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Veröffentlicht am 13.10.2020

Wunderschöne kleine Weihnachtsgeschichte zur 50er-Jahre-Trilogie

Weihnachten am Ku'damm
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Ergänzend zur 50er-Jahre-Trilogie um die „Die Schwestern vom Ku’damm“ ist diese kleine Weihnachtsgeschichte erschienen.
Zeitlich liegt sie mitten im ersten Teil der Trilogie und spielt im Winter 1946, ...

Ergänzend zur 50er-Jahre-Trilogie um die „Die Schwestern vom Ku’damm“ ist diese kleine Weihnachtsgeschichte erschienen.
Zeitlich liegt sie mitten im ersten Teil der Trilogie und spielt im Winter 1946, der auch als Jahrhundertwinter und Hungerwinter in die Geschichte eingegangen ist. Der Krieg ist vorbei aber den Menschen im zerstörten Berlin geht es nicht viel besser. Die eisige Kälte, kaum Heizmaterial und nur wenig Lebensmittel lassen die Menschen leiden und sie haben wenig Hoffnung auf ein schönes Weihnachtsfest. Besonders Flori, die jüngste der drei Schwestern, steht auf dem Standpunkt, dass unbedingt ein Weihnachtsbaum her muss. Aber woher nehmen, wo doch alle Bäume zu Brennholz verarbeitet wurden und es selbst im Tiergarten keine mehr gibt.
Da die Villa der Thalheims von den Besatzungsmächten genutzt wird, leben sie alle zusammen in einer kleinen Wohnung. Das noble Kaufhaus wurde durch die Bomber zerstört und Rike verkauft in einem kleinen Laden weiterhin Mode. Dort findet sie Erich, einen kleinen blonden Jungen, der ganz allein zu sein scheint und dazu noch krank ist. Kurz entschlossen nimmt sie ihn mit nach Hause und die Familie pflegt ihn gesund, damit der kleine Erich, der zu einer Vertriebenen-Familie gehört, ein schönes Weihnachtsfest haben kann.

Schnell bin ich wieder eingetaucht in das Leben der Thalheims im Nachkriegs-Berlin. Es war schön, noch einmal die liebenswerten Figuren dieser Familie zu erleben.
Es ist nicht nur der Zusammenhalt in der Thalheim-Familie sondern auch wie sie alle völlig selbstlos den kleinen Erich bei sich aufnehmen und sich alle um ihn kümmern, was die Geschichte so berührend macht.
Und so habe ich mit allen Thalheims auf ein kleines Weihnachtswunder gehofft.

Diese wunderschöne Geschichte sprüht nur so von Herzenswärme, Menschlichkeit und Nächstenliebe.
Weihnachten ist das Fest der Liebe und ganz besonders in diesem Winter mit viel Hoffnung verbunden. Diese Botschaft spürt man auf jeder Seite und so hat sich diese wunderbare kleine Weihnachtsgeschichte auch in mein Herz geschlichen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 07.10.2020

Sehr fesselnder Psychothriller mit aktuellem Thema - Smarthome, Fluch oder Segen?

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Hendrik und Linda sind sehr verliebt und wollen in der nächsten Woche heiraten. Ihr eigenes Haus haben sie schon bezogen, ein ganz moderner Neubau mit einem Smart-Home-System. Das System steuert einfach ...

Hendrik und Linda sind sehr verliebt und wollen in der nächsten Woche heiraten. Ihr eigenes Haus haben sie schon bezogen, ein ganz moderner Neubau mit einem Smart-Home-System. Das System steuert einfach alles, hat Überwachungskameras, schaltet Licht ein und aus, öffnet und schließt Rolläden und Türen. Gesteuert wird es über eine App und gesichert ist es mit einem Irisscan. Was soll da passieren?
Als Hendrik, der Chirurg in einem Krankenhaus ist, eines Abends spät zu einer Notoperation gerufen wird, ist Linda verschwunden, als er gegen Morgen nach Hause kommt.
Die Polizei unternimmt zunächst nichts, da ein Koffer und auch Kleidung von Linda fehlen. Man geht also nicht von einer Entführung aus und vermutet, dass Linda freiwillig weggegangen ist.
Hendrik glaubt daran auf keinen Fall und startet einen Suchaufruf im Internet. Daraufhin meldet sich Julia bei ihm, denn auch ihr Mann ist spurlos verschwunden. Aber was haben Julias Mann und Linda gemeinsam und besteht da ein Zusammenhang? Die einzige Gemeinsamkeit die Hendrik und Julia finden ist das Smart Home System und die App…

Mit seinem neuen Psychothriller greift Arno Strobel ein aktuelles Thema auf. Smart Home ist heutzutage in aller Munde und schon viele Menschen genießen die Vorzüge und die Bequemlichkeit, die solche Systeme schaffen, wenn auch vielleicht nicht ganz so groß und umfangreich wie im Roman. Aber sind solche Systeme, die ja auch über das Internet per App gesteuert und bedient werden können, wirklich sicher oder können hier auch Hacker eindringen und Schaden anrichten bzw. die Systeme für kriminelle Zwecke nutzen.
Arno Strobel macht genau dieses Thema zur Grundlage für seine Geschichte.
Diese beginnt mit einem Prolog, den ich zunächst nicht zuordnen konnten, weil er mit der dann beginnenden Handlung nichts zu tun zu haben scheint.
Die weitere Handlung ist überwiegend aus der Sicht von Hendrik geschrieben, so dass man beim Lesen nah an ihm dran ist und seine Gefühle und Gedanken gut miterleben und nachvollziehen kann. Als Protagonist ist er sehr gut gelungen, denn er wirkt authentisch und seine Handlungen sind in seiner Situation nachvollziehbar.

Die Geschichte hat mich sehr schnell gepackt, denn es geht gleich mit hohem Tempo los. Hendrik macht sich selbst auf die Suche nach Linda, denn für ihn steht fest, dass etwas passiert sein muss. Seine Verzweiflung wird größer, als er feststellt, dass die Polizei ihm zunächst keine Hilfe sein wird.
Mit vielen Wendungen, Twists und Überraschungen geht es in einem hohen Tempo weiter und die Geschichte entwickelt sich zum Pageturner. Die Handlung hat mich völlig in ihren Bann gezogen und ich war sehr gespannt, worauf das alles hinauslaufen wird.
Hendrik erhält einige Hilfe, doch wem kann er trauen? Ich wusste es nach einer Weile nicht mehr. Jeder war mir irgendwie verdächtig, suspekt und ich habe fast an jedem gezweifelt, einschließlich der Polizei.
Das Thema Smart Home hat Arno Strobel sehr realistisch und glaubhaft dargestellt und die Risiken aufgezeigt. Das Thema ist gut in die gesamte Handlung eingebunden, die auf mich insgesamt realistisch und glaubwürdig gewirkt hat.
Mir war es nicht möglich zu erahnen, wer der Täter ist und was sein Motiv ist. Auch die immer wieder eingeschobenen Szenen aus Sicht von Opfern helfen dabei nicht weiter sondern vermitteln nur, wie grausam der Täter ist.

Dieser absolut fesselnde Psychothriller hat mich begeistert, denn er war undurchsichtig, hochspannend, hat ein sehr aktuelles Thema und einen gut durchdachten Plot!
Für mich war es ein Pageturner mit viel Nervenkitzel!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 06.10.2020

Spannender Fall für Eve Dallas in der Vorweihnachtszeit

So tödlich wie die Liebe
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Zum 39. Mal dürfen wir mit Lieutenant Eve Dallas und ihrem Team ermitteln.
Der vorliegende Fall verlangt Eve einiges ab.
Sie ist ja normalerweise immer dafür, den Ermordeten Gerechtigkeit widerfahren zu ...

Zum 39. Mal dürfen wir mit Lieutenant Eve Dallas und ihrem Team ermitteln.
Der vorliegende Fall verlangt Eve einiges ab.
Sie ist ja normalerweise immer dafür, den Ermordeten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und setzt alles daran, Täter zu finden und dingfest zu machen.
Diesmal fällt ihr das etwas schwerer, denn das Opfer, der Fitnesstrainer Trey Ziegler, war ein ausgemachter Macho, selbstverliebt und sehr unsympathisch. Dennoch bemüht sich Eve mit dem gleichen Eifer wie immer um die Aufklärung des Falls, denn sie ist der Überzeugung, dass jedes Opfer es verdient hat, dass die Tat aufgeklärt wird.
Allerdings macht ihr dieser Fall auch sehr viel Arbeit, denn das Opfer hat vielen Frauen übel mitgespielt und daher gibt es viele potentielle Verdächtige, die Frauen selbst, deren Männer bzw. Partner oder gibt es noch ein ganz anderes Motiv?
Für mich war da reichlich Spielraum, selbst mit zu ermitteln und aber ich hatte keine Ahnung, wer der Täter sein könnte.
Aber ich habe gerne Eves geniale Ideen und Gedankengänge verfolgt und mit ihr so einige Überraschungen erlebt.
Auch Roarke darf sie wieder unterstützen und seine Fähigkeiten einsetzen.

Es war schön, endlich wieder mit Eve und ihrem Team ermitteln zu dürfen. Und dieser Fall hatte es wieder mal in sich, denn es gibt sehr viel Ermittlungsarbeit durch viele Menschen, die ein Motiv haben.
Aber abgelenkt wird Eve durch Dinge, die ihr eigentlich gar keine Freude machen.
Es ist die Vorweihnachtszeit und Eve muss sich mit solchen Themen wie Geschenkeeinkauf, Weihnachtsbäume und Weihnachtspartys beschäftigen. Die große Weihnachtsparty in ihrem und Roarkes Haus mit all ihren Freunden und Kollegen steht unmittelbar bevor und damit auch Eves Alptraum, ein Abendkleid und High Heels tragen zu müssen und von Stylistin Trina frisiert und geschminkt zu werden.
Dann liegt sie auch mal wieder mit Summerset, dem guten Geist des Hauses, im Clinch und muss sich wegen einem Deal mit ihm, an den Vorbereitungen für die Weihnachtsparty beteiligen.
Da gab es schon sehr viele amüsante Momente, vor allem weil Eve viel lieber weiter ermitteln würde als sich mit diesen Dingen zu befassen.
Aber es gibt auch rund um das Weihnachtsfest sehr viele private Momente mit ihrem Mann Roarke und wir dürfen mal wieder die private, sanfte und emotionale Eve erleben, die sonst sehr oft hinter der Polizistin zurückstehen muss.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit den vielen bekannten Figuren aus Eves Team und Freundeskreis. Die Geschichten um die Figuren entwickeln sich langsam weiter und mir macht es auch nach so vielen Bänden immer noch Freude, die Figuren zu begleiten.

Der vorweihnachtliche Fall für Eve Dallas war spannend, unterhaltsam und ganz nach meinem Geschmack!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.09.2020

Emotionale, geheimnisvolle und fesselnde Suche nach den Wurzeln!

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Lara hat ihren Vater nie kennengelernt, da ihre Mutter immer über ihn geschwiegen hat. Nun ist die Mutter nach einer Erkrankung viel zu jung verstorben und Lara ist in großer Trauer über den Verlust. Da ...

Lara hat ihren Vater nie kennengelernt, da ihre Mutter immer über ihn geschwiegen hat. Nun ist die Mutter nach einer Erkrankung viel zu jung verstorben und Lara ist in großer Trauer über den Verlust. Da verliert sie auch noch ihren Job und weiß nun gar nicht, wie es weiter gehen soll. Halt findet sie bei ihrer Großmutter, die ihr von dem Au-pair-Aufenthalt ihrer Mutter in Südfrankreich erzählt, den diese überraschend abgebrochen hatte. Lara fasst den Entschluss, nach Collioure zu reisen und nach ihrem Vater zu suchen, denn sie vermutet, dass ihre Mutter ihn dort kennenlernte. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein Foto ihrer Mutter, dass vermutlich ihr Vater dort am Meer aufgenommen hat.
Laras Großmutter Béatrice begleitet sie, denn Collioure ist ihr Heimatort und dort steht noch das Haus der Familie, wo sie wohnen können.
Die beiden Frauen machen sich auf Spurensuche und ahnen nicht, wie sehr sich ihr beider Leben verändern wird …

Dies ist der zweite Teil aus der Purpurküsten-Reihe von Silke Ziegler. Man kann den Roman aber ohne Vorkenntnisse lesen.
Dennoch habe ich mich über ein Wiedersehen mit Amélie und Benjamin aus dem ersten Teil gefreut.

Silke Ziegler erzählt hier nicht nur Laras Geschichte und die Suche nach ihrem Vater sondern auch die Geschichte um Béatrice, deren Schwester Julie 1944 spurlos verschwunden ist.
Im Haus der Familie findet Lara eine Notiz, die auf Julies Verschwinden hindeutet.
Dazu gibt es noch einen dritten Handlungsstrang. Es ist ein sehr langer Brief, in dem Julie fast wie in einem Tagebuch die Ereignisse von damals erzählt.
Durch die drei verschiedenen Erzählstränge, die doch irgendwie zusammen gehören, gestaltet sich die Handlung sehr fesselnd und abwechslungsreich.
Laras Spurensuche nach ihrem Vater führt sie zu der Familie, in der ihre Mutter Vanessa damals als Au pair-Mädchen gearbeitet hat. Félix, der Sohn der Familie, den Vanessa seinerzeit betreut hat, unterstützt Lara bei ihrer Suche, was die beiden näher zusammenführt und im Verlauf auch noch Romantik in die Geschichte bringt.
Die Nachforschungen nach Julie gestalten sich ebenso schwierig wie Laras Suche nach ihrem Vater. Nur in kleinen Schrittchen kommen die beiden Frauen voran und entdecken immer wieder kleine Hinweise.
Das war ziemlich spannend und ich habe immer wieder gehofft, dass sich alle Fragen klären und die beiden finden, was sie suchen.
Julies Geschichte, die in dem Brief erzählt wird, ist sehr bewegend und emotional. Wir erleben die Zeit der deutschen Besatzung und der Résistance in Frankreich und erfahren nach und nach etwas über Julies Schicksal.
Die häufigen Wechsel der Handlungsstränge haben das Buch für mich zum Pageturner gemacht und ich war völlig gefangen in dieser geheimnisvollen Geschichte.

Die Protagonisten sind Silke Ziegler auch in diesem Roman wieder gut und authentisch gelungen. Ich konnte mich gut in Lara und auch in Béatrice hinein versetzen und ihre Emotionen nachvollziehen. Lara sucht ihre Wurzeln, das fehlende Puzzleteil in ihrem Leben, denn jeder möchte ja schließlich wissen, wo er her kommt.
Und Béatrice sucht den letzten Teil ihrer Familie, nachdem sie ja nun leider ihre Tochter verloren hat. Das Schicksal ihrer großen Schwester hat sie seit damals nicht losgelassen.
Das war alles sehr bewegend, teilweise auch aufwühlend, besonders natürlich Julies Geschichte in der Kriegszeit.

Die Rückkehr in den kleinen Ort Collioure an der Côte Vermeille habe ich sehr genossen, denn das Setting ist wunderschön und sehr französisch.
Silke Zieglers lebendiger mit mitreißender Schreibstil hat mich durch die Seiten fliegen und völlig in der Geschichte versinken lassen.

Diese emotionale, geheimnisvolle und sehr fesselnde Suche nach den Wurzeln der Familie hat mich begeistert, auch durch die historischen Hintergründe und ich kann es sehr empfehlen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.09.2020

Sehr fesselnde und bewegende Familiengeschichte - großartig erzählt!

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die ...

Wir schreiben das Jahr 1939 in Ostpreußen und die 16-jährige Dora lebt wohlbehütet und glücklich auf dem Hof der Familie, die auch eine Pferdezucht betreibt. Sie liebt den Hof, das Land und vor allem die Pferde.
Und sie ist verliebt in Wilhelm von Lengendorff, den Freund ihres Bruders, und hofft auf einen baldigen Heiratsantrag.
Doch alles kommt anders als der 2. Weltkrieg beginnt. Die jungen Männer werden eingezogen und Dora muss nach Königsberg, um dort ihrem Onkel zu helfen, dessen Frau verstorben ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lernt sie das Stadtleben schätzen und lernt den Kriegsfotografen Curt von Thorau kennen.
Doch auch als sie auf das Gut ihrer Familie zurückkehren kann, ist nichts mehr wie es war. Dora muss schneller erwachsen werden, als ihr lieb ist …

Mit diesem Roman wagt sich Theresia Graw erstmals ins historische Genre und verarbeitet dabei ein Stück der Geschichte ihrer Familie. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, so beinhaltet sie doch vieles, was ihre Familie erleben musste und woran sie die Erinnerung bewahren möchte.

Anfangs habe ich mich schwer getan, mit Dora warm zu werden. Sie war eine verwöhnte Tochter, einerseits sehr naiv aber auch unbeschwert und lebenslustig. Ihre große Liebe gehört den Pferden und sie träumt davon, mit Wilhelm eine Pferdeschule zu eröffnen.
Aber dann durfte ich im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung von Dora erleben, die mich mehr als einmal überrascht und beeindruckt hat.
Nachdem auch ihr Vater in Krieg muss, übernimmt Dora die Verantwortung für das Gut und die Familie. Sie wird schnell erwachsen, verantwortungsbewusst, trifft Entscheidungen und tut alles, um ihre Familie und auch die Beschäftigten auf dem Gut über die schwere Zeit zu bringen.
Der Krieg und seine Grauen kommen immer näher und Dora und ihre Familie spüren die Auswirkungen mehr und mehr. Pferde und Lebensmittel werden beschlagnahmt, Zwangsarbeiter kommen auf den Hof und schließlich kommt der Feind immer näher. Dora muss erneut eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Theresia Graw erzählt diese Familiengeschichte mit sehr viel Leidenschaft und hat mir dabei ein Stück Zeitgeschichte sehr lebendig vermittelt.
Eindrucksvoll erzählt sie am Beispiel von Dora und ihrer Familie das Schicksal, dass damals die Ostpreußen erleben mussten. Sie litten, wie viele andere auch, während des Krieges und danach war ihr Leid auch noch nicht zu Ende.
Dabei beschreibt sie sehr bildhaft die Schönheit der ostpreußischen Landschaft und die Liebe der Menschen zu ihrem Land.
Aber auch das Kriegsgeschehen mit all seinen Facetten und Folgen vermittelt sie realistisch.
Diese Mischung aus einer packenden Familiengeschichte mit realen historischen Hintergründen hat in mir viele Emotionen ausgelöst und mich mit den Menschen dort ihr Schicksal erleben lassen. Ich fühlte mich den Protagonisten sehr nahe und habe mit ihnen gefühlt.
Neben Doras Familie gibt es viele weitere Figuren, die alle ihre kleinen oder größeren Geschichten haben und die Handlung wunderbar ergänzen.

Diese Familiensaga ist ein großartig erzähltes Epos, realistisch, fesselnd und emotional. Der Roman hat mich sehr bewegt und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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