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Veröffentlicht am 08.10.2020

Es hätte so schön werden sollen...

Omama
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Gleich vorweg: Ich bin ein großer Fan der Kabarettistin und so wollte ich ihr Erstlingswerk unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut. Leider kam es anders als erwartet.

In der Geschichte wird ...

Gleich vorweg: Ich bin ein großer Fan der Kabarettistin und so wollte ich ihr Erstlingswerk unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut. Leider kam es anders als erwartet.

In der Geschichte wird das Leben von Oma Helga von seinen Anfängen bis als Großmutter beleuchtet. Was muss sie für Kämpfe aushalten? Was hält ihr das Leben parat?

Das große Problem bei diesem Roman ist schlichtweg, dass es keinen roten Faden gibt. Während es um Helga geht, wird schnell mal abgeschweift, der Hass der Österreicher gegen die Deutschen thematisiert und vieles mehr. Das hat den Lesefluss für mich sehr gestört, da ich mich immer wieder neu orientieren musste.

Ansonsten liest sich das komplette Buch wie spitzzüngige Satire, die sich besser als Bühnenprogramm, denn als Roman gemacht hätte. Man ist so damit beschäftigt die überbordernde Sprache zu begreifen, dass man sich kaum auf die eigentliche Handlung konzentieren kann.

Auch wenn ich anfänglich noch die Sprache mochte, so macht die Detailverliebtheit und Wortwahl das Lesen bald zu einer Herausforderung, der ich dann nur bedingt gewachsen war. Um es klar auszudrücken: Ich quälte mich durch, in der Hoffnung da käme noch die gewünschte Wende.

Mit Kraftausdrücken habe ich kein Problem, sofern sie nicht Überhand nehmen. Hier besteht gefühlt die Hälfte des Geschriebenen daraus. Der Roman ist deswegen ungemein boshaft, zieht einen emotional herunter und verbreitete zumindest bei mir keine gute Laune, die ich aber schon gern haben möchte beim Lesen, erst recht wenn es ein humoriges Buch ist.

Gut gefallen hat mir der eingestreute österreichische Akzent, der für Authentizität sorgte. Bei den Dialogen kam ich nämlich durchaus noch gut mit, bei den Abschweifungen dann eher weniger.

Fazit: Ein Buch, das man nur lieben oder hassen kann. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich es noch so gern tun würde. Weniger ist manchmal eben doch mehr...

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Forschergeist mal anders...

Das Museum der Welt
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Voller Vorfreude begann ich mit diesem Abenteuerroman, nur um etwas völlig anderes zu bekommen als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um den Waisenjungen Bartholomäus, der im Kinderheim von ...

Voller Vorfreude begann ich mit diesem Abenteuerroman, nur um etwas völlig anderes zu bekommen als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um den Waisenjungen Bartholomäus, der im Kinderheim von seinen Leidensgenossen nur gehänselt und drangsaliert wird. Doch dann bietet sich ihm die Gelegenheit mit den Brüdern Schlagintweit auf Expedition zu gehen. Was für einen Einfluss hat das auf sein Leben? Und wird er den Strapazen gewachsen sein?

Der 12 jährige Bartholomäus, kurz Bart, führt uns als Ich- Erzähler durch die Geschichte. Ich wollte ihn so gern haben, weil das Schicksal ihn so sehr gefordert hat und dennoch konnte ich es leider nicht. Es fühlte sich für mich nicht wie die Gefühle und Gedanken eines Jungen an, sondern wie die eines Erwachsenen, der zudem noch sehr von sich eingenommen ist. Bart ist unheimlich altklug und besserwisserisch, da hätte ich ihn gern für gemaßregelt. Im Verlauf der Handlung wird dies weniger, aber da hatte ich mir bereits eine Meinung zu ihm gebildet.

Die Idee eine Forschungsreise nicht aus der Sicht der Wissenschaftler, sondern aus der Perspektive eines Waisenjungen darzustellen, ist schon etwas Besonderes. Leider wurde dies hier in weiten Teilen sehr langatmig und nicht immer nachvollziehbar dargestellt.

Gut gefallen hat mir, dass man der Lektüre anmerkt, dass hier sehr viel recherchiert worden ist und dass die aufgeführte Route auch tatsächlich der entspricht, die geschichtlich belegt ist. Über die Brüder Schlagintweit hatte ich vorher noch nie etwas gehört und so habe ich einiges Neues dazu gelernt.

Besonders augenöffnend war, dass ich mir vor der Lektüre eine Forscherreise ganz anders vorgestellt hatte. Die Strapazen tragen zumeist die Helfer und Diener und nicht die Forscher selbst, was mir vorher gar nicht bewusst war.

Hätte ich den Roman nicht in einer Lesegemeinschaft zusammen mit anderen gelesen, dann hätte ich wohl nach spätestens hundert Seiten abgebrochen, da ich einfach nicht gefesselt war. Wahrscheinlich hatte ich eine falsche Vorstellung von dem was mich erwartet hat.

Für alle Leser, die Sachbücher verschlingen ist das Buch genau das Richtige. Für Menschen wie mich, die einen abenteuerlichen Roman vor historischem Setting erwartet haben, der mit malerischen Beschreibungen aufwartet, werden denke ich enttäuscht sein. Man muss die spezielle Schreibe des Autors mögen.

Authentisch wird die Handlung, weil immer wieder indische Begriffe und Bezeichnungen eingestreut werden. Für ein besseres Verständnis hätte ich mir ein Glossar gewünscht, welches es leider nicht gibt.

Der Roman beinhaltet viele Fußnoten, die für mein Empfinden nicht positiv auf die Geschichte gewirkt und bei mir den Lesefluss gestört haben.

Die historische Karte von Indien hätte ich als gelungen empfunden, wenn sie auf einer Doppelseite abgedruckt gewesen wäre, so aber erkennt man leider sehr wenig.

Fazit: Ein Roman, den ich so gern gemocht hätte, der aber leider nicht meinem Lesegeschmack entsprach. Ich kann daher leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Die große Qual...

Milchmann
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Eigentlich hatte ich bereits vorher die Vermutung, dass ich Schwierigkeiten mit diesem Buch haben würde, aber trotzdem war ich aufgrund des Hypes neugierig und begann mit der Lektüre.

In der Geschichte ...

Eigentlich hatte ich bereits vorher die Vermutung, dass ich Schwierigkeiten mit diesem Buch haben würde, aber trotzdem war ich aufgrund des Hypes neugierig und begann mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Mittelschwester und ihre Familie, die mitten im Nordirlandkonflikt leben. Sie müssen stets auf der Hut sein, um nicht für Denunzianten gehalten zu werden. Zudem leben sie unter strengen Regeln der Kirche. Doch dann gerät Mittelschwester ins Visier des Milchmannes und nichts ist mehr wie es war. Wie kann sie sich davon nur befreien?

Zunächst einmal fand ich die Erzählweise und das Nicht-Nennen-von-Namen recht interessant, aber nach den ersten hundert Seiten wurde ich dem Ganzen immer mehr überdrüssig. Ich verlor immer mehr den Überblick über die Figuren, die sehr zahlreich sind.

Mittelschwester fungiert hier als Ich- Erzählerin und lässt uns in wirren, wild durcheinander gewürfelten Szenen an ihrem Leben teilhaben. Dies macht das Lesen immens anstrengend, da sich kein roter Faden durch die Handlung zieht. Man springt mit ihren Gedanken, kann mal mehr, mal weniger folgen. Normalerweise kann ich mich bei einem Ich- Erzähler immer schnell in die Person einfühlen, hier gelang mir dies jedoch gar nicht. Ich habe absolut keine Ahnung wer sie ist und was sie wirklich ausmacht. Auf 450 Seiten blieb sie mir einfach fremd.

Genauso erging es mir auch mit den anderen agierenden Personen. Ich werde sie sehr schnell wieder vergessen haben und ihren Sinn in der Geschichte wohl nie nachvollziehen können.

Zum Glück hatte ich mich vor der Lektüre etwas informiert, so dass ich wusste wo das Ganze spielt, denn sonst würde man die Handlung eher im nahen Osten oder ähnliches verorten.

Was der Autorin sehr gut gelungen ist: Drama und Angst zu kommunizieren. Der ganze Roman ist eine einzige Aneinanderreihung von Gewalt, Unterdrückung und Verachtung gegenüber den Menschen, insbesondere Frauen. Sie zeigt sehr deutlich was Tratsch und Klischees für Konsequenzen in einer Gesellschaft haben kann, die nicht offen ist für Andersdenkende ist.

Der Roman zieht einen emotional runter, was zum einen an der Härte der Situation liegt, in der Mittelschwesters Familie zurechtkommen muss. Andererseits zweifelte ich als Leser ein ums andere Mal an meinem Verstand, weil sich mir einfach nicht alles erschloss, was dargestellt wurde.

Richtig nervig fand ich zudem, dass sich unheimlich viel wiederholt. Gefühlt wäre der Roman nur halb so dick, wenn alle Wiederholungen ausgelassen werden würden.

Fazit: Etwas überfordert bleibe ich nach der Lektüre mit der Frage zurück: Was sollte das Ganze? Wer sich gern quält, der wird diesem Buch etwas abgewinnen können. Allen anderen rate ich davon ab. Nutzt eure Lesezeit sinn- und freudvoller!

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Nicht mehr mein Stephen King...

Das Institut
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Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil es zum Einen um Kinder in brenzlicher Lage geht und zum Anderen um paranormale Fähigkeiten. Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden.

In ...

Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil es zum Einen um Kinder in brenzlicher Lage geht und zum Anderen um paranormale Fähigkeiten. Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden.

In der Geschichte geht es um den Zwölfjährigen Luke, dessen Eltern in der Nacht getötet werden und in dieser wird Luke von den Tätern entführt. Was wollen die von ihm? Und warum kommt kein Kind aus dem Institut heraus?

Der Roman startet sehr spannend und ich fand sehr eindrücklich beschrieben wie Lukes Eltern sterben müssen und wie Luke wegkommt und sich dann erstmal im Institut einleben muss. Dies dauert allerdings nicht sehr lang.

Und dann kommt das was mich am Roman am meisten gestört hat. Es passiert nicht wirklich etwas und die Handlung zieht sich wie ein alter Kaugummi.

Bis auf Luke blieben alle anderen Charaktere so blaß, dass ich sie beim Lesen teilweise verwechselt habe und nach dem Lesen auch schon wieder vergessen habe.

Die Sache mit den Kindern und ihren Fähigkeiten fand ich cool, aber das allein reicht nicht aus für einen guten Roman.

Das Buch und ich wollten einfach nicht zueinander finden. Es brauchte drei Anläufe, eh ich es dann endlich beenden konnte. Bis zum Schluss habe ich auf eine tolle Wende gehofft, die all die Quälerei rechtfertigt, aber dem war leider nicht so.

Für meinen Geschmack war der Roman viel zu lang und mir fehlte einfach die Spannung. Wahrscheinlich fiel es mir deswegen so schwer konstant am Ball zu bleiben.

Fazit: Für mich wird es wohl der letzte King gewesen sein, wenn er nicht zu seinen Wurzeln von "Es" und Co zurückfindet. Ich kann daher keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Ist das britischer Humor?

Die Kakerlake
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Der Autor hatte mich mit "Kindeswohl" und "Abbitte" geflasht, weshalb ich gern wieder etwas von ihm lesen wollte. Und da die Inhaltsangabe mich an Kafkas "Die Verwandlung" erinnerte, war meine Neugier ...

Der Autor hatte mich mit "Kindeswohl" und "Abbitte" geflasht, weshalb ich gern wieder etwas von ihm lesen wollte. Und da die Inhaltsangabe mich an Kafkas "Die Verwandlung" erinnerte, war meine Neugier direkt groß.

In der Geschichte geht es um Jim Sams, der plötzlich vom ehemaligen Ungeziefer zum wichtigsten Mann von Großbritannien wird. Wie wird sich sein Leben verändern? Und kann das gut gehen, wenn eine ehemalige Kakerlake an der Macht ist?

Interessant fand ich noch zu lesen wie Jim seine Verwandlung wahrnimmt und was sich für ihn ändert. Da musste ich auch immer mal kurz schmunzeln.

Die Aktionen im Parlament und die Erklärungen zu politischen Themen haben mich leider so gar nicht angesprochen und eher gelangweilt, leider.

Die Anspielungen auf andere Politiker, die sehr viel Ähnlichkeit zu real existierenden Persönlichkeiten haben, waren eine nette Idee, aber von der Umsetzung her leider recht schwach, dass mir das nicht wirklich ein Lächeln entlocken konnte.

Ich kann mir gut vorstellen was der Autor dem Leser damit vermitteln wollte, aber die Thematik des Brexit ist mittlerweile so durchgekaut wie ein alter Kaugummi, dass ich diesen Roman leider nicht gern gelesen habe.

Fazit: Ich hatte mir mehr Satire erwartet und der Autor kann eindeutig besser schreiben als er hier gezeigt hat, weshalb ich keine Leseempfehlung aussprechen möchte.

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