Cover-Bild Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 415
  • Ersterscheinung: 29.08.2020
  • ISBN: 9783518429525
Elena Ferrante

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen

Roman | Jetzt auch als Serie auf Netflix
Karin Krieger (Übersetzer)

Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?

Elena Ferrante hat ein Bravourstück geschaffen und einen traurigen und schönen Roman geschrieben: über die Heucheleien der Eltern, die Atemlosigkeiten und Verwirrungen der Jugendzeit und über das Drama des Erwachsenwerdens. Darüber, wie es ist, ein Mädchen zu sein und eine Frau zu werden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Erwachsenwerden in Neapel

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Gianna ist 13 Jahre alt, sie wächst recht behütet in Neapel auf. Eine unbedachte Äußerung ihres Vaters stürzt sie in große Verzweiflung und Unsicherheit, bezeichnet er sie nicht nur als hässlich, sondern ...

Gianna ist 13 Jahre alt, sie wächst recht behütet in Neapel auf. Eine unbedachte Äußerung ihres Vaters stürzt sie in große Verzweiflung und Unsicherheit, bezeichnet er sie nicht nur als hässlich, sondern vergleicht sie auch noch mit seiner verhassten Schwester Vittoria. Der Kontakt zu diesem Familienzweig ist schon lange eingeschlafen, doch Neugier und Rebellion lassen Gianna ihn wiederaufleben. Dabei entdeckt sie nicht nur viel über ihre Familie, sondern auch sich selbst.

Um den Ferrantehype bin ich bisher eigentlich ganz gut herumgekommen, doch dank diesem Roman verstehe ich ihn ein bisschen besser. Die großen Stärken liegen sicherlich in der genauen Zeichnung der Charaktere, ihrer Nahbarkeit, aber natürlich auch in den Beschreibungen der Lebensumstände in der Stadt Neapel. Auch der Schreibstil hat vieles für sich, die Dialoge wirken nie aufgesetzt. Als Leser begleitet man Gianna über drei aufregende Lebensjahre hinweg, nicht immer wirkt ihre Entwicklung stimmig mit ihren Erfahrungen; trotzdem entsteht eine runde Handlung, der ich gerne gefolgt bin. Mich mit einem Buch über pubertierende Teenies zu unterhalten ist sicherlich nicht ganz leicht, aber die Autorin hat es mühelos geschafft. Ihre neapolitanische Saga wird mir sicherlich auch noch mal auf dem To-read-Stapel begegnen.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Zurück in die Vergangenheit.

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Was für ein Buch! Nachdem ich die Leseprobe angelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Es las sich so gut, ich war in den ersten Zeilen schon in der Geschichte und wollte einfach ...

Was für ein Buch! Nachdem ich die Leseprobe angelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Es las sich so gut, ich war in den ersten Zeilen schon in der Geschichte und wollte einfach nur dran bleiben. Was soll ich sagen? Es war großartig. Ich flog förmlich über die Seiten und Giovanna konnte ich so gut verstehen; wirklich. Viele der Situationen, Gedanken und Gefühle "durfte" ich selbst so erleben in meiner Jugend. Teilweise auch heute noch. Auf was ich hingegen hätte verzichten können war das letzte Kapitel. Zwar konnte ich nachvollziehen, warum sie diesen Schritt ging und es bestätigte nur, dass sie schließlich immer noch eine Jugendliche war, aber es stimmte mich einfach traurig.

Einige Dinge, die vermutlich aber einfach mit der Kultur und Art der Neapolitaner oder Italiener zu tun haben, konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen. Besonders dieses permanente Erwähnen, dass jemand schön ist, oder hässlich. Das ist sowieso etwas, das ich nicht mag, denn wie es in dem Buch auch gut verdeutlicht wird, baut dies auf einen Menschen, besonders wenn das Selbstbewusstsein nicht so ausgeprägt ist, einen immensen Druck auf. Ich denke, dass es in der Geschichte auch gut ersichtlich ist, denn vielerlei Handlungen leiten sich meiner Meinung daraus ab.

So sehr habe ich mit Giovanna gelitten. Wollte ihr zurufen, dass das nicht gut ist, was sie da tut, eben weil ich so vieles selbst in der Jugend aus ähnlichen Gründen falsch gemacht habe. Hinzu kommt bei ihr das erschwerende Familienverhältnis. Eine Geschichte, wie man sich nicht erleben möchte. Wie Eltern ihre Kinder versuchen zu schützen, vor all dem Unheil der Welt, dies aber leider nicht immer so einfach ist und / oder zusätzliche Steine in den Weg legt. Was mir ebenfalls gefiel, dass die Autorin die Art wie sich die Personen unterhielten oft gelungen ausdrückte, auch die eine oder andere Situation. Man wusste stets um was es geht, hatte aber nie das Gefühl, sich in "dem anderen" Neapel zu befinden.

Sicher kann man die Zeit in der Jugend anders und weniger emotional-chaotisch erlebt haben, aber gerade, weil mich vieles sehr an die eigene Jugend erinnerte, ging mir das Buch, die Art wie es geschrieben ist, einfach unter die Haut. Die Ich-Perspektive war ein weiterer Grund dafür sowie die dargestellten Gedankengänge. Es ist eine Zeit, die unser Leben mitunter prägt und das nicht immer im Guten. Wer weiß was aus Giovanna wurde? Vielleicht ist sie heute eine angesehene Frau und liebende Mutter. Vielleicht ist sie das aber auch nicht. Man weiß es nicht und gerade dieser Aspekt gefällt mir ebenfalls. Der Leser kann die Geschichte selbst zu Ende denken, denn so vieles bleibt noch offen.

Fazit:

Eine Geschichte, die mir unter die Haut ging, die mich mitfühlen lies und nachhallt. Sie ist nicht perfekt, aber das waren die wohl die Wenigsten in ihrer Jugendzeit.

Veröffentlicht am 06.10.2020

Erwachsen werden mal anders!

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Von den Büchern Elena Ferrantes hatte ich schon viel Positives gehört; gelesen hatte ich bis jetzt leider keins. Also war ich sehr gespannt auf "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen".

Nach der Lektüre ...

Von den Büchern Elena Ferrantes hatte ich schon viel Positives gehört; gelesen hatte ich bis jetzt leider keins. Also war ich sehr gespannt auf "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen".

Nach der Lektüre bin ich hin und her gerissen. Die ersten Seiten waren sehr langatmig, es passierte irgendwie nichts und auch mit der Protagonistin wurde ich nicht so recht warm. Zwischenzeitlich habe ich das Buch sogar zur Seite gelegt, weil es bis dato völlig unspektakuär vor sich hinplätscherte. Dann habe ich mir das Buch aber nochmal vorgenommen und weitergelesen, denn die Autorin wird ja nicht ohne Grund so hochgelobt worden sein.
Ab ca. Seite 60 kam dann Bewegung in die Geschichte und nun machte die Lektüre Freude. Der Schreibstil der Autorin konnte gefallen, auch wenn in der Handlung z.T. recht derbe Worte fielen - was aber der Handlung an sich geschuldet ist.

Fazit: Ein gutes Buch, aber man muss etwas durchhalten, bis Bewegung ins Ganze kommt.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

ausdrucksstark und kontrastreich

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Meine Meinung zum Buch:
In diesem Roman begleiten wir die zu Beginn 13jährige Giovanna durch ihre Teenagerjahre bis zur Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit. Die Autorin beschreibt auf sehr anschauliche ...

Meine Meinung zum Buch:
In diesem Roman begleiten wir die zu Beginn 13jährige Giovanna durch ihre Teenagerjahre bis zur Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit. Die Autorin beschreibt auf sehr anschauliche Weise die diversen italienischen Schauplätze, besonders Neapel, sodass man den Eindruck hat, mitten im Geschehen dabei zu sein, auch wenn man noch nie in Neapel war.
Sehr gut gefallen mir die unterschiedlichen Charaktere mit ihren unterschiedlichsten Weltvorstellungen, mit denen die junge Giovanna in Kontakt ist und die auf sie einwirken. Zu Beginn hält Giovanna noch alles für richtig, was ihre Eltern, vor allem ihr Vater, meint und vorgibt, aber mit der Zeit bekommt sie auch zusätzliche Einflüsse von anderen Personen und lernt deren Sichtweisen kennen. Als LeserIn kann man sehr gut mitverfolgen, wie Giovanna sich entwickelt, wie sie rebelliert und wie sie am Ende ihre eigene Persönlichkeit entwickelt. Sie macht ihre eigenen Erfahrungen, positive, wie negative und versucht sich von der gängigen Norm zu distanzieren. Ein interessanter Aspekt ist auch der Blick auf ihre eigenen Eltern und Verwandten, zuerst noch die kindliche Vergötterung und am Ende Ablehnung und Durchschauen der Lügen- und Liebeskonstrukte.
Die sprachliche Ausdrucksweise ist teilweise poetisch, teilweise sehr vulgär und zeigt ebenfalls den Kontrast und das Wechselbad der Gefühle der heranwachsenden Giovanna dar.

Mein Fazit:
Elene Ferrante ist wieder einmal ein sehr ausdrucksstarker und kontrastreicher Roman gelungen. Ich freue mich auf viele weitere!

Veröffentlicht am 23.09.2020

Eine Jugend in Neapel

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Der Name der Autorin des Buches "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" Elena Ferrante war mir durch ihre Bücher, die schon lange auf meiner Noch-Lesen-Liste stehen, durchaus bekannt. Allerdings ...

Der Name der Autorin des Buches "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" Elena Ferrante war mir durch ihre Bücher, die schon lange auf meiner Noch-Lesen-Liste stehen, durchaus bekannt. Allerdings war dieses Buch, das Erste von ihr, dass ich dann wirklich gelesen habe.
Kurz zum Inhalt. Giovanna wächst als Einzelkind eines Lehrerehepaares, der gehobenen Mittelschicht Neapels, behütet heran. Sie liebt ihren Vater, als den Ankerpunkt ihres Lebens sehr und fühlt sich zuhause sehr geborgen. Eines Tages belauscht sie ein Gespräch ihrer Eltern. Es geht um die Schwester des Vaters, der Giovanna jetzt immer ähnlicher wird. Es ist das erste Geheimnis, dass ihre Eltern vor ihr haben. Es folgen noch einige Andere. Sie versucht auf ihre Weise diesen Teil ihrer Vergangenheit aufzudecken. Durch das lügenhafte Verhalten der Eltern gerät ihr Leben immer mehr durcheinander.
Die Autorin beschreibt mit ihrer besonderen Sprache bildhaft die Entwicklung von Giovanna zu einer jungen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Von erster Liebe, bis zum Kennenlernen der eigenen Sexualität.
Sie schafft es den Leser mitzunehmen und zeigt damit auch ein Bild Italiens, wie es ist in einem doch immer noch sehr von Dogmen und Vorurteilen und einer Familienkultur, die zwar von außen modern erscheint es aber meist nicht ist, groß zu werden.
Mir haben der Schreibstil und die Geschichte gut gefallen. Ich werde sicherlich noch mehr von der Autorin lesen.

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