sehr auf das Erscheinen dieses Romans gefreut habe. Gespannt begann ich die fast 900 Seiten ...

Ich habe bis jetzt jeden historischen Roman der Autorin gelesen und war immer sehr angetan, weshalb ich mich sehr auf das Erscheinen dieses Romans gefreut habe. Gespannt begann ich die fast 900 Seiten zu lesen.

In der Geschichte geht es um Offa, der sich nach dem Tod des Königs in einer Rolle wiederfindet, die vielleicht ein Kaliber zu groß ist. Doch das Leben fordert jeden irgendwann einmal. Wird ihm das Schicksal hold sein? Und was soll er mit dieser jungen Frau anfangen, die plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht ist und ihm den Verstand zu rauben scheint?

Bevor es mit der Lektüre losgeht, bekommt der interessierte Leser Karten, Stammbäume und ein Personenregister, welche beim Lesen alle sehr helfen, um sich orientieren zu können. Bei solch umfangreichen Geschichten ist mir das immer sehr wichtig.

Der Roman beschreibt den Werdegang des ersten Angelsachsens, der König von England war, weshalb der gewählte Titel nicht besser passen könnte.

Zunächst lernt man Offa kennen. Ich mochte ihn, weil er mutig, aber gleichzeitig rücksichtsvoll seinen Kameraden gegenüber ist. Nie handelt er leichtsinnig, sondern stets bedacht und zum Wohl aller, was mich sehr beeindruckt hat, da er bereits sehr jung seinem Vater folgt. Im Verlauf der Geschichte spürt man dann immer mehr die Strenge, die so eine Rolle als König mit sich bringt, aber ungerecht ist er nie, manchmal fast etwas zu gutmütig, was ich an ihm mochte.

Hilda ist eine tragische Figur, die man gleichzeitig liebt und hasst. Ihr Schicksal ist wirklich hart und tat beim Lesen an manchen Stellen einem in der Seele weh, aber jeder ist seines Glückes Schmied und muss sehen, ob er ein guter oder schlechter Mensch sein will. Ihre Intrigen haben es in sich.

Am meisten berührt hat mich Drida, zumal ich mich am besten mit ihr identifizieren konnte. Sie hat wirklich keine leichte Rolle, steht sie doch immer zwischen den Stühlen. Ich mochte ihren Mut und ihren festen Willen. Ebenfalls klasse ihre Wölfin Luna, die sie begleitet. Das hatte fast einen Hauch von "Game of Thrones".

Ansonsten gelingt es der Autorin wieder richtig gut Zeitgeschichte und Liebe harmonisch zu verbinden. Beim Lesen bekommt man das Leben im 8. Jahrhundert hautnah mit, kann sich die walisischen und englischen Landschaften gut vorstellen und zwischen einzelnen Protagonisten knistert es.

Bedrückend lasen sich zudem auch die Schlachten und die teils ausweglosen Situationen, in denen sich die Krieger befanden. Und ich habe auch wieder was dazu gelernt, denn von Offa hatte ich zuvor noch nie etwas gehört.

Für mich wieder ein seitenstarker Roman, der sich las als wäre er nur halb so dick und eigentlich will man als Leser, dass es ewig so weitergeht.

Fazit: Abtauchen ins Mittelalter geht hiermit perfekt, daher kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Das Leben mit Teenagern...

Die Ältern
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Da ich bereits die Bücher der Pubertier- Reihe sehr mochte, wollte ich natürlich wissen wie es um die Elterngeneration bestellt ist und begann neugierig zu lesen.

In diesem Buch sind die Kids nun deutlich ...

Da ich bereits die Bücher der Pubertier- Reihe sehr mochte, wollte ich natürlich wissen wie es um die Elterngeneration bestellt ist und begann neugierig zu lesen.

In diesem Buch sind die Kids nun deutlich größer und gehen ihre eigenen Wege. Wie ist es als Elternteil den Kids beim flügge werden zuzuschauen? Nutzt man die frei gewordene Zeit, um sein Leben neu zu gestalten?

Wieder einmal wird herrlich satirisch das Leben zwischen Eltern und Teenagern beleuchtet aus der Sicht des Vaters. Dabei werden Alltagssituationen beschrieben, die jeder wohl schon mal erlebt hat, egal ob man nun der Teenager oder ein Elternteil ist.

Man kann die Geschichten einzeln oder in einem Rutsch lesen, je nachdem wie viel Lachen man benötigt, denn Schmunzeln wird man in jedem Fall.

Ich mochte vor allem, dass beleuchtet wird wie es den Erwachsenen geht, wenn die Kinder sie nicht mehr als Unterstützung brauchen und was das Leben dann noch für einen parat hält.

Fazit: In meinen Augen war es ein Vergnügen diese Geschichten zu lesen. Gern mehr davon! Ich spreche in jedem Fall eine Leseempfehlung dafür aus.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Im Schatten des Vaters...

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Dieser Roman gehört zu der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" und ist bereits der 14. Teil. Ich habe zwar viel von der Reihe gehört, lesen wollte ich diesen Titel allerdings, weil Heidi Rehn ...

Dieser Roman gehört zu der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" und ist bereits der 14. Teil. Ich habe zwar viel von der Reihe gehört, lesen wollte ich diesen Titel allerdings, weil Heidi Rehn ihn geschrieben hat und ich über Erika Mann noch so gar nichts wusste.

In der Geschichte geht es um Thomas Manns Tochter Erika, die mit ihrem Kabarett "Die Pfeffermühle" 1936 in New York Fuß fassen will. Wird ihre Crew nach Amerika einreisen dürfen? Welche Steine legt man ihr in den Weg und wird sie die überwinden können? Und was ist mit der Liebe?

Der Roman schildert rund fünfzehn Monate aus dem Leben der wohl berühmtesten Tochter als sie in New York lebte. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir zwar die Mann Herren ein Begriff sind, ich aber vor der Lektüre noch nie etwas von Erika gehört habe. Dieser Roman konnte dies zum Glück ändern.

Erika als Protagonistin ist so eine schillernde Persönlichkeit, dass man einfach nicht genug von ihr bekommen kann. Ich habe sehr bewundert wie sie ihren Mann steht, denn wie eine übrliche Frau der damaligen Zeit verhielt sie sich nun sicher nicht. Rauchen, Trinken, Auto fahren und Reden schwingen kann sie wie die Männer. Das fasziniert, schreckte sicher aber auch einige ab. Mir hat an ihr vor allem gefallen, dass die oberste Priorität immer ihre Familie hatte.

Im Roman erfährt der interessierte Leser viel über die Kunstszene, berühmte Personlichkeiten tauchen auf und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Besonders die Liebeleien Erikas haben für reichlich Spannung gesorgt und es ist schon etwas anderes, ob man etwas zu einer fiktiven Figur liest oder zu einer Person, die tatsächlich mal gelebt hat.

Frau Rehn gelingt es in jedem Fall diese beeindruckende Frau dem Leser nahe zu bringen. Ich habe während und auch nach der Lektüre reichlich recherchiert zur Familie Mann, Erika im Besonderen und den vielen Stars drum rum. Wenn das ein Buch schafft, dann hat es mich richtig gepackt.

Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Sich nach einem stressigen (Arbeits-)Tag zu entspannen und gleichzeitig noch etwas zu lernen, ist hier gegeben.

Fazit: Ein fesselnder Roman, der noch ewig hätte weitergehen können. Gern spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. Klasse! Aus der Reihe werde ich wohl jetzt öfter mal was lesen.

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